Uhrenhersteller werben ja gerne mit dem Begriff „Einsatzuhr“ und berufen sich in diesem Zusammenhang hรคufig darauf eine Uhr mit diesen oder jenen echten Einsatzkrรคften ausgetรผftelt zu haben. Da steckt mal mehr (siehe Sinn UX S und die GSG 9), manchmal aber auch weniger dahinter (siehe Mรผhle-Glashรผtte Seebataillon GMT und SAR Flieger-Chronograph). Fortis bleibt in dieser Hinsicht auf dem Teppich: die Ende 2021 in Form der M-40 und M-44 neu aufgelegte Fortis Marinemaster ist als toolig-robuste Outdoor-Uhr ohne Einsatzuhren-Allรผren positioniert. Mitte 2022 spendierte Fortis der Marinemaster auรerdem neue Farbvarianten, die ich allesamt begutachten konnte…
Eckdaten Fortis Marinemaster M-44:
- Kaliber WERK11 (Schweizer Automatik-Manufakturkaliber mit 70 Stunden Gangreserve, Chronometer-zertifiziert (M-44)) bzw. UW-30 Performance (Schweizer Sellita SW 200-1 Chronometer (M-40))
- Durchmesser 44 mm (M-44) bzw. 40 mm (M-40)
- Horn-zu-Horn 48 mm (M-44) bzw. 43 mm (M-40)
- Hรถhe 14,4 mm (M-44) bzw. 12,2 mm (M-40)
- Wasserdichtigkeit 50 bar (M-44) bzw. 30 bar (M-40)
- Gehรคuse aus recyceltem Edelstahl
- M-44: Bidirektionale Lรผnette („Gear Bezel“) mit Leuchtpunkt und Fortis Lock System (zum Patent angemeldet) / M-40: klassische einseitig drehbare Lรผnette
- Saphirglas mit beidseitiger Antireflexbeschichtung
- Verschraubte Krone mit dreifacher Dichtung
- Super-LumiNova-Ring, Zeiger und applizierte Indizes mit Super-LumiNova, Fortis Logo mit Super-LumiNova
- FKM-Kautschukband in passender Farbe oder Edelstahl-„Block Bracelet“ mit werkzeugfreier Feinjustierung
- Zifferblatt geprรคgt mit Fortis-„O“
- Preis: ab 2950โฌ (M-40 am Kautschuk) bzw. ab 4250โฌ (M-44 am Kautschuk), direkt bei Fortis oder verschiedenen Fachhรคndlern
INHALT
Fortis Marinemaster M44 und M40 im Test
Die Marinemaster ist grundsรคtzlich erst mal nichts Neues bei Fortis: Schon seit den 70er Jahren taucht der Name immer mal wieder im Sortiment der Schweizer auf, allerdings ohne echte „Design-Stringenz“. So gab es die Marinemaster zum Beispiel in Form eines Chronographen mit charakteristischen, farblich hervorgehobenen Totalisatoren (Ref. 8001) oder in Form eines knallig-orangen Super-Compressor-Tauchers mit einer Dekompressionsskala, die quasi das komplette Zifferblatt fรผllt (Ref. 6237 oder 6337). Zuletzt war die Marinemaster sowohl als Chronograph als auch als Dreizeigervariante erhรคltlich – teilweise mit buntem „Farbeinschlag“ (Modell B-42). Die Fortis Marinemaster ist รผbrigens weder verwandt noch verschwรคgert mit dem gleichnamigen Modell aus dem japanischen Hause Seiko.
So unterschiedlich sich die Optik der Marinemaster von Fortis in den letzten Jahrzehnten aber auch zeigte: Eine Gemeinsamkeit hatten alle Modelle – und zwar (kein Zufall bei dem Namen) der Schwerpunkt auf eine hohe Wasserdichtigkeit. Das ist auch bei der aktuellen Marinemaster M-44 nicht anders, die mit satten 50 bar bzw. 500 Meter Wasserdichtigkeit kommt und damit fรผr so ziemlich alle von Normalsterblichen erreichbare Tauchtiefen geeignet sein dรผrfte. Der kleine Bruder, die Marinemaster M-40, kommt zwar mit deutlich reduzierter, aber locker alltagstauglicher und ebenfalls zum Gerรคtetauchen geeigneter Wasserdichtigkeit (30 bar bzw. 300 Meter).
