• Beitrags-Kategorie:Tests
  • Beitrags-Kommentare:11 Kommentare
  • Beitrags-Autor:
  • Lesedauer:25 min Lesezeit

Samurai trifft Mantarochen: Der japanische Traditionshersteller Seiko verpasst dem Modell Seiko Samurai ein Save the Ocean Special Edition-Zifferblatt. Gleichzeitig gibt’s das “King”-Upgrade mit Saphirglas und Keramik-Lรผnette. Was im Allgemeinen hinter den Save the Ocean-Modellen steckt und mit welchen Besonderheiten die Seiko King Samurai sonst noch so kommt, schauen wir uns in diesem ausfรผhrlichen Test genauer an…

Eckdaten der Seiko Samurai Save the Ocean (SRPF79K1):

  • Japanisches Automatikkaliber 4R35 mit 21600 bph, Datum und 41 Stunden Gangreserve
  • Edelstahlgehรคuse, satiniert und poliert
  • Lรผnette mit Keramik-Inlay
  • Saphirglas mit Datumslupe, Antireflexbeschichtung auf der Innenseite
  • Leuchtmasse LumiBrite
  • Band aus Silikon mit Edelstahl-Keeper
  • Wasserdichtigkeit 200 Meter / 20 bar
  • Durchmesser 43,8 mm, Hรถhe 12,8 mm, Horn-zu-Horn 48,7 mm
  • Gewicht: 127 Gramm
  • Verschraubte Krone
  • Verschraubter Stahlboden
  • Listenpreis: 620โ‚ฌ

Seiko Samurai: รœber Seiko Save the Ocean

Die Anfang 2021 lancierte Seiko Samurai Save the Ocean mit der Referenz SRPF79K1 ist Teil der Seiko Prospex Diver’s-Reihe, in welcher der japanische Traditionshersteller (gegrรผndet 1881) heute eine Vielzahl von historisch spannenden Modellen mit mindestens 20 bar Wasserdichtigkeit und hauseigenen Kalibern (insbesondere Automatik) zusammenfasst.

Seiko flankiert die Prospex-Modellreihe mit einigen Sondereditionen, darunter beispielsweise Save the Ocean. Seit 2018 haben die Save the Ocean-Modelle vor allem eines gemeinsam: Krรคftig-blaue Zifferblรคtter und Muster, passend zum Meeres-Thema (dazu gleich mehr). Darรผber hinaus spendet Seiko passenderweise einen Teil des Erlรถses unter anderem an das Ocean Learning Center (FCOLC), eine gemeinnรผtzige Non-Profit-Organisation zum Schutz der Weltmeere, welche Anfang 2016 vom Franzosen Fabien Cousteau ins Leben gerufen wurde. Der Filmemacher und Ozeanograph Cousteau war auรŸerdem frรผher einmal Seiko-Markenbotschafter – und anders als viele andere Uhrenmarken, die sich mit Markenbotschaftern noch und nรถcher gegenseitig รผberbieten, setzt Seikos Marketingabteilung mit viel Bedacht auf nur ein paar wenige bekannte Persรถnlichkeiten.

Seiko und der frรผhere Markenbotschafter Fabien Cousteau

Bei Freunden des Tauchsports dรผrfte es beim Namen “Cousteau” auรŸerdem geklingelt haben: Fabien Cousteau ist der Enkel von niemand geringerem als Jacques-Yves Cousteau, der 1946 zusammen mit dem Techniker Emile Gagan die “Aqualunge” erfand und damit echte Pionier-Arbeit im Bereich des professionellen Tauchens leistete. Noch heute verwenden Taucher auf der ganzen Welt Atemregler auf Basis dieser Erfindung.

Fabien ist nicht minder aktiv wie sein GroรŸvater, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit fรผr die menschengemachten Schรคden an den Weltmeeren zu erzeugen: Im Rahmen der Mission 31 beispielsweise leitete Fabien Cousteau 2014 ein Team von Wissenschaftlern, Pรคdagogen und Filmemachern auf der lรคngsten jemals durchgefรผhrten Unterwasser-Expedition in einem stationรคren Lebensraum unter dem Meer (das ganze erinnert an die bekannten Missionen Tektite I und Tektite II im Jahre 1969 bzw. 1970 – siehe dazu mein Artikel รผber die Certina DS PH200M).

