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Mit der Sternglas Marus macht sich der junge Hamburger Uhrenhersteller auf in neue Gewรคsser – zumindest auf den ersten Blick, denn die Marus ist hinsichtlich der Designsprache nicht weit von den minimalistischen Bauhaus-Uhren entfernt, mit denen Sternglas groรŸ geworden ist. Wie sich die Sternglas Marus im Alltag schlรคgt, zeigt dieser ausfรผhrliche Test.

Sternglas Marus Test Review 1

Eckdaten der Sternglas Marus:

  • Lรผnette mit mattem Keramik-Inlay
  • gewรถlbtes Saphirglas, doppelt entspiegelt
  • Japanisches Automatikwerk Miyota 8215, 21600 bph, Gangreserve 42 Stunden
  • Durchmesser 42 mm, Hรถhe 14 mm,
  • Horn-zu-Horn 53,8 mm
  • Wasserdichtigkeit 20 bar / 200 Meter
  • Gewicht: 189 Gramm (am Stahlband) bzw. 131 Gramm (am Kautschukband).
  • Gehรคuse aus 316L Edelstahl, gebรผrstet
  • Krone und Gehรคuseboden verschraubt
  • LumiNova grรผn
  • Band: Fluorkautschuk (FKM) oder Blockarmband aus Edelstahl, BandanstoรŸ 20 mm
  • Preis: Ab 399โ‚ฌ, im Einzelhandel oder direkt bei Sternglas
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รœber Sternglas: Vom Aushilfsjob zum Unternehmer

Vom Aushilfsjob als Schรผler bei der Mรผnsteraner Marke Meistersinger zum Einzelunternehmer, nur mit der Unterstรผtzung einer 450โ‚ฌ-Kraft zum Pakete-Packen. Und vom Einzelunternehmer hin zu einer Firma mit rund 20 Mitarbeitern – und das in nur fรผnf Jahren. Zweifellos hebt sich die Hamburger Uhrenmarke Sternglas von den vielzรคhligen Jungmarken und Microbrands, die in den letzten Jahren aufgrund der Direktvertriebsmรถglichkeiten รผber das Internet wie Pilze aus dem Boden geschossen sind und meistens eher kleine Unternehmen bleiben, deutlich ab.

Nicht unbedingt รผblich ist auch, dass Sternglas nicht mehr ausschlieรŸlich auf den Online-Kanal setzt: Durch die Kooperation mit Juwelieren geht mittlerweile jede 3. Sternglas-Uhr รผber die klassische Ladentheke.

2021 Sternglas Teamfoto
Das Sternglas-Team

Sternglas setzt nach eigenen Aussagen auf Komponentenlieferanten aus Deutschland, der Schweiz, China und Japan. Die Entwicklung findet in Hamburg statt, die Montage teilweise in Deutschland (siehe Made in Germany-Sternglas „Hamburg“) und teilweise in Fernost bei einem langjรคhrigen Partner in der sรผdchinesischen Provinz Guangdong, im Perlflussdelta nahe Hong Kong, wie Sternglas transparent kommuniziert. Eine Produktion in Fernost ist heute in gรผnstigeren Preisregionen absolut รผblich, denn natรผrlich kรถnnen auch von dort qualitativ sehr gut Uhrenkomponenten kommen – der Trick ist eben nur, einen guten und zuverlรคssigen Lieferanten zu finden. Kein Zufall: Auch die Swatch-Gruppe lรคsst fรผr Marken des mittleren Preissegments (z.B. Tissot, Certina) bestimmte Komponenten in Fernost herstellen, darunter Zifferblรคtter.

