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Saftige “Graumarkt”-Aufschläge auf den Listenpreis, Wartelisten und gähnende Leere in den Schaufenstern – nein, ich rede nicht von einer neuen Rolex. Es geht um ein Modell der Marke Tissot, welche das Mutterhaus Swatch Group als erschwinglichere Einsteigermarke innerhalb des Konzerns positioniert. Denn: Die Tissot PRX im Allgemeinen und die Tissot PRX Tiffany Powermatic 80 im Speziellen, die auf einem Tissot-Modell aus den 70ern basiert und sich im Dunstkreis des Genta’schen Stahl-Sport-Uhrendesigns bewegt, scheint einen echten Nerv zu treffen und sorgt daher regelmäßig für leergeräumte Online-Shops.

In diesem Test schauen wir uns an, wie sich die innerhalb der T-Classic-Kollektion lancierte Tissot PRX mit markantem Stahlgehäuse und vollintegriertem Stahlband im Test schlägt. Denn ich habe kürzlich mit etwas Glück, als die Tissot PRX Tiffany für sehr kurze Zeit direkt im Tissot-Online-Shop erhältlich war, zugeschlagen. Und ich frage mich: Ist der Hype begründet?

Tissot PRX Tiffany Hellblau Powermatic 80 00481

Eckdaten der Tissot PRX:

  • Durchmesser 40 mm
  • Powermatic 80 Automatik oder ETA Quarz-Werk mit EOL-Indikator
  • Höhe 11 mm (Powermatic 80) bzw. Höhe 10,4 mm (Quarz)
  • Horn-zu-Horn 44 mm (faktisch 51 mm)
  • 316L-Edelstahlgehäuse
  • Wasserdicht bis 10 atm / 10 bar / 100 Meter (zum Schwimmen und Schnorcheln geeignet)
  • Saphirglas
  • Gewicht 130 Gramm
  • Swiss Made
  • Vollintegriertes Stahlband mit Butterfly-Faltschließe und Schnellwechselfederstegen
  • Listenpreis: ab 375€ (Quarz) bzw. ab 745€ (Powermatic 80 Automatikkaliber), direkt bei Tissot oder vielen Fachhändlern
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Tissot PRX Tiffany Powermatic 80 im Test: Ist der Hype gerechtfertigt?

Markantes Stahlgehäuse? Integriertes Stahlband? Da schießen dem geneigten Uhrenfreund reflexartig die Designer-Ikone Gérald Genta und dessen 70er Jahre-Kreationen Patek Philippe Nautilus und Audemars Piguet Royal Oak durch den Kopf. Beide Modelle waren damals allerdings zunächst so semi-beliebt, heute sind sie dafür umso erfolgreicher und die Speerspitze des Sortiments der beiden Luxusuhrenhersteller. Zuletzt rieben sich Uhrenfreunde erstaunt die Augen mit Blick auf die Ankündigung von Patek Philippe, die mit Abstand beliebteste Nautlius-Variante im Stahlgehäuse aus dem Sortiment zu streichen. Das hat die (ohnehin absurd hohen) Preise auf dem Gebrauchtmarkt raketenartig weiter nach oben klettern lassen – ein klarer Hinweis auf die enorme Nachfrage nach dieser Uhr im Speziellen, aber auch diesen Uhrentyp im Allgemeinen.

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Auf der Welle des Stahl-Sportuhren Erfolgs schwimmen heute eine Reihe von Herstellern mit, darunter Wempe mit der Iron Walker, Maurice Lacroix mit der Aikon bzw. der Aikon Venturer oder auch die Microbrand Direnzo mit der DRZ04 – und nun eben auch Tissot mit der PRX (P für präzise, R für robust und X für die römische Zehn – in Anlehnung an die Wasserdichtigkeit in Höhe von 10 bar).

