Super-LumiNova vs. LumiBrite vs. Chromalight – um die verschiedenen, phosphoreszierendenย Leuchtfarben (auch: Nachleuchtfarbe; fรคlschlicherweise manchmal Nachtleuchtfarbe), die ein Ablesen von Uhren im Dunkeln ermรถglichen, entbrennt unter Uhrenfreunden teilweise ein echter Glaubenskrieg. Was viele dabei nicht wissen: hinter allen drei Leuchtfarben steckt die identische chemische Basis – hierzu gleich mehr.
In diesem Artikel zeige ich auรerdem mit einem Zeitraffer-Video, welche Uhren mit den Leuchtfarben…
- Chromalight (Rolex Submariner),
- Super-LumiNova (Breitling Navitimer, Omega Seamaster 300M, Panerai PAM 632, Maurice Lacroix Aikon Venturer, Damasko DA353, Laco Frankfurt GMT) und
- LumiBrite (Seiko Turtle, Seiko Arnie)
… hinsichtlich Leuchtintensitรคt und Leuchtdauer die Nase vorn haben.
Kleiner Spoiler: Der Sieger ist nicht Rolex Chromalight… ๐
INHALT
Geschichtsstunde: Super-LumiNova vs. LumiBrite vs. Chromalight
Leuchtfarben auf Basis von Radium dominierten frรผher, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Uhrenwelt. Die radioaktiven Stoffe galten dabei lange Zeit als ungefรคhrlich, skurrilerweise sogar als gesundheitsfรถrdernd: Die Menschen versprachen sich heilende Krรคfte von Radium und verwendeten das extrem gefรคhrliche Zeugs beispielsweise sogar als Trinkkur.
Insbesondere durch das Krankheitsbild des Radiumkiefers in der Uhrenindustrie wurde den Menschen aber langsam bewusst, dass radioaktive Leuchtfarbe hochgradig gesundheitsgefรคhrdend ist. Die weiblichen Angestellten, die hรคndisch Radium-Leuchtmasse auf Zifferblรคtter pinselten, hat es damals รผbel erwischt: Die sogenannten Radium Girls haben nรคmlich nach jeder Uhr ihren Pinsel mit dem Mund wieder โangespitztโ, um prรคzise weiter zeichnen zu kรถnnen. Der direkte Kontakt mit dem Radium sorgte fรผr kaum vorstellbare Erkrankungen. Irre: Trotz der Gesundheitsgefahr kam Radium-Leuchtmasse bis in die 1960er Jahre in Uhren zum Einsatz.
Anders als Leuchtfarben, die frรผher auf Basis von Radium zum Einsatz kamen, sind die heute gรคngigen, modernen Leuchtfarben LumiBrite, Super-LumiNova und Chromalight natรผrlich frei von Radioaktivitรคt und damit vรถllig ungefรคhrlich.
Die Erfindung der nicht-radioaktiven Leuchtmasse geht auf die japanische Firma Kenzo Nemoto im Jahre 1941 zurรผck. Die Anforderungen dafรผr kamen aus dem militรคrischen Umfeld wรคhrend des Zweiten Weltkrieges: Instrumententafeln und Messgerรคte (z.B. Hรถhenmesser, Tiefenmesser) sollten damals auch ohne den Einsatz von Radium im Dunkeln durch die Piloten von Kampfflugzeugen und Besatzungsmitglieder von U-Booten ablesbar sein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg brach die Nachfrage nach Leuchtmasse stark ein – logisch, denn Rรผstungsgรผter wurden nicht mehr in groรem Umfang benรถtigt. Aus diesem Grund suchte Kenzo Nemoto nach zivilen Geschรคftsfeldern – und fand diese auch bei den Landsleuten von Seiko. Das gemeinsame Ziel der beiden Firmen war schnell klar: Uhren fรผr Otto-Normal-Bรผrger im Dunkeln ablesbar machen.
