Helle Aufregung unter den Fans japanischer Automatik-Uhren (zu denen ich mich auch zรคhle): Die Gerรผchte hielten sich hartnรคckig, es scheint aber tatsรคchlich unaufhaltbar, dass die beliebte Seiko SKX-Modellreihe eingestellt wird. Seiko-Fans mรผssen also ganz tapfer sein und nach Alternativen Ausschau halten. Es lohnt sich beispielsweise der Blick auf die Seiko Turtle, Seiko Samurai oder aber die brandneue Seiko 5-Modellreihe (2019). Letztere ist aber weniger als „echte“ Taucheruhr positioniert als vielmehr eine Art Sportuhr im Taucher-Design („nur“ 10 bar Wasserdichtigkeit, Glasboden) – das findet nicht jeder Uhrenfan super. Ich sage: Was soll’s! Denn ein anderer japanischer Hersteller hat einen gรผnstigen, beliebten, mechanischen Taucheruhren-Klassiker fรผr unter 200โฌ im Portfolio, der sogar von der italienischen Marine, der Marina Militare, im Einsatz getragen wurde: Die Citizen Promaster Automatik …
Eckdaten der Citizen Promaster Automatik (Ref. NY0040, NY0085, NY0086):
- Miyota 8203 Automatikwerk
- Durchmesser 42 mm
- Gewicht 94 Gramm
- Mineralglas
- Gehรคuse mit verschraubtem Boden, verschraubter Krone, drehbarer Lรผnette
- ISO 6425-konform (Taucheruhrennorm)
- Bandanstoร 20 mm
- Wasserdichtigkeit 20 bar bzw. 200 Meter (zum Tauchen geeignet)
- Preis: ab ca. 180โฌ
INHALT
- 1 Citizen Promaster Automatik: Geschichte und Hintergrรผnde
- 1.1 Citizen Promaster Automatik im Test
- 1.2 Das Band der Citizen Promaster Automatik – N. D. Limits?
- 1.3 Citizen Promaster Automatik-Kaliber Miyota 8203
- 1.4 Citizen Promaster Automatik als Einsatzuhr der Marina Militare (Spezialeinheit COMSUBIN)
- 1.5 Fazit zum Citizen Promaster Automatik Diver / Alternative: Seiko Turtle
Citizen Promaster Automatik: Geschichte und Hintergrรผnde
Tauchen wir kurz in die Geschichte von Citizen ein: Der japanische Hersteller hat zwar nicht so viele Jahre auf dem Buckel wie so mancher Schweizer Traditionshersteller, gehรถrt aber dennoch heute zu den grรถรten Uhrenfabrikanten der Welt. Aber der Reihe nach: Als Citizen in seinen Anfangsjahren (1918) – damals noch als Shokosha Watch Research Institute unterwegs – erste zarte Bestrebungen zeigte den รผbermรคchtig scheinenden US-amerikanischen und Schweizer Uhrenherstellern die Stirn zu bieten, hatte man bereits die Vision erschwingliche Uhren fรผr „jedermann“ zu produzieren. Daher auch der Name „Citizen“, aus dem Englischen fรผr „Bรผrger“.
Hier im Bilde die Zeichnungen der ersten Citizen-Uhren รผberhaupt: Eine Taschenuhr mit dem Citizen Kaliber 16 aus dem Jahre 1924, die unter anderem in die Tasche von Kaiser Taishล wanderte. Schon auf dieser Uhr war der Markenname „Citizen“ verewigt, aber erst im Jahre 1930 wurde auch die Firma umbenannt in Citizen Watch Co., Ltd.
Spannend: 1938 verabschiedete sich das Unternehmen wieder vom englischen Namen „Citizen Watch Co.“ und firmierte in Dai-Nippon Tokei um. Der Grund ist simpel: Der Zweite Weltkrieg stand vor der Tรผr und die internationalen Spannungen nahmen zu, weshalb man einen englischsprachigen Unternehmensnamen als unpassend erachtete. Die Eskalation blieb nicht aus: Im Dezember 1941 griff die kaiserliche japanische Flotte den Flottenstรผtzpunkt Pearl Harbor und fรผgte den US-amerikanischen Streitkrรคften immense Schรคden zu.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau der von den Amerikanern zerstรถrten Uhren-Fabriken zeichnete sich Citizen verantwortlich fรผr eine Reihe von Innovationen, darunter die auch heute noch in mechanischen Uhrwerken eingesetzte Parashock-Stoรsicherung, die nach Einfรผhrung in den 50er Jahren medienwirksam beworben wurde, indem Citizen-Uhren in mehreren Stรคdten, darunter in einem Baseball-Stadion, aus einem schwebenden Helikopter in 30 Meter Hรถhe geworfen wurden. Mit dem Modell „Parawater“ brachte Citizen im Jahre 1959 die erste wasserdichte Uhr raus.