Bei den englischsprachigen Blogger-Kollegen von timeandtidewatches.com gibt es einen Artikel รผber weitere konkrete, von Seiko gefรถrderte Projekte. Eines davon ist das australische Cairns Turtle Rehabilitation Centre, in dem Schildkrรถten medizinische Hilfe erhalten kรถnnen und nach der Genesung wieder zurรผck in die Natur entlassen werden.

Dass Uhrenhersteller Spendierhosen anhaben und gemeinnรผtzige Projekte unterstรผtzen, ist an sich nichts weltbewegend Neues – und natรผrlich darf man kritisch einwenden, dass Spenden letztendlich โ€žnurโ€œ ein Marketinginstrument aus dem Bereich der ร–ffentlichkeitsarbeit sind. Mit bรถser Zunge kรถnnte man auch sagen: Kein Uhrenhersteller รผberweist einfach so aus Herzensgรผte oder Altruismus Geld an gemeinnรผtzige Organisationen.

Bei Seiko musste ich eine Weile recherchieren, um herauszufinden, welche konkreten Projekte die Japaner im Rahmen der Save the Ocean-Sondereditionen unterstรผtzen: Seiko ist mit vergleichsweise viel Bescheidenheit unterwegs und verzichtet darauf die Spenden kommunikativ bis zum Gehtnichtmehr auszuschlachten. Der kulturelle Aspekt spielt hierbei sicherlich eine Rolle: Die Japaner gelten gemeinhin als Meister des Understatements. Im krassen Kontrast dazu stehen Aktionen wie beispielsweise von der Schweizer Luxusuhrenmarke Breitling, die ebenfalls das Thema “Rettung der Weltmeere” fรผr sich entdeckt hat – nur eben mit dem groรŸen Unterschied, dass Breitling im Rahmen der Einfรผhrung einer neuen Taucheruhr gleich mehrere Markenbotschafter auf Bali รผber den Strand gescheucht hat, um Plastikmรผll einzusammeln – natรผrlich stets begleitet von der Kamera, um spรคter die Presse mit werbewirksamen Bildern zu versorgen. Da ist mir die Seiko’sche Bescheidenheit doch irgendwie lieber… ๐Ÿ˜‰

Seiko Samurai Save the Ocean im Test

Das Gesicht der Seiko Samurai SRPF79K1, das Zifferblatt, sticht sofort ins Auge: Dort sind auf sehr dezente Art und Weise stilisierte Mantarochen untergebracht, welche majestรคtisch im Meer zu schweben scheinen. Die Optik ist insbesondere in Kombination mit den tiefen, fein strukturierten Wellen und dem Verlaufsmuster (etwas dunkler am Rand, zur Mitte heller) einfach genial. Darรผber hinaus wirkt die Oberflรคche des Zifferblattes leicht metallisch – ich habe diesen tollen Effekt versucht mit der Kamera zu transportieren, so wirklich kommt dieser aber nur zur Geltung, wenn man die Uhr tatsรคchlich in der Hand hรคlt.

Das Zifferblatt passt wie Fisch und Meer zu einer Save the Ocean-Sonderedition: Mantarochen sind erst mit fรผnf Jahren geschlechtsreif und vermehren sich daher nur in geringem MaรŸe. AuรŸerdem landen die grรถรŸten Rochen der Welt leider immer hรคufiger als Beifang in den Netzen von Fischern. Daher gelten sie als vom Aussterben bedroht und tatsรคchlich sind die Malediven einer der wenigen Orte der Erde, an denen man die beeindruckenden Kreaturen noch in relativ groรŸer Zahl finden kann.

Weitere charakteristische Merkmale des Modells sind das sehr gut verarbeitete, massive und kantig-maskuline Gehรคuse mit toller, wechselnder Oberflรคchenbearbeitung (satiniert und poliert) sowie eine griffige, strukturierte Krone. Der mit Lumibrite-Leuchtmasse belegte Zeigersatz erinnert auรŸerdem an Schwerter…

Die Seiko-Fangemeinde wรคre nicht die Seiko Fangemeinde, wenn sie sich in Anbetracht dieser Designmerkmale keinen griffigen Spitznamen aus dem Dunstkreis der japanischen Kultur ausgedacht hรคtte: Der inoffizielle Spitzname Seiko Samurai kommt da her, dass das kantige Gehรคuse ein wenig an die Rรผstung eines Samurai und die Zeiger an ein Samurai-Schwert erinnern (okay, ein bisschen Fantasie braucht man schon). Banzai! ๐Ÿ˜‰

Genauer handelt es sich bei der Seiko Prospex Save the Ocean SRPF79K1 รผbrigens um die sogenannte “King Samurai”. Der inoffizielle Beiname “King” ist natรผrlich ebenfalls kein Zufall und rรผhrt daher, dass Seiko dem Modell zwei Upgrades, konkret ein Keramik-Inlay fรผr die Lรผnette (gegenรผber Aluminium mit Titancarbidbeschichtung) und ein Saphirglas mit Datumslupe (gegenรผber Hardlexglas), spendiert hat.