Nemoto hat รผber die Jahre weiter an der Verbesserung seiner Produkte getรผftelt und 1993 die Leuchtfarbe LumiNova erfunden und weltweit patentieren lassen. LumiNova wird seit den 90ern in Form von Super-LumiNova zu 100% in der Schweiz produziert und den vielzรคhligen Uhrenherstellern zugรคnglich gemacht, und zwar von der Nemoto-Niederlassung LumiNova AG Switzerland bzw. der 1934 gegrรผndeten Radium Chemie Zeller (heute als RC Tritec firmierend).
Und auch Seiko erhielt parallel dazu Mitte der 90er die Mรถglichkeit die Leuchtfarbe direkt von Nemoto in Japan zu beziehen – kein Wunder, schlieรlich bestand zu dem Zeitpunkt bereits eine jahrzehntelange Geschรคftsbeziehung zwischen den beiden japanischen Unternehmen. Der Markenname LumiBrite war geboren, die Leuchtfarbe fand allmรคhlich Einzug in Seiko-Uhren.
Kurzum: Die heute รผberaus verbreiteten Leuchtfarben Super-LumiNova und LumiBrite haben die identische chemische Basis.
Fun Fact am Rande: In etwa zur selben Zeit als Seiko damit begann Uhren mit LumiBrite zu vermarkten, ging auch der US-amerikanische Uhrenhersteller Timex mit der INDIGLO-Technologie an den Start. INDIGLO erfordert allerdings eine Batterie und wird durch Betรคtigen eines Drรผckers ausgelรถst. Fรผr Seiko ein guter Grund fรผr einen werbewirksamen Seitenhieb – so hieร es in einer Seiko-Anzeige damals: „watches featuring LumiBrite glow 10 times brighter than ever before with no buttons to push.โ
Heute werden Leuchtfarben wie LumiBrite oder Super-LumiNova typischerweise auf Zeigern (Minuten, Stunden, Sekunden) und auf den Indizes des Zifferblattes aufgebracht, um ein Ablesen der Uhrzeit im Dunkeln zu ermรถglichen. Teilweise werden auch Ziffern mit Leuchtmasse gedruckt wie beispielsweise bei dieser Laco GMT-Fliegeruhr:
Auch die zentrale Lรผnettenmarkierung, welche bei Taucheruhren genutzt wird, um den Start des Tauchgangs zu markieren, besteht typischerweise aus Leuchtfarbe wie LumiBrite (man spricht auch von einer „Leuchtperle“).
Und hier sind wir – historisch betrachtet – auch schon bei einem รผberaus wichtigen Anwendungszweck von Leuchtfarbe: vor allem im Bereich des (militรคrischen) Gerรคtetauchens war eine gute Leuchtfarbe entscheidend, um ein zuverlรคssiges Ablesen der verstrichenen Tauchzeit beim Tauchgang zu ermรถglichen. Das war absolut รผberlebenswichtig, da Taucheruhren frรผher das einzige Hilfsmittel waren, um die Dauer des Tauchgangs und damit die verbleibende restliche Atemluft bestimmen zu kรถnnen.
Aber auch heute noch ist die Ablesbarkeit von Taucheruhren im Dunkeln ein wichtiger Aspekt, denn gemรคร DIN 8306 dรผrfen Uhren nur unter der Bezeichnung „Taucheruhr“ verkauft werden, wenn diese aus 25 cm Entfernung bei vรถlliger Dunkelheit abgelesen werden kรถnnen.
LumiBrite vs. Super-LumiNova vs. Chromalight – Leuchtdauer und Leuchtintensitรคt
Bei Super-LumiNova und LumiBrite handelt es sich um eine „nachleuchtende“ bzw. phosphoreszierende Farbe (Leuchtfarbe), welche nach Aufladung bzw. Anregung รผber natรผrliches oder kรผnstliches Umgebungslicht (insbesondere Sonne oder blauweisses Kunstlicht) รผber einen gewissen Zeitraum leuchten. Die darin enthaltenen Blaulicht- und UV-Lichtanteile sind vor allem fรผr die Anregung von Super-LumiNova Pigmenten verantwortlich, wobei Beleuchtungsstรคrke und Dauer von primรคrer Bedeutung sind.