Der endgรผltige internationale Durchbruch gelang Citizen (und Seiko), als die Quarz-Technologie es in den 70er und 80er Jahren ermรถglichte den Weltmarkt mit gรผnstigen, prรคzisen, batteriebetriebenen Uhren zu beglรผcken. Seiko und Citizen konnten ihre weltweiten Marktanteile dank hochautomatisierter Massenproduktion signifikant ausbauen. Gestandene „westliche“ Grรถรen wie Breitling & Co. katapultierte die Quarz-Technologie hingegen ins Tal der Trรคnen – der Quarz-Trend wurde schlicht verpennt, viele Hersteller aus Deutschland und der Schweiz mussten Insolvenz anmelden.
Hier ein Fernsehspot aus dem Jahre 1979, der Citizens Quarz-Uhren vor allem mit Blick auf die hohe Ganggenauigkeit bewirbt:
Dank der Quarz-Technologie machte Citizen zweifellos den entscheidenden Schritt zum Hersteller von „Uhren fรผr das Volk“ – in den 80er Jahren produzierte Citizen rund 80 Millionen Uhren (!) pro Jahr.
Mit Citizens Eco-Drive-Technologie, Mitte der 90er entwickelt und auf den Markt gebracht, haben die Japaner eine auch heute noch beliebte solarbetriebene Quarz-Technologie fรผr erschwingliche Modelle ab rund 100โฌ im Gepรคck. Der ursprรผnglichen Vision bei Grรผndung des Unternehmens wird Citizen also heute mehr als gerecht.
Hier ein relativ neuer Fernsehspot, der Citizens Eco-Drive-Technologie bewirbt – spannend zu sehen wie sich Werbung รผber die Jahrzehnte verรคndert hat, oder? ๐
Citizen kann man getrost als echte Uhren-Manufaktur bezeichnen: Nicht nur das Design und die Konstruktion findet im Japan statt – alle Komponenten der Uhr, also zum Beispiel die Gehรคuse, Zifferblรคtter, Zeiger sowie alle Werksteile wie beispielsweise Zahnrรคder (fรผr mechanische Werke) oder Platinen (fรผr Quarz-Werke), werden de facto in Japan von Citizen selbst produziert. Sogar die Maschinen, die die Uhren-Komponenten herstellen baut Citizen selbst – irre!
Auch bei Automatikwerken gilt Citizen als einer der grรถรten Hersteller: Mit der Werksreihe Miyota 8200 (z.B. Miyota 8215) haben die Japaner seit 1977 ein gรผnstiges Einsteiger-Werk am Start, welches als kaum kaputtbarer Traktor gilt. Mit der Weiterentwicklung, der Werksreihe Miyota 9100 (z.B. Miyota 9015), bietet Citizen auch hรถherwertigere mechanische Werke an, die es mit Blick auf die technischen Daten problemlos mit dem Schweizer Dauerbrenner ETA 2824 aufnehmen kรถnnen (hierzu gleich mehr).
In diesem Video gibt es ein paar schรถne Einblicke in die hochautomatisierte, moderne Produktion bei Citizen (Tipp: Der Sprecher ist gut dafรผr geeignet, um Einschlafprobleme zu lรถsen ;-))
Im starken Kontrast zur automatisierten Produktion der gรผnstigeren Citizen-Modelle steht die Fertigung teurerer Citizen-Uhren: Hierbei wird jede einzelne Uhr von einem hocherfahrenen Uhrmacher, dem sogenannten „Meister“ hรคndisch zusammengebaut, finissiert und reguliert. Die Voraussetzung, um Meister zu werden: Schlappe 30 Jahre Erfahrung in der Citizen-Manufaktur und der Besuch der hauseigenen Uhrmacher-Schule.
