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Armageddon-Proof – so bezeichnete Sputnik News auf martialische Art und Weise die Militäruhr Vostok Komandirskie, die im Rahmen des aktuellen Ratnik-Programms offiziell an russische Infanterie-Soldaten ausgegeben wird. “Armageddon-Proof” ist vielleicht einen Hauch übertrieben (;-) ) – und dennoch ist durchaus ein wenig dran, an dieser Aussage: Uhrenfreunde sagen russischen Uhren beharrlich nach, dass diese schnörkellos konstruiert, robust, zuverlässig und gleichzeitig fast schon absurd günstig sind. Die mit mechanischen Vostok-Kalibern ausgestattete russische Militäruhr Vostok Komandirskie beispielsweise ist schon ab rund 30€ zu haben. Günstiger kommt man wohl kaum an eine zuverlässige mechanische Uhr.

In diesem Artikel schauen wir uns die Vostok Komandirskie Ratnik, die für Otto-Normal-Zivilisten erhältliche Variante der offiziellen russischen Ratnik-Militäruhr an…

Eckdaten der Vostok Komandirskie Ratnik:

  • Vostok Handaufzugskaliber 2414, stoßgesichert, Datum, Datumschnelleinstellung, Gangreserve 36 Std.
  • satiniertes Gehäuse mit Kronenschutz, Edelstahl, 40×50,5 mm (gemessen ohne Krone), Bauhöhe 13,8 mm
  • beidseitig einstellbare, stufenlose Lünette
  • leicht gewölbtes Uhrglas aus Kunststoff
  • verschraubter Boden mit dem Wappen des Russischen Verteidigungsministeriums, Edelstahl
  • wasserdicht 100m (10 bar)
  • verschraubte Bandanschlüsse
  • Bandanstoß 20mm
  • Preis: ca. 75€ zzgl. Versandgebühren, z.B. bei vostok-watches24 (es fällt keine Einfuhrumsatzsteuer/Zoll an; Versand erfolgt direkt aus Russland).

Der Weg zur Komandirskie: Russische Militäruhren von Vostok

Mit der Geschichte russischer Uhren, bei der Vostok eine gewichtige Rolle spielt, habe ich mich bereits ausführlicher beschäftigt – in dem Sinne hier nur ein kurzer Abriss: Im Oktober 1941 wurde die zweite staatliche Uhrenfabrik (inklusive Maschinen und Mitarbeiter) aufgrund des Überfalls der deutschen Wehrmacht im Juni desselben Jahres weit ins Landesinnere, rund 1000 Kilometer östlich von Moskau, nach Tschistopol verlegt. In den folgenden Jahren verließen unter anderem Taschenuhren für die Offiziere der Roten Arme die Produktion Richtung Front.

Tschistopol -Fabrik in den 40ern

Auch nachdem die deutsche Wehrmacht zurückgedrängt wurde, blieb ein Teil der Produktion in Tschistopol – in der Fabrik fanden vor allem die Einwohner Tschistopols Arbeit, während die Exil-Moskauer wieder in ihre Heimat zurückkehrten.

Auch während des Kalten Krieges purzelten eine Menge Uhren aus der Produktion in Tschistopol, darunter Schiffsuhren. Die Uhrenfabrik Tschistopol bekam den Namen ВОСТОК (kyrillisch für Vostok = Osten) allerdings erst in den 1960ern – zu Ehren des Kosmonauten und Nationalhelden Juri Gagarin, der 1961 als erster Mensch überhaupt durch das Weltall düste. Mit dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre wurde aus dem Staatsbetrieb ein privates Unternehmen. Bis heute ist Vostok offizieller Lieferant des russischen Militärs (dazu gleich mehr).

Vostok, Tschistopol, im Jahre 2011, Bild: Добрый ТиП at ru.wikipedia [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons,

Bemerkenswert an Vostok-Uhren ist die hohe Fertigungstiefe. Sprich: Ein Großteil der Komponenten für Vostok-Uhren wird im eigenen Hause, auf über 6000 m² Fläche, produziert. Vostok selbst spricht offiziell von einer Fertigungstiefe von 93%. Zum Einsatz kommen dabei manuelle Fertigungsschritte, aber auch ein beachtlicher Werkzeugmaschinenpark. Einen schön bebilderten Überblick bekommt man in diesem Video und auf der offiziellen Vostok-Website (Tipp: In Browsern wie Google Chrome kann man mit Rechtsklick eine automatische, halbwegs brauchbare deutsche Übersetzung anzeigen lassen).