Von einer Hommage-Uhr im klassischen Sinne zu sprechen, wäre im Falle der Tissot PRX aber zu kurz gedacht, denn schon in den 70er Jahren wartete Tissot mit verschiedenen Modellen auf, die sich designtechnisch sehr nah an der heutigen Tissot PRX bewegten. Die Gemeinsamkeit: eine nahtlose Bandintegration, ein tonneau-förmiges Gehäuse und eine flache Bauhöhe – letzteres war vor allem durch den Einsatz von Quarz-Kalibern möglich (wir erinnern uns: in den 70ern hatte der Quarzantrieb durch die Vorreiter Seiko, Citizen & Co. einen Höhenflug). Ein konkretes Beispiel ist die Tissot 2030 Seastar Quarz. Eine Automatik-Ausnahme bildete die Tissot PR516 GL Integré.

Und da sind wir auch schon direkt beim charakteristischsten Merkmal der neuen Tissot PRX: ein haptisch überaus massives Gehäuse mit einer – von oben betrachtet – dezenten, stromlinienförmigen Tonneau-Form (“tonnenförmig”). Gehäuse und Stahlband sind fast durchgängig satiniert, eine polierte Fase und die schmale polierte Lünette sorgen für ansehnliche Nuancen. Die Verarbeitung des Gehäuses ist erste Sahne und – mit Blick auf die Preisklasse – überdurchschnittlich.

Der Durchmesser der Tissot PRX Powermatic 80-Variante beträgt 40mm, wegen der speziellen Gehäuseform habe ich mich aber, obwohl 40mm für mich und mein 19cm-Handgelenk eigentlich grenzwertig klein sind, mit der Größe sehr wohl gefühlt. Gut: Mit 11 mm Bauhöhe ist das Gehäuse nur unwesentlich dicker als bei der Quarz-Variante. Das Horn-zu-Horn-Maß beträgt übrigens auf dem Papier 44mm, man beachte allerdings, dass das erste Bandglied zwar runtergezogen, aber “steif” ist, d.h. es kann sich nicht flexibel um den Arm schmiegen. Das faktische Horn-zu-Horn-Maß beträgt demnach 51mm.

Eine ausgeprägte Kante leitet das Gehäuse nahtlos in das Stahlband über: Dank der quasi-fehlenden Hörner und des integrierten Bandanstoßes setzt sich das Gehäuse direkt im ersten Element des Armbandes fort. Die Bandglieder sind sauber aufeinander abgestimmt, wodurch sich das Band sehr komfortabel um das Handgelenk schmiegt. Zwar wirken die Bandglieder, wenn man die PRX in der Hand hält, an der Seite etwas scharfkantig – meine anfänglichen Bedenken, dass das beim Tragen stören würde, haben sich aber schnell zerstreut. Das Band verjüngt sich außerdem stark, von 26 mm am Gehäuseanstoß hin zu 18 mm bei der Butterfly-Faltschließe.

An der Unterseite der PRX finden sich Schnellwechselfederstege, mit denen sich das Stahlband werkzeuglos “wegclippen” lässt, um die das Band in Windeseile zu wechseln. Das wird Freunde des regelmäßigen Bandwechsels freuen, denn die Anbringung von Leder- oder Nato-Straps “von der Stange” ist wegen des proprietären Bandsystems (Vollintegration) nicht möglich. Warum Tissot allerdings zum Stand Juni 2023 immer noch nur Lederbandoptionen und kein Kautschuk für die Powermatic 80-Variante anbietet, bleibt das große Geheimnis der Schweizer. Ein Rätsel ist mir auch, wieso Tissot den Schnellwechselmechanismus so ungünstig in der Kuhle zwischen erhabenem Boden und Band platziert, dass man es mit kurzen Fingernägeln nur mit viel Fummelei schafft, das Band zu lösen. Hmm!

Aber egal: Ohne das Stahlband kann ich mir die PRX ehrlich gesagt sowieso kaum vorstellen, denn optisch trägt dieses wesentlich zur großartigen Optik des Modells bei. Mehr noch: Zusammen mit dem toll verarbeiteten Gehäuse wirkt die Tissot PRX deutlich hochwertiger als es der Preis vermuten lässt.

