Generationenwechsel beim traditionsreichen Uhren-Hersteller Titoni aus Grenchen: Im Jahre 2022 gibt Daniel Schluep, der Titoni รผber 40 Jahre gefรผhrt hat, den Stab an seine beiden Sรถhne Olivier und Marc weiter – und damit die Verantwortung fรผr ein รผber 100 Jahre altes Familienerbe und rund 50 Mitarbeiter. Ein guter Grund fรผr eine Momentaufnahme: in diesem Artikel steht Olivier Schluep in einem Interview ausfรผhrlich Rede und Antwort รผber den Generationenwechsel, das hauseigene Manufakturkaliber T10 und die strategische Ausrichtung von Titoni. Darรผber hinaus werfe ich einen ausfรผhrlichen Blick auf die Taucheruhr Titoni Seascoper 600, die das Manufakturkaliber T10 an Bord hat…
Eckdaten Titoni Seascoper 600 (Ref. 83600 S-BE-255):
- Hauseigenes Manufakturkaliber T10, Automatik, Chronometer-zertifiziert, 28.800 bph, 29,30 mm x 4,10 mm, 32 Steine
- Wasserdichtigkeit 60 bar / 600 Meter
- Gehรคuse aus 316L-Edelstahl, satiniert und poliert
- Gehรคuseboden verschraubt, mit Saphirglas-Sichtfenster
- Durchmesser 42 mm
- Gehรคusehรถhe 14,5 mm (inkl. Glas)
- Horn-zu-Horn 52 mm
- Bandanstoร 20 mm
- Super-LumiNova-Leuchtmasse
- Saphirglas, beidseitig entspiegelt
- Wasserdichtigkeit 60 bar / 600 Meter
- Preis: 1985โฌ (am Stahlband), inklusive Einfuhrumsatzsteuer/Zoll und Versand
INHALT
Generationenwechsel bei Titoni: Olivier Schluep im Interview
Unabhรคngige, waschechte Familienbetriebe wie Titoni sind in der Uhren-Branche heute leider extrem selten: Tatsรคchlich kann man nur bei den wenigsten groรen Uhrenmarken davon sprechen, dass diese unabhรคngig oder gar in der Hand der Grรผnderfamilie sind. Viele Uhrenmarken, deren Ursprรผnge hรคufig sogar bis ins 19. Jahrhundert zurรผckreichen, gehรถren heute zu einem der wenigen groรen Uhrenkonzerne wie der Swatch Group (Omega etc.), LVMH Moรซt Hennessy (TAG Heuer etc.) oder Richemont (Panerai etc.) – woran natรผrlich auch die Quarzkrise nicht ganz “unschuldig” ist, die den Uhrenmarkt in den 70er und 80ern ganz schรถn durcheinandergewirbelt hat. Neben Titoni sind beispielsweise heute noch Mรผhle-Glashรผtte, Wempe, Audemars Piguet und Cattin & Cie in der Hand der jeweiligen Grรผnderfamilien – viel mehr sind’s leider nicht.
Vor dem Hintergrund des Generationenwechsels bei Titoni steht Olivier Schluep, der zusammen mit seinem Bruder Marc seit 2022 die Geschรคfte fรผhrt, Rede und Antwort…
Olivier Schluep im Interview
Warm-Up: รber Olivier Schluep persรถnlich
CHRONONAUTIX: Stellen Sie sich bitte kurz vor!
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die seit je her in der Uhrenindustrie tรคtig ist. Unser Urgroรvater Fritz Schluep hatte die Firma im Jahr 1919 gegrรผndet.
Bereits wรคhrend der Schulzeit konnten mein Bruder Marc und ich Einblicke in die Firma gewinnen, durften damals schon mehrere Male nach Asien reisen, und auch beim gemeinsamen Abendessen in der Familie war das Geschehen in der Uhrenbranche natรผrlich immer eines der wichtigsten Themen. Durch diesen direkten Kontakt zur Uhrenbranche konnten wir bereits frรผh Erfahrungen aus erster Hand sammeln.
Nach dem Abschluss meines Betriebswirtschaftsstudiums war ich zuerst in einem internationalen Beratungsunternehmen tรคtig. Das hat allerdings nicht unbedingt meinen lรคngerfristigen beruflichen Vorstellungen entsprochen, und so war es fรผr mich relativ schnell klar, dass ich in die Uhrenbranche und damit ins Familienunternehmen einsteigen mรถchte.
Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass mein Entschluss richtig war โ trotz der aktuell schwierigen Zeit mit der Pandemie. Aber es ist ein schรถnes Gefรผhl, zusammen mit meinem Bruder unser wertvolles Familienerbe weiterzutragen.
CHRONONAUTIX: Angenommen Sie hรคtten eine Zeitmaschine โ in welches Jahr wรผrden Sie reisen und warum?
