„Was ist die beste Kamera?“, „Welches Objektiv verwendest du?“ – schon ziemlich oft habe ich Fragen wie diese im Rahmen meiner Blog-Tätigkeit auf CHRONONAUTIX bekommen. Dabei ist die eigentliche Frage doch: Wie macht man ein gutes Foto von einer Uhr? Denn dazu braucht es weit mehr als nur eine “Megapixel-Monster”-Kamera und ein gutes Objektiv. Das allerwichtigste Element beim Fotografieren von Uhren ist dabei sogar (theoretisch) kostenlos: Licht.
Tipp: Uhren-Fotografie war auch das Thema in unserem Livestream – hier zum Nachsehen:
Gleich vorweg: Ich bin kein Profifotograf. Meine ersten richtigen Gehversuche im Bereich Uhren machte ich vor sieben Jahren mit einer Nikon Spiegelreflexkamera als ich einfach bessere Urlaubsfotos machen wollte als die klassischen Handy-Schnappschüsse (wobei die Handykameras damals aber auch längst nicht so gut wie heute waren).
Im Rahmen dieses Blogs habe ich mich dann deutlich intensiver mit der Fotografie beschäftigt, da ich einfach Lust drauf hatte meine Lieblingsuhren möglichst optimal abzulichten. Und daher war meine Motivation groß mir alles selbst beizubringen. Heute kommen natürlich auch alle meine Uhren-Tests mit Fotos, die ich selbst produziert habe – und das ist mir auch enorm wichtig, denn dadurch möchte ich mich von Magazinen und anderen Medien abheben, die quasi alle Artikel auf Pressebilder stützen, also Fotos und Renderings, welche die Uhrenhersteller zur Verfügung stellen – Gähnfaktor: hoch! (an solche Fotos komme ich natürlich auch ran, aber ich will meinen Lesern einfach einen Mehrwert bieten).
Um es direkt klar zu sagen: Das Fotografieren von Uhren ist etwas ganz anderes als das Fotografieren von Landschaften oder dergleichen. Es erfordert viel Übung, Geduld, Ausprobieren – und Zeit: Wenn man alle Tätigkeiten bei einer einzigen Fotosession zusammenzählt, also die Vorbereitungen hinsichtlich Licht-Setup und Requisiten, die eigentliche Fotosession sowie die Nachbearbeitung (Bildbearbeitung), so kommen schnell mal 3 Stunden und mehr zusammen.
Das liegt auch daran, dass das Fotografieren von kleinen Objekten wie einer Uhr ganz besonders herausfordernd ist: Uhren haben in aller Regel reflektierende Flächen, so wie das Glas, das Gehäuse oder (im Detail) die Zeiger. Besonders fies zu fotografieren sind gewölbte Uhrengläser und auf Hochglanz polierte Gehäuse, bei denen sich gefühlt der ganze Raum spiegelt. Und wer will schon mein Gesicht in der Spiegelung der Uhr sehen? Richtig: Niemand 😉
Heute sind viele meiner Fotos in Katalogen von Uhrenherstellern und Büchern abgedruckt, zum Beispiel in Armbanduhren sammeln – 101 Dinge, die man über Vintage-Uhren wissen muss von Stefan Friesenegger. Dennoch sage ich selbstkritisch: Ich habe mich aber über die Jahre stetig verbessert, bei meinen Fotos ist aber auch heute noch Luft nach oben. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister…
INHALT
Uhren fotografieren: Das Licht
Zunächst einmal: Licht ist gleichzeitig Freund und Feind. Feind deswegen, da beispielsweise ein zu direktes Licht einfach nicht gut aussieht, insbesondere bei stark reflektierenden Oberflächen. Jeder, der schon mal einen Wristshot in direktem Sonnenschein machen wollte, weiß, was ich meine.
Abhilfe schaffen hier sogenannte Softboxen. Es handelt sich dabei am Ende des Tages um sehr leuchtintensive XXL-LEDs, die aus einem mit durchscheinendem, weißen Stoff bespannten Schirm heraus leuchten und sich auf einer Art Stativ befinden. Der Stoff dient dazu, das Licht zu streuen, um für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Motivs zu sorgen.
Mit anderen Worten entsteht so diffuses, tageslichtähnliches Licht, d.h. eine Softbox simuliert quasi einen bewölkten Himmel (entsprechend mache ich übrigens unterwegs gerne Wristshots, wenn es leicht bewölkt ist). Es gilt: Je weicher bzw. diffuser das Licht, desto besser.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass man mit der Position der Softboxen experimentieren muss, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Ich persönlich habe mit einer einzigen Softbox und einer billiger Schreibtischlampe von Lidl angefangen.