Die Keramiklรผnette ist nicht nur aus praktischen Grรผnden (Kratzfestigkeit), sondern auch aus optischen Grรผnden Aluminium vorzuziehen: Die sehr feine Hochglanz-Optik ist wirklich exquisit, auch dank der leicht โ€žeingelassenenโ€œ Ziffern und 60-Minuten-Indizes. Die King Samurai wirkt durch die Keramiklรผnette alles in allem merkbar hochwertiger – das sollte Sie aber auch mit Blick auf einen Aufpreis von fast 40% gegenรผber “nichtkรถniglichen”-Varianten der Samurai wie die SRPB49K1 (dazu mehr im Fazit).

Auch bei der Lรผnettenmechanik gibt es nichts zu meckern: Sie lรคsst sich perfekt zentrieren und rastet genauso krรคftig-satt wie man es von Seiko-Taucheruhren gewohnt ist.

Das in der Seiko Save the Ocean King Samurai verbaute Saphirglas ist gegenรผber Hardlex-Glas ein weiteres nennenswertes Upgrade, welches in der Preisklasse der King Samurai aber auch erwartet werden darf: Das von den Japanern in gรผnstigeren Modellen wie der Seiko 5 Sports eingesetzte Hardlex-Glas ist zwar deutlich kratzresistenter als normales Mineralglas, Saphirglas ist hinsichtlich Kratzfestigkeit mit einer Hรคrte von ca. 2000 Vickers aber immer vorzuziehen.

Gegenรผber der Seiko King Turtle kommt die Seiko Samurai – aufgrund fehlender Wochentagsanzeige – mit einer deutlich kleineren Datumslupe. Gut so, denn bei der King Turtle war mir die XXL-Lupe dann doch etwas zu viel des Guten.

Die Seiko King Samurai Save the Ocean kommt an einem รผberaus flexiblen und geruchsneutralen Silikonband, welches sich wunderbar um den Arm schmiegt. Zwischen dem ziemlich steifen Kunststoffband der Seiko SKX007 und dem Silikonband der Seiko King Samurai liegen tatsรคchlich qualitative Welten. Ungewรถhnlich, aber gefรคllig: Die King Samurai kommt mit einem Stahl-Keeper mit Seiko-Gravur.

In der Seiko King Samurai tickt das bewรคhrte und robuste Automatikkaliber 4R35 mit Datum, 41 Stunden Gangreserve, beidseitigem Aufzug (“magischer Hebel”) und einer Frequenz von 21600 bph. Das Kaliber kommt von Time Module (TMI), einer Tochtergesellschaft von Seiko (SII, Seiko Instrumentcs Inc). Das baugleiche Microbrand-Pendant, das Seiko NH35, kommt standardmรครŸig mit einer Ganggenauigkeit von -20 bis +40 Sekunden pro Tag (bei einer Referenztemperatur von 23ยบยฑ 2ยบC), was sich in gewissen Fรคllen tatsรคchlich mit einer unzufriedenstellenden Gangabweichung รคuรŸern kann. Die Feinregulierung beim Seiko 4R35 in der mir zum Test รผbersandten Seiko King Samurai darf aber als ordentlich bezeichnet werden (+7,6 Sekunden pro Tag).

Fazit zur Seiko Samurai Save the Ocean

Meerestiere auf dem Zifferblatt? So etwas kann schnell kitschig und irgendwie billig wirken – eine echte Gratwanderung! Bei der Seiko King Samurai Save the Ocean ist den Japanern meiner Ansicht nach aber eine sehr dezente und “erwachsene” Umsetzung gelungen – das liegt auch an dem Metallic-Effekt in Verbindung mit dem dunklen Blauton, der mir deutlich besser gefรคllt als beim Mitte 2020 lancierten, Mantarochen-Sondermodell SRPE33K1. Das Zifferblatt ist in der Summe optisch eine Wucht – Eins mit Sternchen! Auf der Haben-Seite steht auรŸerdem eine tadellose Detailverarbeitung und ein รผberaus eigenstรคndiges Design, welches im Meer der Taucheruhr-Hommagen wohltuend heraussticht (Gehรคuse, Indizes, Zeiger…).