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Bisher war Sternglas vor allem auf Uhren im sogenannten Bauhaus-Stil fokussiert (sowohl Quarz- als auch Automatik-Modelle) – also eher dressige, minimalistische Uhren auf der Grundlage des Bauhaus-Leitgedankens, der ursprรผnglich aus der Architektur kommt und auf eine puristische Formgebung, eine minimalistische Optik abzielt โ€“ oder kurz gesagt: Reduktion auf das Nรถtigste. Und in diese Richtung geht auch die Sternglas Marus…

Sternglas Marus im Test

Unter dem kratzfesten, doppelt gewรถlbten (bombierten) und doppelt auf der Innenseite entspiegelten Saphirglas findet sich die Sternglas-typische, minimalistische Designsprache: Das Zifferblatt kommt mit einer feinen, matten Oberflรคche, die schmalen Stundenindizes und die rundum laufende Minuterie sind gedruckt. Die Schriftzรผge wie der Taucheruhren-typische Hinweis auf die Wasserdichtigkeit („200 M = 660 FT„) sind dezent und wohlproportioniert untergebracht. Gut: Das Datumsfenster befindet sich auf „6 Uhr“, um die Symmetrie nicht zu stรถren.

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Die gebรผrsteten Zeiger sind – genau wie die Stundenindizes – sehr schmal und schlichter Natur: Sternglas verzichtet sowohl auf Leuchtmasse beim Sekundenzeiger als auch auf ein Unterscheidungsmerkmal des Stundenzeigers zwecks besserer Ablesbarkeit unter Wasser (siehe beispielsweise Rolex’scher Mercedes-Zeiger). Das ist fรผr eine Uhr im Diver-Design nicht unbedingt รผblich, unterstreicht aber den „dressigen“ Charakter des Modells. Vor diesem Hintergrund ist die Zeigerlรคnge bei der Marus aber nicht ganz optimal, der Stundenzeiger dรผrfte gerne etwas kรผrzer sein.

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Als Leuchtmasse auf Zeigern und Indizes kommt LumiNova in einem grรผnen Farbton (W&W800) aus dem japanischen Hause Nemoto zum Einsatz. Klingt ungewรถhnlich, ist es aber nicht: Ja, die die allermeisten Uhrenmarken im europรคischen Raum setzen auf Schweizer Super-LumiNova. Aber: Die Erfindung der nicht-radioaktiven Leuchtmasse geht auf die (auch heute noch tรคtige) japanische Firma Nemoto im Jahre 1941 zurรผck. Die Anforderungen dafรผr kamen ursprรผnglich aus dem militรคrischen Umfeld wรคhrend des Zweiten Weltkrieges, aber auch zivile Anwendungsfelder fanden sich schnell.

Nemoto hat viele Jahrzehnte weiter an Verbesserungen seiner nachleuchtenden Farben getรผftelt und 1993 die Leuchtfarbe mit dem Namen LumiNova erfunden und patentieren lassen. LumiNova wird seit den 90ern nicht nur in Japan, sondern in Form von Super-LumiNova auch in der Schweiz produziert.

Kurzum: Die heute weit verbreiteten Leuchtfarben Super-LumiNova, LumiNova (und auch LumiBrite von Seiko) haben die identische chemische Basis โ€“ und mit pragmatischem Blick auf die Leuchtkraft steht LumiNova aus Japan dem Schweizer Pendant grundsรคtzlich in nichts nach.

Die unidrektionale Lรผnette ist dank des „Schachbrettmusters“ recht griffig und bietet klassischerweise die Mรถglichkeit den Start eines Tauchgangs รผber das zentrale Dreieck zu markieren und damit ein Hilfsinstrument fรผr die Messung der verstrichenen Tauchzeit zu haben – oder um ganz alltรคgliche Dinge wie beispielsweise die Zeit fรผr das hartgekochte Sonntagsei zu messen. Das Rasten der Lรผnette ist sehr knackig, prรคzise und hat keinerlei „Spiel“ – all das ist in dieser Preisklasse alles andere als eine Selbstverstรคndlichkeit.

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Die Krone kommt mit derselben griffigen Textur wie die Lรผnette und ist eher kleiner, was zum schlichten Erscheinungsbild des Zifferblattes passt.

