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Ich habe bereits zwei mal über die ziemlich beliebte, günstige Spinnaker Hull Taucheruhr auf diesem Blog geschrieben. Meinen eher ernüchternden Eindruck der ersten Version des Modells habe ich zuletzt in einem Review der Spinnaker Hull 2.0 mit California-Dial wieder revidieren können. Spinnaker schiebt nun noch eine Chronographen-Variante mit Seiko Meca-Quarz-Werk hinterher – geht’s einen Schritt vorwärts oder wieder ein Schritt zurück? Das sage ich euch in diesem kleinen Artikel…

Eckdaten des Spinnaker Hull Chronographen (SP-5068):

  • Durchmesser 42 mm, Höhe 15,6 mm
  • Wasserdichtigkeit 10 bar / 100 Meter (zum Schwimmen geeignet)
  • Gewicht: 90 Gramm
  • Seiko Meca-Quarz Werk
  • Internationale Garantie: 2 Jahre
  • Gewölbtes, gehärtetes Mineralglas mit Entspiegelungsschicht
  • Wasserfestes Lederband, Bandanstoß 22 mm
  • UVP: 285 US-Dollar (ca. 240€ inklusive Gutschein-Code CHRONO20, einsetzbar auf spinnaker-watches.com)
  • Erhältlich ab 9. August 2019

Kooperation

Spinnaker Hull Retro-Chronograph mit Seiko Meca-Quarz im Hands-On

Der Spinnaker Hull Chronograph ist Retro pur – dafür sorgt insbesondere das sehr aufwendig verarbeitete Zifferblatt. Ein echter Blickfang! Auffällig ist zum Beispiel die eher grob strukturierte, körnige Oberfläche, die hervorragend zum gelungenen Dégradé-Effekt (Farbverlauf von der Mitte her) passt:

Hinzu kommt das Sandwich-Design: Das Zifferblatt besteht aus zwei Schichten, wodurch eine tolle Plastizität erzeugt wird. Gut: Gegenüber der Spinnaker Hull 1.0 hat die Detailverarbeitung einen großen Sprung nach vorne gemacht – auch bei Macro-Aufnahmen gibt sich das Zifferblatt keine Blöße (das war ja einer meiner Kritikpunkte damals). Nur die Zeiger sind recht grob verarbeitet, was aber gut zur körnigen Oberfläche des Blattes passt. Die Leuchtmasse ist – passend zum Retro-Thema – braun gehalten:

Das Sandwich-Design kennt man insbesondere von Panerai-Uhren und man muss klar sagen, dass sich der Spinnaker Hull Chrongraph durchaus auch weitere Design-Elemente beim beliebten italienischen Taucheruhrenhersteller ausleiht, darunter das kissenförmige Gehäuse, welches in einer für die meisten Herrenhandgelenke sehr passenden Größe von 42 mm kommt (was man ja von den meisten Panerai-Modellen nicht behaupten kann, bei denen >=44 mm die Regel sind). Man beachte allerdings, dass der Hull Chrono tendentiell etwas größer als 42 mm wirkt, da das Gehäuse relativ hoch baut (knapp 16 mm) und die Chrono-Drücker die Fläche der Uhr naturgemäß einen Tick vergrößern.

Angetrieben wird der Spinnaker Hull Chronograph von einem Seiko Meca-Quarz-Werk – für einen Chronographen in dieser Preisklasse (deutlich unter 300€) ist das Werk eine gute Wahl, da es (fast) die einzige echte Alternative ist, um Chronographen mit einem Hauch Mechanik-Charme zu einem Preis von unter 300€ anbieten zu können. Die Idee hinter Meca-Quarz-Werken ist grundsätzlich ziemlich cool: Die Standardfunktion der Uhr (Drehen des Minuten- und Stundenzeigers) werden mit Quarz-Technologie angetrieben, während die Chronographenfunktionen mit einem mechanischen Modul ausgelöst werden. Dadurch kommt man in den Genuss einen schleichenden, zentralen Sekundenzählers und einer sofortigen Nullstellung des Zeigers – beide Funktionen bekommt man natürlich nicht mit einem reinen Quarz-Werk.