Kommen wir aber nun zum versprochenen Test: Die Citizen Promaster Automatik wird seit Ende der 90er Jahre produziert und gilt – neben diversen Seiko Divern – als perfekte Einsteigeruhr in die Welt der Automatik-Taucheruhren. Warum ich das so abnicken kann, zeige ich euch jetzt…
Citizen Promaster Automatik im Test
Zum Anlass des 50. Jubilรคums der europรคischen Vertriebsprรคsenz hat Citizen mit der Promaster Automatik NY0087-13EE eine limitierte Edition rausgebracht, die sich in ein paar wenigen Eckpunkten von der Basisversion NY-0040 unterscheidet. Konkret kommt der Minutenzeiger in einem farblich zur Lรผnette passenden Rot und der Gehรคuseboden hat eine Jubilรคums-Gravur. Genau diese limitierte Variante der NY-0040 habe ich mir vor kurzem bestellt.
Beim Auspacken der Citizen Promaster sticht sofort die ungewรถhnliche, lรคngliche Form des Umkartons ins Auge: Genialerweise wird die Citizen Promaster nicht in einer 08/15-Box ausgeliefert, sondern in einer kleinen Tauchflasche, die sogar bewegliche Teile am Kopf hat – toll!
Die groรe Beliebtheit der Citizen Promaster Automatik wundert mich nach einiger Zeit des Testtragens keineswegs: Haptik und Optik sind in Anbetracht des Preises รผber jeden Zweifel erhaben. Selbst bei Nahaufnahmen gibt sich die Taucheruhr keine Blรถรe. Insbesondere die polierten, applizierten Indizes und die charakteristisch geformten Zeiger machen eine Menge her.
Dank eines humanen Durchmessers von 42 mm und der schrรคg (links unten) angeordneten Krone ist der Tragekomfort der Citizen Promaster hoch. Nur das Band dรผrfte gerne etwas flexibler sein. Immerhin: Es riecht Null Komma Null nach Chemie.
Das Band der Citizen Promaster Automatik – N. D. Limits?
Beim Band sticht vor allem die รคuรerst ungewรถhnliche Zahlentabelle mit der รberschrift N.D. Limits ins Auge. Ich musste kurz grรผbeln, was es wohl damit auf sich hat. Letztendlich handelt es sich bei dem Druck allerdings schlicht und ergreifend um einen Spickzettel fรผr die Grenzwerte fรผr dekompressionsfreies Tauchen (N. D. = No Decompression).
Und das steckt dahinter: Nach dem Tauchgang kann ein Taucher innerhalb gewisser Grenzwerte (abhรคngig von der Tauchtiefe und Dauer des Tauchgangs) ohne
Dekompressionspausen zur Oberflรคche zurรผckkehren. Wรผrde man beim Auftauchen diese Grenzwerte ignorieren, lรคuft man Gefahr die sogenannte Dekompressionsยญkrankheit (DCS) zu bekommen. Die auf dem Gummiband abgedruckte Tabelle beinhaltet diese Grenzwerte gemรคร der Empfehlungen des offiziellen Taucherhandbuchs der US Navy – sie dient als Hilfestellung, falls der Tauchcomputer, der diese Aufgabe heutzutage normalerweise รผbernimmt, versagt. Die praktische Relevanz geht also fรผr die meisten Uhrenfreunde gegen Null, die aufgedruckten Werte unterstreichen aber immerhin die sportliche Optik der Citizen Promaster.
Man beachte auch die gewellte Form des Bandes am Gehรคuseanstoร: Man kรถnnte zunรคchst auf die Idee kommen, dass diese Wellen nur dekorativen Charakter haben (Wellen und Taucheruhr – das passt ja irgendwie). Tatsรคchlich hat das gewellte Band (auch: Akkordeonband) einen ganz praktischen Nutzen: Mit zunehmender Tauchtiefe komprimieren Neoprenanzรผge, wodurch auch der Handgelenkumfang ein paar Millimeter abnehmen kann. Die Uhr wรผrde dann rumschlackern – das braucht in der Tiefe des Meeres natรผrlich kein Mensch. Mit einem gewellten Taucherarmband kann man diesem Effekt entgegenwirken: Man kann das Akkordeonband aufgrund seiner Flexibilitรคt vor einem Tauchgang einfach knackig-eng um das Handgelenk schnallen, damit die Uhr spรคter unter Wasser nicht zu locker am Arm sitzt. Das Band wurde รผbrigens vom japanischen Konkurrenten Seiko erfunden. Mehr รผber das Akkordeonband gibt’s in diesem Artikel.
Ein gewelltes Kautschukband hat aber auch fรผr Landratten einen netten Vorteil: Das Wellenmuster bewirkt, dass das Handgelenk an schweiรtreibenden Sommertagen gut belรผftet ist.
