Der Klassiker: Als kleiner Bub‘ habe ich zu meiner Oma immer gesagt Ich werde mal Astronaut (Spoiler: Natรผrlich bin ich keiner geworden). Heute muss man aber nicht unbedingt Astronaut werden, um die Erde vom Weltraum aus zu sehen: Die private Raumfahrt entwickelt sich rasant und ermรถglicht es auch Zivilisten (entsprechend dicke Geldbรถrse vorausgesetzt) einen Ausflug in den Weltraum oder die Stratosphรคre zu unternehmen. Vor diesem Hintergrund lanciert der Schweizer Traditionshersteller Fortis am 13. Mai 2022 den neuen, komplett รผberarbeiteten Stratoliner Chronographen S-41, den ich in diesem Artikel ausfรผhrlich unter die Lupe nehme…
Eckdaten Fortis Stratoliner S-41:
- Durchmesser: 41 mm
- Hรถhe (inkl. Glas) 14,7 mm
- Horn-zu-Horn: 50 mm
- Bandanstoร 21 mm
- Gewicht (am Stahlband, gekรผrzt auf einen Handgelenkumfang von ca. 19 cm): 206 Gramm
- Wasserdichtigkeit: 200 m / 600 ft / 20 atm
- Gehรคuse aus recyceltem Edelstahl mit schmaler Lรผnetteneinlage aus Kautschuk („Orbit Bezel“)
- Saphirglas mit beidseitiger Antireflexbeschichtung
- Boden mit Saphirglas-Sichtfenster, dunkel getรถnt
- Verschraubte Krone mit dreifacher Dichtung und Stoรsicherung
- Zifferblatt mit staubรคhnlicher Struktur („Dust Dial“)
- SuperLuminova X1 in der Farbe „Space-Blau“
- Leuchtende, mattschwarz umrandete Stunden- und Minutenzeiger. Leuchtender Sekundenzeiger. Geformter Minutenzรคhler-Zeiger
- Stahlband aus recyceltem Edelstahl oder Echtlederband
- Schlieรe mit werkzeugfreier Feinjustierung
- Drei Farbvarianten: White Dust (Ref. F2340006 am Stahlband bzw. F2340014 am Aviator Strap mit Faltschlieรe), Cool Gray (Ref. F2340007 am Stahlband bzw. F2340015 am Aviator Strap mit Faltschlieรe), Cosmic Gray (Ref. F2340008 am Stahlband bzw. F2340016 am Aviator Strap mit Faltschlieรe)
- Preis: 4950โฌ (Aviator Strap) bzw. 5300โฌ (Stahlband), direkt bei Fortis oder bei Fortis-Hรคndlern.
INHALT
Der Weg zur neuen Fortis Stratoliner S-41
Fortis und die Raumfahrt sind eng miteinander verknรผpft: Schon 1965 brachte Fortis die allererste Stratoliner als auf den Markt – in Form einer schlichten Dreizeigeruhr. Die Namensgebung der Stratoliner ist kein Zufall: Damals, ab Ende der 50er, generierte insbesondere das US-amerikanische Projekt Excelsior, in dessen Verlauf der US Air Force-Pilot Joseph Kittinger drei Stratosphรคre-Sprรผnge absolvierte und dabei mehrere Weltrekorde aufstellte, weltweite Aufmerksamkeit.
Im Jahre 1992 wurde die Dreizeiger-Stratoliner erstmals in Form eines mechanischen Chronographen neu aufgelegt. Und das kam so: Nach dem Fall der Berliner Mauer hat sich die deutsche Zigarettenmarke West eine Marketingkampagne ausgedacht, bei der die Bezeichnung „episch“ fast schon untertrieben ist: West gewann den berรผhmten Pop Art-Schรถpfer Andora fรผr das „West in Space“-Projekt, bei dem er sich kรผnstlerisch auf einer Proton-Trรคgerrakete austoben konnte. Die Rakete befรถrderte anschlieรend einen Wettersatelliten vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus in den Weltraum. An Bord der Rakete waren Kunstwerke und die erste Fortis Stratoliner der neuen Generation.