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Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Tissot PRX Powermatic 80-Variante ist das deutlich aufwendigere, recht tiefe Waffel-Muster auf dem Zifferblatt mit einem schicken metallischen Glanz (die Quarz-Variante kommt mit einem einfachen Sonnenschliff, dazu gleich mehr). In Verbindung mit der Farbe Tiffany bzw. Eisblau, reitet Tissot mit Blick auf das Zifferblatt gleich zwei Hype-Pferde auf einmal: Das Waffelzifferblatt kennen geneigte Uhrenfreunde von der extrem beliebten Audemars Piguet Royal Oak, die – wie bereits erwähnt – aus der Feder von Gérald Genta stammt.

Die Masseneuphorie (oder besser: Massenhysterie) rund um eisblaue oder türkisblaue Zifferblätter (Tiffany-Blau), kommt wiederum aus der Rolex- und Patek Philippe-Ecke und erklärt, warum der Hype um diese Farbe auch für regelmäßig leere Online-Shops bei der Tiffany-Variante der Tissot PRX Powermatic 80 sorgt.

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Dazu ein kleiner Blick in den Rückspiegel: Die Patek Philippe Nautilus mit der Referenz 5711/1A-010 gehörte zu den begehrtesten Stahl-Sportmodellen überhaupt. Die Wartelisten waren teilweise mehr als 10 Jahre gefüllt – bis Patek-Oberhaupt Thierry Stern Anfang 2021 einen Schlussstrich zog und die Entscheidung traf, dass eine “Low Budget”-Nautilus für schlappe 30.000€ (Listenpreis wohlgemerkt; Marktpreise weit höher) nicht mehr Teil der Kollektion sein soll. Nur den renditestarken Edelmetall-Varianten (Weißgold etc.) der Nautilus soll die Zukunft gehören, so die Idee von Patek.

Als Patek Ende 2021 die Stahl-Nautilus 5711/1A-018 in Kooperation mit dem New Yorker Edeljuwelier Tiffany & Co. in der charakteristischen Farbe Tiffany Blue noch mal aufleben ließ, war schnell klar, dass das Modell quasi instant ausverkauft sein wird. “Normalsterbliche” hatten quasi keine Chance an eine der auf 170 Stück limitierten Sondermodelle zu gelangen. Krass: Eine der Tiffany Blue Nautilus-Uhren kam für einen karitativen Zweck (The Nature Conservancy) unter den Hammer – und erzielte einen Preis, für den Otto-Normal-Uhrenfreunde mehr als nur ihre Organe verkaufen müssen: geschlagene 6,5 Millionen US-Dollar war die Uhr dem Höchstbietenden wert. Uff!

Dieser ganze Hype um die Patek Nautilus färbte jedenfalls noch mal auf die ohnehin schon mit extrem langen Wartelisten versehene Rolex Oyster Perpetual 41 ab, die im Jahre 2020 neu aufgelegt wurde, darunter mit “Stella Dial”-Varianten wie eben eine Art Tiffany Blue. Die Preise auf dem Graumarkt sind entsprechend explodiert.

Auf diesen Rolex-/Patek-Hype sind in den letzten Jahren aktiv viele weitere Uhrenmarken aufgesprungen – kaum eine hat es sich nehmen lassen dieses oder jenes Modell mit einer neuen Variante mit eisblauem bzw. Tiffany-blauem Zifferblatt auszustatten (zuletzt auch NOMOS Glashütte mit der limitierten Wempe-Edition des Modells Tangente neomatik Update 41).

Und auch Tissot ist mit der PRX Powermatic 80 bei diesem Hype mit am Start – das kann man gut finden oder auch nicht. In jedem Fall denke ich aber, dass die Farbe bei der PRX meiner Meinung nach mehr als gelungen ist – noch recht dezent und gleichzeitig sehr “frisch” (hat jemand “Sommeruhr” gesagt?).

