Uhrenhersteller schmücken sich liebend gerne damit Einsatzuhren-Ausrüster dieser oder jener Spezialeinheit zu sein (oder zumindest eine Einsatzuhr “zusammen mit denen entwickelt” zu haben). Das verwundert nicht: die Zusammenarbeit mit echten Einsatzkräften wie der GSG 9, den KSK oder dem SEK deutet auf eine besonders hohe Robustheit und Zuverlässigkeit der Zeitmesser hin. Auch der Image-Effekt ist nicht von der Hand zu weisen: Am Ende des Tages fühlt sich der Kunde ja vielleicht auch ein kleines bisschen besser, wenn er dieselbe Uhr am Handgelenk trägt wie jemand, der regelmäßig seinen Hintern für sein Land riskiert.
Der Knackpunkt: Oftmals sind die Hinweise der Uhrenhersteller auf die (angebliche) offizielle Belieferung von Einsatzkräften aber ohne wirkliche Substanz und mehr oder weniger Marketing-Blindgänger.
Auch der Frankfurter Uhrenhersteller Sinn wirbt gerne damit offizieller Ausrüster einer Spezialeinheit der Bundespolizei, der Grenzschutzgruppe 9 (oder kurz GSG 9) zu sein:
Offizielle Dienstuhr der Maritimen Einheit der GSG 9.
… heißt es nüchtern in der Produktbeschreibung der Taucheruhr Sinn UX S EZM 2B.
Berechtigterweise kann man da natürlich kritisch sein: Gibt die in Sankt Augustin beheimatete GSG 9, die 1972 infolge des Geiseldramas im Olympischen Dorf von München gegründet wurde, tatsächlich eine Uhr für über 2000€ an die Bundespolizisten aus? (zum Vergleich: Ein Heckler & Koch G36 Sturmgewehr kostet den Bund rund 3.000€).
Und dann kommt die Sinn UX S EZM 2B GSG 9-Variante auch noch mit einem markanten GSG 9-Abzeichen auf dem Zifferblatt, das eigentlich völlig dem Einsatzuhren-Kredo hundertprozentiger Funktionalität widerspricht!?
Und sowieso: schließlich würde es doch auch eine Casio G-Shock tun, die für ‘n Appel und ‘n Ei für jedermann käuflich erwerbbar ist und von Soldaten und Einsatzkräften rund um den Globus getragen wird!
Auch in der RBB-Doku GSG9 – Terror im Visier ist übrigens keine einzige Sinn UX S EZM 2B zu sehen – sondern hauptsächlich günstige Digitaluhren von Casio, Suunto & Co.
Also: alles nur ein “Marketinggag”?
GSG 9-Uhr Sinn UX S EZM 2B: Nachgefragt in Frankfurt
Zunächst sei gesagt, dass ein Uhrenhersteller natürlich nicht “einfach so” zum offiziellen Ausrüster von Einsatzkräften wie dem SEK oder der GSG 9 wird. Grundsätzlich gilt ferner, dass die Ausstattung mit Uhren auf offiziellem Wege eher die Ausnahme ist – natürlich wird nicht jeder einzelne Bundespolizist mit einer Uhr ausgestattet, schon gar nicht mit einer, die mehrere Tausend Euro kostet.
Sollen aber doch mal Uhren angeschafft werden, zum Beispiel, weil ein besonderes technisches Kriterium erfüllt sein muss, so läuft dies in der Regel über eine offizielle Ausschreibung der Länder oder des Bundes (siehe z.B. Vergabemarktplatz Baden-Württemberg).
In dieser Hinsicht hakte ich kritisch bei Sinn nach, woraufhin die Frankfurter mir im persönlichen Gespräch bestätigten, dass die schwarz beschichtete Sinn UX S EZM 2B Taucheruhr de facto zwei Ausschreibungen des Bundes gewonnen hat: Zunächst die der Maritimen Einheit der bundespolizeilichen GSG 9. Später gewann Sinn auch die Ausschreibung für die Lieferung von Uhren an die Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM), einem Spezialkräfteverband der Bundeswehr bzw. der Deutschen Marine.