Mittlerweile nutze ich drei Softboxen, wobei ich insbesondere eine von den dreien flexibel bewege, um die jeweils zu fotografierende Uhr leicht mit Licht zu “küssen” – genau so, dass das Zifferblatt gut ausgeleuchtet ist, aber nicht so stark, dass sich das Licht komplett im Glas spiegelt. Denn: Das Licht macht das Glas entweder sehr milchig (bei Uhren ohne Glas-Entspiegelung), was den Kontrast aus dem Zifferblatt nimmt, oder das Licht verfälscht die Farbe des Zifferblattes, wenn beispielsweise bläulich wirkende Entspiegelungsschichten auf dem Glas aufgebracht wurden – hier ist also Vorsicht geboten.
Ich persönlich halte übrigens nicht viel von sogenannten Lichtzelten, da mich diese viel zu sehr darin einschränken eine Uhr in ein passendes Setting zu setzen – denn ein original Fliegerhelm als Requisite beispielsweise passt nun mal schlecht in ein kleines Lichtzelt… 😉 Lichtzelte eignen sich aber natürlich gut, wenn man hundertprozentig “sterile” bzw. hintergrundfreie Fotos, zum Beispiel für einen Webshop, machen möchte.
Reinigung
Die Erfahrung zeigt, dass es fast unmöglich ist, eine Uhr hundertprozentig sauber und staubfrei zu bekommen, egal wie gründlich man versucht, sie zu reinigen. Zum Glück kann Reststaub und/oder Schmutz, der noch sichtbar ist, später jederzeit digital entfernt werden. Allerdings kann dies eine sehr zeitaufwändige Aufgabe sein – Prävention ist also immer besser. Daher reinige ich Uhren auch während einer Fotosession hin und wieder, in der Regel mit Pinseln in verschiedener Härte (ein härterer Pinsel ist beispielsweise besser für Spalten jeder Art).
Grundsätzlich fotografiere ich alle Uhren für meine Reviews direkt nach dem Unboxing, damit sich durch das Probetragen erst gar nicht großartig Dreck, Schweiß, Staub und dergleichen an der Uhr anheften können. Das funktioniert natürlich nicht, wenn die Uhr schon in den Händen von x Bloggern vor mir war und zwischendurch nicht vom Hersteller gereinigt wurde – und ja, das ist manchmal etwas eklig 😉
Das “Drumherum”: Requisiten und Untergrund
Ich liebe es Uhren in ein passendes Setting zu setzen. Ich habe in meinem kleinen Fotostudio daher etliche Requisiten gelagert, die ich – je nach Uhrentyp – aus dem Schrank zaubere.
Taucheruhr? Na klar, eine original Tauchflasche muss her (von eBay)! Fliegeruhr? Da bietet sich natürlich ein Fliegerhelm samt Fliegermaske an (von Friebe Flugbedarf). Militäruhr? Ein Stahlhelm oder eine Munitionsbox eignen sich perfekt (ebenfalls von eBay).
Natürlich bin ich immer auf der Jagd nach neuen Requisiten, zum Beispiel ganz klassisch via Kleinanzeigen oder eBay. Am liebsten aber shoppe ich einmal pro Jahr neue Requisiten auf der RETRO CLASSICS-Messe in Stuttgart, zum Beispiel Öl-Dosen, Tachos und dergleichen – denn, wenn man sich die Requisiten vor Ort anschauen kann, bekommt man einen viel besseren Eindruck davon, wie diese potentiell zu bestimmten Uhrentypen passen könnten.
Natürlich müssen es nicht immer spektakuläre Requisiten sein – auch ein optisch ansprechendes Buch, ein paar Briefmarken, ein schönes Stück Holz, eine Lederjacke oder eine Handvoll Kaffeebohnen aus der Küche erfüllen ggf. ihren Zweck. Dabei sollte man sich stets überlegen, ob man die Farbe einer Uhr unterstreichen oder bewusst einen farblichen Gegenpol setzen möchte (also beispielsweise einen sehr warmen Hintergrund zu einer “kühlen” Uhr mit weißem oder schwarzem Blatt).
Des Weiteren variiere ich gerne auch den Untergrund. Zu einem vom Rennsport inspirierten Chronographen passt beispielsweise ein grauer, straßenähnlicher Untergrund. Hierfür habe ich mir einfach aus dem Baumarkt verschiedene Muster besorgt (die müssen ja logischerweise nicht allzu groß sein).