Ich bin von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch. Ich will verstehen, wie die Dinge funktionieren und warum sich etwas so und nicht anders entwickelt hat. Deshalb wรผrde ich mit einer Zeitmaschine unter anderem gerne in die 1980er Jahre zurรผckreisen, in die Zeit der Quarzkrise.
Ich habe schon sehr viel darรผber gehรถrt, gelesen und mitbekommen und glaube, dass dies sicher eine spannende, wenn aber auch schwierige Zeit fรผr die Uhrenindustrie gewesen sein muss. Mich interessiert die Frage, warum einige Uhrenfirmen รผberlebt haben und andere nicht. Da kann man bestimmt einiges lernen, auch fรผr die Zukunft.
Daneben gibt es fรผr mich weitere spannende Zeitpunkte, wie z.B. die Grรผndung unserer Firma im Jahre 1919 oder das enorme Wachstum in China in den letzten 20 Jahren, die ich gerne miterlebt hรคtte.
CHRONONAUTIX: Wenn der Tag 48 Stunden statt 24 Stunden hรคtte โ fรผr was wรผrden Sie die zusรคtzliche Zeit nutzen?
Die Zeit wรผrde ich nutzen, um eine Ausbildung zum Uhrmacher zu absolvieren. Mich fasziniert die Prรคzision, die mit einem Uhrwerk verbunden ist. Die vielen Einzelteile, die es braucht, damit eine Uhr am Schluss auch richtig tickt. Eine Uhr erinnert ja auch immer an das Vergehen der Zeit, an den Wert des Augenblicks.
Da ich mit meinem Betriebswirtschaftsstudium keine technische Ausbildung hatte, hatte ich in den letzten Jahren in diesem Bereich viel zu lernen. Natรผrlich in begrenztem Maรe, da ich ja noch andere Aufgaben wahrnehmen muss. Vielleicht ist das aber auch gut so, denn wir haben genรผgend Spezialisten im Haus, die das viel besser machen als ich.
Und natรผrlich wรผrde ich, wenn der Tag zweimal so lang wรคre, noch etwas mehr Zeit in meine Hobbies investieren. Wie zum Beispiel Fuรball spielen oder Zeit in den Bergen verbringen.
CHRONONAUTIX: Welchen Tag bzw. welche Uhrzeit werden Sie nie vergessen?
Es gibt mehrere Momente, die ich nie vergessen werde. Auf die Firma Titoni bezogen ist einer der unvergesslichen Tage der 29. Mai 2019, als wir in der Nรคhe von Shanghai in China zusammen mit unseren Hรคndlern sowie Mitarbeitern das 100-jรคhrige Bestehen unserer Firma feiern und mein Bruder und ich uns als Vertreter der vierten Generation vorstellen durften. Das war schon ein sehr spezieller Augenblick.
รber Titoni und den Uhrenmarkt
CHRONONAUTIX: Mehr als vier Jahrzehnte lang hat Ihr Vater, Daniel Schluep, die Titoni AG geleitet. Nun, im Jahre 2022, gibt er den Stab an seine beiden Sรถhne โ Sie und Ihren Bruder Marc โ weiter. Sie beide รผbernehmen damit die Geschรคfte in der vierten Generation mit rund 50 Mitarbeitern. Kann man auf solch eine Verantwortung รผberhaupt so wirklich vorbereitet werden?
Nein, das ist natรผrlich schwierig. Bei uns funktioniert die รbergabe glรผcklicherweise schrittweise und nicht auf einen Schlag, wie das z.B. bei meinem Vater der Fall war.
Dadurch, dass unser Vater nach wie vor hin und wieder in der Firma ist und uns im Hintergrund unterstรผtzt, profitieren wir weiterhin stark von seiner langjรคhrigen Erfahrung. Zudem haben wir viele langjรคhrige Mitarbeiter, welche unser Unternehmen und sich untereinander sehr gut kennen. Dieses vertraute, schon fast familiรคre Verhรคltnis, erleichtert uns die Arbeit sehr.
CHRONONAUTIX: Wie gestaltet sich der Generationenwechsel praktisch?
Ich sitze zusammen mit meinem Bruder im gleichen Bรผro. Unser Vater war beispielsweise heute Vormittag ebenfalls hier. Wir haben uns รผber diverse Themen ausgetauscht, was sehr spannend ist. Jahrzehntelange Erfahrungen treffen dadurch auf neue Ideen, wie beispielsweise der stรคrkere Fokus auf den Onlinevertrieb oder die Entwicklung neuer Produkte.
Dieses harmonische Zusammenspiel unter den Generationen bringt uns vorwรคrts, und ich bin der Meinung, dass wir dadurch eine gute Position fรผr die Zukunft haben.
Dann haben wir durch die Co-Geschรคftsleitung mit meinem Bruder die Aufgaben aufgeteilt: Wรคhrend sich Marc um den asiatischen Markt kรผmmert, beschรคftige ich mich mit dem Aufbau des europรคischen Marktes sowie dem Ausbau der digitalen Kommunikation. Das macht Freude, weil jeder von uns so sein Spezialgebiet hat und weiterentwickelt.