Wie man es von „Fortis Reloaded“ unter dem noch recht neuen Chef Jupp Philipp gewohnt ist, bedient sich das Design der neuen Marinemaster nicht aus den angestaubten Archiven des Herstellers (sogenanntes Re-issue), sondern wurde (erfrischenderweise) grundlegend รผberarbeitet – genau wie es schon bei Fortis Flieger und Fortis Stratoliner bzw. Fortis Stratoliner Blue Japan der Fall war, durfte sich das Design-Team kreativ zeigen und der Marinemaster eine neue und moderne Optik verpassen.
Der Zifferblatt-Aufbau der neuen Marinemaster ist erstmal klassisch-schlicht: Applizierte Stundenindizes, Datum auf „3 Uhr“, ein erhรถhtes Rehaut mit Minuteneinteilung und schlichte grade Zeiger. So weit, so unspektakulรคr.
Was stark hervorsticht und charakteristisch fรผr die Optik der neuen Marinemaster ist, ist das geprรคgte Zifferblattmuster: Es handelt sich dabei um eine Aneinanderreihung von tiefen, abgerundeten Rechtecken, welche die Form des „O“ in „FORTIS“ aufgreift. Je nach Zifferblattfarbe wirkt das Muster mal mehr, mal weniger intensiv – bei den Varianten „Serenity Blue“ und „Woodpecker Green“ (jeweils Marinemaster M-40) wirkt das Muster deutlich intensiver als bei den M-44-Varianten, die allesamt mit schwarzem Blatt und akzentuiertem Rehaut kommen.
Durch die Fortis-typische, absolut epische Saphirglas-Entspiegelung kommt das Muster in jedem Fall hervorragend zur Geltung. Als aufdringlich, unruhig oder gar ablenkend empfand ich das Muster keineswegs, da die Zeiger und Indizes in hohem Kontrast zum Blatt stehen – mit einer Ausnahme: Die „Snow White“-Variante wirkt fรผr meinen Geschmack etwas zu kontrastarm und „leer“.
Die „13“ in der Datumsscheibe auf „3 Uhr“ ist im Sinne eines „Easter Eggs“ (wie man es von Fortis kennt) nicht weiร, sondern in stark gesรคttigtem Orange gehalten (Berlac Fluor Orange): Die Zahl 13 verbindet man in unseren Kulturkreisen typischerweise eigentlich eher mit Unglรผck und Pech (da war mal was mit einem gewissen Judas, welcher der 13. Apostel beim letzten Abendmahl war).
Fortis nennt die 13 aber kontrรคr dazu โLucky Numberโ und will damit an verschiedene Zeitpunkte in der eigenen Firmen-Historie anspielen: So รผbernahm beispielsweise der neue CEO Jupp Philipp Fortis an einem Freitag mit – ihr kรถnnt’s erraten – 13 Mitarbeitern. Neuerscheinungen kรผndigt Fortis auรerdem nur noch am 13. Tag eines Monats an.
Die Farbvarianten sind bei der M-40 (zumindest teilweise) recht farbenfroh besetzt und an Farben aus der Natur angelehnt. Vor allem „Woodpecker Green“ und „Serenity Blue“ stechen frรถhlich-frisch heraus. Die M-44 kommt wie bereits erwรคhnt in allen fรผnf Varianten mit einem schlicht-schwarzen Blatt, kombiniert mit farblich akzentuiertem Rehaut.
Die M-44 „Black Resin“, „Black Resin Gold“, „Ocean Blue“ und „Woodpecker Green“ sind dabei die neuesten, 2022 lancierten Varianten, welche die bisher einzige M-44-Variante „Amber Orange“ ergรคnzen.