Bei Zeitmessern mit warmem Farbeinschlag bzw. Retro-Charakter kann es dann auch schon mal ein altes Buch mit vergilbten Seiten oder eine alte Karte oder einfach ein schönes braunes Stück Holz sein.
Die letzten Vorbereitungen für die Fotosession
Bevor es mit den eigentlichen Fotos losgeht, stelle ich die Zeiger der Uhr Pi mal Daumen auf die Zehn vor Zwei oder Zehn nach Zehn-Stellung ein. Warum? Das habe ich hier bereits ausführlich erläutert: Wer hat’s erfunden? Die “Zehn nach zehn”-Zeigerstellung von Armbanduhren [Wissenshäppchen]
Auch das Band sollte natürlich korrekt sitzen. So sollte man beispielsweise vermeiden, dass Keeper irgendwo schief rumhängen. Die Schließe sollte außerdem geschlossen sein. Tipp: Wenn man Bänder mit einer gewissen “Steifigkeit” hat, kann man auch versuchen die Uhr hinzustellen – das sieht meistens ziemlich gut aus, wenn man die Uhr von oben aus fotografiert, da man so recht einfach einen schönen Tiefeneffekt hinbekommt (dazu gleich mehr)!
Die eigentlichen Fotos
Für die Fotos nutze ich die spiegellose Vollformat-Kamera Sony Alpha 7 III. Viel wichtiger als die Kamera ist aber ein gutes Objektiv: Hauptsächlich nutze ich das Sony FE 90 f/2.8 G Vollformat Makro-Objektiv mit der Ref. SEL90M28G. Beides zusammen kostet über 2000€. Das ist eine ganze Stange Geld, weshalb ich an dieser Stelle betonen möchte, dass es natürlich auch weniger hochwertige Ausrüstung tut – sogar ein ordentliches Smartphone ist für gute Fotos oft ausreichend, wenngleich man sich natürlich nicht der Illusion hinzugeben braucht, dass man knackscharfe Makro-Details hinbekommt.
Wichtig: Man sollte in den Einstellungen der Kamera einen möglichst niedrigen ISO-Wert einstellen. Aktuelle Kameras verfügen zwar über zunehmend gute und hohe ISO-Einstellungen, was sich erstmal praktisch anhört, aber für die Schärfe der Bilder katastrophal ist, da ein Foto mit einem hohen ISO-Wert eine starke Körnung erhält („Bildrauschen“). Daher sollte man für die Anpassung der Helligkeit immer zuerst versuchen die Verschlusszeit zu erhöhen bzw. die Blende weiter zu öffnen, um bessere Ergebnisse zu erzielen (was in der Uhren-Fotografie kein Problem ist, wenn man ein Stativ nutzt).
Darüber hinaus sollte man in den Einstellungen der Kamera das Dateiformat auf RAW einstellen: Eine RAW-Datei umfasst (im Gegensatz zu komprimierten Bildformaten wie JPEG) unkomprimierte und unverarbeitete Bilddaten, die vom Sensor einer Digitalkamera erfasst wurden. Beim Fotografieren im RAW-Format wird ein Maximum an Bilddetails festgehalten, sodass hochauflösende Dateien entstehen. Man beachte: RAW-Dateien sind im Allgemeinen deutlich größer als JPEG-Dateien, da sie mehr Daten enthalten. Dies bedeutet logischerweise auch, dass mehr Speicherplatz benötigt wird, und es kann auch länger dauern, die Dateien zu übertragen oder zu verarbeiten. Die Investition in eine gute, schnelle und große SD-Karte lohnt sich daher auf jeden Fall – ich nutze eine 64 GB große Lexar SDXC.
Ich mache alle Fotos im “A”-Modus meiner Kamera, Mit diesem sogenannten Blendenprioritäts-Modus kann man flexibel die Blende auf einen gewünschten Wert einstellen und die Kamera übernimmt automatisch die Einstellung für die Belichtungszeit (Verschlusszeit). So hat man volle Kontrolle über die Schärfentiefe, die man erzeugen möchte.
Die Blende einer Kamera ist wie das Auge der Kamera. Sie reguliert, wie viel Licht in die Kamera gelangt. Man stelle sich vor, die Blende ist wie eine Pupille: Wenn es hell ist, wird die Blende kleiner, um weniger Licht hereinzulassen. Wenn es dunkel ist, wird die Blende größer, um mehr Licht einzulassen. Die Blende beeinflusst auch, wie scharf oder unscharf ein Foto ist. Eine große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) erzeugt eine geringe Tiefenschärfe, während eine kleine Blendenöffnung (große Blendenzahl) mehr vom Bild scharf stellt.