Super-LumiNova Pigmente sind absolut frei von radioaktiven Zusatzstoffen und sind reine Phosphoreszenzleuchtstoffe auf Erdalkali-Aluminat-Basis.
Super-LumiNova-Nachleuchtpigmente behalten ferner grundsรคtzlich ihre Eigenschaften einer Lichtbatterie รผber unbegrenzte Zeit bei, da nach einem Anregungs-Nachleucht-Zyklus keine chemische Verรคnderung stattgefunden hat. Das heiรt: Sie kรถnnen beliebig oft geladen werden und geben im Dunkeln das gespeicherte Licht wieder ab.
Mit anderen Worten setzen Leuchtfarben wie Super-LumiNova, LumiBrite oder Chromalight die Lichtenergie รผber einen gewissen Zeitraum frei, die zuvor aus dem Umgebungslicht gespeichert wurde. Trรคgt man seine Uhr den ganzen Tag unter dem Hemdรคrmel, kann sich die Super-LumiNova logischerweise nicht „auftanken“.
Die maximale (!) Leuchtkraft von LumiBrite beispielsweise betrรคgt nach kurzer Einwirkung von Sonnen- oder Kunstlicht bei groรer Helligkeit (>500 Lux) laut Seiko etwa 10 Minuten.
Die maximale Leuchtkraft heute gรคngiger Leuchtmassen ist also sehr kurzlebig, allerdings hรคlt die Leuchtkraft trotzdem fรผr viele weitere Stunden an, sinkt aber sukzessive. Seiko spricht offiziell von insgesamt etwa 3 bis 5 Stunden bei LumiBrite. Praktisch sind Uhren mit modernen Leuchtfarben aber erfahrungsgemรคร hรคufig lรคnger im Dunkeln ablesbar, normalerweise die ganze Nacht.
Leuchtdauer und Leuchtintensitรคt sind allerdings stark davon abhรคngig wie die Leuchtmasse weiterverarbeitet wurde, zum Beispiel ob der Leuchtfarbe Farbpigmente beigemischt wurden, ob sie verdรผnnt wurde etc. Es gibt beispielsweise eine schwarze Variante der Seiko 5 Sports Automatic, deren Zeiger und Indizes mit schwarzer LumiBrite-Leuchtmasse aufgefรผllt wurden – die Leuchtkraft ist logischerweise merkbar schlechter als bei Seiko-Uhren mit heller Leuchtfarbe.
Leuchtfarben wie Super-LumiNova werden typischerweise in verschiedenen Farbtรถnen (z.B. BGW9, C3) angeboten, die sich hinsichtlich ihrer Leuchtintensitรคt aber stark unterscheiden.
RC Tritec bietet auรerdem verschiedene Super-LumiNova-Qualitรคtsstufen an, die sich hinsichtlich ihrer Leuchtdauer (!) unterscheiden:
- Standard Grade
- Grade A
- Grade X1
Wie wird Leuchtfarbe aufgebracht?
Das Grundmaterial der Leuchtfarbe wird von RC Tritec bzw. Nemoto in Spezialรถfen gebrannt und dann zu Pulver zermahlen. Das erleichtert einen einfachen Transport zum Uhrenhersteller, welcher das Pulver dann mit einer Lรถsung anmischen kann, um es zu verflรผssigen und letztendlich auf das Zifferblatt aufzutragen.
Es gibt zwei gรคngige Methoden, mit denen Leuchtfarbe auf dem Zifferblatt aufgebracht wird: Zum einen kann die Leuchtfarbe รผber das Tampondruckverfahren direkt auf das Zifferblatt aufgedruckt werden. Hรคufig wird auch vorab eine Art Grundierung aus Titandioxid aufgebracht.