Insbesondere die „Black Resin“-Modelle grenzen sich mit ihren warmen Tรถnen, also goldfarbenen Indizes und Zeigern (statt silberfarben) und brรคunlicher (statt weiรer) Super-LumiNova von den anderen Varianten mit einem Hauch retro ab. Die „Black Resin Gold“ hat รผbrigens eine Lรผnette aus massivem 18-karรคtigem Gelbgold und ist auf 50 Stรผck limitiert.
Ein schรถnes Schmankerl ist auch der Blick auf die M-44 im Dunkeln: Nicht nur Zeiger und Indizes sind mit Super-LumiNova in der hรถchsten Qualitรคtsstufe X1 belegt (Nachleuchtperformance laut RC Tritec plus 60% nach zwei Stunden im Dunkeln), sondern auch der „FORTIS“-Schriftzug. Auรerdem rahmt ein Lumenring das Blatt ein, um die moderne Optik der neuen Marinemaster auch im Dunkeln zu unterstreichen. Toll!
Wie der Name Marinemaster M-44 bereits andeutet, betrรคgt der Durchmesser des Gehรคuses 44 mm; bei der M-40 sind’s naheliegenderweise 40 mm. Der Durchmesser der M-44 ist auf dem Papier durchaus stattlich, wenngleich man unbedingt die spezielle Gehรคuseform betrachten muss: die Marinemaster hat keine klassischen Hรถrner, sondern einen graden Anstoร nahe am Gehรคuse – dadurch wirkt sogar die groรe M-44 deutlich kompakter als typische 44 mm-Uhren. Das Horn-zu-Horn-Maร der M-44 betrรคgt sehr gut tragbare 48 mm; bei der M-40 sind’s grade mal 43 mm. Zum Vergleich: der Fortis Flieger F-43 Bicompax Chronograph hat ein Horn-zu-Horn-Maร von 54 mm).
Ein nicht allzu ausladendes Horn-zu-Horn-Maร ist ein wesentlicher Faktor dafรผr, dass eine Uhr stimmig am Handgelenk aussieht, von daher dรผrfte sogar die M-44 Uhrenfreunden passen, denen 44 mm-Uhren sonst zu groร sind.
Der Unterschied zwischen Marinemaster M-40 und M-44 betrifft aber nicht nur die Gehรคusegrรถรe, sondern auch das tickende Innere und die Funktionalitรคt der Lรผnette (dazu gleich mehr).
Hier Bilder der M-40 und der M-44 im direkten Vergleich:
An den graden Bandanstoร dockt das รผberaus flexible Kautschukband („Horizon Strap“) nahtlos an. Das Kautschuk fรผhrt das Muster des Zifferblattes fort und ist damit ein wesentlicher Faktor fรผr die charakteristische Optik der Marinemaster M-44 bzw. M-40.
Kleines, aber feines, sehr durchdachtes Detail: Durch die feine Riffelung der Unterseite des Kautschukbandes, kann sich der zweite Keeper (der erste ist eh klassisch fixiert) nicht so einfach verabschieden. Fรผr das Kautschukband stehen eine schรถn flache und damit auch bei Bรผroarbeiten sehr angenehm tragbare Faltschlieรe oder eine „einfache“ Dornschlieรe zur Wahl.
Trotz allem aller handgelenkfreundlicher Spezifikationen: Die Marinemaster M-44 ist ein haptisch sehr massiver Klotz Stahl und mit 141 Gramm (am Kautschuk wohlgemerkt) auch nicht grade leicht. Die M-40 bringt es immerhin noch auf 104 Gramm am Kautschuk. Wer eine Uhr gerne am Handgelenk spรผrt, der ist bei der Marinemaster goldrichtig.
Ich persรถnlich hรคtte mir vor allem die Marinemaster M-44 aber auch sehr gut mit einem leichten Titangehรคuse vorstellen kรถnnen (wie bei der Fortis AMADEE-20). Im Zweifelsfall empfehle ein ausfรผhrliches Probeanlagen beim Juwelier bzw. einen Blick auf die deutlich kompakteren Marinemaster M-40-Modelle, die in vier Farbvarianten erhรคltlich sind – darunter auch die bereits genannte „Snow White“-Variante, die am weiรen Kautschuk sicher auch fรผr die eine oder andere Dame interessant sein kรถnnte.