Die Aussagen der Frankfurter decken sich auch mit denen eines Mitglieds von sinn-uhrenforum.de, der 2011 direkt bei der GSG 9 nachhakte, ob die Sinn UX S EZM 2B tatsächlich ein offizieller Ausrüstungsgegenstand ist – die Antwort:
Von: Jens Wxxxxxx
Gesendet: Donnerstag, 18. Dezember 2008 18:54
An: Posteingang SG Personal
Betreff: Einsatzuhr GSG9Sehr geehrter Herr Wxxxxxxxx,
ihre Anfrage ist sehr kurz mit einem JA zu beantworten. Die GSG 9 verwendet den u.g. Einsatzzeitmesser der Fa. Sinn. Die Ausführung von Führungs- und Einsatzmitteln wird grds. nicht in Vorschriften, sondern in technischen Spezifikationen geregelt.M.f.G.
R. B*****GSG 9 der Bundespolizei
Sachgebiet Technik/Sondereinsatzmittel
Bundesgrenzschutzstraße 100
D – 53757 Sankt AugustinTel.: +49 (0)********
Quelle: sinn-uhrenforum.de
Fax: +49 (0)******
Mobil: +49 (0)*******
24h: +49 (0)*****
Email: ********@gsg9.polizei.bund.de
Kurzum: Seit des Gewinns der Ausschreibung ist die Sinn UX S EZM 2B ein Standard-Ausrüstungsgegenstand, der an jeden Soldaten bzw. Bundespolizisten von KSM und der 2. Einheit der GSG 9 ausgegeben wird. Mit nach Hause nehmen dürfen die Einsatzkräfte die Uhren allerdings nicht: Nach jedem Einsatz und jeder Übung müssen die Uhren wieder weggeschlossen werden – wie alle anderen Ausrüstungsgegenstände auch (z.B. Sturmgewehr, Taucherflasche etc.).
Angeschafft werden die Uhren übrigens zentral vom Beschaffungsamt des Bundesministerium des Innern und für Heimat.
GSG 9-Uhr: Mehr über die Sinn UX S EZM 2B
Zu den in der Ausschreibung ausformulierten Anforderungen an die GSG 9-Uhr gehörten u.a. eine hohe Ablesbarkeit unter widrigen Lichtverhältnissen, Seewasserresistenz, Robustheit sowie problemlose Bedienbarkeit des Drehrings mit Handschuhen. Vor allem aber forderte der Bund für die Maritime Einheit der GSG 9 eine Uhr, die unter Wasser perfekt aus allen Winkeln ablesbar ist.
Herausgekommen ist die Sinn UX S EZM 2B, eine weitgehend schnörkellose und hervorragend ablesbare Taucheruhr mit einem 44 mm großen Gehäuse aus U-Boot-Stahl. Zum Einsatz kommt eine reflexionsfreie, schwarze Hartstoffbeschichtung auf tegimentiertem Untergrund (mehr über Tegimentierung und U-Boot-Stahl im Test der Sinn U1).
Das wesentliche Merkmal der UX S EZM 2B ist aber die Ende der 1990er von Sinn entwickelte, sogenannte HYDRO-Technologie. Diese wurde von den Frankfurtern erst aufgrund der Anforderungen des Bundes bzw. im Rahmen der oben genannten Ausschreibungen ausgetüftelt.
Im HYDRO-Gehäuse der Sinn UX S EZM 2B sind Uhrwerk, Zifferblatt und Zeiger direkt in einem glasklaren Flüssigkeitsbad gelagert. Dessen Brechungsindex ist an den Brechungsindex des Saphirglases angeglichen. Als Folge davon wird das Licht beim Eintritt in das Saphirglas nicht mehr gebrochen. Außerdem ist die Füllflüssigkeit inkompressibel und ersetzt die Luft im Inneren des Gehäuses.
