Regelmäßige Leser meines Blogs wissen: Ich habe ein Faible für kleine, unabhängig agierende Uhrenhersteller, weshalb das familiengeführte Unternehmen aus dem Rheinland ELYSEE mein Interesse geweckt hat. Seit nunmehr fast 30 Jahren lenkt Reiner Seume die Geschicke des vergleichsweise kleinen Nischen-Anbieters, an Bord des unabhängigen Familienunternehmens ist mittlerweile auch sein Sohn Julian. In diesem Artikel werfe ich einen intensiven Blick auf ELYSEEs brandneue Bronze-Automatik-Uhr – einige spannende Hintergrundinfos zu ELYSEE gibt es in einem Interview mit Geschäftsführer Reiner Seume oben drauf…
Eckdaten der ELYSEE Bronze Automatic:
- Gehäuse aus Bronze
- Aluminium-Lünette
- Durchmesser 41 mm, Höhe 12 mm
- Japanisches Automatikwerk Miyota 821A
- 10 bar Wasserdichtigkeit (zum Schwimmen geeignet)
- Kratzfestes Saphirglas
- Ziffernblatt mit Sonnenschliff
- Leuchtende Zeiger und Indizes, mit Super-LumiNova beschichtet
- 22 mm Bandanstoß
- Lieferbar ab Mai 2018 (z.B. im ELYSEE-Online-Shop)
ELYSEE-Uhren Düsseldorf: Interview mit Geschäftsführer Reiner Seume / Test der ELYSEE Bronze Automatic
Was viele nicht wissen: ELYSEE wurde bereits vor fast 100 Jahren im Schweizer Jura vom Uhrmacher Jacques Beaufort gegründet. 40 Jahre später, in den 1960ern, hat das Pforzheimer Unternehmen Harer die Marke ELYSEE erworben und somit nach Deutschland geholt.
Seit fast 30 Jahren steht der Hersteller unter der Leitung von Reiner Seume. ELYSEE produzierte unter Seume eine gewisse Zeit teilweise in Asien. Das ist seit einigen Jahren aber Geschichte – Made in Düsseldorf lautet mittlerweile die Devise. Neben der Produktion sind auch das Design, die Entwicklung, die Qualitätskontrolle und der Service in der Rheinmetropole angesiedelt.
Das Vater-Sohn-Duo bewegt sich mit dem ELYSEE-Portfolio und diversen Sponsorings nah am Oldtimer-Rennsport: ELYSEE ist beispielsweise durch regelmäßige Präsenz auf Oldtimer-Events bekannt (z.B. Bodensee Klassik). Das ist kein Zufall oder Kalkül, sondern entstammt schlicht und ergreifend der Tatsache, dass Seume Senior und Seume Junior Oldtimer-Fans sind und auch privat an klassischen Rennen teilnehmen.
Kein Zufall also, dass ELYSEE auch entsprechende Sondermodelle ins Rennen schickt, z.B. das Modell Magny Cours (mit ETA 7750 Automatikwerk) zu Ehren des deutschen Rennfahrers Jochen Mass (u.a. Gewinner der 24 Stunden von Le Mans 1989) …
… oder der Rally Timer I Graf Berghe von Trips Edition:
Steigen wir nun aber direkt in das Interview ein – ich habe Reiner Seume darum gebeten mir noch ein paar tiefere Einblicke zu geben…
Reiner Seume über ELYSEE-Uhren
Chrononautix: Herr Seume, 1991 haben Sie die Marke ELYSEE gekauft. Wie kam es dazu und wieso grade ELYSEE? Zwischen Ende der 30er und der 60er Jahre war ELYSEE ja sogar komplett vom Markt verschwunden…
Reiner Seume: Ob die Marke tatsächlich vom (damals) schweizerischen Markt verschwunden ist, wissen wir nicht genau. Richtig ist, dass 1960 die Marke in Deutschland von der Fa. Harer in Pforzheim eingetragen wurde. Durch einen freundschaftlichen Kontakt mit der Fa. Harer wurden die Rechte für Uhren schon ca. 1988 an mich übertragen. Nach der Insolvenz von Harer wurden dann alle Markeneintragungen 1991 erworben.
Wo sehen Sie die Marke ELYSEE in 10 Jahren?