Tissot PRX Tiffany und das Powermatic 80 Automatikkaliber

Das ETA 2824-2 hat Tausende Uhrenmodelle zum Laufen gebracht – viele Uhrenfreunde trauern dem Kaliber, das die Swatch Group in der Form mittlerweile selbst nicht mehr anbietet, aber gar nicht nach: Das Powermatic 80 ist eine moderne Weiterentwicklung des ETA 2824-2 und erfreut sich extrem großer Beliebtheit. Und das liegt vor allem an der mehr als üppigen Gangreserve von – wer hätt’s gedacht bei dem Namen – 80 Stunden, also immerhin rund doppelt so viel wie beim ETA 2824-2 (oder wie man neudeutsch sagt: “weekend-proof”). Die Swatch Group verbaut das Werk mittlerweile nicht nur bei der Marke Tissot, sondern (unter anderen Namen) auch bei anderen Konzern-Töchtern wie Mido (z.B. Mido Ocean Star GMT).

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Technisch wurde der Gangreserve-Boost des Powermatic 80 durch ein neu konzeptioniertes Federhaus und eine neue rückerlose Hemmung erreicht. Ein wesentlicher Baustein im Konzept des Powermatic 80 ist außerdem die Reduzierung der Unruhfrequenz auf 21.600 bph (anstelle 28.800 bph beim ETA 2824).

So genial die 80 Stunden Gangreserve aber auch klingen – durch die auf 21600 bph reduzierte Unruhfrequenz ergeben sich aber zwei Nachteile. Der erste ist optischer Natur: Die reduzierte Unruhfrequenz hat zur Folge hat, dass der Sekundenzeiger nicht ganz so schön schleicht wie bei einem Werk mit 28800 bph (z.B. ETA 2824-2), da der Zeiger nur sechs Schritte pro Sekunde macht (anstatt acht Schritten pro Sekunde). Ob man diesen Nachteil in Kauf nehmen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Das leicht ruckelige Drehen des Sekundenzeigers stört mich persönlich nur wenig und dieser Nachteil nicht vom Kauf einer Uhr mit Powermatic 80 abhalten.

Der zweite Nachteil betrifft die Ganggenauigkeit. An dieser Stelle sei auf meinen ausführlichen Artikel zum Powermatic 80 samt Vor- und Nachteile verwiesen – dabei geht es auch ausführlich um die Ganggenauigkeit:

Powermatic 80 – Vorteile, Nachteile und Test-Ergebnisse zur Ganggenauigkeit

Die Quarz-Variante der Tissot PRX

Ein Uhrforum-Thread mit über 100 Seiten (irre!) und eine erste Charge, die innerhalb kürzester Zeit vergriffen war: Auch die (zeitlich vor der Powermatic 80-Variante lancierte) Quarz-Variante der PRX war auf Anhieb ein großer Erfolg – und das obwohl bei einem neuen Quarzer die Jubelstürme der Uhrennerds eigentlich nicht unbedingt kilometerweit hallen.

Das Zifferblatt der Quarz-Variante kommt dabei mit einem weniger aufwendigen Sonnenschliff, der – je nach Lichteinfall – verschiedene farbliche Nuancen offenbart. Hierbei fällt aber besonders auf, dass das Saphirglas gerne etwas besser entspiegelt sein hätte sein können, damit der Sonnenschliff noch etwas besser zur Geltung kommt. In Kombination mit den applizierten Indizes, der makellosen Detailverarbeitung (z.B. die Drucke) und den sehr plastischen Zeigern, wirkt das Zifferblatt in der Summe dennoch hochwertig, obschon nicht besonders aufregend. Es ist nun mal ein gut ablesbares, auf das nötigste reduziertes Zifferblatt ohne Schnickschnack. Nicht mehr und nicht weniger. Das Waffel-Zifferblatt der Powermatic 80-Variante lädt da schon viel eher zum entdecken der Details ein.