Die Drücker und die Krone des Hull Chronographen sind verschraubt, was mich in Anbetracht der eher durchschnittlichen Wasserdichtigkeit von 10 bar bzw. 100 Meter doch etwas gewundert hat (rechts im Bild der aufgeschraubte Drücker zum Starten/Stoppen der Zähler). Einem Sprung ins kühle Nass steht aber nichts im Weg, nur auf Tauchstation (mit Taucher-Equipment) sollte man mit der Uhr besser nicht gehen.

Lesetipp: Wenn ihr mehr über die Funktionsweise eines Chronographen wissen wollt, schaut mal hier vorbei:

https://chrononautix.com/chronometer-chronograph-tachymetre-cosc/

Ein Manko der Spinnaker Hull 1.0 ist leider geblieben: Das Mineralglas, welches zwar gehärtet und schön entspiegelt ist (auf dem einen oder anderen Bild gut zu erkennen an dem bläulichen Schimmer), aber eben nicht so kratzresistent ist wie Saphirglas. Hier kann ich die Modellpolitik von Spinnaker nicht wirklich nachvollziehen: Modelle wie die Spinnaker Bradner, die ähnlich teuer sind, kommen sogar mit stark gewölbtem (!) Saphirglas. Das verstehe wer will…

Trotz des Uhrglas-Punktabzugs macht man mit dem Spinnaker Hull Chrono nix falsch: Die Qualität ist für eine Uhr in dieser Preisklasse enorm gut und alles in allem ist der Spinnaker Hull Chrono – trotz der designteschnischen Anlehnungen an Panerai – meiner Meinung nach noch eigenständig genug, um hier nicht die Hommagen-Moral-Keule auspacken zu müssen. Für die aufgerufenen 240€ (inkl. Rabatt-Code CHRONO20) ist die neue Variante der Hull auf jeden Fall einen Blick wert. Erhältlich ist der Chrono ab dem 9. August 2019 direkt bei spinnaker-watches.com. Drei Varianten stehen zur Verfügung…

Und noch ein Tipp am Rande – ein Leser hat mir kürzlich von seinen positiven Erfahrungen mit dem Spinnaker-Service berichtet: Spinnaker verschickt zwar direkt aus Hong Kong, sollte die Uhr aber wider Erwarten doch nicht gefallen, bietet Spinnaker eine unkomplizierte Retoure an, indem ihr einfach ein Rücksendeetikett per E-Mail zugeschickt bekommt. Auch bei eventuellen Garantiefällen – Spinnaker bietet 2 Jahre an – ist eine Rückabwicklung, bei der man keine grauen Haare bekommt, natürlich hilfreich…

Mehr zur Spinnaker Hull gibt’s in diesen beiden Artikeln:

https://chrononautix.com/spinnaker-hull-california-dial-sp-5071/
https://chrononautix.com/spinnaker-hull-test-sp-5059-panerai-hommage-2018/