Reiner Seume: Wir treiben die Internationalisierung immer weiter voran und sehen in 10 Jahren ELYSEE in allen wesentlichen europäischen Ländern stark vertreten. Gleichzeitig werden wir auch die Märkte in Übersee stark vorantreiben.
Seit einigen Jahren heißt es bei ELYSEE: „Made in Düsseldorf“. Nachdem ELYSEE lange Zeit in Fernost produzierte, führten Sie 2013 Fertigung, Design, Vertrieb und Service im Düsseldorfer Stammsitz zusammen. In Asien produzierte Uhren brauchen sich aber (auch aus meiner persönlichen Erfahrung heraus) qualitativ keinesfalls zu verstecken. Wieso haben Sie diesen Schritt dennoch getan?
Reiner Seume: Das gesamte Design und viele Komponenten stammen von hier. Der Schritt, auch die gesamte Montage hier in Deutschland vorzunehmen, war nur logisch und konsequent. Wir sind aber auch überzeugt, durch die In-House-Produktion einen weiteren qualitativen Sprung gemacht zu haben. Jede ELYSEE-Uhr (kein Random-Check!) wird auf Wasserdichtigkeit geprüft, für jede ELYSEE-Automatikuhr wird ein Ganggenauigkeits-Zertifikat erstellt.
Eindrücke aus der Produktion bei ELYSEE, Bilder: ELYSEE
Sehen Sie als Uhrenhersteller bestimmte Nachteile im Produktionsstandort Düsseldorf gegenüber berühmten Clustern wie Glashütte oder das Schweizer Jura (z.B. La Chaux-de-Fonds)?
Reiner Seume: Ja, natürlich. Wir haben keine gleich gelagerte Industrie in Rufweite. Aber: wir schaffen das!
Im Preisbereich von ELYSEE (150€ bis <2000€) tummeln sich einige gestandener Hersteller, z.B. aus der Schweiz. Angenommen ein Kunde hat sich eigentlich schon für eine Tissot entschieden – wie würden Sie Ihn überzeugen doch eine ELYSEE zu kaufen?
Reiner Seume: ELYSEE wird immer ein gesuchter Nischenhersteller sein und bleiben. Mit einer ELYSEE unterstreicht der Besitzer eine gewisse und gewollte Individualität. Den Unterschied macht die Marke, nicht der Preis!
… über sich selbst
Angenommen Sie hätten eine Zeitmaschine – in welches Jahr würden Sie reisen und warum?
Reiner Seume: Ins Jahr 1993. Warum?? Das sage ich nicht…!
Wenn der Tag 48 Stunden statt 24 Stunden hätte – für was würden Sie die zusätzliche Zeit nutzen?
Reiner Seume: Endlich mehr Urlaub machen. In den letzten 3 Jahren habe ich „netto“, nach Berücksichtigung von Wochenend-Events wie Messen etc., gar keinen Urlaub gehabt.
Welchen Tag bzw. welche Uhrzeit werden Sie nie vergessen?
Reiner Seume: An den Tag der Geburt meines Sohnes.
Was war Ihre allererste Uhr? Zu welchem Anlass haben Sie diese gekauft/geschenkt bekommen?
Reiner Seume: Ich war wohl etwa 11 Jahre, die Uhr meines Vaters. Die Marke war, glaube ich, Dubois. Ich habe sie nach einer Woche im Sportunterricht verloren…
Die Auftritte auf Rallye-Events von ELYSEE und einige Rallye-inspirierte Modelle (z.B. Graf Berghe von Trips Rally Timer) sind kein Zufall: Sie und Ihr Sohn sind selbst Oldtimer-Fans und fahren sogar selbst Rallyes mit. Welcher Oldtimer ist Ihr absolutes Lieblings-Auto und warum?
Reiner Seume: Für Oldtimer-Rallyes ganz klar ein Lancia Fulvia 1,3S. Er ist extrem wendig, schnell und zuverlässig, trotz seines Alters von 46 Jahren.
… über den Markt
Sogenannte „Grauhändler“ sind nach wie vor mit ihren Online-Angeboten auf dem Vormarsch. Auch viele „traditionelle“ Hersteller fassen den Online-Direktvertrieb mittlerweile verstärkt ins Auge (z.B. Omega). Auch ELYSEE setzt (neben dem klassischen Geschäft über Juweliere) auf den Direktvertrieb über einen eigenen Online-Shop. Ein unabdingbarer Schritt?