Meine Kamera ist auf einem Karbon-Stativ montiert, das ich flexibel und einfach in der Höhe einstellen kann. Merke: Ohne Stativ kriegt man einfach keine gescheiten Fotos hin, denn zum einen sorgt das Stativ natürlich dafür, dass Verwacklungen vermieden werden. Andererseits hat man natürlich auch die Hände frei(er) für andere wesentliche Dinge wie die exakte Ausrichtung der Lichtquellen (z.B. Softboxen). Außerdem nutze ich hin und wieder noch Reflektoren, um das Licht der Softboxen aufzufangen und zurück an die Uhr zu “werfen”.
Das Scharfstellen erledige ich immer am Objektiv selbst, niemals im Automatikmodus – einfach, um volle Kontrolle zu haben. Bei “Close Ups” sollte man natürlich noch viel stärker darauf achten, dass man das, was man zeigen möchte, auch tatsächlich scharf stellt. Bei Fotos von weiter entfernt wähle ich normalerweise das Logo als Orientierungspunkt zum Scharfstellen.
Nun kommt endlich der magische Moment: Die Aufnahme des Fotos – natürlich per Fernauslöser, denn würde man direkt an der Kamera den Auslöser drücken, so würde das Bild schnell verwackeln. Alternativ geht natürlich auch der Zeitauslöser (dafür bin ich aber viel zu ungeduldig).
Bei Nightshots, um beispielsweise die Wirkung der Super-LumiNova oder trigalight-Röhrchen darzustellen, hat man ohne Stativ und Fernauslöser übrigens noch viel weniger Chance auf ein verwacklungsfreies Bild, da sich die Verschlusszeit im “A”-Modus automatisch stark verlängert.
Übrigens: Da das “Onboard”-Display der Sony Alpha 7 III ziemlich klein ist, habe ich noch einen großen, hochauflösenden Fernseher per HDMI-Kabel mit der Kamera verbunden, um das Ergebnis sofort im Detail anzuschauen.
Hier ein abschließendes Übersichtsbild zum Aufbau:
Bildbearbeitung mit Adobe Lightroom
Der erste Schritt in der “Post Production” sollte immer die Korrektur des Weißabgleichs sein. Dadurch wird sichergestellt, dass eine Uhr mit blauem Zifferblatt blau aussieht, weiße Stundenmarkierungen weiß aussehen und rote Beschriftungen auf der Lünette rot aussehen.
Farbgenauigkeit ist bei der Uhrenfotografie enorm wichtig – das habe ich mal bei einer Laco-Bronzeuhr gemerkt, bei der ich den Weißabgleich völlig *pardon* verkackt habe und das Bild viel zu warm und dadurch das grüne Zifferblatt völlig verfälscht rüberkam. Aber auch ich lerne ja dazu und habe nachgebessert – und der Unterschied ist in den Bildern unten denke ich sehr deutlich sichtbar.
Ich nutze übrigens einen Monitor mit IPS-Panel (Viewsonic XG2703-GS), damit die Farben in der Bildbearbeitung für mein Auge möglichst verfälschungsfrei dargestellt werden.
Nach dem Weißabgleich stelle ich noch weitere Regler ein, zum Beispiel für Kontrast, Helligkeit oder Tiefe – so lange bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.
Wenn man mit Lightroom arbeitet, bietet sich auch das Arbeiten mit der Gradationskurve bzw. Tonwertkurve an: Es handelt sich dabei um ein grafisches Hilfsmittel zur Darstellung von Helligkeit und Kontrast eines Fotos. Sie wird als diagonale Linie in einem Raster dargestellt. Die linke Seite des Diagramms zeigt die dunklen und die rechte Seite die hellen Tonwerte an. Der Vorteil hier ist einfach, dass man hier insbesondere viel granularer die “Helligkeitsstufen” eines Bildes einstellen kann.
Anschließend folgt das Zurechtschneiden des Bildes, um einen harmonischen Bildausschnitt zu erzeugen (das mache ich nach “Bauchgefühl”). Im letzten Schritt entferne ich fiese Staubkörner, welche die Reinigung überlebt haben und das Bild stören – und zwar einzeln. Und ja: Das kann ganz schön nerven und manchmal lasse ich es dann auch einfach gut sein, wenn ich 90% der Staubkörner erwischt habe.