CHRONONAUTIX: Der Uhrenmarkt ist geprรคgt von groรen Konzernen wie der Swatch Group, LVMH oder Richemont (mit Marken wie Omega, Zenith, IWC). Heute kann man nur bei den allerwenigsten grรถรeren Uhrenherstellern davon sprechen, dass diese (Konzern-)unabhรคngig, geschweige denn nach wie vor in der Hand der Grรผnderfamilie sind โ so wie das bei Titoni der Fall ist. Wo sehen Sie Vorteile, aber auch Nachteile, in Ihrer Konzernunabhรคngigkeit?
Der grรถรte Vorteil ist sicher, dass wir sehr langfristig orientiert sind. Bei uns werden Entscheidungen immer im Hinblick auf einen lรคngeren Zukunftshorizont gefรคllt. Ein gutes Beispiel ist unser eigenes Werk, das T10. Kurzfristig lohnt es sich kaum, ein eigenes Uhrwerk zu entwickeln, da es sich bei einem solchen Projekt fรผr eine Firma in unserer Grรถรe um eine finanziell groรe Investition handelt. Dennoch sind wir รผberzeugt, dass uns dieses Projekt langfristig weitere Erfahrungen und Know-how in der Produktion von mechanischen Werken geben wird.
Ein Nachteil, wenn man das so bezeichnen will, besteht darin, dass wir durch unsere Grรถรe und die Unabhรคngigkeit nur einen Teil der Wertschรถpfung selber machen kรถnnen und letztendlich stark auf die Unterstรผtzung von anderen Betrieben (z.B. Zulieferern, Distributoren) angewiesen sind.
Dadurch, dass wir vollstรคndig eigenfinanziert sind, ist es immer unser eigenes Kapital, das investiert wird und nicht das eines Investors, wodurch man sicher etwas vorsichtiger ist. Das kann lรคngerfristig gesehen sogar ein Vorteil sein.
CHRONONAUTIX: Titoni ist seit Jahrzehnten vor allem auf fernรถstliche Absatzmรคrkte fokussiert. In Deutschland gibt es grade mal vier Hรคndler, die Titoni-Uhren fรผhren. Dem stehen 600 Verkaufsstellen in China gegenรผber. In den letzten Jahren scheint Titoni aber auch verstรคrkt westliche Mรคrkte ins Auge zu fassen โ warum so spรคt? Ist ein Ausbau der Einzelhandelspartner im deutschsprachigen Raum geplant oder liegt der Fokus auf dem Online-Direktvertrieb?
Ja, das ist richtig. Wir haben uns in den letzten 50 Jahren aus historischen Grรผnden vor allem auf den fernรถstlichen Markt fokussiert. Mein Groรvater hatte den asiatischen Markt schon frรผh entdeckt, als noch niemand nach Osten schaute. Als Firma in unserer Grรถรe ist es natรผrlich extrem wichtig, dass wir uns fokussieren. Da sich die Vorlieben der westlichen Kunden von denen der asiatischen Kundschaft unterscheiden, war es schwierig, sich auf beide gleichzeitig zu fokussieren.
Aktuell haben wir das Gefรผhl, dass sich die Geschmรคcker der Kunden in Ost und West vermehrt รผberschneiden bzw. angleichen. Produkte wie die Seascoper 600 kommen sowohl beim europรคischen wie dem asiatischen Publikum gut an.
Ein Einstieg in einen neuen Markt ist nie einfach und vor allem auch kostenintensiv. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, in Europa zu Beginn vor allem auf den Online-Direktvertrieb zu setzen. Spรคter, wenn die Zeit reif ist, werden wir aber bestimmt auch die Zusammenarbeit mit Einzelhandelspartnern anstreben.
CHRONONAUTIX: Inwiefern unterscheiden sich der hiesige und der fernรถstliche Uhrenmarkt? โTickenโ die Kunden gรคnzlich anders?
Ja und nein. Es gibt gewisse Produkte, welche im asiatischen Markt sehr gefragt, hier jedoch fast unverkรคuflich sind. Andere Produkte sprechen jedoch ein viel breiteres Zielpublikum an.
Grundsรคtzlich sind die asiatischen Kunden markenorientierter als wir im Westen. Dort geht es noch mehr um den Status, wie zum Beispiel, dass man im Besitz einer Schweizer Uhr ist. Das ist bei uns weniger der Fall.
Diese unterschiedlichen Bedรผrfnisse unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Mit dem Fokus auf unsere Grundwerte, d.h. auf erstklassige Qualitรคt, auf Unabhรคngigkeit und Schweizer Uhrmacherkunst, werden wir auch in Zukunft alles geben, um die Wรผnsche der unterschiedlichen Kundschaften zu erfรผllen.