Zum anderen wird Leuchtfarbe hรคufig per Hand mit einem sogenannten Stylographen aufgebracht, eine Art Druckluftstift bzw. Belegungsstift, welcher mit einer Mischung aus Leuchtmasse und Lack gefรผllt wird. Danach wird diese Mischung mit Luftdruck durch die Spitze gedrรผckt und entweder direkt auf das Zifferblatt aufgebracht oder aber der kleine Hohlraum auf Zeigern und applizierten Indizes wird aufgefรผllt.
Hรคufig findet man auch besonders dick aufgetragene Leuchtfarbe auf Zifferblรคttern – dies hat allerdings keinerlei Einfluss auf die Leuchtdauer, sondern ist vielmehr als gestalterisches Element zu sehen.
Lumicast
Super-LumiNova kann nicht nur gedruckt, sondern auch aus massiver Super-LumiNova gegossen (!) und appliziert sein โ so wie bei der Fortis Novonaut. Es handelt sich um sogenannteย Lumicast-Nachleuchtelemente, die eine deutlich hรถhereย Pigmentkonzentrationย und dadurch eine deutlich lรคngere Nachleuchtdauer gewรคhrleisten sollen.
Rolex Chromalight = Super-LumiNova?
Rolex nennt seine Leuchtmasse, die beispielsweise bei der Rolex Submariner zum Einsatz kommt, Chromalight. Die Gretchenfrage dabei ist: Ist Chromalight eine Eigenentwicklung von Rolex oder letztendlich auch nur Super-LumiNova mit einem anderen Namen?
Meine Gedanken dazu: Rolex hebt gerne seine รผberaus hohe Fertigungstiefe hervor. Bemerkenswerterweise gieรt Rolex sogar seinen Stahl selbst, worรผber man im Pressebereich bei Rolex einige Infos findet. Hinsichtlich Chromalight gibt es allerdings keinerlei werbewirksamen Bilder aus der Rolex’schen Produktion.
Meine Theorie: Rolex bezieht Super-LumiNova wie andere Hersteller auch von RC Tritec, verleiht der Leuchtmasse durch Weiterverarbeitung seine charakteristische, Rolex-typische blaue Farbe, und vergibt den Namen Chromalight, um noch einen Hauch mehr Exklusivitรคt zu versprรผhen.
Leuchtdauer-Vergleich im Zeitraffer: Super-LumiNova vs. LumiBrite vs. Chromalight
Um die Frage, ob nun LumiBrite, Super-LumiNova oder Chromalight lรคnger leuchten gibt es einige heiรe Diskussionen in einschlรคgigen Uhrforen. Der Knackpunkt: Letztendlich ist ein Vergleich von verschiedenen, bestimmten Uhren-Modellen (z.B. von Seiko und Breitling) immer schwierig, da – wie eingangs erwรคhnt – die Intensitรคt und Leuchtdauer stark davon abhรคngig ist wie die Leuchtfarbe weiterverarbeitet wurde, zum Beispiel ob Farbpigmente beigemischt wurden (unabhรคngig davon, dass die Basis bei den Leuchtfarben identisch ist). In der Hinsicht sind viele Vergleiche, die man so im Internet findet, nicht ganz fair bzw. es lassen sich keine allgemeingรผltigen Aussagen treffen.
Ich habe daher einen kleinen Versuch zur Prรผfung der Leuchtdauer und Leuchtintensitรคt verschiedener, konkreter Uhren-Modelle durchgefรผhrt: Zunรคchst habe ich verschiedene Modelle mit Super-LumiNova, LumiBrite und Chromalight zusammengepfercht, um diese dann anschlieรend mit zwei handelsรผblichen 800 Watt-Lichtzelten, die ich fรผr meine Fotografien benutze, gleichmรครig fรผr etwa 15 Minuten zu bestrahlen. Die Lichtzelte simulieren einen bewรถlkten Himmel, wodurch eine relativ realitรคtsnahe Situation erzeugt wird (z.B. Spatziergang bei bewรถlktem Himmel fรผr 15 Minuten). Die folgenden Uhren waren beim Direktvergleich dabei:
- Rolex Submariner „NoDate“ 114060 (Chromalight)
- Seiko New Arnie (LumiBrite)
- Seiko Turtle (LumiBrite)
- Damasko DA35 (Super-LumiNova)
- Panerai PAM632 (Super-LumiNova)
- Omega Seamaster 300m (Super-LumiNova)
- Maurice Lacroix Aikon Venturer (Super-LumiNova)
- Laco Frankfurt GMT (Super-LumiNova)
- Breitling Navitimer B01 43 („Pre-Kern“; Super-LumiNova)
Anschlieรend habe ich mein iPhone 11 auf einem Stativ befestigt und ausgerichtet. Licht aus, Zeitraffer-Video an – und schon ging’s los.