Daraus ergibt sich eine Reihe von Vorteilen:
- Unter Wasser verspiegelungsfrei: Die bei Taucheruhren normalerweise unvermeidbare Verspiegelung des Glases unter Wasser wird durch die HYDRO-Technologie ausgeschaltet: Dadurch, dass die Luft, in der sich die Zeiger normalerweise bewegen, durch eine Flüssigkeit ersetzt wird, welche über die gleichen optischen Eigenschaften verfügt wie das Saphirglas, entfällt der normalerweise unter Wasser auftretende Verspiegelungseffekt – die Ablesbarkeit der UX S EZM 2B bei Taucheinsätzen ist damit perfekt, selbst bei sehr flachen Winkeln.
- Beschlagsicher: Da sich keine (immer mit einer gewissen Feuchtigkeit behaftete) Luft im Gehäuseinneren mehr befindet, sind Uhren mit HYDRO-Technologie absolut beschlagsicher. Logisch, denn: Wo keine Luftfeuchte ist, kann auch kein Kondensationseffekt auftreten.
- Druckfest: Die Flüssigkeit in der Sinn UX S EZM 2B ist nahezu inkompressibel. Dadurch gleicht sich der Innendruck der Uhr aufgrund eines Membranbodens stets an den Außendruck an, wodurch die Uhr für quasi jede erreichbare Tauchtiefe druckfest ist. Im Rahmen der Zertifizierung durch die Klassifikationsgesellschaft DNV wird eine Drucksicherheit des Uhrwerkes bis 500 bar und des Gehäuses bis 1.200 bar Tauchtiefe garantiert.
Die Sinn UX S wird aufgrund der Ölfüllung notwendigerweise mit einem Quarzwerk angetrieben, denn die Unruhschwingung eines mechanischen Kalibers könnte den hohen Reibungswiderstand der Flüssigkeit im Gehäuse nicht überwinden. Das verbaute Quarzwerk ETA 955.652 ist temperaturstabilisiert und die UX S EZM 2B damit im Bereich von -20 °C bis +60 °C lauffähig.
GSG 9-Uhr: Bilder der Sinn UX S EZM 2B in Aktion
Das Bild unten wird von Sinn gerne zu offiziellen Marketingzwecken verwendet – und nicht selten liest man in einschlägigen Foren, dass das Bild wie ein Photoshop-Unfall aussieht, da die Uhr am Handgelenk des Bundeswehr-Soldaten von den KSM irgendwie unnatürlich aussieht. Ehrlich gesagt war das auch mein erster Gedanke – das Bild ist aber tatsächlich echt, was ein Blick auf die (käuflich erwerbbaren) Bilder von Fotograf Björn Trotzki verrät, der den Besuch der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Marinestützpunkt Kiel abgelichtet hat. Auf dem Bild ist übrigens gut zu erkennen, dass die Lünettenbeschriftung der Sinn UX S EZM 2B komplett rot ist. Ferner sind auf dem Zifferblatt keinerlei Abzeichen zu erkennen, Sinn-Schriftzug und Datum sind rot statt weiß – eine paar kleine Besonderheiten der Variante für KSM und GSG 9, die für Zivilisten nicht käuflich erwerbbar ist.
Aber zurück zur Bundespolizei bzw. zur GSG 9: Die Maritime Einheit der GSG 9 (auch “2. Einheit”), die Sinn mit der Taucheruhr UX S EZM 2B ausstattet, ist spezialisiert auf taktisches Tauchen und das Führen von Einsatzbooten. Das Ziel der Taucher ist es dabei, sich in maritimen Lagen lautlos und ungesehen zu bewegen und den Einsatzerfolg durch den bestmöglichen Überraschungseffekt herbeizuführen. Nun wird auch klar, warum in der eingangs erwähnten RBB-Dokumentation keine einzige Sinn UX S EZM 2B zu sehen ist – denn die Doku zeigt bewegte Bilder von der 3. Einheit (Fallschirmspringer).