Aufgrund dieses medienwirksamen Projektes wurde damals die frisch gegrรผndete Raumfahrtbehรถrde ROSKOSMOS auf Fortis aufmerksam, wodurch letztendlich in den folgenden Jahren auch eine enge Kooperation entstand, aus welcher der Fortis Official Cosmonauts Chronograph hervorgegangen ist.
Seit den 90ern hat sich unglaublich viel in der bemannten Weltraumerkundung getan. Insbesondere private Unternehmer hinterlassen ihren Fuรabdruck: So befรถrderten Virgin-Grรผnder Richard Branson und Amazon-Grรผnder Jeff Bezos im Jahre 2021 mit ihren Unternehmen Virgin Galactic bzw. Blue Origin Touristen in die Stratosphรคre bzw. ins Weltall.
Und noch ein ganz aktuelles Beispiel: Im April 2022 sind zuletzt vier Weltraumtouristen wieder auf der Erde gelandet, die sich einen zweiwรถchigen, kosmischen Ausflug gegรถnnt und dabei sogar die ISS besucht haben. Organisiert wurde der Trip vom privaten Raumfahrtunternehmen Axiom Space aus Houston, Texas, in Zusammenarbeit mit der US-Weltraumbehรถrde NASA und SpaceX, der Firma, mit der Milliardรคr Elon Musk Mitte 2020 ein Ausrufezeichen setzte, als er das erste mal seit vielen Jahren eine bemannte Trรคgerrakete von Cape Canaveral zur ISS katapultiert.
Dass die Initiativen im Bereich Weltraumtourismus รผberhaupt mรถglich sind, liegt an verschiedenen Faktoren: Einer ist das Ende des staatlichen Shuttle-Programms der US-Raumfahrtbehรถrde NASA, das aus Kostengrรผnden im Jahre 2011 gestrichen wurde und dem zuvor alles untergeordnet war. Mit Musk, Branson oder Bezos sind auรerdem Akteure vรถllig neuen Typs auf den Plan getreten: Milliardenschwere Unternehmer, die mehr Geld haben als sie jemals ausgeben kรถnnen und in fortschrittliche Themen investieren wollen.
Zweifellos: Vor dem Hintergrund des aufkeimenden Weltraumtourismus ist der Leitgedanke der neuen Fortis Stratoliner „the first watch for space travelers“ aktueller und passender denn je. Jetzt lasse ich aber dennoch die Spaรbremse raushรคngen, denn dass man als Otto Normalo zu Lebzeiten einigermaรen erschwinglich in den Weltraum oder die Stratosphรคre reisen kann, ist ziemlich unwahrscheinlich: Fรผr den oben erwรคhnten Flug zur ISS sollen die Axiom-Passagiere Medienberichten zufolge umgerechnet etwa 50 Millionen Euro bezahlt haben – jeweils wohlgemerkt.
Deutlich „gรผnstiger“ ist es bei Bransons Virgin Galactic: Ein Ticket fรผr einen Stratosphรคrenflug (inklusive Schwerelosigkeit) kostet dort „nur“ rund 400.000 Euro – der geht allerdings weniger als zwei Stunden, mit allem drum und dran…
Fortis Stratoliner S-41 im Test (2022)
Gegenรผber frรผheren Stratoliner-Chronographen hat sich das Design der neuen Fortis Stratoliner S-41 spรผrbar verรคndert. Vor allem ist das Modell deutlich moderner geworden: Die Optik ist sehr aufgerรคumt, instrumentenartig und „clean“ – ein bisschen so, wie das Innere eines Raumschiffs in einem Science Fiction Streifen wie beispielsweise die Nostromo. Gleichzeitig erinnert die Optik ein wenig an die minimalistischen Designs, die man aus der Kategorie „Bauhaus“ kennt.
Ins Auge stechen vor allem die hell-blauen Markierungen bzw. Linien beim 30-Minuten-Zรคhler (die ersten 15 Minuten) und beim 12-Stunden-Zรคhler (die ersten 1,5 Stunden) sowie hรคlftig entlang der Minutenskala. รhnlich wie bei der Fortis AMADEE-20 stecken diese Markierungen bestimmte Zeitspannen ab, die laut Fortis fรผr die Messung der Weltraum-Reisezeit entwickelt wurden.