Und das ist das Ergebnis im Zeitraffer:
(zum Abspielen bitte klicken)
Wie man im Zeitraffer sieht, nimmt die Leuchtintensitรคt bei allen (!) Uhren relativ schnell ab. Das ist – wie bereits erwรคhnt – allerdings auch vรถllig normal. Die Leuchtdauer ist hierbei allerdings sehr spannend zu beobachten: Der (fulminant leuchtenden) Damasko DA353 „Leuchtkeks“-Uhr, der Laco Frankfurt GMT, der Breitling Navitimer und der Panerai PAM632 geht vergleichsweise schnell die Puste aus.
Das Spitzenfeld ist schnell ausgemacht: Die vier Taucheruhren Omega Seamaster 300m, Rolex Submariner, Seiko Turtle und Maurice Lacroix Aikon leuchten mit Abstand am lรคngsten. Erstaunlicherweise bekommt Rolex allerdings keinen Platz auf dem Siegertreppchen – Omega, Seiko und Maurice Lacroix leuchten munter vor sich hin, wรคhrend die Submariner keine wahrnehmbare Leuchtkraft mehr hat. Der (hauchdรผnne) Sieger ist letztendlich die Maurice Lacroix Aikon Venturer – knapp vor Seiko Turtle und Omega Seamaster 300m.
รbrigens: Wer eine Uhr haben mรถchte, die รผber viele Jahre konstant und vom Licht vรถllig unabhรคngig leuchtet, der sollte sich definitiv Uhren wie die traser SuperSub auf Basis der Tritium-Gas-Technologie GTLS anschauen:
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Sehr spannender Artikel. Vielen Dank! Die Geschichte der Radium Girls ist wirklich tragisch und erschรผtternd.
Danke fรผr Deinen gut lesbaren Bericht,junger Padavan! ๐
Sehr interessanter und zugleich trauriger Bericht รผber den :“Sorglosen Einsatz von
radioaktiven Material!!!“ ๐
Das Bild der sterbenden Catherine Donuhue,hat mich zum weinen gebracht! :-/
…I never understand the Humans(Zitat Mr.Spock)
…Dem schliesse ich mich voll an! ;-(
mfG
THOR
Respekt, Du bist ja mittlerweile so etwas wie eine Enzyklopรคdie der Uhrenkunde, lieber Mario! Auf der Suche nach der Leuchtkraft von orangener Superluminova (LACO Neapel & Palermo 39 + 42mm) bin ich direkt auf Deine Site gestoรen. Dass Uhren mit voll belegtem Zifferblatt (Leuchtkeks DAMASKO) so schnell aufgeben in der Nacht, hรคtte ich nicht erwartet. Zweifellos ist das aktive Trigalight von traser unรผbertroffen und ein Geheimtipp fรผr Menschen, die hรคufig im Dunkeln unterwegs sind. Auch qualitativ bietet traser im รผbrigen viel Uhr fรผrs Geld. Ein Vorteil der heutigen passiven Leuchtmittel wie Superluminova ist jedoch, dass sie im Gegensatz zu Tritium-basierten Leuchtmitteln ewig leuchten. Die Leuchtkraft von Tritium lรคsst nach 12 Jahren langsam nach. Schรถnen Gruร, Frank
Danke dir, Frank ๐
Hi Mario.
