Mehrere Tausend Euro fรผr einen 55mm groรen, รผber 70 Jahre alten Beobachtungsuhren-Brummer – das ist wohl nur fรผr Sammler eine wirklich gute Idee. Zum Glรผck sind noch alle Hersteller der original Beobachtungsuhren im Geschรคft, darunter auch die Firma Laco aus Pforzheim.
Neben einem ausfรผhrlichen Test mit vielen Bildern zur B-Muster Beobachtungsuhr von Laco, Modell Faro, stelle ich in diesem Artikel ausfรผhrlich die Geschichte von Laco und der historischen Beobachtungsuhren vor. Wie gewohnt gibt’s von mirย natรผrlich auch Alternativen anderer Hersteller.
Laco: Geschichte mit Hรถhen und Tiefen
Die Anfangsjahre und 2. Weltkrieg.
Nach dem 1. Weltkrieg gab es einen Stillstand in der deutschen Luftfahrt: Derย Versailler Vertragย untersagte jegliche deutsche Aktivitรคten im Bereich der Luftfahrt. Erst viele Jahre spรคter kam die deutsche Luftfahrt wieder in Schwung, wodurch der Bedarf an Bordinstrumenten und Fliegeruhren wieder stieg. In dieser Zeit wurde das Unternehmen Lacher & Co., aus dessen Anfangssilben sich der heutige Markenname LACO ableitet, von Frieda Lacher und Ludwig Hummel in Pforzheim gegrรผndet.
Doch nur 7 Jahre nach der Grรผndung im Jahre 1925 trennten sich die beiden Geschรคftspartner wieder: Ludwig Hummel fรผhrte das Unternehmen unter dem Namen Laco weiter und grรผndete parallelย die Firmaย Deutsche Uhren-Roh-Werke (DuRoWe), um sich von Schweizer Uhrwerk-Herstellern unabhรคngig zu machen. Dabei belieferte Durowe nicht nur Laco, sondern auch viele weitere Hersteller mit Rohwerken.
Frieda Lacher wiederum fertigte mit ihrem Sohn Erich ab 1936 ebenfalls Uhren – dieย Erich Lacher Uhrenfabrik war geboren und existiert parallel zu den beiden von Hummel gefรผhrten Unternehmen Durowe und Laco. Ein entscheidendes Detail, welches in den 80ern noch eine wichtigeย Rolle spielt.
Kurz vor Ende des Krieges im Jahre 1945 haben alliierte Bomber die Stadt Pforzheim vรถllig zerstรถrtย โ auch von den Fabrikgebรคuden von Laco und Duroweย ist nicht viel รผbrig geblieben…
Lacoย nach dem 2. Weltkrieg
Die damaligen Inhaber lieรen sich aber nicht entmutigen und konnten nur 4 Jahre spรคter den Betrieb wieder aufnehmen โ inย einem 5-stรถckigen Gebรคude, das bereits 1950 Platz fรผr satte 1400 Mitarbeiter bot (Quelle:ย Auf SpUHRENsuche: zu Besuch in innovativen Manufakturen und Ateliers,ย von Michael Brรผckner).
Ludwig Hummel verkaufte im Jahre 1959 Laco und Durowe an dieย US-Time-Corporation (spรคter Timex). Dabei wollte Hummel eigentlich gar nicht verkaufen – das รผberraschende Angebot der Amerikaner (50 Millionen D-Mark) war allerdings zu verlockend. Auรerdem war die Unternehmensnachfolge des damals 69-Jรคhrigen unklar.
In der Spiegel-Ausgabe 19/1959 heiรt es:
In den drei ehemaligen Hummel -Betrieben stellen 1200 Mann ausschlieรlich Armbanduhren her. Damit ist er einer der Riesen in Sรผddeutschlands Uhrenindustrie: Von den etwa 200 Firmen, die Armbanduhren produzieren, haben 90 weniger als 20 Beschรคftigte, die Durchschnittsgrรถรe liegt bei 100 Beschรคftigen.
Die US-Time-Corporation war damals der grรถรte Uhrenhersteller der Welt,ย allein in den USA wurdenย jรคhrlich fรผnf Millionen Armbanduhren produziert.