Die Lรผnetten-Einlage ist aus schwarzer, kratzfester Keramik, was nicht unbedingt eine Selbstverstรคndlichkeit in der Preisklasse der Sternglas Marus ist. Die Keramikeinlage kommt auรŸerdem mit einem matten Finish, was ich sehr begrรผรŸe, denn eine auf Hochglanz polierte Lรผnette hรคtte nicht so recht zur Marus gepasst.

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Die Lรผnette kommt darรผber hinaus gรคnzlich ohne Leuchtfarbe bzw. Leuchtperle โ€“ auch das ist fรผr eine Uhr im Taucher-Design eher ungewรถhnlich, da eine zentrale, nachleuchtende Lรผnettenmarkierung typischerweise dafรผr eingesetzt wird, um auch in den dunklen Tiefen des Meeres die bisher beim Tauchgang verstrichene Zeit im Blick behalten zu kรถnnen. Die Relevanz fรผr dieses Merkmal geht fรผr Otto-Normal-Uhrenfreunde, die mit ihrer Taucheruhr allerhรถchstens in die Tiefen des Hotelpools aufbrechen, aber natรผrlich gegen Null. Fairerweise muss man auรŸerdem auch sagen, dass Sternglas selbst korrekterweise von einer „Automatikuhr im Taucheruhren-Design“ und nicht von einer echten Taucheruhr im Sinne der Normen DIN 8306 oder ISO 6425 spricht.

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Wassersport ist aber natรผrlich auch mit der Sternglas Marus kein Problem: Das Gehรคuse ist bis 20 bar bzw. 200 Meter wasserdicht und damit auch zum Tauchen mit Ausrรผstung geeignet.

Das Gehรคuse der Sternglas Marus macht darรผber hinaus einen sehr massiven Eindruck. Die Verarbeitung ist weitgehend schnรถrkellos – so verzichten die Hamburger beispielsweise auf eine polierte Fase oder dergleichen. Die Satinierung ist sehr fein, die Kanten prรคzise verarbeitet. Auf der Gehรคuserรผckseite wartet auรŸerdem eine schicke Gravur einer topographischen Karte eines Meeresbodens. Die Gehรคuseverarbeitung ist in der Summe รผberdurchschnittlich gut.

Fรผr eine Sternglas-Uhr ist die Marus mit einem Durchmesser von 42 mm (Hรถhe 14 mm) eher sportlicher dimensioniert (zumindest im Vergleich zu den anderen Sternglas-Modellen, die eher kleiner/schmaler sind). Man beachte, dass das Horn-zu-Horn-MaรŸ mit 53,8 mm nicht ganz ohne ist – Spargelรคrmchen sollte man nicht haben, denn รผber das Handgelenk bzw. „in der Luft stehende“ Hรถrner sehen in jedem Fall irgendwie komisch aus. Zum Vergleich: Mein Handgelenkumfang betrรคgt in etwa 19 cm und da passt die Marus ziemlich optimal (siehe auch der Artikel รผber UhrengrรถรŸen im Zusammenhang mit dem Handgelenkumfang):

Erfrischenderweise mal kein allgegenwรคrtiger Oyster-Stil: Das Edelstahlband der Sternglas Marus kommt in einer ungewรถhnlichen „Block“-Optik, das die Gesamtoptik der Uhr wunderbar abrundet. An Bord ist eine sogenannte ButterflyschlieรŸe, die sich nahtlos in das Band integriert. Das sieht nicht nur stimmiger aussieht, sondern ist auch bei klassischen Schreibtischtรคtigkeiten deutlich komfortabler, da das Profil wesentlich flacher ist als bei dick auftragenden, „separaten“ SchlieรŸen.