Reiner Seume: Das Internet und damit die Online-Stores ist wie Zahnpasta: einmal aus der Tube gedrückt, bekommt man sie nicht mehr zurück. Zum Uhrenmarkt: vor 10 Jahren konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Verbraucher Schuhe, Kleidung, geschweige denn Uhren, im Internet kauft. Wir liegen, wie wir heute wissen, alle falsch. Betrachten Sie nur die Entwicklung im Online-Absatz im 1. Quartal 2018. Dieser lag insgesamt 34% über dem gleichen Vorjahreszeitraum.
Manch klassischer Juwelier gerät in Anbetracht der Online-Konkurrenz ins Straucheln. Sogar vom „Juweliersterben“ ist hier und da zu lesen. Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Dienstleistungsaspekte, die ein stationärer Juwelier nutzen muss, um sich gegenüber Online-Vertriebskanälen langfristig behaupten zu können?
Reiner Seume: Der Uhrmacher (es gibt viele hervorragende Ausnahmen) hat es über viele Jahre versäumt, sich selber zur Marke zu machen. Gleichzeitig hat auch er viel zu häufig kein wirklich qualifiziertes Verkaufs- oder Servicepersonal. Es werden nur diejenigen Juweliere und Uhrmacher überleben, die geographisch und kaufmännisch zugeschnittene Konzepte entwickeln. Das Internet zu bekämpfen oder es zu verdammen, ist mit Sicherheit ein völlig erfolgloser Weg.
Mit Blick auf die Schweizer Exportstatistik als Indikator zieht die Uhrenbranche nach einer langen Durststrecke derzeit wieder an – wie haben Sie das Jahr 2017 wahrgenommen und wie haben Sie ggf. reagiert?
Reiner Seume: Ob es wirklich auch in Deutschland wieder aufwärts geht, werden die nächsten Monate zeigen. Zumindest im stationären Uhrenhandel (dort sind wir in Deutschland zu Hause) kann ich den Aufwärtstrend noch nicht erkennen.
Kleine Uhren-Marken (Micro-Brands) schießen in den letzten Jahren aus dem Boden, indem diese neue Modell-Ideen über Crowdfunding (meistens via Kickstarter) finanzieren. Ist dieser Weg auch für ELY SEE möglicherweise mal ein Thema?
Reiner Seume: Wir wissen von 2 Kickstarter-Marken, dass sie sich nun auch im stationären Handel etablieren. Gratulation! Andere Kickstarter-Ideen waren One-Shot-Projekte, die nach der Kampagne wieder verschwunden sind. Wir bei ELYSEE haben Ideen, die wir unter Umständen mit Crowdfunding umsetzen werden. Dies wollen wir aber innerhalb der Marke machen.
Danke für das Interview, Herr Seume!
ELYSEE Bronze Automatik-Uhr im Test
Bronze-Uhren erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Vorzugsweise kommen die Legierungen aus Kupfer und Zinn (CUSn8) dabei bei Taucheruhren zum Einsatz, was einen ganz einfachen Grund hat: Bronze ist meerwasserbeständig und wird daher z.B. im Schiffbau verwendet. Auch Taucherhelme wurden früher aus Bronze gefertigt. Bronze passt als Gehäusematerial thematisch also hervorragend zu Taucheruhren.
Auch die ELYSEE Bronze Automatik ist optisch dank Taucher-Lünette mit Aluminium-Einlage und dem klaren, auch im Dunkeln gut ablesbaren Ziffernblatt-Design im Prinzip eine Taucheruhr, ELYSEE bezeichnet das Modell aber nicht als solches. Aus einem einfachen Grund: Die Wasserdichtigkeit beträgt „nur“ 10 bar, d.h. man sollte mit der ELYSEE Bronze nur Schwimmen und nicht Tauchen gehen, was im Alltag aber ein vernachlässigbarer Nachteil ist.
