Es ist eines der Wiedererkennungsmerkmale von Rolex: Der Stunden-Zeiger mit einer Spitze im Mercedes-Stern-Design, welcher sich bei den Rolex-Modellen Sea-Dweller, Deepsea, Submariner, GMT-Master, Yacht-Master, Explorer und Air-King wiederfindet…
Ich wurde vor einiger Zeit schon mal gefragt, ob der Mercedes-Stern im Zeiger meiner Rolex Submariner tatsächlich etwas mit dem Autobauer Daimler zu tun hat. Der Mercedes-Stern ist das Markenzeichen aller Mercedes-Benz-Fahrzeuge seit dem Jahr 1926. Wie Mercedes ist auch Rolex ein Traditionshersteller mit einer langen Geschichte, der irgendwo im Dunstkreis Premium bzw. Luxus angesiedelt ist. Gibt es also einen Zusammenhang…?
Rolex und der Mercedes-Zeiger
Um zu verstehen, was tatsächlich hinter dem Mercedes-Stern im Rolex-Stundenzeiger steckt, müssen wir kurz den ursprüngliche Zweck von Taucheruhren betrachten. Dieser Bestand früher darin, dass der Taucher die verbleibende Zeit des Tauchgangs (in Kombination mit der drehbaren Lünette, mit der der Startzeitpunkt markiert wird) und die Dekompressionszeit (auch: “Deko-Zeit”) schnell und unmissverständlich ablesen kann.
Schnelle Ablesbarkeit und eine minimierte Verwechslungsgefahr der Zeiger waren also überlebenswichtig. Um dies zu garantieren müssen sich Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger klar und auf Anhieb voneinander unterscheiden lassen. Aus diesem Grund ist der Stundenzeiger von Rolex-Taucheruhren nicht nur kürzer, sondern auch mit einem Kreis an dessen Ende ausgestattet.
Gut zu wissen: Die allererste Rolex Submariner aus dem Jahre 1953 hatte noch einen schmalen Stundenzeiger, der sich nur in der Länge vom Minutenzeiger unterschied. Schon ein Jahr später kam die Design-Änderung in Form eines großen Kreises im Stundenzeiger, damit “sich Stunden- und Minutenzeiger eindeutig voneinander unterschieden” (Rolex Magazine #06).
Der große Kreis des Stundenzeigers sorgte aber für eine kleine Herausforderung: Die damals eingesetzte radioaktive Leuchtmasse Radium, welche von Rolex bis in die 60er Jahre eingesetzt wurde, und auch das später eingesetzte (deutlich ungefährlichere) Tritium wurden flüssig aufgetragen.
Beim Aushärten kann es aufgrund der Oberflächenspannung allerdings zu Rissen kommen, da die Leuchtmasse in dem Kreis ja (vergleichsweise) großflächig aufgetragen wird. Der Stundenzeiger-Kreis wurde daher in drei symmetrische “Kammern” eingeteilt, um die Gefahr von Rissen zu minimieren und gleichzeitig möglichst viel Leuchtmasse unterzubringen.
Die Problematik ist gut zu erkennen bei der Tudor Submariner aus den 80er Jahren (z.B. Ref. 94010 mit sogenanntem Lollipop-Zeiger) – hier geht es zu einer Vintage Tudor-Submariner mit Lollipop-Zeiger mit gerissener Leuchtmasse auf dem Stundenzeiger.
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Gut zu Wissen
[…] der auffälligsten Merkmale einer Rolex Submariner ist der Mercedes Stern auf dem kleinen Zeiger einer jeden Submariner. Dieser ersetzt seit den 50er Jahren die Bleistiftform […]
Klasse, genau diese Frage habe ich mir schon öfter gestellt (und kurz darauf immer vergessen, Dr. Google zu befragen).
Leider bin ich (sicherlich als einer von wenigen) kein großer Fan der Mercedes-Hands. Gibt es auch bei fast keinem Modell mehr ohne?!
Bei Rolex, kaum, ja 🙂
Vielen Dank für diesen Artikel. Hatte mich schon immer gefragt, warum auf dem Stundenzeiger von Rolex, Invicta & Co. denn ein Mercedes-Logo Prangt. Nun bin ich schlauer, Dank euch!
Sehr gerne 🙂
Interessant, spannend und für mich neu.
Grossartig und sehr informativ. Danke ???