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Sternglas Marus Test Review 2

NaturgemรครŸ bringen ButterflyschlieรŸen allerdings leider keine Mรถglichkeiten zur werkzeuglosen Feinjustierung mit. Vor allem in Anbetracht des Gewichts der Marus (immerhin 189 Gramm am Stahlband) sollte man sich also รผberlegen, ob vor allem im Sommer ein anderes Band nicht die bessere Wahl ist, um flexiblere Anpassungsmรถglichkeiten zu haben, wenn das Handgelenk mit zunehmenden Temperaturen anschwillt.

In dieser Hinsicht sei das Schnellwechselsystem der Sternglas Marus hervorgehoben, mit dem das Stahlband werkzeuglos und ratz-fatz auf das dicke und dennoch flexible Sternglas-Fluorkautschuk-Band (FKM) umgerรผstet werden kann. Auch Bรคnder mit Schnellwechselfederstegen von Drittanbietern, z.B. von Barton Watch Bands oder Watchbandit, kรถnnen natรผrlich an der Sternglas Marus andocken.

Kleiner Wermutstropfen beim Stahlband: Aufgrund der recht langgezogenen Hรถrner (siehe Horn-zu-Horn-MaรŸ) und nicht-integrierter Endlinks besteht ein recht groรŸer Abstand zwischen Gehรคuse und Band – das fรผhrt dazu, dass die Pins fรผr das Schnellwechselsystem beim Blick auf die Uhr „durchscheinen“.

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Noch ein paar Worte รผber FKM: Das Material wurde ursprรผnglich nicht fรผr Uhrenbรคnder entwickelt, sondern fรผr die US Air Force in den 50er Jahren. Auch heute noch wird FKM in verschiedenen Industriebereichen wie der Luft- und Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie verwendet, wenn ein Dichtmaterial zum Einsatz kommen muss, das besonders viel aushalten muss.

Aufgrund der hohen Robustheit ist FKM-Kautschuk daher als Material fรผr Armbรคnder bei einer sportlichen Uhr mit hoher Wasserdichtigkeit, die gerne auch mal an den Strand oder den Pool ausgefรผhrt und somit beispielsweise Chlor- oder Salzwasser und Sand ausgesetzt wird, grundsรคtzlich optimal geeignet. Ein weiterer Pluspunkt von FKM-Kautschuk ist, dass es keinen Staub anzieht und sehr flexibel ist.

Fรผr den Antrieb der Sternglas Marus sorgt ein mechanisches Kaliber des japanischen Herstellers Citizen-Miyota. Genauer: Es handelt sich um das automatische Kaliber 8215 mit einer Frequenz von 21.600 bph und einer Gangreserve von 42 Stunden.

Dass die Wahl auf das Miyota 8215 fiel, ist (auch mit Blick auf den Wettbewerb in dieser Preisklasse) durchaus nachvollziehbar. Dennoch hรคtte ich das Miyota 9015, das beispielsweise mit einer hรถheren Frequenz und damit einer langfristig besseren Ganggenauigkeit kommt, natรผrlich begrรผรŸt โ€“ leider setzen erstaunlich wenige Uhrenmarken auf das 9015, das sich nicht vor den Schweizer Pendants (Sellita SW200 & Co.) verstecken muss.

Praktisch hat das Miyota 8215 in der mir vorliegenden Sternglas Marus mit einer Ganggenauigkeit von +9,7 Sekunden pro Tag einen ordentlichen Eindruck gemacht.

Fazit zur Sternglas Marus

In der Summe ist die Sternglas Marus sicherlich keine waschechte, funktionale Taucheruhr im Sinne einer Tool Watch, die fรผr echte Tauchgรคnge benutzt werden will. Davon mal abgesehen, dass wohl ohnehin kaum jemand eine mechanische Uhr regelmรครŸig mit auf Tauchgรคnge nimmt (da Tauchcomputer analoge Uhren eigentlich ad absurdum fรผhren), wรคre der Griff zu japanischen Einsteiger-Divern wie beispielsweise einer Citizen Promaster Automatik, Orient Kamasu / Orient Triton oder einer Uhr aus der Seiko Prospex Diver’s-Kollektion bei einem Tauchgang sicherlich naheliegender.