Das Besondere: Bronze verändert sich mit der Zeit und entwickelt eine natürliche Patina, die den Uhren mit der Zeit eine tolle Retro-Optik verleihen. Mein Test-Modell der ELYSEE Bronze Automatic zeigt bisher allerdings nur in Ansätzen etwas schüchterne Patina – die Bronze-Legierung mit erhöhtem Zinn-Anteil erstrahlt im Auslieferzustand (noch) in einem schicken rötlich-braunen Farbton. Man kann aber schon erahnen wie sich das Gehäuse entwickeln wird…
Nur die griffige Krone (und der Gehäuseboden, hierzu später mehr) der ELYSEE Bronze Automatik besteht aus beschichtetem Edelstahl (und weicht dadurch farblich etwas ab), damit eine Patina im Bereich des Schraub-Gewindes nicht die Wasserdichtigkeit der Uhr beeinträchtigt – das ist sinnvoll und auch nicht unüblich bei Bronze-Uhren.
Ein direkter Vergleich mit dem schon deutlich „gealterten“ Gehäuse einer Bronze-Uhr der Marke Viribus Unitis (hierzu mehr im Fazit) verdeutlicht den aktuellen Status der Patinierung der ELYSEE Bronze Automatic: Das Gehäuse der Viribus Unitis Bronze-Uhr ist deutlich dunkler, die Farbe geht ins bräunlich-grüne:
Die ELYSEE Bronze Automatic ist in drei Farbvarianten erhältlich: grün-blau, braun und Elfenbein. Tatsächlich geht der Farbton meiner Test-Uhr aber eher ins Blaue als in Grüne. Ich habe mir bezüglich der Farbe Rat bei meiner Frau geholt und sie war der Meinung, dass diese am ehesten dem Ton „Pfauenblau“ entspricht 😉 Letztendlich ist es aber auch Wurscht: Der Farbton sieht live einfach toll aus und insbesonderes das Ziffernblatt mit dezentem Sonnenschliff zeigt je nach Lichteinfall tolle unterschiedliche Nuancen:
Gut gefällt mir auch, dass die Ziffern auf der Alu-Lünette farblich perfekt auf die Leuchtmasse und die sonstige Farbgebung abgestimmt sind. Die Lünette rastet schön knackig, der Widerstand könnte allerdings etwas geringer sein, da man doch recht leicht abrutscht…
Die applizierten, polierten Indizes sowie die polierten Zeiger geben dem Ziffernblatt eine insgesamt hochwertige Optik:
Sehr gut gefällt mir auch das flexible, weiche und sehr natürlich riechende Echtlederband mit flauschiger Wildleder-Oberseite und sportlich-roter Glattleder-Unterseite. In Kombination mit einer (für die meisten ziemlich gut tragbaren) Größe von 41 mm Durchmesser (12 mm Bauhöhe) und einem Gewicht von knapp 100 Gramm ist der Tragekomfort im Alltag sehr hoch.
Aber genug zum (äußerst ansprechenden) Äußeren der ELYSEE Bronze Automatic – wie steht es um das mechanische Innenleben der Bronze-Uhr? Zunächst die Fakten: In der ELYSEE Bronze Automatik werkelt das japanische Miyota 821A (Citizen-Gruppe) mit 42 Stunden Gangreserve bei Vollaufzug. Das Werk wird seit 1977 (!) produziert und gilt als ausgereift und zuverlässig – ein echtes Arbeitspferd eben.
Das Werk hat allerdings im Wesentlichen zwei Nachteile gegenüber moderneren Werken wie dem Nachfolger Miyota 9015, welches seit 2009 produziert wird: Zum einen erschwert der fehlende Sekundenstopp bei gezogener Krone das exakte Einstellen der Uhrzeit. Zum anderen arbeitet das Miyota 821A nur mit 21600 Halbschwingungen pro Stunde (bph). Vereinfacht gesagt macht der Sekundenzeiger bei einem Werk mit 21600 bph nur 6 Schritte pro Sekunde, während es bei Werken mit 28800 bph 8 Schritte pro Sekunde sind. Dadurch läuft der Sekundenzeiger beim Miyota 821A nicht ganz so flüssig und auch die Ganggenauigkeit ist dadurch theoretisch geringer als bei moderneren Werken wie dem Miyota 9015 oder dem Schweizer ETA 2824 (beide jeweils 28800 bph) – Miyota gibt einen Richtwert von -20 bis +40 Sekunden pro Tag an.