Wer es „sich richtig hart geben“ mรถchte, greift zu den Varianten am haptisch mehr als gelungen Stahlband („Block Bracelet“) – die bringen 240 Gramm (M-44) bzw. 174 Gramm (M-40) Kampfgewicht auf die Waage. Auf den Tragekomfort zahlt die Schlieรe mit ihrer werkzeuglosen Feinjustierung รผber einen Knopf an der Unterseite ein, die eine Erweiterung oder Verengung des Bandes um insgesamt 8 mm erlaubt und dadurch vor allem im Sommer ein unverzichtbares Komfort-Feature ist.
Mehr: Ab auf die Waage: Das Gewicht von Uhren โ Schwer- und Leichtgewichte im Vergleich
Bleiben wir beim Gehรคuse: Die Verarbeitung ist weitgehend schnรถrkellos bzw. toolig und beschrรคnkt sich auf eine durchgรคngige, feine Satinierung mit knackscharfer, schmaler polierter Fase. Der Kronenschutz ist kantig-markant und รผberraschend dezent, fast schon etwas schรผchtern, umgesetzt.
Fortis hat mit der Marinemaster fรผr einen kleinen Aufreger in Uhr-Foren gesorgt, und zwar wegen der auรen an den durchbohrten „Hรถrnern“ sichtbaren Schrauben, die das Band an Ort und Stelle halten: Die stehen ja รผber! Und ja, tatsรคchlich: In bestimmten Winkeln ist zu erkennen, dass die Schrauben nicht komplett im Gehรคuse verschwinden, sondern minimal herausstehen (siehe auch Bild unten). Ich gehe hierbei aber keineswegs von einem Design-Lapsus aus, sondern vielmehr davon, dass Fortis dem runden Profil des Gehรคuses noch ein charakteristisches Merkmal mitgeben wollte.
Hรคtte man das geschickter lรถsen kรถnnen? Vielleicht – und ich verstehe auch Uhrenfreunde, die in dieser Hinsicht mit ihrem „inneren Monk“ kรคmpfen. Gestรถrt hat’s mich persรถnlich beim mehrwรถchigen Probetragen aber Null Komma Null, da man schon sehr genau hinsehen muss, um das รผberhaupt zu erkennen.
Sowohl der Edelstahl fรผr die M-40- als auch fรผr die M-44-Gehรคuse ist recycelt, wie Fortis in der Produktรผbersicht hervorhebt. Das ist nรผchtern betrachtet absolut sinnvoll, denn Stahl ist ein Werkstoff, der im Unterschied zu anderen Materialien nahezu verlustfrei immer wieder recycelt werden kann. Fortis will mit der Botschaft sicherlich auch einen Nerv beim Kunden treffen: Eine groรe Mehrheit von 85 Prozent der Endverbraucher findet es laut Studien wichtig, dass Produkte gezielt so konzipiert werden, dass sie wiederverwertet oder recycelt werden kรถnnen (sogenanntes Design for Recycling). Natรผrlich kann man aber darรผber diskutieren, inwiefern es sinnvoll ist dieses Produktmerkmal bei einem per se sehr nachhaltigen Produkt (mechanische Uhren im Allgemeinen) herauszustellen – zumal die paar Kilogramm Stahl, die Fortis fรผr die Gehรคuseproduktion verwendet, mit Blick auf fast 60 Millionen Tonnen jรคhrlicher weltweiter Edelstahlproduktion ein Tropfen auf dem heiรen Stein sind.
Ins Auge sticht die oben links am Gehรคuse der M-44 befindliche zweite Krone. Dieser Platz wird typischerweise hรคufig von einem Heliumventil belegt, das bei vielen hรถherpreisigeren Taucheruhren dafรผr sorgt, dass beim Auftauchen fรผr Druckausgleich durch Ablassen von Helium gesorgt wird. Die Omega Seamaster 300m oder die Titoni Seascoper 600 (letztere allerdings „versteckt“) haben beispielsweise ein solches Heliumventil an Bord.