Am Ende des Tages will die Sternglas Marus aber auch keine waschechte Tool Watch sein – die Hamburger selbst sprechen auch von einer „Automatikuhr im Taucheruhren-Design“. Die Wasserdichtigkeit der Marus (20 bar) lรคsst Tauchgรคnge zwar zu, der Fokus der Hamburger lag aber ganz offensichtlich darin, die minimalistische Designsprache der Sternglas Bauhaus-Modelle fortzusetzen und einen Dressigen Design-Diver zu erschaffen (siehe z.B. Verzicht auf Leuchtmasse beim Sekundenzeiger, kein Stundenindex auf „6 Uhr“, Stundenindexe auf allen Stundenpositionen identisch etc.).

So oder so: Der Preis der Marus (unrabattiert ab 399โ‚ฌ) steht in einem stimmigen Verhรคltnis zu Qualitรคt und Haptik – vor allem mit Blick auf die tolle Gehรคuseverarbeitung, die knackig-hochprรคzise Lรผnetten-Mechanik und das matte Keramik-Inlay.

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Die Sternglas Marus ist direkt online bei Sternglas oder bei รผber 300 Einzelhรคndlern bzw. Juwelieren auf der ganzen Welt erhรคltlich.

รœbrigens: Im Januar 2022 erweitert Sternglas die Marus um eine dritte „Pepsi“-Variante mit blauer Lรผnette und rot abgesetztem Viertel (Sternglas Marus Sport). Ein farblich abgesetztes Viertel ist historisch betrachtet ein visuelles Hilfsmittel, um dem Taucher zu signalisieren wann es โ€“ ausgehend von einem durchschnittlichen Tauchgang von rund 30 bis 50 Minuten โ€“ langsam Zeit ist wieder aufzutauchen.

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6 Kommentare
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Abel Schiersch
1 Jahr zurรผck

Leute, seid doch mal locker: Ein Miyota Uhrwerk ist nichts „Schlimmes“, es zeigt zuverlรคssig die Zeit an, nicht ganz unwichtig, oder? Ob die Uhr gefรคllt oder nicht, muรŸ jeder selbst entscheiden (das ist aber bei jeder Uhr so). Ob die Uhr irgendjemanden den Preis wert ist, muรŸ auch jeder selbst entscheiden, das ist nicht nur bei Uhren so. Die ganzen Schimpftiraden „China Schrott, usw., sind genau so blรถdsinnig, wie in den 80er Jahren „Reiskocherschrott“ fรผr japanische Autos und Motorrรคder. Ach kommt, darรผber sind wir doch hoffentlich lรคngst hinaus, oder?

Abel Schiersch
1 Jahr zurรผck

200 Meter sind okay, 300 Meter wรคren besser. Egal, ich finde die Uhr schรถn, was will ich mehr? Qualitรคt klasse, und endlich mal wieder KEIN Rolex-Klon.

Michael M.
2 Jahre zurรผck

Eigentlich ist in den drei vorausgegangenen Leserbriefen so ziemlich alles gesagt. Wie zum Beispiel รผber diesen hรครŸlichen Abgrund zwischen Uhr und Metallarmband. Das ist das Gegenteil von Design. Das ist einfach nur unfรคhig. Vielleicht hat man in China keinen anderen Hersteller gefunden, der fรผr kleines Geld die Teile auch noch angepasst hat.

Und hier kommt mein Kritikpunkt. Seit einiger Zeit habe ich ganz stark den Eindruck (und dieser Bericht hat den Eindruck nochmal verstรคrkt), daรŸ die sogenannten Start-Ups, die sich feiern lassen und auch ganz tolle Interviews geben kรถnnen, im Wesentlichen darauf aus sind, mit billig hergestellten Uhren aus dem groรŸen Werkzeugkasten China auf einem Markt, der schwer durcheinander ist und wo jeder alles und sei es der allergrรถรŸte Sch. รคh Mist verkaufen kann, auch noch den letzten Euro abzugreifen. Dann doch lieber direkt die chinesischen Originale bei Amazon. Die sind erheblich billiger und zum groรŸen Teil besser ausgestattet. Oder, wie ein groรŸer deutscher Waschmittelhersteller vor vielen Jahren sein Produkt bewarb: …………. Da weiรŸ man, was man hat. Schรถnen guten Abend.