Viele Uhren in der Preisklasse um 200โฌ sehen zwar aus wie Taucheruhren, sind es aber de facto nicht. Tatsรคchlich muss eine Taucheruhr – ganz offiziell – die Anforderungen nach ISO 6425 (DIN 8306) erfรผllen, um sich auch wirklich Taucheruhr nennen zu dรผrfen. Gemรคร dieser ISO-Norm mรผssen Taucheruhren u.a. diese Anforderungen erfรผllen:
- Die Wasserdichtigkeit betrรคgt mindestens 20 bar bzw. 200 Meter
- antimagnetische Eigenschaften nach DIN 8309
- stoรsicher nach DIN 8308
- das geschlossene Armband muss eine Belastung von 40 Kilogramm fรผr eine Minute aushalten, ohne dass sich etwas verbiegt
- รberstehen eines Kondenswassertests
- etc.
Gut: Die Citizen Promaster Automatik ist tatsรคchlich nicht nur eine Sportuhr im Taucher-Design, sondern gilt als echte Taucheruhr gemรคร ISO 6425 und ist damit รคuรerst robust und problemlos fรผr Tauchgรคnge mit Ausrรผstung geeignet. Das ist praktisch fรผr viele Uhrenfreunde vielleicht nicht besonders relevant (zum Beispiel fรผr Schreibtischtรคter wie mich), aber es ist doch irgendwie auch gut zu wissen, was man mit der Uhr theoretisch machen kann, oder? ๐
So viel Lob fรผr die Citizen Promaster – gibt es denn auch etwas Negatives? Ja, durchaus! In der Promaster Automatik kommt leider nur Mineralglas zum Einsatz. Das ist irgendwie eine schlechte Angewohnheit japanischer Hersteller – auch Seiko tut sich erfahrungsgemรคร mit dem Einbau von Saphirglas in gรผnstigeren Modellen schwer. Dabei wรคre der Aufpreis fรผr ein Saphirglas-Upgrade meiner Meinung nach eine sinnvolle Bereicherung, die ich persรถnlich auch gerne bezahlen wรผrde. Auf der anderen Seite muss man sich schon ziemlich anstrengen, um Kratzer in das Mineralglas zu bekommen – die Lรผnette ist angewinkelt und liegt etwas hรถher als das Mineralglas, wodurch es vor seitlichen Stรถรen gut geschรผtzt ist…
Ein weiterer Wehrmutstropfen: Die Leuchtkraft der Citizen Promaster Automatik hat mich nicht so richtig vom Hocker gehauen – vor allem im direkten Vergleich mit der Seiko Turtle, die deutlich intensiver strahlt …
Citizen Promaster Automatik-Kaliber Miyota 8203
Angetrieben wird die Citizen Promaster Automatik vom Miyota 8203. Der grรถรte Vorteil des Werkes ist sicherlich die voll auf Langlebigkeit und Robustheit ausgelegte Konstruktion – von Revisionen sollte man in der Regel viele Jahre verschont bleiben. Und selbst wenn der Revisions-Fall mal eintreten sollte, dรผrfte eine solche deutlich unter 100โฌ kosten. Sogar ein Kompletttausch des Werkes sollte nicht wesentlich รผber 100โฌ kosten. Aber wie gesagt – das ist alles nur Theorie. In der Praxis dรผrftet ihr an dem Werk viele viele Jahre Freude haben ohne zum Uhrmacher laufen zu mรผssen.
Citizen versteckt in der Promaster das Automatikwerk hinter einem massiven, verschraubten Stahlboden, um die hohe Wasserdichtigkeit von 20 bar bzw. 200 Meter nicht zu gefรคhrden. Der Blick auf das Werk bleibt einem also verwehrt. Da die Werke aus Miyotas 8200er Reihe keinen Schรถnheitswettbewerb gewinnen, ist das aber auf jeden Fall verschmerzbar ๐
Mit ein paar Nachteilen gegenรผber moderneren Werken (wie dem 2009 herausgebrachten Miyota 9015) muss man aber leben: Das Miyota 8203 lรคuft laut Spezifikation mit einer Gangabweichung von -20 bis +40 Sekunden pro Tag. Der theoretische Genauigkeitswert ist also alles andere als rosig. De facto betrรคgt die Ganggenauigkeit der mir vorliegenden Uhr aber, gemessen mit dem Frederique Constant Analytics Clip, +7 Sekunden pro Tag – ein ziemlich guter Wert. Sollte die Gangabweichung aber doch mal nicht zufriedenstellend sein empfiehlt sich der Gang zum Uhrmacher – dieser kann eine Feinregulierung in der Regel ganz unkompliziert fรผr unter 20โฌ durchfรผhren.