CHRONONAUTIX: Titoni hat mit dem T10 im Rahmen des 100-jรคhrigen Firmenjubilรคums ein eigenes, Chronometer-zertifiziertes Manufakturkaliber mit 72 Stunden Gangreserve prรคsentiert. Welches Ziel verfolgt Titoni mit der Eigenentwicklung? Hat Titoni fรผr die Entwicklung des Manufakturkalibers einen Partner ins Boot geholt?
Mit der Entwicklung unsers eigenen Werks mรถchten wir, wie ich das schon erwรคhnt habe, unsere Unabhรคngigkeit sowie unser Know-how im Bereich des mechanischen Werks weiter stรคrken. Selbstverstรคndlich setzen wir gleichzeitig und weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit unseren langjรคhrigen Partnern.
Einige Leute sind der Ansicht, dass es aus Kostengrรผnden fรผr eine Uhrenfirma in unserem Preissegment keinen Sinn ergibt ein eigenes Werk zu entwickeln.
Das ist natรผrlich teilweise richtig, da die Produktion eines Uhrwerks, wie bei den meisten anderen Produkten auch, erst bei hรถheren Stรผckzahlen interessant wird. Wir fokussieren uns schon seit รผber 100 Jahren auf mechanische Uhren. Daran soll sich auch in Zukunft nichts รคndern. Und so gesehen ist die Eigenentwicklung eines mechanischen Werks fรผr uns das Pรผnktchen auf dem i.
Das Design und die Konstruktion des T10-Manufakturkalibers haben wir intern, ausgerichtet auf unsere Bedรผrfnisse, entwickelt. Somit liegen alle Plรคne und das technische Know-How vollstรคndig bei uns.
CHRONONAUTIX: Was sind die wichtigsten Ziele fรผr Titoni innerhalb der nรคchsten fรผnf Jahre?
Wir wollen unsere Position als unabhรคngiger und familiengefรผhrter Uhrenhersteller weiter stรคrken. Dies einerseits durch den Einstieg von Marc und mir als Vertreter der vierten Generation in die Firma sowie mit der Weiterentwicklung unseres eigenen Uhrenwerks. Darin liegt noch viel Potential verborgen, das in den nรคchsten Jahren zur Entfaltung kommen mรถchte.
In Bezug auf die Absatzmรคrkte wollen wir neben der Beibehaltung unserer guten Position im asiatischen Markt auch die Bekanntheit auf dem westlichen Markt weiter stรคrken. Ich bin รผberzeugt, dass wir das auch schaffen werden!
Titoni Seascoper 600 damals und heute: Test und Erfahrungen
Die erste Seascoper-Taucheruhr erschien erstmalig im Jahre 1963 – damals noch unter dem Namen Felca, der ursprรผnglich im Jahre 1919 von Fritz Schluep auf den Markt gebrachten Marke. Die Felca Seascoper kam damals in einer Vielzahl an Varianten, darunter auch eine Variante im beliebten Super-Compressor-Gehรคuse, die u.a. offiziell von der Tauchereinheit der Sรผdafrikanischen Polizei genutzt wurde.
Im Jahre 1952 fรผhrte die zweite Schluep-Generation die Marke Titoni ein, die parallel zur Marke Felca gefรผhrt wurde. Und so lancierten die Schweizer in den 70er Jahren auch eine Titoni Seascoper-Referenz 848 mit charakteristischer, roter Lรผnette:
Das 100-jรคhrige Firmenjubilรคum haben die Schweizer zum Anlass genommen, um die Seascoper neu aufzulegen – und zwar nicht mit irgendeinem Kaliber, sondern mit dem ersten hauseigenen, Chronometer-zertifizierten Manufakturkaliber (dazu spรคter mehr).
Viel hat das Design der frรผheren Titoni Seascoper aber nicht mit der aktuellen Seascoper 600 zu tun: Anstelle einer Retro-Neuauflage entschied sich Titoni fรผr eine grundlegend neue Gestaltung. So kommt die Seascoper 600 mit klassischen, gleichzeitig aber auch modernen Elementen. Insbesondere die charakteristischen, extragroรen Ziffern auf “12”, “6” und “9 Uhr” stechen ins Auge. Die Ziffern sind โ genau wie die Taucheruhren-typisch runden Stundenindizes โ appliziert und mit Super-Luminova belegt, die im Dunkeln blรคulich leuchtet. Die Verarbeitung ist auf einem Top-Niveau, bis ins kleinste Detail.
Der Kontrast und damit die Ablesbarkeit ist bei der Seascoper 600 optimal, vor allem dank der beidseitigen Entspiegelung des Saphirglases, die im Zusammenspiel mit der auf Hochglanz polierten Lรผnetteneinlage aus Keramik und dem polierten Finish von Indizes, Ziffern und Zeigern sehr hochwertig, aber auch etwas “bling bling” wirkt.