Das Bild unten stammt direkt von der Seite der Bundespolizei – die Uhr am Handgelenk des GSG 9ers aus der 2. Einheit wurde zwar nachträglich bearbeitet bzw. unkenntlich gemacht (warum auch immer), es ist aber dennoch zu erkennen, dass es sich höchstwahrscheinlich um die Sinn UX S handelt (siehe kontrastreiche weiße Zeiger, rote Akzente etc.):
Das nächste Bild stammt von einer Übung Ende 2020 als die GSG 9 gemeinsam mit der Bundespolizei-Fliegergruppe, dem Direktionsbereich See der Bundespolizei und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie die Bewältigung einer “Sonderlage” auf Hoher See übte. Die Uhr ist zwar nur im Seitenprofil zu erkennen, das Silikonband weist aber deutlich den “Sinn”-Schriftzug auf – es handelt sich auch hier offenbar um die Sinn UX S EZM 2B.
Sonstige Uhren der GSG 9
Nach meinen Recherchen wird seit Ende der 90er Jahre auch ein anderes Sinn-Modell an die Mitglieder der GSG 9 ausgegeben: die Sinn 142. Der Automatik-Chronograph wird in der Form heute nicht mehr produziert, er wird aber aufgrund des extraterrestrischen Einsatzes am Handgelenk des deutschen Astronauten Reinhard Furrer im Jahre 1985 von Sinn auch “Weltraumchronograph” genannt. Offenbar erfüllt das Modell aber auch auf der Erde seinen Zweck, wie dieses Bild beim Bayerischen Rundfunk oder dieses Bild von der Website der Bundespolizei zeigt:
Darüber hinaus sind auch Digitaluhren Gang und Gäbe bei der GSG 9: In der eingangs erwähnten Doku ist beispielsweise die günstige Digitaluhr Suunto Core All Black am Handgelenk eines GSG 9ers zu erkennen. Es dürfte sich dabei aber nicht um eine offizielle Anschaffung der GSG 9 handeln, sondern um einen individuellen, privaten Kauf.
Alles in allem verwundert es nicht, dass robuste, günstige Digital- oder Outdoor-Uhren, bei denen es kein Beinbruch ist, wenn diese im Einsatz oder bei einer Übung kaputt gehen, häufig an die Handgelenke der GSG 9er kommen – denn nicht jeder wird offenbar mit einer Sinn-Uhr beglückt…
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MARATHON NAVIGATOR
Ein sehr schöner und aufschlussreicher Artikel! Danke! Aber ich habe da noch ein Frage. Wie sieht das mit den Einsatzuhren von Mühle Glashütte aus? Ich habe da die Kampfschwimmeruhr der Marine! Ich glaube da gibt es noch die Seerettung !
Hi Ulrich, mit Mühle habe ich mich mal separat mit einer ähnlichen Fragestellung beschäftigt:
https://chrononautix.com/muehle-glashutte-seebataillon-sar-chronograph/
Siehe auch: https://chrononautix.com/muehle-glashuette-sar-rescue-timer-lumen-test/
Herzlichen Dank für den Artikel! Ich selbst besitze die UX seit kurzem – die “zivile”, nicht schwarz beschichtete Variante ohne GSG-9-versetzte Krone – und bin noch sehr angetan von ihr. Die Ablesbarkeit ist auch über Wasser unglaublich und man kann selbst aus flachstem Winkel die Zeigerstellung gut erkennen. Tatsächlich wirkt es manchmal sogar wie ein digitales Display.
Der Kaufgrund war übrigens weniger der Mythos der Spezialkräfte, sondern die innovative Hydro-Technologie. Mit Sinn hatte ich schon länger geliebäugelt und zum Tauchen bisher eigentlich eher die U1 auf dem Zettel. Den Ausschlag gab dann die Hydro-Technologie, von der ich mir selbst ein Bild machen wollte. Hübsch zu beobachten ist auch der kleine “Wackler” des Sekundenzeigers im Ölwiderstand.