1965 kaufte die Schweizer Ebauches SAย Durowe und Lacher Co., das Unternehmen wurde zum Massenhersteller: 1974 baute man in Pforzheim ca. 550.000 mechanische Uhrwerke.
Bitter: Eine neue Technologie, die auch heute noch Standard ist, verdrรคngte die mechanischen Uhrwerke in den 70ern und 80ern fast komplett: Die batteriebetriebenen Quarz-Werke. Wie viele andere Uhrenhersteller litt auch Lacher Co. extrem unter der Quarzkrise.
Doch das war nicht das Ende: Horst Gรผnther erwirbt in den 80ernย alle Anteile der Firma Erich Lacher Uhrenfabrik GmbH & Co.KG, welche parallel zu Laco und Durowe bestand. Einige Jahre spรคter sicherte Gรผnther sich auch nochย die Namensrechte und die Wortbildmarke Laco – der Grundstein fรผr das heutige Unternehmen Laco war gelegt.
Die Weltwirtschaftskrise 2009 hat Laco nicht aus eigener Kraft รผberstehen kรถnnen, das Unternehmen musste wie viele andere Unternehmen Insolvenz anmelden. Daraufhin hat der Uhrenhersteller Kienzle Laco รผbernommen, wenig spรคter musste Kienzle allerdings selbst Insolvenz anmelden. Letztendlich fand sich aber ein Investor, der Laco zur heutigen Laco Uhrenmanufaktur GmbH formte.
Laco heute
Heute ist Laco mit unter 20 Mitarbeitern ein ziemlichย kleines Unternehmen und damit auf etwa einem Level mit Wettbewerber Stowa.
Bei Laco kommen eine Reihe von Uhrmachern zum Einsatz, die von der Idee bis zum letzten Schliff auch vielย Handarbeit in die Produktion einflieรen lassen, darunter z.B. die Einstellung der Datumsanzeige.
Neben dem Online-Direktvertrieb via shop.laco.de, arbeitet Laco auch noch mit 40 Distributoren weltweit zusammen. 2013 verlieรenย ca. 40.000 Uhrenย die Produktion in Pforzheim.ย Dass Laco mit so wenig Mitarbeitern diesen hohen Output nur mit dem Zukauf von Komponentenย schafft, dรผrfte klar sein. So kommen die Laco-Uhrwerke z.B. ausschlieรlich aus der Schweiz (Swatch-Gruppe, ETA) und Japan (Citizen-Gruppe, Miyota). Auch Komponenten wie z.B.ย Zeiger oder Ziffernblรคtter kommen bei Uhrenmarken im Niedrig- undย Mittelpreissegment typischerweiseย aus dem Auslandย – aber auch selbst bei hochpreisigeren Uhren ist dies eine durchaus gรคngige Praxis. Insbesondere China und Hong Kong sind groรe Exporteure von Uhrenbestandteilen:
Alles in allemย erreicht die Marke Laco durch viel Handarbeit in der Produktion denย entscheidenden Wertschรถpfungsanteil in Deutschland, um das begehrte โMade in Germanyโ auf seine Uhren drucken zu kรถnnen.
Die Image-Ausrichtungย von Laco ist klar: „Back to the roots“ lautet die Devise, was durch die sehr breite Auswahl an historischen Beobachtungsuhren unterstrichen wird. Darรผber hinaus schwimmt Laco auch auf der Retro-Welle und brachte kรผrzlich das Modell Laco Erbstรผck heraus. Mehr dazu in dieser Vorstellung:
Die Beobachtungsuhren von Laco und weiteren Herstellern
Auf Basis der vom Reichsluftfahrtministerium in der Fl. 23883 formulierten Anforderungen an Beobachtungsuhren fรผr die Deutsche Luftwaffe, wurden 1940 verschiedene Hersteller per Beschluss in die Pflicht genommen, die Produktion nach strengen Vorgaben aufzunehmen.