Praktisch ist die ELYSEE Bronze Automatik in Düsseldorf gut einreguliert worden: Mein Testmodell läuft, gemessen mit dem Frederique Constant Analytics Clip, mit +8 Sekunden pro Tag.
Miyota-Werke aus der 8er Baureihe sind keine Schönheit. Trotzdem wird das Werk recht häufig mit einem Glasboden zur Schau gestellt. Wenn dann noch der Rotor völlig undekoriert bleibt, kann ich als Uhrenliebhaber nur müde gähnen. Gut: ELYSEE hat in der Bronze Automatic zum Glück einen massiven gravierten Boden verbaut. Die Taucherhelm-Gravur ist schick anzusehen und allemal besser als ein Glasboden. Der Gehäusebodens ist wie die Krone aus IP-beschichtetem Edelstahl – das sorgt dafür, dass es an schweißtreibenden Tagen keine Verfärbungen auf der Haut gibt.
ELYSEE Bronze Automatik: Fazit und Alternativen
Ein Schnäppchen ist die ELYSEE Bronze Automatik mit knapp 500€ nicht: Insbesondere die inneren Werte in Form des etwas in die Jahre gekommenen Miyota 821A Automatikwerkes drücken etwas auf das Preis-Leistungs-Verhältnis – ein Miyota 9015, ein STP 1-11, ein Sellita SW200 oder zumindest ein Seiko NH35 hätten dem Modell auf jeden Fall gut gestanden.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis geht aber dennoch in Ordnung. Denn: Die ELYSEE Bronze Automatik sieht merkbar hochwertiger aus, als der Preis es vermuten lässt – die hohe Verarbeitungsqualität (insbesondere Gehäuse, Ziffernblatt) merkt man der Uhr auf jeden Fall an. Das Modell ist alles in allem durch das unaufgeregt-schlichte Design empfehlenswert, wenn man eine Bronze-Uhr in „Dress Watch“-Optik von einer sympatisch-bodenständigen deutschen Marke sucht, die man auch problemlos im Büro tragen kann.
Drei Farbvarianten der ELYSEE Bronze Automatik sind käuflich erwerbbar – die Farben elfenbein, braun und grün stehen zur Auswahl. Aber Obacht: Die Farben der Renderings scheinen die echten Farben nicht sehr originalgetreu wiederzugeben (mein Test-Modell geht wie man unschwer erkennen kann eher ins bläuliche).
Parallel zur Dreizeiger-Bronze-Uhr bringt ELYSEE auch noch einen Bronze-Chronographen auf den Markt, der ebenfalls eine gut tragbare Größe von 41 mm, 10 bar Wasserdichtigkeit und Saphirglas an Bord hat. Angetrieben werden die drei Modellvarianten allerdings nicht von einem Automatik- sondern von einem Quarz-Werk aus dem Hause Seiko (Seiko VK63). Ein Meca-Quarz-Werk, mit dem ich bereits gute Erfahrungen gemacht habe (siehe z.B. Seiko VK64 in der Straton Syncro), hätte ich noch etwas attraktiver gefunden, da zumindest etwas mechanisches Leben am Handgelenk arbeiten würde. Der Preis: 395€.
Preisgleiche Alternative zur ELYSEE Bronze Automatic: Viribus Unitis 153.27
Die Alternative zur ELYSEE Bronze Automatik kommt aus… Österreich! Zumindest das Design bzw. der Markeninhaber – für ein „Made in Austria“ reicht der Wertschöpfungsanteil des Flieger-/Taucheruhren-Design-Mixes der jungen Marke Viribus Unitis nicht aus. Das ist an sich nicht tragisch – die Verarbeitungsqualität fernöstlicher Komponenten (z.B. Gehäuse, Ziffernblätter) braucht sich keinesfalls zu verstecken und ist auch bei der Viribus Unitis tip top. Dennoch hat die ELYSEE Bronze Automatik hinsichtlich Verarbeitungsqualität die Nase einen kleinen Tick vorne.
