Seit Wochen und Monaten nerven Uhrenportale und -Blogs mit wilden Spekulationen, schlachten jedes noch so kleine Gerรผcht aus und erstellen Fotomontagen zu eventuellen Rolex-Neuheiten 2020 – ohne dabei auch nur einen Hauch an belastbaren Informationen zu haben. Seit einem offiziellen Rolex-Teaser in den sozialen Medien haben Uhrenfreunde aber nun hochoffiziell die Gewissheit – trotz aller Widrigkeiten im Jahre 2020 hat Rolex unter anderem eine neue Oyster Perpetual mit 41 mm groรem Gehรคuse und *Trommelwirbel* eine neue Submariner in petto.
Hierbei ist das Adjektiv neu aber definitiv in Anfรผhrungszeichen zu setzen: Rolex-typisch bewegen sich die รnderungen bei der neuen Submariner gegenรผber dem Vorgรคnger im homรถopathischen Bereich. Bemerkenswert ist aber dennoch beispielsweise, dass die รผberaus beliebte Rolex Hulk eingestellt wird und durch eine “Starbucks” ersetzt wird. Auรerdem zieht die neue Kaliber-Generation 3230 bzw. 3235 in die Submariner ein.
Der eigentliche Knackpunkt ist aber: Durch die neuen Rolex Submariner-Modelle werden die auf Jahre hin randvollen Wartelisten ganz sicher nicht kรผrzer – neue Referenzen hin oder her…
INHALT
Rolex Neuheiten 2020 – die neue Submariner (124060 NoDate / 126610LN Date & Co.)
Rolex-Neuheiten zur Baselworld – das galt fรผr Jahrzehnte als in Stein gemeiรeltes Gesetz. Mindestens wie die Tatsache, dass Dinner for One an Silvester auf allen Kanรคlen lรคuft ๐ .
Die Coronavirus-bedingte Absage der Baselworld 2020 aber hat sรคmtliche unternehmerischen Versรคumnisse der Messeleitung MCH der letzten Jahre demaskiert und der anschlieรende Scheidungskrieg zwischen der Messeleitung und Rolex & Co. setzte hinter die Rolex-Neuheiten 2020 tatsรคchlich ein fettes Fragezeichen. Letztendlich hatte Rolex aber auch andere Probleme: Die Produktion in Genf stand wegen COVID-19 ganze zwei Monate still.
Trotz aller Widrigkeiten: Die Rolex Submariner hat 2020, nach immerhin acht Jahren, ein optisches und technisches Update spendiert bekommen. Rolex-typisch setzen die Genfer aber auf Evolution, statt auf Revolution: Das grundlegende Design der Submariner wurde im Wesentlichen nicht angetastet und bewegt sich nach wie vor sehr nah am Ur-Design der Submariner aus den 50er Jahren (die behutsame Modellpflege wiederum ist sicherlich ein wesentlicher Faktor des Rolex’schen Erfolgsgeheimnisses).
Die optischen รnderungen bei der 2020 neu aufgelegten Rolex Submariner mit der Referenz 124060 (NoDate; 7350โฌ) bzw. 126610LN (Date; 8300โฌ) muss man schon mit der Lupe suchen – auf dem Zifferblatt wurde beispielsweise ein Krรถnchen zwischen Swiss Made untergebracht:
Natรผrlich ist auch die 2012 bei der Submariner eingefรผhrte, auf Hochglanz polierte Taucher-Lรผnette aus Keramik (Cerachrom) erhalten geblieben – und hier findet sich auch die grรถรte Neuheit: Neben der “Standard”-Submariner (Date / NoDate) mit schwarzem Lรผnetten-Inlay und schwarzem Zifferblatt gibt’s nun auch eine Variante mit grรผnem Lรผnetten-Inlay und schwarzem Zifferblatt, welche die “Hulk”-Submariner (mit grรผnem Zifferblatt und grรผner Lรผnette) ablรถst.
Die Schweizer gehen damit “Back to the Roots” – hin zur Submariner “Kermit” *pardon* “Starbucks”, die in Form der Referenz 16610LV bereits Anfang der 2000er Jahre mit Alu-Lรผnette erhรคltlich war.
Die neue Submariner “Starbucks” ist nur als als “Date”-Variante erhรคltlich (Referenz 126610LV; 8700โฌ). Die Submariner “Hulk” ist damit ab sofort nicht mehr erhรคltlich (mehr zu Uhren-Spitznamen von Rolex & Co. gibt’s hier).
Blaue Uhren sind seit einigen Jahren aus der Uhrenwelt nicht mehr wegzudenken – und so hatten viele Uhrenfreunde auch die Hoffnung, dass sich Rolex endlich erbarmt und eine blaue Submariner in ein Stahlgehรคuse verfrachtet.