Vor dem Kauf sollte man allerdings wissen, dass das Ding unheimlich schwer ist – deutlich schwerer als meine anderen Taucheruhren. Nach einem Tag am Handgelenk merkt man das Gewicht abends meiner Meinung nach deutlich und ich bin froh, wenn ich sie abnehmen kann. Aber dies ist natürlich rein subjektiv.
Meine Hauptkritikpunkte sind jedoch einerseits das Glas, das so schnell verschmiert wie bei keiner meiner anderen Uhren und andererseits und hauptsächlich das Stahlarmband. Ob ich dies zum Tauchen nehmen werde, muss ich mir noch bis Sommer überlegen. Die Schließe ist leider relativ leicht von der “falschen” Seite der Tauchverlängerung her zu öffnen und dann ist das ganze Armband in größtmöglicher Öffnung inklusive der Tauchverlängerung offen und die Uhr leicht zu verlieren. Die Tauchverlängerung selbst ist ohne Feineinstellung meiner Meinung nach leider weitgehend nutzlos. Auch die Inbus-Schrauben, mit denen die einzelnen Glieder des Armbands verschraubt sind, fransen leicht aus. Bei der Anpassung des Armbands auf die richtige Länge musste ich einige Glieder entfernen und in Schrauben würde ich danach kein großes Vertrauen mehr setzen – obwohl ich bei der neuen Uhr die Inbus-Schlüssel nur sehr, sehr vorsichtig ansetzte. Auch war das Stahlarmband nur sehr “fummelig” zu entfernen, als ich die Uhr probehalber auf ein Nato-Armband umbaute.
Unterm Strich kann ich die Uhr jedoch empfehlen, auch wenn Langzeit- und Kundendiensterfahrung noch fehlen und ich habe die Anschaffung keineswegs bereut und viel Freude mit ihr. Vielleicht steckt Sinn ja noch etwas Ingenieurs-Hirnschmalz in das Stahlarmband und dann kann ich sie uneingeschränkt empfehlen.
Danke, dass endlich diesbezüglich mal jemand Klartext redet und nicht ständig nur lobhudelt. Meine Erfahrungen mit dem aktuellen Sinn-Service sind katastrophal. Ich war Kunde seit dem Jahr 1990, als Helmut Sinn noch lebte. Danach ging es – entgegen den Umsatzzahlen und Preisen – mit Qualität und dem Service nur noch bergab. Die Revision meiner Sinn 103 St/Sa hat 2021 sage und schreibe (6!) Monate gedauert. Bei der Abholung bei Firma Sinn musste ich dann feststellen, dass die Dichtung des Bodendeckels schief „drauf gemurkst“ worden war. Abgesehen davon, dass die Uhr offenbar nicht neu einreguliert wurde. Sie geht seitdem fast 20 Sekunden pro Tag vor. Liegt jetzt in der Schublade, ich hab es aufgegeben! Bei der Sinn meines Sohnes ist 1 Jahr nach Kauf der Sekundenzeiger bei der manuellen Zeitkorrektur einfach „abgefallen“ Für die Reparatur wurde dann auch noch ein „Regelservice“ für rd. 200 € in Rechnung gestellt.