Ohne Frage sinnvoll ist auch das Keramik-/Saphirglas-Upgrade (optisch wie funktional) – meiner Meinung nach dรผrften diese Merkmale gerne zum Standard im Seiko-Sortiment werden. Die Upgrades lรคsst sich Seiko allerdings auch gut bezahlen: Mit einem Listenpreis von 620โ‚ฌ kostet die King Samurai fast 40% mehr als derzeit erhรคltliche Standard-Samurais (450โ‚ฌ).

Die Japaner bewegen sich mit der King Samurai (oder auch der King Turtle) preislich auรŸerdem verdammt nah an Einsteiger-Divern gestandener Schweizer Hersteller wie beispielsweise Tissot (z.B. Seastar 1000 mit Kaliber Powermatic 80). Das heiรŸt natรผrlich nicht, dass die Japaner im Vergleich zu den Schweizern schlechtere Qualitรคt abliefern – da kann Seiko meiner Meinung nach problemlos mithalten. Und dennoch ist die Konkurrenz in dieser Preisklasse einfach ungleich grรถรŸer (und damit – aus Endkundensicht – die Alternativen deutlich vielfรคltiger). Die Seiko King Samurai Save the Ocean-Sonderedition wird aber mit Sicherheit viele Freunde finden – allein schon wegen des grandiosen Zifferblattes…

Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, freue ich mich รผber ein Like bei FacebookInstagram, YouTube oder

Auch รผber WhatsApp kannst du immer auf dem neuesten Stand bleiben – jetzt abonnieren:

DSxOAUB0raA (1)

Darรผber hinaus freue ich mich รผber Kommentare immer sehr (Kommentare werden in der Regel innerhalb kurzer Zeit geprรผft und freigeschaltet). Vielen Dank!

Abonnieren
Benachrichtige mich bei...
11 Kommentare
Neueste Kommentare
ร„lteste Kommentare Kommentare mit den meisten Votings
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
THOR
14 Tage zurรผck

Sehr schรถne Uhr mit einem schรถnen,nicht alltรคglichem Zifferblatt!
…Knapp 650 Oecken fรผr eine:”3-Zeiger-Uhr??”..Na ja! :-/
Ich rate bloรŸ von den Versuchen ab:”Den Chirurgen zu spielen,
und zu versuchen,die Datumslupe grobschlรคchtig zu Extrahieren!!!” ๐Ÿ™
Wenn ich keine “Datumslupe”mag….warum kaufe ich Sie mir dann??? :-/
Ansonsten mag ich Seiko und….(Hust)…Citizen genau so Gerne!
mfG
THOR

Hans
2 Jahre zurรผck

Hallo, tolle Beschreibung der Uhr. Mir gefรคllt das Ziffernblatt recht gut, wobei mir die erste Version mit dem helleren blau etwas besser gefรคllt. Der schwarze Rand des Ziffernbฤบattes und die schwarze Lynette sorgt fรผr einen grรถรŸeren Kontrast zu dem schรถnen blau des Ziffernblattes. Und zu einer Samurai gehรถrt einfach das Stahlband. Man kann bei Bedarf
ein Sillikonarmband nachtrรคglich zukaufen.
Umgekehrt wird dass erheblich teurer.
Was die Lupe bei der Turtle betrifft ist das nicht so schlimm. Ich habe mich bei meiner Turtle schnell daran gewรถhnt.

Frank T
3 Jahre zurรผck

Hi Mario, bevor ich Deinen Artikel gelesen habe, dachte ich an ein fleckiges Zifferblatt anstatt an Mantarochen…
GruรŸ, Frank T.