Die Ziffern und Indizes auf der Lรผnette sind vertieft bzw. eingefrรคst, das farblich rot gefรคrbte erste Viertel der Lรผnetteneinteilung (0 bis 15) kommt รผbrigens nur bei der navyblauen Variante der Seascoper (navyblaues Zifferblatt + navyblaue Keramikeinlage) zum Einsatz und sorgt fรผr eine sportliche Note. Schade nur, dass der rote Akzent nicht auch auf dem Zifferblatt aufgegriffen wird (zum Beispiel rote Spitze des Sekundenzeigers, roter “Seascoper”-Schriftzug oder dergleichen).
Das Gehรคuse der Seascoper 600 ist schwer und massiv. Die Flanken sind auf Hochglanz poliert, die Oberseite der Hรถrner ist fein satiniert. Die Krone ist schรถn griffig und gut dimensioniert, der Kronenschutz aber recht klein, fast schon etwas schรผchtern. Sehr schรถn ist die polierte Fase an der Innenseite (!) der Hรถrner, die fรผr eine groรe Liebe zum Detail spricht.
Ein weiteres “Gutsel” ist der verschraubte Gehรคuseboden mit einem Innenring mit angedeuteten Nieten, der im Zusammenspiel mit dem Saphirglasfenster an ein Schiffsbullauge erinnert. Das Sichtfenster ermรถglicht einen Blick auf das Manufakturkaliber T10 (dazu gleich mehr) – und das ist dank seiner Schliffe und des vergoldeten Rotors durchaus ansehnlich, wenngleich die Bullaugen-Optik gleichzeitig die Sicht etwas verbaut.
Dennoch finde ich es natรผrlich gut, dass Titoni das T10 nicht hinter einem Stahlboden versteckt – so wie das bei Taucheruhren mit hoher Wasserdichtigkeit normalerweise der Fall ist, denn ein Stahlboden ist in aller Regel gรผnstiger in der Produktion, da ein Sichtfenster ein deutliches Plus an Prรคzision, zum Beispiel fรผr die Dichtungen und das Glas, verlangt.
Wie der Name schon sagt kommt die Seascoper 600 mit einer Wasserdichtigkeit in Hรถhe von satten 600 Meter (60 bar). Das ist weit รผber der internationalen Norm fรผr Taucheruhren nach ISO (die verlangt 200 Meter) und sogar deutlich besser als bei Schweizer Spitzenmodellen wie der Rolex Submariner (300 Meter).
Nun kann man aber natรผrlich hinterfragen, ob so eine hohe Wasserdichtigkeit fรผr Otto-Normal-Uhrenfreunde wirklich notwendig ist – viel mehr Wasserkontakt als Hรคndewaschen/Badewanne/Dusche/Pool oder dergleichen bekommen die allermeisten Taucheruhren auf dieser Welt (bzw. deren Besitzer) nรคmlich nicht. In der Hinsicht darf man natรผrlich kritisch einwenden, ob 60 bar nicht etwas “overengineered” sind.
Gleiches gilt fรผr das Helium-Ventil, das recht unscheinbar an der Gehรคuseseite auf “9 Uhr” untergebracht ist: Dieses erhรถht per se (obwohl gemeinhin angenommen) nicht die Wasserdichtigkeit, sondern hat im Sinne eines Sicherheitsventil den Zweck, in Phasen des abnehmenden Druckes (Dekompression beim Auftauchen oder in der Dekompressionskammer) fรผr einen Druckausgleich zu sorgen – notwendig ist das beispielsweise beim professionellen Sรคttigungstauchen bzw. Tiefseetauchen wรคhrend der Dekompressionsphasen in der Druckkammer, damit das Uhrglas nicht vom Gehรคuse abploppt. Vergleichbar ist das Prinzip des Heliumventils mit einem Schnellkochtopf: Ist der Druck im Topf durch den Wasserdampf zu hoch, so entweicht durch das Rรผckschlagventil ein Teil der Flรผssigkeit – genau wie das Helium aus der Uhr.
Am Ende des Tages bin ich persรถnlich eher pragmatisch veranlagt: Ich hรคtte mich sehr gut auch damit anfreunden kรถnnen, wenn Titoni bei der Seascoper 600 auf ein Heliumventil verzichtet hรคtte und sagen wir mal “nur” 30 bar Wasserdichtigkeit an Bord gewesen wรคren. Dadurch wรคre (konstruktionsbedingt) vielleicht auch eine etwas geringere Gehรคusehรถhe mรถglich gewesen – die ist mit 14,5 mm zwar in einem vertretbaren Rahmen, aber eben auch nicht ganz ohne.
Das Stahlband im klassischen, dreiteiligen “Oyster”-Stil ist mit Blick auf die Preisklasse haptisch bzw. qualitativ gelungen. Kleiner Wermutstropfen: Die Bandglieder sind leider nur verstiftet – in der Preisklasse der Seascoper 600 hรคtte ich ehrlich gesagt verschraubte Bandglieder erwartet.