Für den Antrieb der Quarz-Variante sorgt das ETA F06.115, welches eine von ETA als “HeavyDrive” getaufte Stoßsicherung mitbringt. Das besondere an dem Werk ist ein sogenannter EOL-Indikator (End of Life), der praktischerweise einen anstehenden Batteriewechsel ankündigt, indem der Sekundenzeiger nicht mehr im Sekundentakt seinen Bahnen zieht, sondern alle 4 Sekunden springt.

Die Batterielaufzeit des ETA F06.115 beträgt 68 Monate (mit einer Batterie mit 40 mAh, zum Beispiel Renata 371 bzw. SR920SW) bzw. 94 Monate (mit einer “High Drain” Batterie mit 55 mAh). Noch mal für’s Protokoll: Mit einer hochwertigen Batterie hält die Tissot PRX fast 8 Jahre ohne Batteriewechsel aus. Da kann man nicht meckern.

Schade: Beim Gehäuseboden hat Tissot leider die Kostenbremse getreten: Mehr als ein schmucklos-platter Boden ohne Finessen oder Gravuren ist nicht drin.

Dank des nur 2,5 mm flachen Quarzwerkes beträgt die Gehäusehöhe der Tissot PRX überaus schlanke 10,4 mm, was dem Tragekomfort sehr zu Gute kommt. Noch mal zum Vergleich: Die Powermatic 80-Variante liegt bei 11mm, der Unterschied ist also nicht groß. Hinsichtlich der Verarbeitung, d.h. der Haptik und der qualitativen Anmutung, sind die Gehäuse aber identisch.

Das Gewicht ist mit 130 Gramm fast genauso hoch wie bei der Powermatic 80-Variante. Für eine Quarzuhr ist das ungewöhnlich viel – das wiederum spricht aber für die massive Verarbeitung des Gehäuses und des Stahlbandes. So oder so trägt sich die Tissot PRX sehr bequem – zum Vergleich: Mein Handgelenkumfang beträgt rund 19 cm. Generell ist die Tissot PRX auch für schmalere Handgelenke geeignet, wenngleich man – wie oben diskutiert – das faktische Horn-zu-Horn-Maß beachten sollte. Im Zweifel: Probetragen beim Fachhändler!

Fazit zur Tissot PRX: viel Stahl für’s Geld!

Vor allem Waffelzifferblatt und Tiffany/Eisblau sind alles andere als eine Neuheit – Tissot gewinnt mit der PRX in der Summe sicherlich keinen Innovationsaward. Das müssen die Schweizer aber auch gar nicht: Tissot hat mit der PRX die absolut richtigen Schwerpunkte gesetzt (Band, Gehäuse) und bietet in der Summe richtig viel Stahl für’s Geld. Die Tissot PRX ist ein perfektes Beispiel für eine Uhr, die zwar ohne aufregende, neue Design-Ideen, aber dank einer gelungenen Gesamtkomposition innerhalb kürzester Zeit eine beachtliche Fangemeinde gewonnen hat.

Ich persönliche empfehle dabei die Variante mit dem Powermatic 80 und dem aufwendigeren Zifferblatt – wer aber ein paar Euro sparen will, der macht auch mit der Quarz-Variante nichts falsch. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Powermatic 80-Variante passt für mich persönlich allerdings deutlich besser.

Tipp: Wer unbedingt die hier gezeigte, sehr häufig ausverkaufte Tiffany-Variante der PRX haben möchte, kann die “Benachrichtigt werden”-Funktion direkt bei Tissot nutzen. Und: Wenn man mit der Referenz T137.407.11.351.00 über Google geht und die Online-Shops von Tissot-Händlern durchstöbert, so kann man mitunter auch mal Glück haben. Erfahrungsgemäß ist es auch lohnenswert Händler in der Nähe anzuschreiben, die keinen Online-Shop haben – diese haben häufig noch Bestände von Uhren in der Hinterhand, die online überall ausverkauft sind.