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Thomas H.
5 Jahre zurück

So. Mein Spinnaker Hull Chronograph ist gestern eingetroffen. Nachdem der Zoll den Preis nicht akzeptieren wollte, hat FedEx bei mir telefonisch Belege für den Kaufpreis angefordert und die Angelegenheit geklärt. 2 Tage später war die Uhr da. Also: Dank an FedEx.
Zur Uhr. Der erste Eindruck war sehr gut. Armband, Metall und Glas fühlten sich sehr harmonisch an. Nachdem Datum und Uhrzeit eingestellt waren und die mittlere Krone dann eingedrückt und verschraubt war, tickte sie los. Quarzmäßig, aber unauffällig. Dann das besondere Uhrwerk ausprobiert um dem „schleichenden“ zentralen Sekundenzeiger zu bewundern. Auch optimal. Noch weniger Ticks als bei einem 28.800 Automatikwerk. Der Zeiger schwebt tatsächlich nur so dahin.
Jetzt aber zu 2 nicht optimal ausgeführten Punkten, bzw von mir nicht gewußten Fakten.
1. Der Ilumi….punkt am Zentralsekundenzeiger verdeckt zum Teil das Datum. Gerade dieses große Datum war für mich brillentragenden Greis ein Hauptargument für den Kauf. Wo sonst findet man solch schönes großes Datum. Habe als Lösung für mich jetzt die Varianten gewählt, dass der Sekundenzeiger bei der 6 gestoppt und der Chonodrücker dann wieder verschraubt wurde. Fertig.
2. Die Chonographenanzeige besteht nur aus einer ( noch dazu schlecht differenzierbaren ) Minutenanzeige bei der 9. Die Anzeige bei der 3 ist eine 24-Stundenanzeige, die mMn völlig überflüssig ist.
3. Der Chronograph stellt sich nach 1 Stunde von selber wieder auf Null und stoppt. Also Messungen über 60 Minuten hinaus ( braucht man zwar nicht oder nur selten ) funktionieren nicht.
Alles in Allem ist es eine schöne Uhr. Macht sich trotz der „KLEINE“ ähhh, ich meinte der Größe, recht nett am Arm, auch wenn sie bei mir immer etwas nach Außen wegrutscht, da die Hörner recht eben ausgeführt sind und die Uhr nicht auf dem Arm fixieren. Armband und Schließe sind Top. Der Preis ist überwältigend. Habe sie zum Vorverkaufspreis von 174 EUR frei geliefert erhalten.
Wird also eine Uhr werden, die ich gerne mal tragen werde – aber meine Lieblingsuhr wird sie wahrscheinlich nicht werden.
Danke Die Mario aber trotzdem für dieses Review.

Dlanor Lepov
5 Jahre zurück

Das Werk ist vermutlich ein Hattori/Seiko VK63 und das bekommt man auf ebay für 15 Euro.
Ich habe jüngst eine Rolex Daytona Homage von Parnis mit diesem Werk erstanden. Die Uhr hat Saphirglas, eine Keramiklünette, und ein Metallarmband sehr hoher Qualität. Das ganze für 75 Euro samt Lieferung aus demselben chinesischen Uhrencluster irgendwo nahe Hong Kong.
Insofern finde ich das Angebot nicht besonders günstig.
Der Artikel ist aber wie immer gut geschrieben und informativ.
Übrigens wird das Uhrwerk im internet ausgiebig kritisiert, weil die Chronographen-Sekunde nicht immer präzise auf Null zurückstellt. Nicht jeden dürfte das stören, aber das hängt eben doch ein wenig vom Kaufpreis ab.

Günter
5 Jahre zurück

Hallo Mario. Ich nehme meine tolle Spinnaker kaum noch vom Arm. Der Chronologie gefällt mir leider sehr gut. Gerade das Vintage mit den Makro Aufnahmen finde ich sehr gelungen. Leider Quarz. Aber ich befürchte, dank Dir, werde ich mir diese besorgen. Kurzer, knackiger Bericht. Danke dafür

Thomas H.
5 Jahre zurück

Hallo Mario. Schön, dass Du Dich dieses Chronographen angenommen hast. Ich stehe kurz davor, ihm mir zuzulegen, der er mir optisch gefällt – auch wenn recht klein.
Kannst Du mir sagen, worin die Unterschiede der 3 Modelle bestehen – außer de Armbandfarbe. In meinen Augen sind die Zifferblätter alle blau gekörnt. Mehr Unterschied kann ich nicht erkennen.
Dank im Voraus.

Thomas H.
5 Jahre zurück
Antworten...  Mario

Hey Mario. Nachdem die „Jungen“ in der Familie sich auch nicht über die Farbgebung einig wurden, hatte ich bei Spinnaker nachgefragt und folgende Antwort erhalten:
Der Hauptunterschied wäre die Farbgebung der Zifferblätter und Armbänder, die nachfolgend aufgeführt sind:

SP-5068-01 – Zifferblatt: Schwarz, Armband: Hellbraun
SP-5068-02 – Zifferblatt: Grün, Armband: Braun
SP-5068-03 – Zifferblatt: Blau, Armband: Blau

Also nichts da mit „klassisch braun“ 🙂
Ich habe ir gerade die 02 bestellt. Mal sehen. Ich schicke Dir dann mal Bilder! Bis denne.