Die Faltschlieรe kommt mit einem integrierten Feinjustierungsmechanismus, der sich ganz simpel รผber den Druck auf das Titoni-Pflaumenblรผtenlogo auslรถsen lรคsst. Um rund sechs Millimeter lรคsst sich das Stahlband somit verkรผrzen oder verlรคngern, was meinen Erfahrungen nach im Sommer mit steigenden Temperaturen Gold wert ist, um das Band etwas “luftiger” einzustellen (und Tausend mal sinnvoller als eine klassische Taucherverlรคngerung ist).
Solch ein Feineinstellungsmechanismus verlangt naturgemรคร nach mehr Platz, da die Mechanik dahinter natรผrlich irgendwo untergebracht werden muss. Mit 9 mm Dicke trรคgt die Schlieรe daher durchaus merkbar auf, was beim Arbeiten mit Maus und Tastatur schon manchmal etwas nerven kann. Dennoch wรผrde ich ein Stahlband mit Feinjustierung immer bevorzugen.
Seit Februar 2022 bietet Titoni auรerdem ein Textilband aus Nylon im zweiteiligen Nato Strap-Stil an, dessen Farben perfekt zur Seascoper 600 passen. Eine Besonderheit: Das Band ist zu 100% aus Ozeanplastik, das von der Schweizer Tide Ocean SA im Auftrag von Titoni produziert wird. Tide Ocean sammelt Plastikmรผll in und an den Weltmeeren, sortiert, wรคscht und schreddert diesen, um im Upcyclingverfahren das Material fรผr die Uhrenbรคnder zu produzieren.
Das Textilband kommt auรerdem mit Schnellwechselfederstiften, mit denen man das Band werkzeuglos und schnell entfernen kann. Leider kommt das Stahlband nicht mit Schnellwechselfederstiften, wodurch ein Wechsel von Stahl- auf Textilband nicht ohne Werkzeug mรถglich ist.
Titoni Seascoper 600 und das Manufakturkaliber T10
Im Jahre 2013 fasste Titoni den Entschluss ein hauseigenes Kaliber zu entwickeln und sich damit in die Schweizer Riege der Manufakturen einzureihen – pรผnktlich zum 100-jรคhrigen Firmenjubilรคum war es soweit und Titoni prรคsentierte das Manufakturkaliber T10, das komplett hรคndisch im eigenen Hause in Grenchen montiert wird.
Nun darf man natรผrlich grundsรคtzlich immer Fragen, was denn ein Manufakturkaliber fรผr handfeste Vorteile gegenรผber “Stangenware” von Sellita oder dergleichen vorzuweisen hat. Von einem gewissen Exklusivitรคtscharme mal abgesehen ist das zum einen vor allem eine grรถรere Unabhรคngigkeit von externen Lieferanten (dazu gleich mehr).
Zum anderen setzen viele Uhrenhersteller, die ein eigenes Manufakturkaliber in petto haben, vor allem auf eine deutlich verbesserte Gangreserve gegenรผber Standardkalibern – und das ist auch beim Titoni T10 der Fall, das mit 72 Stunden Gangreserve weit รผber den rund 40 Stunden des Sellita SW200 liegt.
Lรถblich: Titoni “erkauft” die hohe Gangreserve nicht mit einer reduzierten Frequenz wie das etwa beim Powermatic 80 oder dem Longines L888.2 (Basis Eta A31.L01) mit 64 Stunden Gangreserve und 25200 bph der Fall ist – das T10 tickt mit zeitgemรครen 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (28.800/3.600 = 8 Schlรคge pro Sekunde; 4 Hertz), was fรผr einen schรถn schleichenden Sekundenzeiger und eine langfristig gute Ganggenauigkeit sorgt, da hochfrequentere Kaliber die alltรคglichen Stรถรe und Erschรผtterungen schneller kompensieren als niederfrequente Uhren, d.h. sie geraten fรผr einen geringeren Zeitraum aus dem Takt und legen damit in der Summe eine kleinere Gangabweichung an den Tag.
Das i-Tรผpfelchen beim Manufakturkaliber T10 ist eine Chronometer-Zertifizierung von der Schweizer COSC, die eine Gangabweichung von -4 bis +6 Sekunden pro Tag garantiert. Satte 15 Tage werden die Werke in fรผnf Lagen und bei drei verschiedenen Temperaturen (8 ยฐC, 23 ยฐC, 38 ยฐC) von der COSC getestet, bevor sie an Hersteller wie Titoni zurรผckgesandt werden. Das COSC-Zertifikat in Papierform liegt der Seascoper 600 bei. Was will man mehr?