Konkret sind die Markierungen eine Hommage an den Stratosphรคrenflug von Virgin Galactic: Sie spiegeln die verschiedenen Flugphasen wider, darunter den 15-minรผtigen Zeitraum, den man in der Schwerelosigkeit verbringt, sowie die 1,5-stรผndige Gesamtflugdauer.
Wer noch kein Ticket fรผr einen Weltraum- oder Stratosphรคre-Ausflug mit SpaceX/Axiom/Virgin Galactic in der Tasche oder 400.000โฌ unterm Sofa rumliegen hat, der kann die Skala aber beispielsweise auch einfach als Orientierung fรผr die Messung irdischer Dinge nutzen – so wie die Kochzeit fรผr ganz banale Nudeln.
Am Ende des Tages sind die Markierungen nรคmlich vor allem eines: Designmerkmale, die einen maรgeblichen Anteil an der charakteristischen, modernen und eigenstรคndigen Optik der Stratoliner haben. Ich verstehe aber auch Uhrenfreunde, die sagen, dass ihnen die Markierungen dafรผr, dass sie fรผr die Allermeisten keinen echten Nutzen entwickeln, etwas zu prรคsent sind – vor allem im Dunkeln.
Die Markierungen sind aus Super-LumiNova in einem intensiven, hellblauen Farbton („Space Blau„). Zum Einsatz kommt dabei die hรถchste Qualitรคtsstufe X1, die laut Super-LumiNova-Spezialist RC Tritec leichter zu aktivieren ist und die Nachleuchteperformance nach zwei Stunden in Dunkelheit um 60% verbessert.
Und ich lasse jetzt mal kurz den Star Wars-Nerd raushรคngen: Die Zeiger (ebenfalls belegt mit Super-LumiNova X1 Space Blau) in Verbindung mit den Markierungen wirken ein wenig wie Lichtschwerter, die sich dynamisch รผber das Zifferblatt schwingen. Frei nach Meister Yoda: Rattenscharf, im Dunkeln das aussieht.
Das Zifferblatt absolut flach und unterscheidet sich damit deutlich vom plastischen Zifferblatt der AMADEE-20. Die Verarbeitung ist dabei aber nicht minder qualitativ hochwertig, die Drucke und Farbnuancen sind knackscharf und perfekt umgesetzt. Charakteristisch ist vor allem die feine Textur: eine Art Kรถrnung mit silbrig-glรคnzend wirkendem „Metallic“-Effekt – und damit eine schรถne Abwechslung zum fast schon ubiquitรคren Sonnenschliff. Nicht zufรคllig hat Fortis auch fรผr dieses Merkmal einen Namen: Dust Dial, in Anlehnung an eine sandige Planetenoberflรคche.
Die Fortis Stratoliner S-41 ist in den drei Zifferblatt-Farbvarianten White Dust, Cool Gray und Cosmic Gray erhรคltlich. Eine vierte Variante mit dem Namen „Blue Japan“ ist ab dem 13.7. nur im stationรคren Einzelhandel erhรคltlich.
Wer streng aberglรคubig ist, wird vielleicht einmal im Monat kurz zusammenzucken, wenn er auf die Stratoliner am Handgelenk schaut: Der Monatstag „13“ ist in einem knalligen Orange (Berlac Fluor Orange) gehalten – ein mittlerweile Fortis-typisches Merkmal, das auf verschiedene Firmenereignisse zurรผckzufรผhren ist, die auf den 13. eines Monats fielen (darunter z.B. die รbernahme des Fortis-Geschรคftes durch die Sรถhne von Firmengrรผnder Walter Vogt am 13. September 1957). Neuerscheinungen kรผndigt Fortis daher auch nur noch am 13. Tag eines Monats an.
Ein weiteres Details ist die charakteristische Form des Zeigers des 30-Minuten-Zรคhlers, der an die Form von Gemini-Raumkapseln erinnert.
All die vielen Details kommen – wie man es von Fortis gewohnt ist – dank einer genialen, beidseitigen Entspiegelung des Saphirglases hervorragend zur Geltung. Anders als bei der Fortis Flieger ist die Entspiegelungsschicht allerdings nicht blรคulich, sondern farblos.