In den Kriegsjahren waren es die folgenden Hersteller, die Beobachtungsuhren produzierten:
- IWC, Schaffhausen
- Stowa, Engelsbrand
- Wempe, Glashรผtte
- Lange & Sรถhne, Glashรผtte
- Laco, Pforzheim
Laco produzierte neben den Beobachtungsuhrenย in den 1940er Jahren auch Taschenuhren fรผr die Marine.ย Die Flieger- und Marineuhren waren beide mit dem hochwertigen DUROWE D5ย Handaufzugskaliberย ausgestattet:
Oftmals wird รผberliefert, dass die historischen Beobachtungsuhren von Piloten getragen wurden. Das ist schlicht falsch: Es waren die Navigatoren an Bord, die in Kombination mit einem Oktanten (Winkelmesser) die genaue Position des Flugzeugsย bestimmen konnten. Die genaue Funktionsweise ist sehr schรถn vom Sammler und Experten Konrad Knirim zusammengefasst. Die Piloten selbst trugen i.d.R. Chronographen, z.B. von Hanhart oder Tutima, als Reserve falls eine Borduhr ausfallen sollte.
Beobachtungsuhren hatten einige typische Merkmale:ย Die exakten Vorgaben der B-Uhrenย gemรครย Bauanweisung Fl. 23883 des Reichsluftfahrtministerium (RLM) sahen z.B. einen riesigen Durchmesser von 55mm und eine groรe zwiebelfรถrmige Krone vor, damit die Navigatoren die Uhren auch mit Handschuhen bedienen konnten. Bei den Beobachtungsuhren gibt es zwei Baumuster:ย Das Baumuster A hatte statt der arabischen โ12โ ein Dreieck mit zwei Punkten. Dies ist auch beim Baumuster B der Fall, nur dass statt der arabischen Zahlen 1 bis 11 die Sekunden in 5er Schritten aufgedruckt sind. Die klassische Stunden-Einteilung von 1 bis 12 wiederum befindet sich in einem zusรคtzlichen Innenring.
Hier zwei Modelle von Laco (Baumuster A links, Baumuster B rechts; Bilder: Laco):
Die Nummer der Bauanweisung (Fl 23883) befindet sich bei den historischen Beobachtungsuhren am Rand des Gehรคuses sowieย auf dem Boden eingraviert. Auch Hersteller, Bauart, Gerรคt-Nr. und Werk-Bezeichnung fanden auf dem Stahlboden Platz:
Test der Laco Faro B-Muster Beobachtungsuhr (Ref.ย 861891)
Geschichte- oder Fliegerei-Interessierte haben sich mรถglicherweise schon einmal damit auseinandergesetzt, eine original Beobachtungsuhr bei ebay zu ersteigern.ย Je nach Zustand wechseln diese aber auch schon mal fรผr deutlich รผber 3000โฌ den Besitzer. Auรerdem: Wirklich tragbar sind diese mit ihren 55mm Gehรคusedurchmesser kaum und die รผber 70 Jahre alten Uhrwerke gleichen teilweise einem รberraschungsei.
Die Original-Hersteller wie z.B. Stowa, Laco und Wempe produzieren daher auch heute noch die historischen Beobachtungsuhren mit mehr oder weniger viel Interpretationsspielraum in tragbaren Grรถรen.ย Wรคhrend z.B. IWC seine Beobachtungsuhren-Modelle gerne auch modern interpretiert (z.B. mit Chronographen-Funktionen undย einem vergoldeten Gehรคuse (Bild: IWC)), besinnt sich die Laco Uhrenmanufaktur GmbH eher auf das klassisch-historische Design.
Kommen wir nun also zur Laco Beobachtungsuhr Modell „Faro“, die ichย รผber 1 Woche lang Gassi getragen habe, um diesen Test zu verfassen.
Alle Flieger-Modelle von Laco sind nach Stรคdten benannt, die einen Flughafen haben. So entstand auch der Name Faro, eine Stadt in Portugal mit ca. 50.000 Einwohnern und einem Flughafen, der z.B. von Eurowings angeflogen wird.
Gehรคuse und Krone
Mit einem Gehรคusedurchmesser von 42 mm und einer Hรถhe von 13 mm hatย die Laco Faro fรผr die meisten Mรคnnerhandgelenke sicher eine gute Uhrengrรถรeย – nicht zu klein und nicht zu groร. Auch die Proportion von Durchmesser zu Hรถhe ist meiner Meinung nach gut.