Auch auf einen Sekundenstopp bei gezogener Krone muss man beim Miyota 8203 verzichten โ das macht das Einstellen der exakten Uhrzeit schon mal zum Geduldsspiel.
Alles in allem ist das Miyota 8203 aber – trotz der Nachteile – fรผr eine robuste Taucheruhr in dieser Preisklasse einfach perfekt…
Citizen Promaster Automatik als Einsatzuhr der Marina Militare (Spezialeinheit COMSUBIN)
Die italienische Marine, die sogenannte Marina Militare, ist Uhrenfreunden vor allem im Zusammenhang mit Panerai ein Begriff: Der italienische Luxusuhrenhersteller belieferte die Kampftaucher der Marina Militare fรผr mehrere Jahrzehnte mit robusten Taucheruhren und anderen Ausrรผstungsgegenstรคnden (z.B. Tiefenmessgerรคte). Modelle wie Panerai Radiomir oder Luminor Marina sind heute echte Klassiker. Seit Ende der 90er war allerdings Schluss mit den Lieferungen – troppo costoso! (zu teuer) urteilte das italienische Militรคr. Also schaute man sich beim Marinekommando in Rom nach gรผnstigeren Alternativen um…
Vor ein paar Jahren kamen Informationen darรผber ans Licht, dass die italienische Marine als Panerai-Ersatz ca. 10 Jahre lang u.a. die sehr beliebte Citizen Promaster NY0040 Automatikuhr eingesetzt hat. Konkret seien es beispielweise die in La Spezia stationierten Kampftaucher der Spezialeinheit Comando Subacquei ed Incursori (COMSUBIN) gewesen sein, die mit der Citizen NY0040 auf Tauchstation gegangen sind. Ein paar bewegte Bilder zur toughen Spezialeinheit der Marina Militare gibt’s hier:
Meinen Recherchen zufolge musste Citizen die Taucheruhr, die in der zivilen Variante mit 20 bar bzw. 200 Meter Wasserdichtigkeit ausgewiesen wird, offenbar nicht mal technisch anpassen, um sogar der italienischen Militรคrspezifikation nach einer deutlich hรถheren Wasserdichtigkeit zu genรผgen: Das Citizen-Logo wurde durch einen โMarina Militareโ Schriftzug ausgetauscht, ansonsten ist die Taucheruhr aber offenbar quasi baugleich und bestand dennoch die Wasserdichtigkeitstests bis 500 Meter bzw. 50 bar.
Fazit zum Citizen Promaster Automatik Diver / Alternative: Seiko Turtle
Alles in allem sieht die Citizen Promaster Automatik teurer aus als sie ist, der Preis (ab ca. 180โฌ) ist – mit Blick auf die Eckdaten und die sehr gute Verarbeitungsqualitรคt – mehr als gerechtfertigt. Kleine Anekdote dazu: Meine Frau kam von der Arbeit und erblickte das aufgerissene Amazon-Paket im Flur – leider hatte ich vergessen meine Spuren zu beseitigen ๐ „Hast du dir schon wieder eine Uhr bestellt???“ war ihre spontane Reaktion, begleitet von einem vorwurfsvollen Blick. Auf mein Handgelenk tippend musste ich dann demรผtig zugeben, dass tatsรคchlich eine neue Uhr in meine Sammlung gewandert ist. Nachdem sie dann etwas genauer hinschaute sagte sie: „Und dann auch noch eine teure!!!„. MรรรP – falsch!
Die Citizen Promaster ist meiner Meinung nach der perfekte Einstieg in die Welt mechanischer Uhren – wo sonst kriegt man eine derart gut verarbeitete, echte Taucheruhr von einem Traditionshersteller fรผr unter 200โฌ? Das Preis-Leistungs-Verhรคltnis ist einfach hervorragend, weshalb die Citizen Promaster Automatik aus meiner Sicht in keiner guten Uhrensammlung fehlen darf. Punkt! ๐
Eine Alternative zur Citizen Promaster Automatik ist ein echter Klassiker vom Konkurrenten Seiko: Die Seiko Turtle hat eine unverkennbare optische รhnlichkeit zur Promaster, ist allerdings mit รผber 44 mm Durchmesser deutlich wuchtiger (Promaster = 42 mm). Qualitativ hat die Turtle die Nase leicht vorn, kostet mit rund 400โฌ aber auch deutlich mehr als das Produkt aus dem Hause Citizen…
Mehr รผber die Seiko Turtle:
Wer einen noch gรผnstigeren Einstieg in die Welt mechanischer Uhren sucht, dem sei die Vostok Amphibia ans Herz gelegt: Die russische Taucheruhr kostet grade mal schlappe 70 bis 80โฌ. Mehr รผber die Amphibia in meinem Artikel รผber russische Uhren.