Danke fรผr den schรถnen Bericht und den Versuchsaufbau. Leider geht weder aus dem Text noch aus dem Video hervor, wie viel Zeit denn nun vergeht. Wรคre schรถn gewesen, wenn die Uhren im Video laufen und die korrekte Uhrzeit anzeigen wรผrden.
Ich persรถnlich lege im Prinzip wenig Wert auf eine tolle Lume, jedoch habe ich in meinem kleinen Forum auch durchaus User, fรผr die die Leuchtkraft und vor allem die Leuchtdauer ein entscheidendes Kaufkriterium ist.
Meine mit Abstand am krรคftigsten und lรคngsten leuchtenden Uhren sind รผbrigens eine Carucci Neptun und zwei DUGENA Imola XL Ref. 7090173 bzw. Ref. 7090172. Bei der Carucci kann man tatsรคchlich auch nach 8 Stunden noch im Dunkeln problemlos die Uhrzeit ablesen, wenn man sie vorher mal fรผr ne Minute mit einer LED-Taschenlampe angeleuchtet oder dem Sonnenlicht ausgesetzt hat. Die Dugenas leuchten zu Anfang sogar noch krรคftiger, aber nicht so lang anhaltend wie die Carucci.
Witzig finde ich auch meine ELYSEE Rally Timer. Ich war ganz erstaunt, als ich feststellte, dass das dunkelgraue Zifferblatt nach Lichteinfluร vollflรคchig leuchtet.
Hi Ratman! Es vergehen in etwa 5 Stunden im Video.
Wie sieht das denn jetzt in der Praxis aus? Wichtig ist doch letztendlich nur, ob man eine Uhr nach 8 Stunden Dunkelheit morgens um 5 noch einwandfrei ablesen, damit man weiss, dass man sich noch mal eine Stunde rumdrehen kann.
Bei ist da die einzige die failt, meine ansonsten sehr geschรคtzte Vostock. Selbst meine 30 Jahre alte Fortis fรคllt da nicht aus dem Rahmen.
Dass selbst ein Leuchtkeks keine Leselampe ist, sollte jedem klar sein. Braucht man ja in Zeiten von E-Books auch nicht mehr.
Hi Sven, die Lichtzelte simulieren einen bewรถlkten Himmel – ist also durchaus vergleichbar mit realitรคtsnahen Situationen.
Hallo, Mario,
du schriebst: „… um diese dann anschlieรend mit zwei handelsรผblichen 800Watt-Lichtzelten, die ich fรผr meine Fotografien benutze, gleichmรครig zu bestrahlen.“ Leider verrรคtst du uns nicht, WIE LANGE du sie bestrahlt hast 8โข(.
Noch eine Anmerkung: Leider hast du keine Lichtquelle verwendet, die jeder von uns zu Hause hat; der „Versuch“ ist also fรผr die meisten so nicht nachvollziehbar 8โข(.
UND: Dieser Versuch wรคre mit verschiedenen Lichtarten noch viel interessanter – aber auch aufwendiger, zugegebenermaรen – gewesen. Ich habe nรคmlich als alter Leuchtmittel-Fan festgestellt, dass es durchaus eine Rolle spielt, ob ich meine Uhr unter einer Schreibtischlampe (normale Glรผhbirne), unter einer Halogenlampe oder mit einer UV-Schwarzlichtlampe „auflade“ – und wie lange. Die dabei erzielten Differenzen sind – sowohl bei der Strahlkraft direkt nach dem Aufladen, wie auch bei der Leuchtdauer – ganz erstaunlich.
Es bleibt also viel zu tun
Alf
Hi Alf, danke fรผr deinen Kommentar. Ich habe die beiden Lichtzelte etwa 15 Minuten auf die Uhren ausgerichtet. Letztendlich simulieren die Teile diffuses Tageslicht, d.h. einen bewรถlkten Himmel – dadurch war die Bestrahlung also relativ realitรคtsgetreu ๐ Grรผรe Mario