Holland
3 Jahre zurรผck

Hallo Mario von Chrononautix,
ich habe vor kurzem eine Seiko mit diesem Werk bei einem bekannten Internethรคndler erworben und daher mit Interesse auch den speziellen Artikel รผber 4R35 gelesen. Meine Uhr โ€žTic Tacโ€œ (gebraucht aber ungetragen, so der Verkรคufer) ist sehr ganggenau, leider aber bereits dreimal nachts(obwohl am Arm) in den frรผhen Morgenstunden stehengeblieben, obwohl ich den Arm i.d. Regel bei der Arbeit viel bewege. Beim Googln von Seiko-Gangreserve stรถรŸt man auf einige Meldungen zu diesem Problem ( nicht nur bei diesem Werk, allerdings).Vielleicht gibt sich mal die Gelegenheit Uhren auch unter diesem Aspekt zu besprechen.
Mit freundlichen GrรผรŸen
Holland
PS: Immer sehr gut fotografiert-Kompliment!

Guido
3 Jahre zurรผck

Ich habe die Samurai als Padi und finde die Uhr sehr schรถn, aber 620 EUR ist schon verdammt ambitioniert, fรผr eine Uhr mit einem 4R35 (NH35).
Dazu gibt es die fรผrchterliche Pocke auf dem Glas und kein Stahlband. Glรผckwunsch! Das muss man schon wirklich sehr wollen…
Frรผhere ‘Save the Ocean’ Sondermodelle, wie die ‘Blue Lagoon’ sahen da vorteilhafter aus und hatten einen geringeren Anschaffungswiderstand.
Ein Saphirglas ist bei allen Samurais problemlos nachrรผstbar.

Dlanor Lepov
3 Jahre zurรผck
Antworten...  Guido

Bei einer meiner Uhren habe ich die Pocke einfach entfernt. Ein paar kurze Stupse mit einem Feuerzeug mit Jetflame genรผgten. Man muss sich nur trauen. ๐Ÿ™‚
Ansonsten ist das mal wieder ein lesenswerter Bericht. Der Preis ist allerdings รผppig und eine japanische Firma dรผrfte gewisse Glaubwรผrdigkeitsprobleme beim Meeresschutz haben solange der Walfang in Japan von niemandem in Frage gestellt wird.

Ratman
3 Jahre zurรผck
Antworten...  Mario

Hi Mario.
Nach dem Entfernen der “Warze” mittels Jet-Feuerzeug und scharfer Klinge bleiben meist noch ein paar Reste vom Kleber auf dem Glas. Ich verwende i.d.R. die Klinge eines Teppichmessers zum Entfernen der Lupe, damit lassen sich auch die Kleberreste wegschaben. Je nach Uhr muss man schon sehr vorsichtig sein, um mit der Klinge keinen Kollateralschaden an der Lรผnette oder dessen Inlay zu verursachen. Ich habe mit der Methode aber schon รผber ein Dutzend Uhren behandelt. Nur bei der ersten (ein billiger China-Ticker der 20,- Euro Klasse) ist mir das Glas gesprungen. Man darf mit der Flamme nicht zu lange auf einer Stelle bleiben. Der Trick besteht darin, das ganze Glas gleichmรครŸig zu erwรคrmen. Ich bleibe meist fรผr 2 Sekunden direkt auf der Lupe, fahre dann fรผr mehrere Sekunden รผber das restliche Glas, dann wieder 2 Sekunden auf der Lupe usw.. Man tastet sich so langsam an den Punkt heran, wo der Kleber weich wird und die Lupe mit der Klinge abgehoben oder weggeschoben werden kann. Manchmal springt die Lupe auch von selbst beim Erwรคrmen vom Glas.

Wer sich das nicht traut, sollte beim Uhrmacher seines Vertrauens einfach das Glas wechseln lassen oder sich eine Glaspresse kaufen und es selbst machen. Letzteres lohnt natรผrlich nur, wenn es mehr als eine Uhr im Haushalt gibt ๐Ÿ™‚

Je nach Uhr kann man den Glaswechsel auch direkt mit einem Upgrade verbinden. Hat die Uhr nur ein Mineralglas, kann man es gleich durch ein lupenloses Saphirglas – evtl. entspiegelt – ersetzen.

Sowohl die minimal-invasive Warzenentfernung als auch der Uhrglaswechsel sind in diversen Youtube-Anleitungen nachzuvollziehen. Vielleicht gibt es sowas ja auch mal in einer DeLuxe-Edition hier auf Chronautix zu sehen?

GruรŸ,
Tom

Kyo
3 Jahre zurรผck

Bin schon lange am รผberlegen mir die Sonderedition zu holen, aktuell hat sich aber noch die Titoni Seascoper zu den Favoriten vorgedrรคngt. Da fรคnde ich ein Review auch sehr Interessant!