Mal ganz unabhรคngig von den technischen Vorzรผgen des T10, sollte sich Titonis Entscheidung ein eigenes Manufakturkaliber zu entwickeln mit Blick auf die Querelen zwischen der Swatch Group bzw. ETA und der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) als strategisch sinnvoll und weitsichtig herausstellen, da die Liefersituation in den letzten Jahren mehr als einmal ziemlich unsicher war. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Weko eigentlich das Ziel verfolgt hat, das Uhrwerke-Monopol der ETA schrittweise abzubauen – de facto hat das nun dazu gefรผhrt, dass heute kaum noch ein Uhrenhersteller an ETA-Werke kommt und daher kaum noch ein Weg an der Schweizer Sellita SA vorbeifรผhrt, die als einziger Werkelieferant derzeit offenbar die richtige “Mischung” aus hoher Qualitรคt, Preis, Image und vor allem Produktionskapazitรคten zu haben scheint, um die vielen vielen Uhrenmarken, die auf Schweizer Kaliber setzen wollen (oder mรผssen, um weiter Swiss Made sein zu dรผrfen), beliefern zu kรถnnen. Ronda Mecano R150? Eterna-Kaliber 39? STP-Kaliber 1-11 (Fossil-Gruppe)? Alles eher Randerscheinungen, die sich “in der Breite” nicht so recht durchsetzen wollen (aus verschiedenen Grรผnden).
Das Kaliber T10 ist fรผr Titoni, wie Olivier Schluep im Interview ja bereits erlรคutert hat, in der Summe sicherlich ein nicht zu verachtender Baustein, um die Unabhรคngigkeit als Familienunternehmen nachhaltig zu gewรคhrleisten.
Fazit zur Titoni Seascoper 600
Wie die meisten Uhrenhersteller hat auch Titoni die Preise 2022 nicht unwesentlich erhรถht: So kostet die Seascoper 600 am Stahlband statt ursprรผnglich 1.595โฌ nunmehr 1985โฌ, inklusive Einfuhrumsatzsteuer/Zoll und Versand.
Trotzdem ist das Preis-Leistungs-Verhรคltnis nach wie vor sehr gut: Die Seascoper 600 deckt quasi alles ab, was man sich von einer hochwertigen Schweizer Taucheruhr wรผnscht: Manufakturkaliber mit satter Gangreserve, Chronometer-Zertifizierung, (zu?) hohe Wasserdichtigkeit, Keramiklรผnette, hochwertige und moderne Optik sowie eine Feinjustierung beim Stahlband. Da kann sich die รคhnlich teure HydroConquest Automatik Keramik vom Wettbewerber Longines noch das eine oder andere abgucken (vor allem mit Blick auf Stahlband/Schlieรe und Werk).
Kleinere Wermutstropfen bei der Titoni Seascoper 600 sind die leider nur verstifteten Bandglieder, die wegen der Feinjustierung etwas hoch bauende Schlieรe und der fehlende Schnellwechselmechanismus beim Stahlband.
Wenn ich auรerdem noch zwei Wรผnsche frei hรคtte, wรคre es zum einen ein Upgrade des Kalibers T10 um eine amagnetische Silizium-Spiralfeder (gerne auch als aufpreispflichtige Option). Zum anderen kรถnnte ich mir die Seascoper 600 auch sehr gut an einem FKM- oder Viton-Kautschukband mit vollintegriertem (!) Bandanstoร vorstellen – was nicht ist, kann aber ja vielleicht noch werden.
Neben der Longines HydroConquest seien auch Taucheruhren wie die Formex REEF (Chronometer-zertifiziert), die Maurice Lacroix Aikon Venturer oder die Sinn U1 / Sinn U50 in der Preisklasse bis 2000โฌ als Alternativen genannt – ein Manufakturkaliber mit der Extraportion Gangreserve haben diese allerdings nicht an Bord.
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Nun, vor einem Jahr war ich kurz davor, die Uhr zu kaufen. Das gesamte Konzept zu dem Preis ist an sich unschlagbar. Jetzt das “Aber”, irgendwas hatte mich gestรถrt, die Uhr immer wieder angeschaut….es war das Schriftbild der Zahlen. Wie schafft man es nur, oder was denkt sich jemand dabei, an einer Uhr drei verschiedene Schrifttypen fรผr die Zahlen zu verwenden. Auf der Lunette, dem Zifferblatt und dann noch das Datum mit jeweils anderen Zahlen, und das sieht man jeden Tag bei jedem Blick auf die Uhr. Fรผr mich ein absolutes No Go.
Hallo Mario, sehr interessanter Artikel รผber diese fรผr viele noch unbekannte Marke, was aber aufgrund der Fokussierung auf den chinesischen Markt nicht wirklich verwundert. Ich bin รผber Bartels-Watches auf Titoni aufmerksam geworden. Als stolzer Besitzer einer Seascoper in bicolor kann ich Dein Fazit nur bestรคtigen, obwohl mich die tolle Schlieรe wegen der Hรถhe nicht wirklich stรถrt. Besonders begeistert hat mich zum einen der Verkauf, mir wurde die sehr seltene Bicolor extra “zurรผckgelegt” und zum anderen der Service, denn eine Gangabweichung jenseits der Chronometernorm wurde extrem schnell und professionell รผber die Servicewerkstatt behoben. Jetzt lรคuft sie wieder tadellos und ist neben U1, Stowa Prodiver, Melanocetus II und Circula Aquasport mein absoluter Lieblings-Diver. Das Kรผrzen des Armbandes hat i. ร. mein Uhrmacher erledigt, ein Textilband wรคre allerdings fรผr diese Variate noch wรผnschenswert. Vielen Dank fรผr Deine klugen Kommentare. LG Werner
Eine sympatische Marke, Familie und Uhr (nicht nur diese!)