Beim Innenleben hat die Viribus Unitis 153.27 bei einem ähnlichen Preis von knapp 500 € (inklusive Versand nach Deutschland) durch das modernere Miyota 9015 zwar einen Vorteil, allerdings muss man sich mit dem doch etwas ausgefallenem Design der Viribus Unitis anfreunden können:
- Der Farbverlauf und die auffälligen Schriften auf dem Ziffernblatt,
- das vorgealtetertes Bronze-Gehäuse mit der großen, seitlichen Gravur,
- die gemischten Design-Elemente von Fliegeruhren und Taucheruhren und
- das standardmäßig ausgelieferte Nato-Durchzugsband mit dicken Bronze-Ringen …
… machen das Modelll eher zu einer Freizeit- als zu einer Alltags-Uhr. Die ELYSEE Bronze Automatik ist hier optisch einfach etwas „bürotauglicher“.
Hier geht’s zum ausführlichen Test der Viribus Unitis Bronze-Uhr:
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Auch über Kommentare freue ich mich immer sehr. Vielen Dank! ?
Vielen Dank für das Interview und den Test. Ich bin leider erst jetzt darüber gestolpert.
Ich besitze mittlerweile fünf Uhren von Elysee, darunter die kurz angesprochenen Bronze-Chrono bzw. Rally Timer. Ich finde, Elysee baut einige sehr schöne und interessante Uhren in der Preisklasse bis 500,-EUR, die sich vor den Mitbewerbern nicht zu verstecken brauchen. Erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass Supportanfragen zu Dokumentationen oder auch Ersatzteilen sehr kompetent und schnell beantwortet werden. Vorbildlich!
Was ich aber nicht verstehen kann: Herr Seume legt viel Wert auf Historie und stellt auch einen Zusammenhang mit dem (historischen) Rennsport her. Viele Bezeichnungen von Elysee-Modellen deuten ja auch in diese Richtung (Rally Timer, Racetrack, The Race etc.). Doch leider findet man im Webauftritt von Elysee nur Informationen über die aktuelle Kollektion. Zu älteren Modellen ist dort absolut nichts zu sehen. Ich besitze zum Beispiel auch zwei Modelle mit der Bezeichnung „Pole Position“ (Ref. 44001). Sehr eigenständiges Design, ein Hauch von Genta, sehr massiv, nichts für Spargelärmchen 🙂 Falls ein Link erlaubt ist, hier gibts ein Photo -> https://www.roguewatches.de/index.php/rogue-lounge/40-welche-begleitung-habt-ihr-heute-am-arm?start=440#1643
Das Teil ist wohl recht selten, im Web gibt es auch nur sehr spärliche Informationen darüber und wie gesagt: Bei Elysee selbst gibts gar nichts zu diesem schönen Ticker.
Elysee stünde es gut zu Gesicht, auch das Erbe etwas mehr zu pflegen. Eine Abteilung „Discontinued Models“ (oder so) mit einigen Photos und technischen Daten würde sich gut auf der Webseite machen und wäre auch ein schönes Signal an alle Besitzer einer oder mehrerer Elysee-Uhren (Stichwort Kundenbindung). Ich habe mal versucht, das Thema über das Kontaktformular auf der Webseite anzusprechen, doch leider kam nur eine spärliche, wenn auch nette Antwort: „Unsere Webseite informiert immer nur über die aktuelle Kollektion. Fragen zu älteren Modellen beantworten wir Ihnen gerne auf Anfrage.“
Sollte ich Herrn Seume mal auf einer Veranstaltung treffen, werde ich ihn mal darauf ansprechen. Die Gelegenheiten dazu dürften allerdings in absehbarer Zukunft leider gleich null sein, da so gut wie alles abgesagt wurde im Hinblick auf COVID19 🙁
Vielen Dank für den ergänzenden Input!
Wie immer für mich sehr interessant. Sehr gut geschrieben.
Danke. Freue mich schon auf den nächsten Artikel. Bitte weiter so
Danke dir Günter 🙂
Danke für den Test!
Habe 220.-€bezahlt!;-)
Die Schließe,Krone und Gehäuseboden wpürden bei“Bronze“,grüne Rückstände aud ser Haut hinterlassen!
Somit hat Das schon Seinen Sinn!!!
Günstiger bekommt man keine Bronzeuhr:“Made in Germany!!!“
mfg
Thorsten S.
Sehr guter Preis, Glückwunsch!