Ein solch großer Anteil In-House-Produktion ist heutzutage alles andere als eine Selbstverständlichkeit: Das Gros der Uhrenhersteller in Vostoks Preisrange kauft Komponenten in aller Herren Länder (vorrangig in Asien) ein und baut diese zusammen – oder lässt diese direkt in Asien zusammenbauen und palettenweise ankarren. Daher kann man diesen Aspekt gar nicht genug betonen.

Teil der Ratnik-Ausrüstung: Russische Militäruhr Vostok Ratnik 6E4-1 und 6E4-2 (AMNCh)

Es handelt sich bei Ratnik (russisch Ратник für Krieger) um ein aktuelles Programm des russischen Verteidigungsministeriums mit dem Ziel, die Ausrüstung der russischen Soldaten zu modernisieren. Nach dem Paket Ratnik-1 aus dem Jahre 2014 gibt es bereits den Nachfolger Ratnik-2.

Das Ratnik-Paket beinhaltet rund 60 Ausrüstungsgegenstände, darunter Waffen, schusssicheren Körperschutz mit Keramik-Platten, Nachtsicht- und Wärmebildgeräte, Reflexvisiere, Systeme zur Kommunikation und Navigation etc. – und natürlich eine Uhr 😉 . Das Ratnik-3-Paket soll bis 2025 erscheinen und Ausrüstungsgegenstände wie Exoskelette und minensichere Schuhe beinhalten.

Dass eine solche Ausrüstung nicht ganz günstig ist, dürfte klar sein. Von daher verwundert es auch nicht, dass Russland das Ratnik-Paket (noch?) nicht an alle Soldaten verteilt hat (das sind immerhin rund 1 Millionen Menschen), sondern nur an bestimmte Einsatzkräfte wie beispielsweise die russischen Truppen in der syrischen Khmeimim Air Base.

Russische Soldaten mit Ratnik-Ausrüstung, Bild: Vitaly V. Kuzmin, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Und auch, wenn der eine oder andere russische Soldat sicherlich seine liebgewonnene Casio G-Shock oder Suunto Core weiterhin im Einsatz tragen wird, so darf er sich auch über eine nigelnagelneue Vostok-Uhr freuen, welche Teil des Ratnik-Paketes ist: die Vostok 6E4 Automatikuhr, deren Entwicklung (inklusive der Tests) nach offiziellen Angaben sieben Jahre dauerte.

Es gibt zwei Varianten der 6E4, die Modelle 6E4-1 und 6E4-2 (und ein paar Sub-Varianten). Die 6E4-2 ist dabei nur für Offiziere vorgesehen und vor allem durch das auffällige, applizierte Wappen des Verteidigungsministerium der Russischen Föderation gekennzeichnet. Das schlichtere Modell 6E4-1 ist für Nicht-Offiziere vorgesehen. Charakteristische Merkmale beider Varianten sind insbesondere der Schriftzug AMNCh (“Mechanische Militär-Arbanduhr”; vorhanden auf dem Gehäuseboden und/oder auf dem Zifferblatt) und die Anordnung der Krone an der linken Seite, damit sich diese im Eifer des Gefechts nicht in den Handrücken drücken kann.

Beide Varianten kommen außerdem mit dem hauseigenen Vostok-Automatikkaliber 2416 und einem übergroßen Textil-Band. In diversen Quellen wird insbesondere auch der große Schutz vor elektromagnetischer Strahlung hervorgehoben – sicherlich nicht ganz unwichtig, da Soldaten häufig mit elektronischen Militärequipment in Berührung kommen. Sogar eine elektromagnetische Welle, ausgehend von einer nuklearen Explosion, soll die Vostok Ratnik 6E4 angeblich überstehen – “Armageddon-Proof” halt. 😉

Diversen Quellen zufolge sind (zunächst) rund 40.000 Stück der Vostok 6E4 produziert und ausgeliefert worden. Langfristig sollen, im Rahmen der Ausweitung des Ratnik-Programms, weitere 100.000 Stück zur Verfügung gestellt werden.