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Tissot PRX Tiffany Hellblau Powermatic 80 00480

Tissot PRX 35 mm Automatic (ab Juni 2023)

Hinweis am Rande: Seit Juni 2023 ist die Tissot PRX Automatic auch in einer deutlich kleineren 35mm-Variante erhältlich, die sicher auch für die eine oder andere Dame bzw. Herren mit sehr schmalen Handgelenken interessant sein dürfte. Schwarz (T137_207_11_051_00), Grün (T137_207_11_091_00), Blau (T137_207_11_041_00) und weißes Perlmutt (T137_207_11_111_00) stehen als Farbvarianten zur Auswahl. Auch das Powermatic 80 sowie das charakteristische Waffelzifferblatt sind wieder mit an Bord.

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Alternativen: Timex Q und Maurice Lacroix Aikon (Venturer)

Die Timex Group USA, Inc. deren Ursprünge bis ins Jahr 1854 in Form der Waterbury Clock Company (WCC) zurückreichen, hat 2019 mit der Timex Q (Q für – wer hätt’s gedacht – Quarz) eine Re-Edition eines Timex-Modells aus den 70ern lanciert. Ähnlich wie bei der Tissot PRX ist auch hier die typisch-markante Gehäuseform unübersehbar. Mit Preisen ab 179€ ist die Timex Q auf jeden Fall eine fair bepreiste Alternative, von der es auch Varianten gibt, die sich nicht ganz so nah an der Rolex Pepsi bewegen, wie die unten gezeigte.

Timex-Q-Pepsi-Reissue

Wer auf der Suche nach einer hochwertigen Automatik-Alternative ist, der darf Richtung Maurice Lacroix Aikon schielen. Die Genta’schen Design-Anleihen sind unübersehbar: das nahtlos integrierte, geniale Stahlband und das Bandwechselsystem, das Manufakturgehäuse sowie die tolle Entspiegelung des Saphirglases seien als exemplarische Kaufargumente genannt. Der “Straßenpreis” ist mit rund 1200€mehr als fair. Mit der Aikon Venturer gibt’s mittlerweile auch eine Diver-Alternative.

Maurice Lacroix Aikon Test Erfahrungen
Maurice Lacroix Aikon Venturer Wasserdichtigkeit 30 atm bar

Eine deutlich günstigere Automatik-Alternative (unter 300€) kommt aus Japan: Citizen-Händler sind letztes Jahr mit Anfragen zu neuen NJ0150 förmlich überrannt wurden. Und sogar Citizen selbst schien von der immensen Nachfrage überrascht und kam nicht mehr mit der Produktion bzw. Lieferung hinterher. Mittlerweile hat sich die Situation etwas entspannt…

Mehr: Citizen NJ0150 “Tsuyosa” Automatic im Hype-Check

Citizen NJ0150 Blau Test Erfahrungen Review 5

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Ratman
1 Jahr zurück

Hi Mario.

Vielen Dank für die Vorstellung der tollen Tiffany Variante der PRX sowie den Rückblick auf die preiswerteren Quarz Modelle. Schade (aber nachvollziehbar), dass Tissot dieses Ziffernblatt den Automatik-Modellen vorbehält.

Aber wie du schon schreibst: Die Quarzer sind ebenfalls sehr schön und ihr Geld mehr als wert. Ein paar Anmerkungen hätte ich noch:

Nicht alle Quarz-Modelle haben einen Sonnenschliff auf dem Ziffernblatt. Ich besitze die Variante mit dem silbernen Blatt und den rosegoldfarbenen Applikationen. Dieses Modell hat ein Ziffernblatt mit Längsschliff.