Anschließend speichere ich die Bilder direkt in der Cloud, allerdings mit beschränkter Dateigröße/Bildgröße als JPG, da mein Blog bei allzu großen Bildern einfach viel zu langsame Ladezeiten hätte.
Adobe Lightroom kostet im Rahmen der Creative Cloud derzeit 12€ pro Monat. Eine kostenlose Alternative ist Darktable.
KI trifft Uhren-Fotografie: Adobe Firefly und die Generative Füllung von Adobe Photoshop
Seit dem ChatGPT-Hype ist KI im Endanwenderbereich der neueste heiße Scheiß. Kaum ein Tool kommt ohne aus. Manchmal hat man aber das Gefühl, dass auf Teufel komm raus irgendeine KI-Funktionalität implementiert wurde, um auf der Hype-Welle mitzuschwimmen.
Tatsächlich sehr nützlich finde ich die Generative Füllung von Adobe Photoshop, die auf der Adobe Firefly-KI Engine basiert. Die Anwendung ist ganz einfach: Man lädt ein Bild in Photoshop, markiert dann einen Bereich, in dem man ein bestimmtes Objekt ergänzen will, und gibt dann im Freitextfeld der Generativen Füllung einfach ein paar Stichwörter ein.
Hier ein Beispiel: Der Hintergrund rechts oben sieht etwas leer aus – ich markiere mit dem Lasso-Werkzeug grob einen Bereich und tippe dann ein paar Stichwörter ein, die beschreiben, was dort eingefügt werden soll (in diesem Beispiel ein blaues Outdoor-Messer). Dann klickt man auf “Generieren” und wartet.
Hier das Ergebnis. Sieht doch schon ganz gut aus, oder?
Der Clou ist hier, dass das Messer die Schärfentiefe des Bildes annimmt und sich dadurch nahtlos in das Bild einfügt. Sogar Schatten wirft das Messer.
Pro Generier-Vorgang werden übrigens immer drei Varianten erzeugt, aus denen man wählen kann. Ist man nicht zufrieden, so kann man unendlich viele weitere Varianten erzeugen (das ist allerdings sehr zeitintensiv).
Hier ein weiteres Beispiel: Diese beiden Schieferplatten links und rechts im Hintergrund wurden von mir über die KI von Photoshop eingefügt:
Bei dieser Glashütte Original Panoramadatum habe ich einfach ein farblich passendes Segeltau über die KI hinzugefügt:
In diesem Bild der Circula DiveSport kommt die Muschel links unten von der KI:
Natürlich kann die KI noch nicht alle Requisiten ersetzen. Und manchmal spuckt mir die KI auch richtig seltsame Sachen aus – bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, brauche ich in aller Regel einige (sehr rechenintensive und damit wie erwähnt zeitfressende) Versuche, teilweise auch unter Anpassung der Stichwörter (Prompt), mit denen ich die KI füttere.
Sehr wohl aber kann man sagen, dass die KI-Funktion eine nette Ergänzung ist, die ich hin und wieder nutze, um ein Bild punktuell mit Leben zu füllen und in den passenden Kontext zu setzen.
Schaut doch auch in meine Uhren-Tests – dort sind alle Fotos von mir selbst geschossen.
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Hallo Mario,
vielen Dank für die ausführlichen Uhrenartikel und die dazu passenden erstklassigen Makroaufnahmen. Ich empfehle für schattenlose Bilder einen Ringblitz und für das Scharfstellen einen Makroschlitten. Heute ist das Fotografieren recht einfach. Ich habe von meinem ersten Lehrlingsgeld (1965) eine EXAKTA Spiegelreflexkamera (Made in DDR) gekauft. Für Nahaufnahmen brauchte man Zwischenringe. Je näher man ans Objekt wollte, je mehr Zwischenringe (bis 10cm) mussten eingesetzt werden. Wollte man ganz dicht ran drehte man das Objektiv um. Vorher wurde mit einem Belichtungsmesser Blendenwert und Zeit erfasst. Mit jedem Zentimeter eingesetzten Zwischenring musste die Belichtungszeit verlängert oder die Blende mehr geöffnet werden.
Viele Grüße und fröhliche Weihnachten
Jürgen Mangold
Wow, toller Beitrag. Ich habe vor “tausend Jahren” mal im Fotogeschäft gearbeitet. Heute hat mich aber die Zeit und der Fortschritt (digitales Fotografieren, mit all den Möglichkeiten der Bildbearteitung) total überrollt.
Scharfes Kompliment – Du könntest auch als Fotofachmann problemlos Dein Geld verdienen!!!