Das Gehรคuse der Fortis Stratoliner ist aus recyceltem Edelstahl, durchgรคngig schรถn fein satiniert und (fast) schnรถrkellos. Die Hรถrner sind durchbohrt, um das Stahlband anstelle von Federstegen per Schrauben sicher am Gehรคuse zu befestigen – nicht so schรถn ist, dass die Schrauben leicht hervorstehen.
Die Wasserdichtigkeit des Gehรคuses ist fรผr einen Chronographen mit 20 bar durchaus beachtlich โ die Fortis Stratoliner darf damit bedenkenlos bei Tauchsportaktivitรคten am Arm bleiben.
Die funktionale Machart des Gehรคuses passt zweifellos zu einer massiven Toolwatch wie der Fortis Stratoliner. Ein Detail ist dann aber doch an Bord, das rein der Optik dient: eine schmale Lรผnetteneinlage aus Kautschuk. Fortis hat die Lรผnette passenderweise „Orbit Bezel“ getauft – in Anlehnung an die elliptische Umlaufbahn eines Satelliten, einer Rakete o. ร. um einen grรถรeren Himmelskรถrper.
Die neue Fortis Stratoliner kommt an einem Stahlband mit sehr sauber aufeinander abgestimmten, verschraubten Bandgliedern, das den von Fortis auserkorenen Namen „Block Bracelet“ dank der massiven Haptik auch verdient. Der Anstoร des Stahlbandes dockt dabei nicht direkt an das Gehรคuse an – ein eher untypisches Merkmal, das naturgemรคร eher mit Aftermarket-Bรคndern assoziiert wird und sicherlich fรผr hitzige Diskussionen unter Uhrennerds sorgen wird. Am Ende des Tages empfand ich den Anstoร tatsรคchlich als etwas gewรถhnungsbedรผrftig, gleichzeitig muss man aber sagen, dass die nach innen geschwungenen Hรถrner dadurch schรถn hervorgehoben werden.
Praktisch und alles andere als eine Selbstverstรคndlichkeit in dieser Preisklasse, ist die werkzeugfreie Feinjustierung, die bei der neuen Stratoliner S-41 in die Schlieรen-Unterseite integriert ist. Mit ihr kann man die Bandlรคnge รผber einen โPushโ-Knopf in 1 mm-Schritten fรผr insgesamt 10 mm anpassen kann. Das funktioniert im Alltag ganz hervorragend und ist insbesondere im Sommer ein sinnvolles Feature, wenn der Handgelenkumfang mit steigenden Temperaturen รผber den Tag zunimmt.
Wer sich nicht so recht mit der Lรผcke zwischen Stahlband und Gehรคuse anfreunden kann, der kann auch zum รผberaus flexibel und anschmiegsamen Fortis Aviator-Lederband samt Faltschlieรe greifen.
Die Bรคnder-Auswahl bei Drittanbietern ist per se stark limitiert: Der Bandanstoร der Stratoliner ist mit 21 mm ungerade, weshalb man leider nicht auf die volle Auswahl an Nato Straps und dergleichen zurรผckgreifen kann (gute Nato-Bรคnder mit 21 mm Anstoร gibt es beispielsweise bei Watchgecko UK).
Fortis Stratoliner S-41 (2022) und das neue WERK17
An Bord der neuen Stratoliner tickt ein brandneues Fortis-Kaliber mit mit dem Namen WERK17. Fortis hat das WERK17 zusammen mit Manufacture La Joux-Perret entwickelt, einem 1984 gegrรผndeten Hersteller aus La Chaux-de-Fonds, der sich auf die Umsetzung spezieller Anforderungen an Uhrwerke spezialisiert hat. Und die Anforderungen von Fortis waren tatsรคchlich ziemlich speziell: Die Entwicklung des WERK17 stand – wie die Fortis Stratoliner selbst – unter der รberschrift „for Space Travelers“. Mit anderen Worten war das Kredo, dass das Uhrwerk hinsichtlich Robustheit und Zuverlรคssigkeit so optimiert sein sollte, dass es einen Weltraumausflug standhรคlt. Herausgekommen ist dabei ein Kaliber mit Chronographenkomplikation, Automatikaufzug, einer speziell entwickelten Unruh-Brรผcke, die fรผr zusรคtzliche Robustheit sorgen soll, sowie sehr guten 60 Stunden Gangreserve.