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Die „CITIZEN PROMASTER“gehรถrt UNBEDINGT
in Jede Sammlung!!!
Sie ist:“Eine Meiner schรถnsten Diver!!!“
Schade nur das die Produktion eingestellt wurde!!! :-/
Moin!
Breaking News: Bandwechsel zu dem RZE Hexaflex.
Das Hexaflex ist absolut zu empfehlen, mit einem Schรถnheitsfehler.
Die original Citizen Federstege sind extra stark, weswegen es in der Fรผhrung wackelt.
Wenn der, mit dem Bandwechsel beauftragte, Uhrmacher meines Vertrauens, der mich angestrengt versuchte von dem Kauf abzubringen, nicht mit Schmackes am verbauten Band gezogen hรคtte, linke Seite, rechte Seite und das ganze nochmal…und nochmal…und…, bis er, mit einem Ausdruck von: „Das muร doch klappen!“, noch einmal Kraft aus Schulter und Rรผcken holte, und das Objekt ihm doch trotzdem nur lautlos was hustete, sein „Miรlingen“ nicht eingestanden hรคtte und feststellte, das es sicher hรคlt, dann, oh ja liebe Freunde, dann hรคtte ich ein Problem.
Ich habe nun an der „kleinen“ Fugu schon alle erdenklichen Bรคnder gesehen. Vielleicht die Hรคlfte davon mit Schnellwechselstegen wie zB dem Hirsch Pure.
Darum meine Frage in die Runde: Hat es einer von euch schon einmal geschafft Schnellwechselstege, die ja generell als kleiner als normale gelten, aus dieser, ihrer nicht „perfekt“ passenden Fรผhrung zu brechen(!)?
Danke.
Servus
Dirk
Hamburg
Moin!
Was mir erst jetzt auffiel:
Das Band mag etwas steif sein, doch hat es sowohl eine Netzeinlage, als auch Metallhรผlsen fรผr die Federstege.
Es ist das erste Band, bei dem ich nie einen Gedanken an Verschleiร oder gar Verlust der Uhr hatte.
(Bezogen auf Leder, „Plastik“ und Kautschukbรคnder.)
Die Kanten, auch die der Wellen, sind nun, nach etwa 15 Jahren, leicht poliert und die Tabelle zu mehr als der Hรคlfte verschwunden, ansonsten aber ist es Tipptopp.
Servus
Dirk
Hamburg
Danke dir fรผr deine Langzeiterfahrung!
Meine lรคuft jetzt dreieinhalb Jahre, wird auch nachts getragen und hat sich nun auf knapp 3 Sekunden pro Tag vorgehen eingependelt.
Moin Mario, wieder ein Top Beitrag in Deinem Blog! Nach so vielen Schweizer Zeiteisen verschiedenster Hersteller hab ich spontan und ohne weiter nachzudenken diese Citizen im Netz bestellt. Als Pepsi Version. Ich denke, das ist ein guter Proof fรผr Deine Werbepartner, dass Du so etwas schaffst =). Die Uhr ist einfach sehr geil und kostet nur 3-5% der รbrigen im Stall. Trรคgt sich komfortabel, Gangenauigkeit +10s ist wirklich prima – ansonsten kรถnnte ich nur wiederholen, was in Deinem Blog steht. Also lassen wir das… Noch ne Frage – in der $-Kategorie sind Fakes doch eher unwahrscheinlich, oder? Ich bin etwas unsicher, weil Stunde und Sekunde nicht rot lackiert sind. Entweder doch ein Fake oder eine รคltere Variante – aber wenn schon – ich habe meinen Spaร an der Uhr. Danke! VG Jรถrg
Hi Jรถrg, auszuschlieรen sind Fakes auch in dieser Preisklasse leider nicht. Wo hast du die denn gekauft?
via Amazon bei http://www.uhr-shop.com (Uhrenblitz) 169โฌ
Schau mal hier ๐
https://uhrforum.de/threads/wer-kennt-diesen-uhren-shop-uhr-shop-com.126310/
Hallo, die Promaster liebe ich genauso wie meine Seikos, die Turtle, die Samurai, die 5 Sports und die Sumo. Ich habe ein hellbraunes Natoband angebracht dadurch wirkt die Uhr vรถllig anders, sieht einfach top aus.