Optik und Haptik des Edelstahlgehรคuses ist bei der Laco Faro positiv hervorzuheben: Es ist rundherum top verarbeitet, toll satiniertย und ohne scharfe Kanten – ich habe schon einige Uhren verschiedenster Hersteller in meinen Hรคnden gehabt und fรผr den aufgerufenen Preis ist die Gehรคuseverarbeitung auf jeden Fall deutlich รผber dem Durchschnitt.
Das Uhrenglas und auch der Sichtboden sind aus kratzfestem Saphirglas. Schade: Die Gravur „FL23883“ (Nummer der Bauanweisung des Reichsluftfahrtministeriums) ist nicht vorhanden. Eine schรถne Ergรคnzung wรคre es vielleicht, dies beim Kauf als Option im Shop gegen Aufpreis anzubieten.
Auch die Krone ist sehr sauber verarbeitet und griffig, entspricht aber auch nicht der etwas „herausstehenden“ Form der original Beobachtungsuhren.
Die Laco Faro bietet 5bar Wasserdichtigkeit, d.h. sie ist spritzwassergeschรผtzt. Das ist fรผr eine Fliegeruhrย im รผblichen Rahmen – auch die mehrere Tausend Euro kostenden Pilotenuhren von IWC bieten in der Regel nur 6bar.
Ziffernblatt und Zeiger
Das im B-Muster Design gehaltene Ziffernblatt ist historisch fast korrekt – vom dezenten Laco 1925-Logo mal abgesehen. Nicht ganz nachvollziehen kann ich aber, warum der Innenring (Stundenanzeige) nicht die Punkte beiย jeder Zahl hat wie dies bei den original B-Muster Beobachtungsuhren der Fall ist (siehe oben) – wahrscheinlich wรคren dann aber die Stunden-Zahlen weiter nach innen gerutscht, wodurch kein Platz mehr fรผr das Logo gewesen wรคre.ย Fรผr mich persรถnlich ein verschmerzbares (aber erwรคhnenswertes) Detail.
Ziffern und Indizes sind komplett gedruckt. Die Ablesbarkeit ist dadurch sehr gut, auch im Dunkeln:
Der eine oder andere mag vielleicht die Plastizitรคt von aufgesetzten Indizes vermissen, Langeweile kommt auf dem Ziffernblatt aber nicht auf.
Ziffernblatt und Zeiger setzen jedenfalls die sehr saubere Verarbeitung des Gehรคuses fort – hier gibt es nichts zu beanstanden. Schade aber ist, dass die Zeiger nicht geblรคut sind – das ist vermutlich dem vergleichsweise geringen Einstiegspreis von 348โฌ geschuldet.
Edelstahlarmband und Schlieรe
Das Modell Faro ist eher eine Ausnahme im Laco-Portfolio: Die Beobachtungsuhren von Laco haben in aller Regel ein Lederband montiert, was natรผrlich auch die historisch korrekte Variante ist. Umso spannender fand ich es aber das Edelstahlarmband genauer unter die Lupe zu nehmen.
Kurios: Beim ersten Anlegen der Uhr musste ich feststellen, dass die Schlieรe anders herum montiert war, alsย ich es gewohnt bin (der Laco-Schriftzug auf der Schlieรe stand beim Tragen der Uhr auf dem Kopf). Ich war mir zunรคchst sicher ein „Montagsmodell“ bekommen zu haben, da mir kein Uhrenhersteller bekannt ist, der die Schlieรen so herum montiert. Auf Nachfrage bei Laco bestรคtigte man mir aber, dass alle Schlieรen so herum montiert werden. Kein Problem: Ich habe die Schlieรe ratz-fatz ummontiert.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass zwischen den Edelstahlarmbรคndern von hochpreisigen Marken wie Breitling, Omega & Co. und gรผnstigeren Modellen in der Regel Welten liegen – keine allzu groรe รberraschung bei einem Preisunterschied von Faktor 10 oder mehr.
In dieserย Hinsicht ist auch die Laco Faro keine Ausnahme:ย Band und Schlieรe sind nicht sehr massiv, was sich auch im Gewicht bemerkbar macht: Mit 150g ist die Laco Faro z.B. 50g leichter als die ebenfalls 42mm groรe Omega Seamaster Planet Ocean. 50g klingt nicht nach viel, das Gewicht machtย sich bei stundenlangem Tragen aber durchaus bemerkbar.