Wer das braucht? Eigentlich (so gut wie) kein Mensch: Es erhรถht nicht per se die Wasserdichtigkeit, sondern bringt nur etwas fรผr Berufstaucher bei Polizei, Feuerwehr, Militรคr oder in der Industrie beim Sรคttigungstauchen bzw. Tiefseetauchen, also beispielsweise beim Bau von รl- oder Gaspipelines in den Tiefen des Meeres. Hierbei bleiben die Berufstaucher manchmal wochenlang in einer Druckkammer unter konstantem Druck, um regelmรครig unter Wasser weiterarbeiten zu kรถnnen. Damit der Kรถrper sich wieder an den niedrigeren Druck, der an der Oberflรคche herrscht, gewรถhnen kann, muss dieser kontrolliert vermindert werden (sogenannte Dekompression). Weltweit gibt es weniger als 30 Berufstaucher (!), die diesen kรถrperlichen und mentalen Strapazen standhalten – und viel mehr als diese 30 Kollegen haben vermutlich auch keinen Nutzen von einem Heliumventil bei einer analogen Uhr (im digitalen Zeitalter schรคtzungsweise doppelt nicht).
Fortis hat daher bei der M-44 zwar den typischen Heliumventil-Platz belegt und somit die sportlich-toolige Optik des Modells erhรถht, gleichzeitig aber eine vรถllig andere Funktion untergebracht: Das zum Patent angemeldete „Fortis Lock System“ ermรถglicht es, die bidirektional (!) drehbare Lรผnette („Gear Bezel“) zu fixieren, damit sie vor versehentlichem Verstellen geschรผtzt ist.
Dieses zum Patent angemeldete Prinzip funktioniert in der Praxis richtig richtig gut: Die Krone ist nach ein paar Probehandgriffen schnell gelรถst und wieder versenkt; die Lรผnette dreht sich sehr geschmeidig in beide Richtungen, um den Start des Tauchgangs zu markieren (oder sonstige, banale Zeitmessungen im Alltag vorzunehmen). Man beachte: Die kleinere Marinemaster M-40 kommt mit einer klassischen, nur in eine Richtung drehbaren Lรผnette, das heiรt ohne Fortis Lock System.
Fortis Marinemaster: UW-30 Performance und WERK 11
In der Marinemaster M-40 tickt das Standardkaliber SW200-1 aus dem Hause der Schweizer Sellita SA in der hรถchsten Ausfรผhrung (Chronometer; Fortis-interne Bezeichnung UW-30 Performance). Gemรคร Chronometer-Norm darf die Gangabweichung von mechanischen Uhrwerken maximal -4 bis +6 Sekunden betragen. Satte 15 Tage werden die einzelnen Werke in fรผnf Lagen und bei drei verschiedenen Temperaturen (8 ยฐC, 23 ยฐC, 38 ยฐC) von der Contrรดle officiel suisse des chronomรจtres (COSC) getestet. An Bord des SW200-1, das in der M-40 arbeitet, sind ferner 38 Stunden Gangreserve und eine antimagnetische, vergoldete Glucydur-Unruh,
Die M-44 hingegen wird von einem Kaliber mit dem mysteriรถsen Namen WERK 11 angetrieben. Dahinter verbirgt sich dieses mal kein Sellita-Standardwerk, sondern ein Kaliber aus der Schmiede der 2010 gegrรผndeten Tudor-Tochter Kenissi Manufacture.
Das WERK 11 bringt (neben der Chronometer-Zertifizierung von der COSC, genau wie beim UW-30 Performance), auf jeden Fall einige gute Argumente mit, mit denen sich Fortis von Standardkalibern wie dem SW 200-1 abheben kann โ vor allem eine mehr als ordentliche „Weekend-proof“-Gangreserve in Hรถhe von 70 Stunden sowie eine Art Brรผcke mit Zwei-Punkt-Fixierung รผber der Unruh, welche die Stoรfestigkeit erhรถhen soll (siehe Bild unten). Die Dekoration des WERK 11 fรคllt… sagen wir mal … nicht allzu รผppig bzw. „zweckdienlich“ aus. Macht aber nix, denn Fortis versteckt das Kaliber ohnehin hinter einem massiven, verschraubten Stahlboden.