Zur Zeit hat sie mal wieder eine lรคngere Tragezeit. Durch das รผberragende Preisleistungsverhรคltnis ist sie meine Lieblingsuhr. Die neueren Designs der Promaster gefallen mir nicht so gut.
Nun gibt es auch eine Promaster mit Saphirglas. Leider haben die Konstrukteure noch immer die fummelige Krone nicht verรคndert.
Die Titanversion ist fast perfekt, einzig auch fรผr mich ist nur die Originalschliesse unbrauchbar. Habe ich gegen eine EUR 5,– Blechschliesse getauscht, die deutlich angenehmer zu tragen ist.
NY0100 grรผn: gut = Tragekomfort Krone, weiche Kanten Gehรคuse und Band, Lรผnette und Rehaut passgenau, Lรผnette rastet sauber, 30sec unter Halogen geladen leuchtet die ganze Nacht hell und gut ablesbar, schรถner Sonnenschliff, guter Druck, Gang im Plus
schlecht = Titanschliesse ist eine Katastrophe, scharfkantig oben und unten, quetscht die Haut, bleibt รผberall hรคngen, musste gegen andere Schlieรe getauscht werden, Druch von Wochentag und Datum zu klein und wenig kontrastreich
Malo, el contraste de la fecha y dรญa. No comparto esa opiniรณn, un reloj que se pueda poner esporรกdicamente al no destacar esa fecha y dรญa no hace falta corregirla y pasa desapercibida si no la pones al dรญa, con corregir la hora sobra, si por el contrario la pones habitualmente lo corriges todo.
Hoy en dรญa es intrascendente la fecha y dรญa puesto que los mรณviles nos tienen totalmente al dรญa.
Comparto la poca luminiscencia del segundero, poco acertado pero muy bonita.
Respecto a la pulsera respira calidad, vale lo que se paga y a mรญ no se me traba.
En fin, me encanta.
Meine neue, grรผne Promaster besticht durch einen gemessenen Gang (Durchschnittswert Testprotokoll Zeitwaage ) von 12sek./d. Die Wahrheit beim Tragen sieht noch besser aus:
Ich kann keinen Unterschied zu einem alten TOP-ETA 2824 , 17steine, mit 5sek./d feststellen.
Die Leuchtzeiger sind etwas stรคrker als bei der Vorgรคngerin, das Blau der Zeiger hebt sich dabei gut ab und sieht auch fรผr mich Mann schick aus, obwohl ich kein Modemensch bin. Das Ablesen der Uhrzeit ist gewohnt in jedem, bereits wenig gemindertem Lichtverhรคltnis (Hauslicht) auch fรผr Brillentrรคger sicher gegeben.
Der Preis von knapp 400โฌ schrammt etwas am Gewohnten vorbei, das Titanband rechtfertig dann doch die Summe.
Hier ist leider ein kleiner Schwachpunkt: Das Anschlussglied an die Faltschliesse endet mit einem Teil, das immer etwas vorsteht und somit oft an der Kleidung hรคngen bleibt.
Ein Punkt noch, der mir fehlt: Die Perle am Sekundenzeiger. Der winzige Pfeil am neuen Sekundenzeiger lรคsst keine Sekundenablesung in der Dunkelheit zu.
Noch ‚was Positives: Fรผr รคltere, wenig englischerfahrene Trรคger ist die deutsche Wochentagsanzeige
sehr erleichternd.
Fazit:
Die kleinen beschriebenen Makel, schmรคlern nicht den Umstand, dass auch die neue Promaster
ihrem gewohnten Nymbus gerecht wird.
Ich besitze mehrere Taucheruhren die erheblich teurer sind wie die Promaster. Die Promaster hat sich fรผr mich als die meistgetragene Uhr bewรคhrt. Ich trage sie am Stahlnand. Der Tragekomfort ist unschlagbar. Die Ganggenauigkeit des Werkes liegt bei sagenhaften +3 Sec am Tag. Fรผr mich ist dieses Werk mindestens genauso gut wie dass ETA 2428 Werk. Zu mal Langlauferfahrungen von Usern im Internet รผberragend sind. Macht dass ein ETA Werk???