Hallo Mario,
wieder mal ein toll recherchierter sehr interessanter Artikel. Sinn hat es verstanden verschiedene Technologien zu entwickeln, die Uhren robuster machen. AR-Trockenhaltetechnik, Tegimentierung und die unverlierbare Montage des Drehrings sind auch im Alltag nützlich. Besonders von der schwarzen Hartstoffbeschichtung auf tegimentiertem Untergrund bin ich begeistert. Da könnte sich mancher “Premiumhersteller” eine Scheibe abschneiden. Was ich meiner EZM 7 S schon zugemutet habe, würde ich mich mit keiner anderen Uhr trauen. Sie hat alles ohne größere Blessuren überstanden. Auch mit dem Sinn 900 Multifunktionschronographen, der so leider nicht mehr produziert wird, bin ich sehr zufrieden. Allein das Preis- Leistungsverhältnis finde ich, ist leider nicht mehr so gut wies mal war. Wer eine funktionale robuste Uhr sucht, und bereit ist ein paar Euros auf den Tisch zu legen, wird bei Sinn sicher fündig.
Kann ich nur bestätigen.
Auch ich hab nicht so tolle Erfahrungen mit dem Kundendienst gemacht.
Für eine limitierte 104 am Canvasband wird eine Faltschliesse gegen einen Mehrbeitrag natürlich, angeboten.
Leider passt diese absolut nicht an das Band, so dass dabei war, aber nicht montiert. Bei dem Montageversuch
meinerseits ging das Teil dann zu Bruch.
Due Gangwerte waren auch unterirdisch, so dass ich die Uhr dann auf meine Kosten innerhalb ger Garantie, zusammen mit der Schließe an Sinn zurückgeschickt habe.
Werte sind mittlerweile noch schlechter, bzgl. der Schließe und den Versandkosten kam absolut nichts.
Bisschen mehr Kundenfreundlichkeit wäre hier sicher angebracht.
Nun es gibt auch andere Hersteller.
Zuerst ein gutes neues Jahr, Dir Mario und allen Lesern!
Es ist immer wieder unglaublich, was Du für Geschichten ausgräbst! Für Sinn ist Dein Artikel unbezahlbar, da die Seriosität der Marketingaussagen nicht mehr in Frage gestellt werden kann. Wo ich auch eher Mühe habe, sind die Stories von Luxusmarken an Soldatenhandgelenken, wie – nur um Beispiele zu nennen – Blancpains an US-Navy-Tauchern oder Tudor-Uhren an französischen Marinetaucher-Handgelenken. Aber für uns Uhren-Durchgeknallte ist das die “Droge”, die uns und unser Hobby am Leben erhält!
Schöner Artikel, der zeigt wie krank das Beschaffungswesen der Streitkräfte ist. Alles muss ganz spezial und von unseren Bürohengsten kleinteilig ausgetüftelt sein. Im Glücksfall funktioniert die Ausrüstung sogar, wenn auch mit hohen Kosten für den stark beeindruckten Steuerzahler.
Die Firma Sinn braucht diesen Zirkus wohl eigentlich nicht.
Hi Mario, es ist mir stets ein Rätsel, wie geil Fans auf behördlich eingesetzte Uhren sind. Dabei sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass Ausschreibungen deutscher Behörden nicht gerade bekannt dafür sind top Produkte anzuschaffen. EUR 3k für das umstrittene HK G36 sind übrigens hoffentlich ein schlechter Witz, aber ich halte bei unseren “Einkaufsprofis” vom Bund mittlerweile alles für möglich. Da werden Steuermittel rausgehauen als ob es kein Morgen gibt. Helmut Sinn hatte die Hydrotechnik einst aufgegeben, nicht ohne Grund. Ich besaß den EZM 2 und besitze noch den EZM 2b. Der EZM 2 verlor Öl bei gezogener Krone, den schwarz beschichteten EZM 2b verkratzte mir SINN beim Batteriewechsel. Ich hatte Glück im Unglück, oftmals gab es Ärger mit Luftblasen und verfärbten Zifferblättern. Nach ca. 25 Jahren Erfahrung mit SINN und deren Uhren & Service muss ich leider konstantieren, dass ich deren Produkten keinesfalls mein Leben anvertrauen würde. Das ist wie Lotterie. Jede LACO oder TRASER Einsatzuhr wären hier stattdessen meine erste Wahl.
Toller Artikel. Danke dafür 🙂