Ein sowohl optischer als auch technischer Leckerbissen ist vor allem aber eine wesentliche Steuerungskomponente des WERK17: Ein Schaltrad sorgt dafรผr, dass die Funktionen โStartโ, โStoppโ und โNullstellungโ auslรถsen. Grundsรคtzlich gilt, dass sich ein Schaltrad typischerweise positiv durch geschmeidiges, sanftes Betรคtigen der Chronographen-Drรผcker bemerkbar macht – leider ist der Effekt bei vielen Schaltradkalibern de facto nicht so stark spรผrbar, wie man es sich wรผnschen wรผrde.
Beim WERK17 spรผrt man den Effekt des Schaltrades aber sehr deutlich: vor allem der obere Drรผcker zum Auslรถsen und Stoppen der Zeitmessung lรคsst sich butterweich auslรถsen. Durch den dezent dunkel getรถnten Saphirglasboden kann man das Schaltrad รผbrigens kaum รผbersehen: Eine dezente „Umkringelung“ weist auf die Komponente hin.
Aufgrund der komplizierten Bauart und der wesentlich geringeren Fertigungstoleranzen, ist ein Schaltradmechanismus deutlich schwieriger zu produzieren als eine einfache Kulissensteuerung, die man heute in Standard-Kalibern wie dem Sellita SW510 findet. Ein Schaltrad gilt in der Summe als Qualitรคtsmerkmal mit einem gewissen zusรคtzlichen Prestigefaktor.
Nun hat Fortis es nicht bei einer Entwicklung eines neuen Kalibers unter sterilen Laborbedingungen belassen, sondern das WERK17 auch unter Realbedingungen getestet: Zusammen mit der Swedish Space Corporation (SSC) hat Fortis vom ESRANGE Space Center aus 13 Stรผck des Kalibers an einer mit Sensoren und Kameras ausgestatteten Gondel an einen mit Helium gefรผllten XXL-Ballon befestigt in die Hรถhe gezogen โ bis in die Stratosphรคre, die sich in bis zu 50 Kilometern Hรถhe befindet. Sinn und Zweck war es dabei nicht nur ein paar hรผbsche Fotos zu machen, sondern die Kaliber beispielsweise hinsichtlich extremer Temperaturschwankungen (im Verlauf des Fluges bis zu minus 80 Grad), intensiver UV-Strahlung und starker Erschรผtterungen beim Landen in der skandinavischen Waldlandschaft auf die Probe zu stellen.
Mehr รผber das Fortis WERK17 und den Stratosphรคre-Ausflug.
Fazit zur neuen Fortis Stratoliner S-41
Auch, wenn sich die Raumfahrt mit beachtlicher Geschwindigkeit fรผr Zivilisten รถffnet, so werden private Weltraumausflรผge auch in den nรคchsten Jahren sicherlich nicht zum Schnapperpreis mรถglich sein. Mal ganz nรผchtern betrachtet werden die meisten „normalsterblichen“ Uhrenfreunde also wohl niemals die Erde „von oben“ sehen. In der Hinsicht kann man natรผrlich durchaus argumentieren, dass vieles, was die neue Stratoliner mitbringt, maximal nette Gimmicks und Spielereien sind (das gilt aber auch fรผr Produktfeatures wie Heliumventil, Unterdrucksicherheit oder Tachymeter-Skalen bei anderen Herstellern). Auf der anderen Seite brauche ich nicht viel Fantasie dafรผr, um mir vorzustellen, dass insbesondere der beschriebene Stratosphรคre-Test des Kalibers auch fรผr Otto Normal-Uhrenfreunde einen gewissen Nutzen mit sich bringt (Stichwort: Erkenntnisse hinsichtlich Robustheit).
Von der pragmatischen Betrachtungsweise mal abgesehen, ist die neue Fortis Stratoliner S-41 eine Uhr, die Laune macht – vor allem, da man anhand der groรen Liebe zum Detail merkt, dass Fortis offenbar eine Menge Freude bei der Entwicklung hatte. So laden etliche kleine Easter Eggs zum Entdecken ein.