Erwรคge ich tatsรคchlich zu kaufen, auch um die Marke zu unterstรผtzen. Ich muร aber sagen das der Schritt mit dem Manufaktur Kaliber Gold wert ist, denn eine weitere Selita-Uhr brauche ich nicht.
1700โฌ ist klar eine Ansage, ich habe seiner Zeit 2000โฌ fรผr meine 14060M Submariner bezahlt, und spรคter 4000โฌ fรผr eine 114060… Ein sehr guter Preis, aber die Stifte im Band?? Bitte รคndern oder dem Kunden anbieten eine auf seinen Arm angepaรte Uhr auszuliefern, machen einige Hersteller.. Dann ist es vรถllig ok! Ganz liebe Grรผรe an ‘Chrononautix’, den stolzen Papa und die Titoni-Brรผder! Artur
Ich habe das Glรผck, diese tolle Uhr zu besitzen und bin aufgrund der Qualitรคt sehr begeistert, gerade wenn ich sie mit deutlich teureren Modellen anderer Hersteller vergleiche. Der absolute “Geheimtipp” auf die Frage: “Hochwertige Uhr im Diverstil” !
Und auf das bestellte Textilband bin ich auch gespannt, denn das verรคndert die Uhr sicherlich noch einmal deutlich….
Ich mรถchte auch den Service von Titoni lobend erwรคhnen!
Bei meiner Seascoper hat das Band โgequietschtโ, was mich fast wahnsinnig gemacht hat.
Ein kurzes Video in die Schweiz und schon wurde die Uhr abgeholt und kurz darauf mit einem neuen Band wieder geliefert. Das ist Service, wie man es sich wรผnscht.
Es wird nicht meine letzte Titoni bleiben. Leider ist die Stahl/ Gold Variante zu nahe an meiner Tudor. Aber da kommt bestimmt noch was Schlnes in der Zukunft.
Hallo Mario,
Groรartige (hier schlieรe ich mich Ben an) Uhr, lesenswerter Artkel, sehr gute Fotos. Deinem Wunsch nach einer Silizium Spirale wรผrde ich mich aber sofort anschlieรen. Man hat im Hause Titoni ein eigenes Werk mit einem Durchmesser von fast 30 mm konstruiert. Das war bekanntermaรen einmal der Standard fรผr Werke wie das Zenith 135, das Peseux 260 und das Omega Cal. 30 – bei diesem Durchmesser konnten die Vorgaben der Chronometernorm ideal erfรผllt werden, wenn man keine exotische alltagsuntaugliche Interpretation wie bei โder Kartoffelโvon Zenith wรคhlen wollte. Gemeinsam war diesen Meilensteinen der Uhrwerkskonstruktion die riesige Unruh von zum Teil fast 15 mm Durchmesser.
Bei den heutigen Materialien braucht man fรผr gute und konstante Gangwerte zwar nicht unbedingt eine riesige Unruh, allerdings verbessern sich die Gangwerte mit dem Durchmesser der Unruh, wenn es gelingt die schwingende Masse mรถglichst gering und die Schmierung im Griff zu halten.
Genau hier sitzt Dein und mein Wunsch an: Wenn ich eine Si-Spirale benutze, wird die schwingende Masse kleiner und damit kann ich eine grรถรere Unruh verwenden, die zu besseren Gangwerten bei, durch moderne Werkstoffe bedingt, gleicher Alltagstauglichkeit fรผhrt
Im Titoni T10 ist nach meiner groben Schรคtzung der Unruhreif noch kleiner als im ETA 2824, das einen ca. 20% grรถรeren Durchmesser aufweist. Persรถnlich kรถnnte ich auf 10 Stunden Gangreserve bei der Titoni verzichten und durch das dann kleinere Federhaus mit einer grรถรeren Unruh (mit Si-Spirale) trotzdem noch รผber lรคngere Zeit bessere Gangwerte erreichen sowie einem bei einer Frequenz von 4 Hz mit nicht โruckelndem Sekundenzeigerโ bleiben.
Ich finde fรผr den preis von 1700 โฌ bekommt man aktuell nirgendswo etwas besseres wenn man nur auf Fertigungsqualitรคt & das angesprochene Uhrwerk schaut, groรartige Uhr die viel mehr Aufmerksamkeit verdient hรคtte!