Pustekuchen! Rolex folgt weiterhin der Strategie, die schon mit der Vorgรคnger-Referenz 116619LB (Submariner “Smurf” mit blauer Lรผnette und blauem Zifferblatt) eingeschlagen wurde: die neue blaue Sub aus dem Jahre 2020 (mit blauer Keramik-Lรผnette und schwarzem (!) Blatt, Referenz 126619LB) ist nach wie vor nur mit einem Gehรคuse aus 18k Voll-Weiรgold erhรคltlich (entsprechend knackig gestaltet sich der Preis: 36200โฌ).
Strange: Das blaue (!) Zifferblatt gibt’s nur noch bei der Bicolor- und Gelbgold-Gehรคuse-Variante. Warum? Das weiร wohl nur Rolex.
So viel also zu den neuen Farbvarianten. Studiert man die Spezifikationen der neuen Submariner etwas genauer, so sticht insbesondere auch der vergrรถรerte Durchmesser ins Auge: Anstelle 40 mm sind’s nun 41 mm.
Rolex folgt damit dem Trend hin zu grรถรeren Durchmessern, was sicherlich nicht jedem Uhrenfreund schmecken wird. Faktisch ist allerdings eine andere Gehรคuse-รnderung deutlich wichtiger: die Hรถrner der neuen Submariner wurden merkbar verschlankt, im selben Atemzug ist das Stahlband am Anstoร auch etwas breiter geworden. Auch der Kronenschutz ist etwas schmaler geworden. In der Summe wirkt die neue Submariner trotz des grรถรeren Durchmessers (paradoxerweise) weniger bullig und auch etwas weniger markant.
Hier ein Vergleich (links: alte Submariner, rechts: neue Submariner)
Das Innenleben der neuen Rolex Submariner 2020: Kaliber 3230 und 3235
Die grรถรte Neuerung betrifft das Innenleben der neuen Rolex Submariner-Modelle 2020: anstelle des Automatikkalibers 3130 bzw. 3135 tickt in der neuen Sub das Nachfolge-Kaliber 3230 (NoDate) bzw. 3235 (mit Datum).
Auf dem Papier bringt das neue, als Superlative Chronometer-zertifizerte (โ2/+2 s/d) und mit amagnetischer Parachrom-Unruhspiralfeder ausgestattete Werk einen ordentlichen Gangreserveboost von 48 auf 70 Stunden mit.
Die neue 3200er-Kaliberreihe kam erstmalig 2015 in der Rolex Pearlmaster zum Einsatz – sicherlich keine schlechte Idee ein brandneues Kaliber zunรคchst in einem eher unbeliebten Modell zu “testen” ๐ . Mittlerweile tickt das Kaliber beispielsweise auch in der Sea-Dweller 126600 – und ab sofort eben auch in der Submariner. Da sollte es nach ein paar Jahren doch eigentlich keine “Kinderkrankheiten” mehr geben, oder?
Tatsรคchlich findet man im Netz den einen oder anderen Kunden, der von Problemen mit der neuen Kaliber-Generation berichtet. Das ist sicherlich keine belastbare Stichprobe, unterstreicht aber den vom Uhrmacher Ashton Tracy umfangreichen Vergleich zwischen den Kalibern 3135 und 3235: Seinem Bericht zu folge bringt das 3235 zwar alles mit, was ein modernes Automatikkaliber ausmachen sollte (leichtere Komponenten, hohe Effizienz dank Chronergy-Hemmung, bessere magnetische Abschirmung, hohe Gangreserve). Hinsichtlich Zuverlรคssigkeit geht der Punkt aber klar an das alte Kaliber 3135. Zitat Tracy: “Itโs long-lasting, itโs proven and it can be repaired for decades to come even if parts supply is discontinued. It doesnโt require excessive replacement of costly parts, which makes it watchmakerfriendly and customer-friendly.”
Hier mรผssen sicherlich weitere Langzeiterfahrungen her, um valide Aussagen zur Zuverlรคssigkeit des 3235 bzw. 3230 treffen zu kรถnnen…
Und sonst so? Die neue Rolex Oyster Perpetual 41 und 36
Wer neben der Submariner noch weitere spannende Neuheiten erwartet hat, der wird leider enttรคuscht – anstelle der heiร erwarteten Updates (z.B. neue Zifferblattvarianten) fรผr Explorer I und Explorer II, biegt Rolex mit einem Update der Oyster Perpetual um die Ecke: brandneu sind die Varianten mit vergrรถรertem Durchmesser, die Oyster Perpetual 41 (Referenz 124300, 5350โฌ) sowie die Oyster Perpetual 36 (Referenz 126000; 5050โฌ)
Sowohl die Oyster Perpetual 41 als auch die die Oyster Perpetual 36 sind auch in quietschbunten Zifferblattvarianten (pink, gelb, grรผn, tรผrkis, rot) erhรคltlich. In beiden Oyster Perpetual-Varianten tickt das Kaliber 3230. Die neuen Oyster Perpetual-Modelle lรถsen damit u.a. die Oyster Perpetual 39 ab.
Oyster Perpetual 41 Oyster Perpetual 41
Am Rande seien noch zwei weitere Neuheiten erwรคhnt: Die Rolex SkyโDweller wird in einer neuen Variante mit Oysterflex-Band angeboten. Das Oysterflex-Band besteht aus Elastomer mit einer Oysterclasp-Faltschlieรe sowie Glidelock-Verlรคngerungssystem.