Fazit zur Fortis Marinemaster M-40 und M-44
Alles in allem ist die neue Fortis Marinemaster eine erfrischende Abwechslung zum schier endlosen Quell von Reissues und von Herstellern als „Professional Watches“ positionierten Uhren, die sich manchmal selbst etwas zu ernst nehmen. Gleichzeitig habe ich mit Blick auf die extrem massive Haptik der Marinemaster keine Bedenken, dass das Modell alles mitmachen kann, was man von einer robusten Stahl-Sport-Uhr erwarten darf. Auch die Verarbeitungsqualitรคt ist bis ins letzte Detail รผberaus hoch und kann problemlos mit preislich รคhnlich positionierten Modellen wie beispielsweise der Tudor Black Bay-Reihe mithalten.
Wer ein wenig in Uhren-Communities bzw. -Foren unterwegs ist, der stellt schnell fest, dass das Design bzw. der „Charakter“ der neuen Marinemaster (und auch allgemein der von Fortis neu eingeschlagene Weg) hin und wieder polarisiert – und das ist meiner Meinung nach auch goldrichtig so, denn wenn ein eher kleinerer, inhabergefรผhrter Schweizer Uhrenhersteller wie Fortis eines ganz sicher nicht gebrauchen kann, dann sind es weichgespรผlte „Me Too“-Modelle ohne Ecken und Kanten – das haben die Jahre vor der Jupp Philipp-รra deutlich gezeigt. Insofern denke ich, dass Fortis mit den neuen Modellen wie der Marinemaster M-40 bzw. M-44 auf dem absolut richtigen Weg ist (andere Meinungen dรผrfen unten in den Kommentaren aber natรผrlich gerne artikuliert werden).
Alle hier gezeigten Marinemaster-Varianten in der รbersicht:
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ich finde die uhr zwar interessant, aber der preis ist um einiges zu hoch โฆ mit stahlband dรผrfte sie um die 2500 max kosten
Zitat: „Wer das braucht? Eigentlich (so gut wie) kein Mensch“? Dieser Satz drรผckt es deutlich aus. Fรผr so einen schnรถden Dreizeiger bis zu 4200 Euro aufzurufen. Ich beobachte die Preisentwicklung im Uhrensektor sehr genau und mir fehlen echt die Worte, wie man auf diesem (Uhren) Markt versucht mit aller Gewalt fรผr 0815 Ware dem Kรคufer den Beutel zu schneiden. Wieviele Teile wird Fortis wohl zu den Preisen tatsรคchlich an den Mann/Frau bekommen? Am besten limitiert man die Teile auf nur 20.000 Stรผck weltweit, dann wird man die „will haben“ Klientel auf Trab bringen.
Ich lese dann irgendwann belustigt die Annoncen auf Ebay und den einschlรคgigen Uhrenbรถresen: Biete Uhr, nur zweimal vorsichtig zuhause getragen, wie neu, limitierte Auflage…..und fragt man dann nach einem Kaufbeleg und vom Konzi gestempelter Garantiekarte ist das nicht lieferbar. Warum wohl?
Endlich mal wieder ein paar richtig schรถne Uhren (ich bin รผberhaupt kein Fan von den so angesagten Vintage-Modellen). Da hat Fortis wohl wirklich alles richtig gemacht und keine Kopie/Hommage kreiert, sondern selbstbewuรt ein vรถllig eigenstรคndiges und verwechslungsfreies Design geschaffen. Und das in beiden Variationen zum durchaus sehr attraktiven Preis. Allein die Bilder vom Stahlarmband lรถsen in mir eine Gรคnsehaut aus ob der massiven und professionellen Verarbeitung. Und auf der Homepage von Fortis habe ich noch mehr Appetit bekommen(Flieger 41 am Stahlband), ich mag dieses toolige Finish. Ich werde mein gedankliches Portfolio an Uhrenwรผnschen erweitern mรผssen.