Rumburak Klรถtenschneider
2 Jahre zurรผck

Guter Bericht รผber eine alberne Uhr. Was zum Geier hat dieser vรถllig missgestaltete und gnadenlos รผberteuerte Zeitmesser mit einer Taucheruhr zu tun? Diese Uhr ist nicht „dressig“ (wer hat dieses Unsinnswort erfunden?), hรถchstens stressig (fรผr den, der sie anschauen muรŸ). Demnรคchst kommen noch Uhren, bei denen die Lรผnette nur noch zwei Millimeter breit ist (aber selbstverstรคndlich aus Keramik). Jede Bahnhofsuhr hat mehr Design-Charakter als dieses Teil mit einem Zifferblatt, das aber auch jedwede Designidee verleugnet. Und alles weglassen, was eventuell gut aussehen kรถnnte und sich dann auf das Bauhaus zu beziehen, ist ein Zeichen dafรผr, daรŸ man die Ideen dieser Schule nicht begriffen hat. Schaut Euch mal eine Nomos an! So geht das! Und zu der „Pepsi-Variante“: Meine dritte Taucheruhr, eine Pulsar-Quartzuhr, gekauft Sommer 1982, hatte eine rot-blaue Lรผnette, kein Keramik, nur Alu und ohne Rastung, sah aber etwa 48mal besser aus als dieser abgekupferte Mรผll. Und es gab noch nicht diese Albernheit, alles Rot-Blaue als Pepsi-Irgendwas zu bezeichnen. Der hiesige FuรŸballclub hat seit etwa 100 Jahren die Farben Rot und Blau (nein, nicht der FCB). Ist es deswegen ein Pepsi-Club? Ist eine Taucheruhr mit schwarzer Lรผnette dann eine Uhr mit Mokka-Lรผnette? Die vor einiger Zeit hier vorgestellte Marc&Sons hรคtte eine Fanta-Lรผnette und was es an Unsinn mehr gibt.

Ich sehne mich danach, mal wieder eine richtig tolle, optisch gelungene Uhr zu sehen, ohne irgendwelche Diver-Taucher-irgendwas Allรผren. Einfach gut gelungen. So wie neulich die Explorer. Form follows Function. Und nicht dem Zeitgeist.

P.S. Fรผr’s halbe Geld eine Citizen Promaster wรคre eine sehr viel lohnendere Investition (hast so recht, Mario).

Dlanor Lepov
2 Jahre zurรผck

Alles recht hรผbsch, aber fast 400 Euro fรผr eine im Kern chinesische Uhr mit dem doch recht veraltetem Miyota Uhrwerk, das man fรผr 30 Euro kaufen kann, ist รผppig.

Uwe H.
2 Jahre zurรผck

Vielen Dank fรผr diese neue Vorstellung. Die Pepsi-Variante sieht nach meiner Meinung nach am besten aus. Ich frage mich allerdings, warum die Hรถrner so elendig lang sind und dann auch noch eine unansehnliche Lรผcke zum Band hinterlassen – das wรผrde ich als „Sternglas“-Designer schnellstmรถglich รคndern; so ist das fรผr mich ein „no go“ – Kriterium. Warum setzen die denn nicht das 9015-er Kaliber ein? Sind da die Dimensionen unterschiedlich ( neue Gehรคusekonstruktion ) oder ist nur eine Preisfrage. PS: In der Mitte, unter dem Bild rechts ist noch ein Tippfehler, 20 bar = 200 Meter… A luego. Freue mich schon auf den nรคchsten Abenteuer-Report.