Merkmale der offiziellen Vostok Ratnik 6E4 in der Übersicht:

  • Automatikwerk Vostok 2416, Ganggenauigkeit -20 bis +30 Sekunden pro Tag
  • Temperaturresistent im Bereich -40 bis +50 Grad Celsius
  • Resistent gegenüber elektromagnetische Strahlung
  • Verschraubter Boden
  • Wasserdicht bis 10 bar (zum Schwimmen geeignet)
  • Gewicht >100 Gramm
  • Wartungsfreiheit für 61.000 Stunden Betrieb (7-10 Jahre)
  • Lieferumfang: Schaumgummischwämmchen zum Polieren des Uhrglases, Gebrauchsanleitung, Uhrenpass und ein übergroßes Nylon-Armband, mit dem man die Uhr auch abdecken und somit schützen kann.

Originale, offiziell an das russische Militär ausgegebene Uhren des Modells 6E4 tauchen hin und wieder bei Händlern wie Vostok-Watches24 oder auf Gebrauchtportalen wie ebay auf – Kostenpunkt: zwischen 150 und 300€. Diese sind erkennbar an der Seriennummer-Gravur auf dem Gehäuseboden. Typischerweise kommen die offiziellen russischen Ratnik-Militäruhren mit Bedienungsanleitung und Uhrenpass. Man beachte aber, dass auch “verbastelte” Varianten im Umlauf sind, die beispielsweise anstelle des original Vostok-Kalibers mit chinesischen oder japanischen Werken kommen.

Darüber hinaus gibt es zivile Modelle der Ratnik-Vostok, die ebenfalls mit der typischen Gehäuseform der offiziellen Militäruhren kommen. Und eines dieser Modelle schauen wir uns nun etwas genauer an…

Vostok Komandirskie Ratnik im Hands-On

Die Vostok Komandirskie (Командирские, “Kommandeursuhr”) gibt es in etlichen Varianten, darunter auch einige mit doch sehr gewöhnungsbedürftigen Drucken von Panzern, Fallschirmen oder dergleichen auf dem Zifferblatt (Kostenpunkt: Grade mal 30€). Mit den ersten “Ur”-Kommandirskie-Uhren, die in den 80er Jahren vom vom Verteidigungsministerium der UdSSR (Заказ МО СССР) bestellt wurden, haben diese Modelle quasi nichts gemein.

Mittlerweile gibt es auch für Otto-Normal-Uhrenfreunde käuflich erwerbbare Ratnik-Varianten der Vostok Komandirskie mit den Referenzen 280683 (schwarzes Blatt), 280684 (blaues Blatt), 280937 (schwarzes Blatt mit Emblem), 280681 (blaues Blatt mit übergroßen Ziffern) und 280680 (schwarzes Blatt mit übergroßen Ziffern). Dieses Hands-On behandelt die Referenz 280683.

Vostok Komandirskie 280683

Das charakteristischste Merkmal, das Gehäuse, ist fast identisch zur offiziellen Ratnik-Uhr. Das Gehäuse hat keine klassischen Hörner, was an den Orfina Porsche Design Bundeswehr-Chronographen erinnert. Dadurch sind die Federstege sicher im Inneren geschützt, wodurch die Verlustgefahr reduziert wird (z.B. wenn man irgendwo hängen bleibt).

Auf dem Papier ist der Durchmesser mit 40 mm eher klein, durch die charakteristische Gehäuseform und das damit einhergehende Horn-zu-Horn-Maß von 50,5 mm wirkt die Uhr aber merkbar größer am Handgelenk. Dank Handaufzugkaliber (dazu gleich mehr) ist die Gehäusehöhe mit 13,8 mm relativ flach.

Die Kombination aus flacher Bauweise und typischer Gehäuseform machen die Vostok Komandirskie Ratnik zu einer Uhr, welche prädestiniert für die Anbringung von Nato- oder Zulu-Straps ist.

Schade: Die Krone der Vostok Komandirskie Ratnik befindet sich ganz klassisch auf der rechten Seite. Ich hätte es gerne gesehen, wenn die Eigenart der offiziellen Ratnik-Uhr für das russische Militär (eine Anordnung der Krone auf der linken Seite) erhalten geblieben wäre.

Die Gehäuseverarbeitung ist okay – nicht mehr und nicht weniger. Man merkt einfach, dass Vostok bei der Bearbeitung der Oberflächen und der Kanten das Augenmerk vor allem auf Funktionalität gelegt hat. So ist das Gehäuse absolut schnörkellos und rundum satiniert – keine schlechte Idee für einen Soldaten, der im Alltag Edelstahl-Reflexionen so gut gebrauchen kann wie eine quietschbunte Uniform in der schneebedeckten russischen Tundra.