Dem Tragekomfort kommt das vergleichsweise geringeย Gewicht der Laco Faro also durchaus zu Gute, wenngleich die Wertigkeit (Haptik, Optik) eines massiveren Armbandes natรผrlich nicht erreicht wird.
Die einzelnen Glieder des Edelstahlarmbandes sind gestiftet (nicht geschraubt), was fรผr eine Uhr in der Preisklasse nicht unรผblich ist. Positiv ist, dass das Armband kaum quietscht und knarzt wie so manch anderes in der Preiskategorie. Der Verschluss funktioniert tadellos.
In Anbetracht des Preises ist die Qualitรคt des Edelstahlarmbandes alles in allemย in Ordnung.
Das Uhrwerk
Bei der Laco Faro kommt das Automatikwerk Laco 21 zum Einsatz, welches auf dem japanischenย Miyota 821A beruht. Im Uhrforum gab es bereits einige kritische Stimmenย bezรผglich dieses Werkes, welches auch in gรผnstigeren Modellen wie der Fliegeruhrย Junkers Cockpit JU 52 (199โฌ) zum Einsatz kommt.
Grundsรคtzlich spricht erst einmal รผberhaupt nichts gegen japanische Automatikwerke aus dem Hause Miyota (Citizen-Gruppe). Die Werke gelten als zuverlรคssig, insbesondere das Werk Miyota 9015 ist recht beliebt.
Der grรถรte Nachteilย des in der Laco Faro verbauten Miyota 821A gegenรผber dem 9015 ist v.a.ย der fehlende Sekundenstopp: Zieht man die Krone der Laco Faro heraus, lรคuft der Sekundenzeiger weiter. Das erschwert das prรคzise Einstellen nach einer Funkuhr oder dergleichen – fรผr pingelige Leute wie mich ist dies auf jeden Fall ein kleiner Nervfaktor.
Lobend hervorheben muss man aber, dass das Miyota 821A bei meiner vorliegenden Test-Uhr wirklich hervorragend einreguliert ist: Ein Vorgang von +2 Sekunden pro Tag ist ein Spitzenwert, den so manches meiner Schweizer ETA-Uhren nicht schafft.
Das Automatikwerk bei der Laco Faro lรคsst sich durch den Saphirglas-Boden bei der Arbeit begutachten. Die Dekoration ist nicht sehrย aufwendig, aber immerhin ist Platz fรผr Laco und Made in Germany Schriftzรผge. Fรผr den Blick auf das Werk muss man aber auf den originalgetreuen Gehรคuseboden der Beobachtungsuhren verzichten (siehe oben).
Test der Laco Faro B-Muster Beobachtungsuhr – Fazit und Alternativen
Die grรถรte Schwachstelle der Laco Faro ist sicherlich das Edelstahlarmband, welches nicht schlecht ist, mich aber auch nicht vom Hocker gehauen hat. Man merkt einfach, dass Lacos Fokus eher auf Lederarmbรคndern liegt. Im Zweifelsfalls sollte man also ggf. lieber zur sehr รคhnlich ausssehenden Laco Aachen greifen, die am Lederband auch noch 50โฌ gรผnstiger ist als die Laco Faro.
Das verbaute Miyota-Automatikwerk ist zwar auf den ersten Blick auch kein Grund fรผr Jubelstรผrme (fehlender Sekundenstop!), macht aber im Alltag mit seiner Ganggenauigkeit eine sehr gute Figur.
Alles in allemย ist die Laco Faro ein sehrย empfehlenswerter Einstieg in die Welt der Beobachtungsuhren zu einem fairen Preis – insbesondere die Verarbeitung von Gehรคuse, Krone, Ziffernblatt und Zeigern mรถchte ich lobend hervorheben.
Wer allerdings die beschriebenen Abweichungen von den historischen Beobachtungsuhren nicht verschmerzen kann und etwas mehr Authentizitรคt will, kann z.B. zur Laco Leipzig greifen, die anders als die Faro ein korrektes historisches Ziffernblatt (ohne Logo, Made in Germany-Schriftzug und mit Punkten bei den Stundenzahlen), geblรคute Zeiger, die FL23883-Gravur, einen massiven Edelstahlboden mit original Gravur und ein Schweizer ETA-Handaufzugwerk an Bord hat.