Fรผr die Damenwelt bietet Rolex auรerdem die neue Oyster Perpetual Datejust 31 in Rolesor weiร an, einer Kombination aus Edelstahl (Oystersteel) und 18 Karat Weiรgold):
Rolex-Neuheiten 2020 und der Wartelisten-Horror
Ob schon die ersten Uhrenfreunde ihre Zelte vor den Rolex-Konzessionรคren aufgeschlagen haben, um einen heiรbegehrten Platz auf der Warteliste fรผr die neue Submariner Anno 2020 zu ergattern? Nun, das kann man sich eigentlich sparen, denn leider muss man sagen, dass man sich keine groรen Hoffnungen machen braucht, durch ein besonders schnelles Aufschlagen beim Konzi einen Vorteil zu haben: Im Gesprรคch mit einem Rolex-Konzi wurde mir bestรคtigt, dass die Wartelisten genauso stabil sind wie die Rolex’sche Modellpolitik. Wer also beispielsweise bei der Rolex “Hulk” auf der Warteliste steht, der wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch auf der Warteliste der neuen Rolex “Starbucks” stehen – neue Referenz hin oder her (im Zweifelsfall aber sollte man natรผrlich beim Konzi nachfragen).
Natรผrlich kรถnnen die Rolex-Konzis dies auch vรถllig unterschiedlich handhaben, d.h. die neuen Rolex-Modelle anders “verteilen”. Allerdings gehe ich fest davon aus, dass die meisten Konzis die im Hause vorhandenen Wartelisten einfach weiter abtelefonieren – sollte einem (Stamm-)Kunden die neue “Starbucks” nicht gefallen, so hat der eben Pech gehabt und es wird der nรคchste zahlungswillige Kunde auf der Warteliste angefunkt. Besonderes Verkaufsgeschick ist da eher nicht nรถtig ๐
Nur ein gรคnzlich neues Modell wรผrde bei diesem Wartelisten-Wahnsinn ggf. den “Reset”-Schalter auslรถsen – aber wann gab es zuletzt von Rolex ein gรคnzlich neues Modell?
Hierzu abschlieรend noch eine Anekdote: Das Mรคnnermagazin GQ titelte im Juli 2020 mit Hinweis auf die Corona-bedingte, temporรคre Mehrwertsteuersenkung: “Rolex senkt die Preise: So sparen Kรคufer jetzt mehrere Hundert Euro“. GQ nennt dabei (wie sollte es auch anders sein) die beliebtesten Rolex-Stahl-Modelle Submariner, GMT Master II und Daytona.
Als ich das las, habe ich zunรคchst mein Brillenputztuch gezรผckt, die Brille sauber gemacht, die Brille wieder aufgesetzt – und festgestellt, dass ich mich nicht verlesen hab. Und ich fragte mich: Wie zum Teufel kommt man zu so einer skurrilen รberschrift? Die einzige Erklรคrung dafรผr: Offensichtlich hat die GQ-Redaktion zu viel an Haargel-Tuben geschnรผffelt, denn mittlerweile sollte es sich eigentlich bis in die hinterletzte Redaktion dieser Welt rumgesprochen haben, dass beliebte Rolex-Modelle wie Submariner, Daytona oder GMT auf etliche Jahre hin ausverkauft sind. Praktisch hat man als Rolex-Jungfrau, ohne umfangreiche Kaufhistorie bei einem Konzessionรคr, kaum Chancen รผberhaupt auf die Warteliste fรผr eines der beliebten Modelle zu kommen.
Insofern muss man abschlieรend fragen: Was bringt es denn nun Uhrenfreunden, dass es eine “neue” Submariner gibt? Am Ende des Tages faktisch nichts – auรer man hat sehr gute Beziehungen oder einen prall gefรผllten Geldbeutel, um die horrenden Grauhรคndler-Aufschlรคge von bis zu 100% auf den Listenpreis schmerzfrei stemmen zu kรถnnen…
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Es gibt keine neue SUB Kermit. Sie heiรt Starbucks.
Hast aber eine Uhr vergessen bei deine beliebten Uhren von Rolex Die Deepsea aber sehe Ich dir nicht nach. erfrischend dein Kommentar zu dem allen weiter so und viel erfolg ๐
Danke dir ๐
…Na ja,die Frage stellt sich:”Warum eine Uhr vorstelle,die man in Diesem Jahrhundert eh nicht bekommt???”
…Ausserdem muss ich bei”ROLEX”,immer an die:” palรคstinรคnsische-Sprechpuppe”denken!!!:-(((
….Gott sprach:Es gibt Gehirn;doch Sawsan hatte einen Schirm!!!” LoL
Ich glaube irgendwann ist man den Anblick der :”Tausendsden Submariner”รผberdrรผssig!!!
Nur meine bescheidene Meinung,Aber:”Das muss das Boot abkรถnn!!!” ๐
mfg
Thorsten S.
So ischs!