Für sehr preisbewusste Uhrenfreaks gibt es eine weitere Alternative zum Original. Pagani hat mit dem Modell PD1753 eine recht ähnliche Uhr mit dem bewährten NH35 Trecker im Angebot. Ich habe sie vor einiger Zeit mal etwas ausführlicher mit der PRX verglichen -> https://www.roguewatches.de/index.php/watch-news/509-der-neuheiten-faden?start=80#15028

Beste Grüße,
Tom

Lord Cord
1 Jahr zurück
Antworten...  Ratman

Hi Tom und danke für den Hinweis und Deinen interessanten Vergleich.
Meine ganz subjektive höchstpersönliche und exklusive Meinung: Bevor ich mir etwas mit diesem zwar irrsinnig verbreiteten, weil billig zuhabenden, aber nicht wirklich zum korrekten Gang neigenden NH-irgendwas-Werk hinlege, nehme ich ein gediegenes Quarzwerk. Oder singe in der Fußgängerzone solange, bis ich das Geld für etwas mit anständigem Werk zusammen habe. Und nur, weil Millionen die Dinger kaufen, sind die auch nicht gleich gut.
Der Unterschied der NHs zu einem Trecker? Auf den Trecker kannst Du Dich verlassen.
Das mögen aber nur meine leidvollen Erfahrungen sein.

Ratman
1 Jahr zurück
Antworten...  Lord Cord

Ich kann nichts Negatives über die NH35 sagen. Ich habe rund 30 Uhren mit diesem Kaliber, alle bewegen sich irgendwo zwischen 15 Sekunden +/- pro Tag
Auch ausgefallen ist bisher keines dieser Kaliber. Von daher passt die Bezeichnung “Trecker” eigentlich recht gut. Verrichtet zuverlässig seine Arbeit, ist aber natürlich kein Präzisionsinstrument.

Wobei es da vermutlich nur auf eine sorgfältige Regulierung ankommt. Ich stoße immer wieder auf Berichte von Usern, die ein NH35 auf unter 5 Sekunden plus am Tag einreguliert haben.
Ist mir nicht wichtig und als bekennender Grobmotoriker lasse ich auch die Finger von solchen Feinarbeiten.

Ulrich Dittmann
1 Jahr zurück

Nur mal so:

Als junger Bursch habe ich mir vom ersten selbstverdienten Geld, eine Tissot PR516 Handaufzug gekauft. War stolz wie Bolle. Denn die Uhr war auch wasserdicht, hieß es in der Hochglanzbroschüre.

Und damals habe ich auch noch alles geglaubt, was schwarz auf weiß steht – oder auch was mir die Medien an Politikergeschwätz eingeblasen haben.

Die Wasserdichtigkeit wurde dann auch gleich im Schwimmbad ausprobiert.
Doch nix mit stolzem Erleben. Die Uhr beschlug sofort, geringe Wassermegen waren eingedrungen. Der Uhrmacher sandte die Tissot ins Werk; sie wurde kostenfrei auf Garantie abgedichtet.
Ich wollte es halt wissen und ging zwei weitere Mal mit dem guten Stück baden. Dies im wahrsten Sinne des Wortes, denn auch diese weiteren Male erwies sich dei Uhr als undicht – und wurde auch wieder kostenfrei in Stand gesetzt.

Doch meine Geduld war erschöpft und die Tissot verschwand bis heute irgendwo in den Tiefen des Haushalts, wo man all den unliebsamen Krimskrams entsorgt.

Kaufte mir dann einen teuren “Klotz”, eine wasserdichte (wohl bis 200m Tiefe) Kontiki Eterna-matic, mit verschraubter Krone und verschraubtem Boden.
Mit der war ich dann viele Jahre zufrieden und konnte glücklich im Schwimmbad herumplanschen!

Steve
1 Jahr zurück

Danke für die Vorstellung… Ich hatte mich schon für die Citizen nj entschieden… Und bin nun doch am Zweifeln, ibies nicht doch die Tissot Quartz werden soll.

Dlanor Lepov
3 Jahre zurück

Also dies EoL Anzeige hat auch meine 50 Euro Lorus mit dem 8 Euro Quartzwerk von Hattori.

kwoun
3 Jahre zurück
Antworten...  Dlanor Lepov

Bist ein Held 🙂

Ralf
3 Jahre zurück

Sehr schön habe auch die mit dem blauen Blatt. Tolle Uhr, trotz Quartz.