Citizen Promaster einfach top!!!
Danke fรผr deine Gedanken!
Und wenn man auf Sekundestopp und Saphir verzichten kann, dann lohnt auch ein Blick auf Uhren von Vostok. Peter hat da einige schone im Angebot und bei den Preisen kann man auch zwei kaufen. Zudem ist er auch hier im Forum aktiv, kann also auch relativ direkt auf Fragen antworten. Fur einen ersten Uberblick siehe hier .
Fรผr Vostok bin ich immer zu haben ๐
Hallo Mario,
Vielen Dank fรผr diesen ausfรผhrlichen und sehr guten Bericht.
Das war das Tรผpfelchen auf dem „i“, denn ich habe sie heute bestellt.
Viele Grรผรe
Tobias
Danke dir, Tobi. Berichte gerne hier รผber deine Erfahrungen mit der Promaster ๐
Sehr guter Bericht fรผr einen Taucher-Klassiker, der gegenรผber der SKX oft vergessen wird. Ich halte die Promaster insgesamt fรผr die bessere Uhr. Citizen scheint auch weniger Probleme mit versetzten Lรผnetten, Blรคttern oder Gangabweichung zu haben.
Sehr guter Bericht รผber die Promaster. Hilft bei der Kaufentscheidung einer mechanischen Uhr. Besitze 3 Promaster mit verschiedenen Zifferplรคttern. Ich bin Diabetiker und benutze die Lรผnette zur Einstellung meiner Spritzzeiten. Die rote Markierung hilft da bei schnell alle 4 Stunden die Laufzeit des Insulins anzuzeigen. Die Zuckererkrankung ist eine ernst zunehmende Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Die Promaster mit rot abgesetzter Lรผnette kann dabei sehr hilfreich sein.
Danke dir, der Anwendungsfall war mir noch gar nicht bewusst!
Hallo Mario, ich habe mich an diese Uhr nie ran getraut. Nach der Lektรผre auf eBay fรผr kleines Geld geschossen und jetzt in gespannter Erwartung ๐. Im รbrigen, vielen Dank fรผr deine immer spannend und informativ zu lesenden Artikel. Herzliche Grรผรe Holger
Hi Holger, danke dir! Berichte doch gerne auch hier รผber deinen persรถnlichen Eindruck mit der Citizen ๐
Grรผรe
Mario
Ansich mag ich Taucheruhren nicht , bzw sind dies nicht meine Favoriten. Dies Uhr aber hat was. Die Lรผnette gefรคllt mir sehr gut. Leuchtkraft : Leider so gut wie keine. Schade.
Wieder top geschrieben. Danke.
Hast Du Deine Infomails „Neue Artikel auf chrononautix.com“ eingestellt, oder nur mich rausgestrichen ?
Hi Thomas, keine Sorge hab dich natรผrlich nicht runter genommen ๐ Ich sammle aber in Zukunft immer erst bis ich mindestens 2 Artikel zum verschicken habe ๐
Hallo Mario, gutes muss nicht immer teuer sein. Hat nichts mit der ‚Geiz ist Geil Mentalitรคt‘ zu tun.
Hallo Mario,
ich habe mir 1996 die NY0040 als meine erste Automatik gekauft. Und in 22 Jahren nie bereut. Die Uhr ging die ersten Jahre durch dick und dรผnn bzw tief und hoch mit mir. Spรคter wurde sie dann durch diverse andere Automatik abgelรถst. Allerdings lรคuft sie heute noch wie eine Eins und die Abweichung ist tatsรคchlich sehr gering. Da haben Uhren, die wesentlichen mehr kosten eine deutliche hรถhere Abweichung. Auch die Kratzer im Glas sind wenig. Einzig der Lรผnette sieht man ihr Alter an.
Ergo: Klare Empfehlung fรผr Einsteiger oder auch als Alltagsuhr fรผr Fortgeschrittene. Wobei…. Dein Modell optisch das i-Tรผpfelchen ausmacht ๐
Danke schรถn fรผr’s Teilen deiner Langzeiterfahrungen, Michael ๐
Moin.
Super zusammengetragen. Die Uhr hat alles was das Herz begehrt.
Die Krone auf 8 Uhr ist doch der Tragekomfort schlechthin. Besitze die NY0040 und konnte bei der LE Version nicht nein sagen.
รbrigens, toller Block mit viel zu vielen Ideen fรผr den weiteren Einkauf, wie ML AIKON Venturer LIMITED EDITION.
Mach weiter so.