Ja, die neue Stratoliner wird mit ihrem Weltraumtourismus-Thema zweifellos Diskussionen auslรถsen. Alles in allem hebt sich Fortis mit dem hochmodernen und eigenstรคndigen Stratoliner-Design und dem Stratosphรคre-Test des Kalibers aber wohltuend vom Wettbewerb in der Preisklasse bis Pi mal Daumen 5000โฌ ab. Und die Qualitรคt ist ohnehin auf dem Top-Niveau, das man von Fortis gewohnt ist, seitdem Jupp Philipp das Ruder bei den Schweizern รผbernommen hat.
Mehr รผber die Stratoliner auch im Interview mit Jupp Philipp:
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Eine Uhr fรผr Space-Touristen im Weltraum, also in einem Raum ohne Schwerkraft bzw. ohne Gravitation, soll es sein. Als Laie frage ich mich dann aber, funktioniert da รผberhaupt ein Automatikwerk? Bewegt sich der Rotor ohne Schwerkraft รผberhaupt? Also, das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage, wollte das Ganze jetzt nicht verulken. Nicht ohne Grund hat die Omega Speedmaster vielleicht auch ein manuelles Aufzugswerk, denke ich mir zumindest.
Hi George, das geht schon ๐
Der deutsch-รถsterreichischer Wissenschaftsastronaut Reinhard Furrer flog 1985 an Bord des Space Shuttles Challenger im Rahmen der Mission D1 (Deutschland 1) ins All und durfte dabei offiziell einen Sinn-Chronographen tragen.
Furrer trug dabei eine Sinn 140S mit dem Automatikkaliber Lemania 5100 am Arm ๐
Es gibt auch noch weitere Beispiele – siehe: https://chrononautix.com/weltraum-universum-raumfahrt-uhrenmarken-bulova-omega-moonwatch-sinn-seiko-breitling-zenith-fortis/
Ich finde sie gelungen. Besser als ein langweiliges Reissue…
Danke fรผr deinen Kommentar!
Ob Kritik erwรผnscht ist kann ich nicht sagen, denn Uhrenfreunde und -sammler haben das ja nicht so gerne und die Posts verschwinden meist still und leise.
Weil Allen nichts mehr einfรคllt, kramen die Uhrenhersteller altes Zeug hervor, bereiten es etwas auf (meist nur hรคsslich) und meinen damimt, wieder einmal eine sog. Nische fรผllen zu mรผssen, die es eigenltich nicht gibt.. Bald gleicht eine Marke im Aussehen der anderen wie zB LIV und die hier vorgestellte Fortis, die kein Mensch braucht.
Beinahe jeder Hersteller muss jetzt auch eine Moon, Mars, Jupiter und wie sie sonst noch heiรen, auf den Markt werfen; in der Hoffnung, dass wieder etwas mehr Geld in die Kassen gespรผlt wird.
Wenn sie sich da nicht tรคuschen. Was hier oft als Innovation verkauft wird, hat es immer schon gegeben. Nur………frรผher waren es „tatsรคchliche“ Innovationen, heute ist es fรผr mich lediglich ein liebloses „Machen“. Nicht mehr und nicht weniger. Es sei aber wie es sei. So lange es Menschen gibt, die sich derlei Uhren kaufen, die dann doch im Uhrenschrank ihr Leben fristen, wird es auch weiterhin innovationslose Uhre geben, denn heute kauft man nicht mehr die Qualitรคt einer Uhr sondern deren Namen. Formex scheint die einzige Marke zu sein, die ihre Kunden bereits auf die kommende Preiserhรถhung ab 26.05.22 vorbereitet. Natรผrlich steckt dahinter die Absicht, Menschen dazu zu bewegen, jetzt noch schnell eine ihrer Uhren zu kaufen. Andere marken erhรถhen einfach die Preise, ohne dass es jeder sofort merkt.
Die Zeit tickt und sie lรคuft bald ab.
Hier verschwinden garantiert keine kritischen Kommentare, keine Sorge ๐
(solange sie konstruktiv und nicht beleidigend sind natรผrlich).