Diese Details haben allerdings ihren Preis: Mit 850โฌ ist die Laco Leipzip deutlich teurer als die Laco Faro.
Wie immer bei meinen Artikeln mรถchte ich euch natรผrlich nochย Alternativenย zur getesteten Laco-Beobachtungsuhrย vorstellen. Dafรผr werfen wir einen Blick in dasย Pforzheimer Uhren-Cluster, wo sich neben Laco auch nochย Stowa, Aristo und Archimedeย tummeln:
Eine โMade in Germanyโ Beobachtungsuhr im B-Muster findet sich z.B. beim Hersteller Aristo mit Schweizer ETA 2824-2 Automatikwerk. Auch wenn die Gehรคuseverarbeitung der Laco Faro in der Preisklasse schwer zu toppen sein dรผrfte, ist es natรผrlich verlockend fรผr einen humanen Aufpreis (UVP =ย 425โฌ)ย fรผr die Aristo ein Schweizer Automatikwerk zu bekommen. Hier muss jeder fรผr sich selbst entscheiden, wo seine Prioritรคten liegen.
รhnlich wie Laco stellt auch Stowa im nur 10km entfernten Engelsbrand die Beobachtungsuhren-Klassiker nach altem Baumuster her. Der Einstiegspreis fรผr die Beobachtungsuhren von Stowa ist aber deutlich hรถher: Fรผr 930โฌ bekommt man im Gegenzug allerdings z.B. sehr schicke temperaturgeblรคute Stahlzeiger, ein Schweizer ETA 2824-2 Automatikwerk und eine coole Idee fรผr den Rotor, der durch den Sichtboden erblickt werden kann – ein guter Kompromiss zwischen Glas-Sichtboden und historisch korrektem Gravur-Stahlboden:
Ein direkter Vergleich zwischen dem Stowa-Einstiegsmodell und der getesteten Laco Faro ist an dieser Stelle natรผrlich nicht fair, da die Faroย deutlich niedrigpreisiger postioniert ist: Die bereits oben erwรคhnte Laco Leipzigย (mit Schweizer Handaufzugwerk) weist aber fast dieselben Eigenschaften wie das Stowa-Modell auf und kostet sogar 80โฌ weniger.
Eine weitere Alternative kommt aus dem Hause Archimede – nur 5km von Laco in Pforzheim entfernt: Ab 620โฌ bekommt man dort dieย B-Muster Beobachtungsuhr Modell PILOT 42 Bย mit ETA 2824-2 Automatikwerk, geblรคuten Zeigern und authentischemย Design. Archimede hebt sich von anderen Herstellern mit (aufpreispflichtigen) Optionen ab, mit der man die Uhr nach seinen Wรผnschen individuell gestalten kann (z.B. beidseitig entspiegeltes und gewรถlbtes Saphirglas, FL 23883-Gravur, Milanaise-Edelstahlarmband etc.). Archimede gehรถrt zum Uhrengehรคusebauer Ickler, welcher unter Uhrenfans einen sehr guten Ruf genieรt.
Abschlieรend noch ein paar Schnappschรผsse der Laco Faro am Handgelenk und alle technischen Details in der รbersicht:
- Gehรคuse:ย Edelstahl satiniert
- Bandanstoร 20 mm, wasserdicht bis 5 ATM,ย Saphirglas, Boden mit Saphirglas,ย gewรถlbte Krone
- Uhrwerk:ย Automatikwerk Laco 21,ย 21 Steine, 3 Zeiger
- Zeiger:ย Stunde, Minute und Sekunde schwarz mattย mit Leuchtmasse Superluminova C3
- Armband:ย Edelstahlband mit Alligatorendstรผck,ย Edelstahlfaltschliesse mit Logo โLaco 1925โ
- Zifferblatt:ย Schwarz matt, arabische Zahlen und Indexeย mit Leuchtmasse Superluminova C3,ย Gestaltung wie B-Uhr Baumuster B
- Gewicht:ย 150 g
- Preis: 348,-โฌ inkl. schwarzes Geschenketui und Umkarton
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