Positiv sei angemerkt, dass das Gehäuse sehr schwer ist und haptisch einen sehr massiven Eindruck macht. Der (verschraubte) Gehäuseboden kommt mit einer schönen Gravur des Wappens des Russischen Verteidigungsministeriums. Auch schön: Die Hörner sind durchbohrt und die Stege verschraubt, was den Bandwechsel natürlich erleichtert, sofern man klassische zweiteilige Bänder (z.B. Leder) montieren will.

Das Gehäuse wird von einer Lünette aus Edelstahl abgerundet, die sich stufenlos und schön “rund” drehen lässt. Optisch wirkt sie allerdings etwas billig. Die Lünette schützt außerdem das tief eingelassene, gewölbte Kunststoffglas, welches das Licht am Rande ganz wunderbar reflektiert.

Das feinkörnig strukturierte Zifferblatt der Vostok Komandirskie Ratnik kommt im klassischen Field Watch-Design mit einem einem Innenring, der mit den Ziffern 1 bis 24 beschriftet ist. Das wirkt auf den ersten Blick etwas seltsam, da in Deutschland quasi jedes Kind weiß, dass beispielsweise 4 Uhr Nachmittags gleich 16 Uhr ist. Menschen aus anderen Kulturkreisen sind es allerdings oftmals gewohnt einfach nur von „4 Uhr“ zu reden, egal ob Nachts oder Nachmittags (in den USA beispielsweise 4 am vs. 4 pm). Der Innenring soll entsprechend den Soldaten als Hilfestellung dienen, um die Zeit im militärischen Jargon richtig zu „übersetzen“.

Schön authentisch sind die kyrillischen Schriftzüge, zum Beispiel Командирские (Komandirskie) und сделано в России (Made in Russia). Die Zifferblatt-Drucke sind am Rande allerdings teilweise ein wenig ausgefranst, was man aber nur auf Nahaufnahmen erkennen kann.

Vostok Handaufzug-Kaliber 2414

Die zivilen Modelle der Vostok Ratnik kommen anstelle des Automatikkalibers 2416 mit dem Handaufzugkaliber 2414 mit 36 Stunden Gangreserve und Datumsfeld. Ich liebe ja Handaufzuguhren, da ich das “rituelle” Aufziehen vor dem Tragen einfach mag 😉 . In der Hinsicht vermisse ich den Automatikaufzug keine Sekunde.

Das Kaliber 2414 ist schnörkellos konstruiert und gilt als robust und recht zuverlässig – wenngleich vereinzelt in einschlägigen Foren über Ausfälle berichtet wird. Ich gehe davon aus, dass die Zuverlässigkeit nicht auf dem hohen Niveau von beispielsweise Miyota oder Seiko ist, in der Regel sollte man aber lange Freude an dem Kaliber 2414 haben. Ich habe beispielsweise Langzeiterfahrungen mit dem Kaliber 2416B in der Vostok Amphibia gemacht (ca. 2 Jahre, meistens eher ruppige Anwendungen, bei denen ich keine teurere Uhr tragen wollte) und kann mit Fug und Recht sagen, dass sich das Werk auch langfristig sehr gut schlägt (Gangstabilität, Robustheit).

Beim Kaliber 2414 in der Vostok Komandirskie habe ich konkret eine Ganggenauigkeit von +20 Sekunden innerhalb von 24 Stunden gemessen. Der Wert reißt zwar keine Bäume aus, ist mit Blick auf den Preis der Uhr aber in einem akzeptablen Rahmen.

Hier und hier gibt es einige detailliertere Einblicke in das schmuck- und schnörkellose Kaliber 2414.

Das Kaliber 2414 von Vostok, Bild: Wilson Hui from Calgary, Canada, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Im Alltag hat sich bei der mir vorliegenden Vostok Komandirskie die Krone leider als kleiner Nervfaktor herausgestellt: Versenkt man die Krone im Gewinde, so kommt es hin und wieder vor, dass sich die Uhrzeit wieder verstellt. Auch die Kronenposition für den Handaufzug ist gar nicht so leicht festzustellen. Mit etwas Fingerspitzengefühl ist das zwar alles machbar, aber dennoch nervig. Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch, dass die Krone nach dem Aufschrauben sehr lose sitzt und “herumwackelt” – so wie auch bei der Vostok Amphibia.

Fazit zur Vostok Komandirskie

Die Vostok Komandirskie ist der Archetyp der russischen Militäruhr: Schnörkellos und funktional, ganz ohne Schnickschnack. Man darf allerdings keine qualitativen Wunder erwarten – das gilt für die 30€-Komandirskies genauso wie für die etwas höherwertigeren Modelle wie die hier getestete Vostok Komandirskie Ratnik für 75€. Wer beispielsweise die Qualität mechanischer Einsteigermodelle aus Japan wie die Orient Bambino (unter 200€), Citizen Promaster Automatik (unter 200€) oder die Seiko 5 Sports Automatik (ca. 200€) gewohnt ist, der wird vielleicht ein wenig enttäuscht von der Vostok Komandirskie sein (siehe beispielsweise Gehäuseverarbeitung, Zifferblattverarbeitung, friemeliger Kronenmechanismus, etwas billig anmutende Lünette).

Und dennoch kann man in der Summe festhalten, dass die Vostok Komandirskie ein guter Einstieg in die Welt mechanischer Uhren ist – günstiger kommt man kaum an eine mechanische Uhr von einem historisch bedeutsamen, authentischen Uhrenhersteller, der sogar eine durchaus beachtliche Fertigungstiefe mitbringt.

Abschließend seien noch zwei weitere Alternativen genannt: Eine optisch ähnliche Alternative kommt vom Traditionshersteller Timex in Form des Modells Expedition Scout für rund 40€. Der Antrieb ist allerdings auf Quarz-Basis und das Gehäuse leider nur aus Chrom-beschichtetem Messing. Eine etwas teurere Alternative sind mechanische Uhren von Bersigar (ehemals Pagani Design; ca. 100€), die zwar objektiv das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis, aber keinerlei Eigenständigkeit im Design, mitbringen.

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Rolf
1 Jahr zurück

Klasse Artikel! Danke dafür, Mario.

Андрей
3 Jahre zurück

Erstmal Glückwunsch zu dem tollen Artikel!

Ich habe die Ratnik selbst… in der schwarzen Ausführung mit dem goldenen Emblem der Streitkräfte Rußlands. Die Uhr bringt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit, ist für eingefleischte Komandirskie-Sammler aber eher ein schräger Vogel und nur unter Schmerzen in die klassische Sammlung einzuordnen.
Sie ist deutlich schwerer und klobiger als die Standardausführung, hat aber nicht wirklich mehr Funktionen. Die Wasserdichtigkeit ist etwas höher und die Leuchtziffern (bei meiner Ausführung auch auf der Lünette) sind beeindruckend, für den Alltag ist die Uhr aber nicht ganz so angenehm zu tragen wie das herkömmliche Modell. Selbst die Amphibia empfinde ich als bequemer am Handgelenk, welche auch nicht danach verlangt, täglich aufgezogen zu werden. Optisch hätte ich an der Ratnik wirklich nichts auszusetzen…

Die “Datumschnelleinstellung” ist natürlich ein schlechter Witz: Man dreht bis zum Datumswechsel manuell Stunden und Minuten nach vorne, dreht weiter bis 2, zurück auf 8 und dann wieder auf 2. So kann man durch das Vor- und Zurückdrehen um 6h jeweils um einen Tag weiterspringen. Befindet man sich bereits in der zweiten Tageshälfte, muß man anschließend dennoch manuell über die Mittagszeit kurbeln, schließlich möchte man ja zu Mitternacht auch einen Datumswechsel erleben. Einen komplizierteren Mechanismus kenne ich nur vom Uhrwerk Slava 2428.
Noch ein paar Erfahrungswerte dazu: Pendelt beim Einstellen mindestens zwischen 8 und 2, und nicht bspw. zwischen 9 und 1, wie in manchen Anleitungen beschrieben! Dies kann nicht nur dazu führen, daß der Datumswechsel nicht übernommen wird und wieder zurückspringt, sondern daß der Mechanismus kaputt geht. Das Uhrwerk sollte auch ein wenig aufgezogen sein, sonst klappt das mit der “Schnelleinstellung” nicht richtig.

Zum Verkäufer “Vostok-Watches-24” sei noch zu sagen, daß es nicht ganz richtig ist, daß keine Zollgebühren anfallen. Der Verkäufer entfernt – zumindest bei Vostok-Uhren – die Originalverpackungen und verschickt die Uhren in Plastiksäckchen, das mindert dann doch die Freude ein wenig. Dem Zoll wird ein schlichtes “repaired watch” vorgelogen, da soll jeder davon halten, was er möchte. Ich war jedenfalls – wie in einem anderen Kommentar bereits erwähnt – mehr als enttäuscht von diesem Verkäufer.