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Neben Retro-Modellen, die sich (mal mehr, mal weniger) nah an den historischen Fliegeruhren-Klassikern des Traditionsherstellers Laco bewegen, haben die Pforzheimer in den letzten Jahren auch zunehmend einen moderneren Ton angeschlagen, zum Beispiel mit der Laco Frankfurt GMT oder (im nicht-aviatischen Bereich) mit der Atacama Quarz UTC. Und genau hier reiht sich die neue Laco Hamburg bzw. Laco Hamburg GMT ein, welche die umfangreichen Tests der Fliegeruhren-DIN 8330 durchlรคuft…

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Eckdaten Laco Hamburg GMT DIN 8330:

  • Schweizer Automatikwerk Sellita SW330, Qualitรคtsstufe Top,
    25 Steine, Stunde, Minute und Zentralsekunde, 24-Stunden-Zeiger,
    Datumsanzeige bei 4 Uhr, Sekundenstoppfunktion, Gangreserve 50 Stunden
  • Gehรคuse aus Edelstahl (904L) dunkel-sandgestrahlt mit Magnetfeldschutz
  • Durchmesser 43,5 mm
  • BandanstoรŸ 20 mm,
  • Hรถhe ca. 13,6 mm
  • Horn-zu-Horn 49,8 mm
  • Gewicht 102,0 g (inklusive Armband)
  • Wasserdicht bis 20 bar / 20 atm / 200 Meter
  • Flaches, beidseitig entspiegeltes Saphirglas
  • Seitliche Gehรคusegravur โ€žDIN 8330โ€œ
  • Edelstahlschraubboden mit Flugzeugrelief, beidseitig drehbare Lรผnette mit Keramikeinlage (belegt mit Super-LumiNova C1), verschraubte Krone
  • Zifferblatt Schwarz matt, aus Weicheisen, arabische Ziffern und Indexe mit Leuchtmasse Super-LumiNova C1 und Dark-Orange belegt
  • Zeiger mit Super-LumiNova C1, Spitze des GMT-Zeiger mit Leuchtmasse Super-LumiNova Dark-Orange belegt
  • Schwarzes, wasserabweisendes Nytech Band, dunkel-sandgestrahlte EdelstahlschlieรŸe, verschraubte Stege, AnstoรŸbreite 20 mm
  • Silberne Aluminiumbox inklusive โ€žDIN 8330โ€œ Schlรผsselanhรคnger
  • Preis: 2390โ‚ฌ (GMT) bzw. 1790โ‚ฌ (Dreizeiger), direkt รผber laco.de oder diverse Fachhรคndler
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Laco: รœber die DIN 8330

Mit dem technologischen Fortschritt wurden klassische Fliegeruhren รผber die Jahrzehnte langsam aber sicher weniger wichtig – unter anderem aufgrund von heute gรคngigen Mehrfach-Redundanzsystemen, die beim Ausfall eines Gerรคtes oder bei einer Stรถrung die Betriebssicherheit des Systems erhalten – also quasi wie ein Reserverad, das automatisch einen platten Reifen ersetzt, wenn ein anderes defekt ist.

Und so wandelten sich Fliegeruhren langsam zu Hilfs- bzw. Backupgerรคten – denn es gilt damals wie heute: Wenn die Borduhr ausgefallen ist, bleibt das Flugzeug am Boden.

Ausnahmen bestรคtigen die Regel: Es gibt auch heute noch Piloten, die darauf trainiert sind, komplett ohne moderne Hilfsmittel zu fliegen. Einige nutzten dabei auch klassische Armbanduhren. Ein Beispiel ist der sogenannte Zero-G-Turn, der mit oder ohne moderne Ausrรผstung durchgefรผhrt werden kann: Eine schรถne und sanfte Drehung eines Flugzeugs kann durch eine Drehung um drei Grad pro Sekunde erreicht werden (drei Grad pro Sekunde entsprechen nach Adam Riese 180 Grad pro Minute) – dafรผr kann man beispielsweise eine Uhr mit einem sehr deutlich sichtbaren Sekundenzeiger verwenden. Aus diesem Grund verfรผgen “richtige” Fliegeruhren immer รผber einen groรŸen zentralen Sekundenzeiger. 

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Die Fliegeruhrennorm DIN 8330: Zeitmesstechnik โ€“ Fliegeruhren (Teil 1:
Anforderungen und Prรผfungen und Teil 2: Konformitรคtsbewertung)
wurde im Jahre 2016 ins Leben gerufen, um eine einheitliche “Blaupause” zur Herstellung moderner und zuverlรคssiger Fliegeruhren zu erschaffen.

Der Kernteam des Arbeitskreises zur Erarbeitung der DIN 8330 war auch mit vielen “nicht-horologischen” Experten besetzt:

  • Airbus Helicopters und Lufthansa Cargo als Vertreter fรผr die Anwenderseite,
  • der Fachhochschule Aachen als ingenieurwissenschaftliches Prรผfinstitut,
  • der DNV-GL L (vormals Det Norske Veritas und Germanischer Lloyd) als Zertifizierungsinstitut,
  • sowie das Deutsche Institut fรผr Normung selbst.
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Ziele und Grundlagen der DIN 8330: Vorgรคnger TESTAF

Uhren nach DIN 8330 sollen die in Flugzeugen und Hubschraubern vorgeschriebenen Instrumente zur Zeitmessung bei Ausfall oder Verdacht auf Stรถrung in vollem Umfang ersetzen.

Die konkreten Ziele der DIN 8330 sind ferner,

  • dass die Flieger-Armbanduhr von den physikalischen Belastungen des Flugbetriebs nicht beeintrรคchtigt wird,
  • dass sie kein Gefรคhrdungspotenzial darstellt,
  • dass sie mit den anderen Bordinstrumenten eines Fluggerรคts kompatibel ist und
  • dass Uhren, die diese Norm erfรผllen, von Genehmigungsbehรถrden, Herstellern und Betreibern von Luftfahrzeugen als Ersatz fรผr ausgefallene Bordinstrumente anerkannt werden.

Das wiederum fรผhrt zu bestimmten Anforderungen an Funktionalitรคt und Zuverlรคssigkeit bzw. Widerstandsfรคhigkeit, die in verschiedenen Tests nachgewiesen werden mรผssen (dazu gleich mehr).

Grundlage der DIN 8330 war der gemeinsam vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen und vom Frankfurter Uhrenhersteller Sinn entwickelte und 2012 der ร–ffentlichkeit vorgestellte frรผhere โ€œTechnische Standard Fliegeruhrenโ€ – kurz: TESTAF.

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Laco Hamburg: Die Tests/Prรผfungen nach DIN 8330

Fรผr die DIN 8330 wurden im Vergleich zu TESTAF Anforderungen mit hรถherer Praxisrelevanz eingefรผhrt, zum Beispiel hinsichtlich der maximal zulรคssigen magnetischen Signatur der Fliegeruhr. Insbesondere auch die Prรผfkriterien fรผr Ablesbarkeit, Vibrationsbelastungen und Bestรคndigkeit gegen flugbetriebstypische Flรผssigkeiten wurden verschรคrft.

Fรผr die Erarbeitung der DIN 8330 wurden daher auch allgemeine luftfahrttechnische Vorschriften berรผcksichtigt: Die Funktionsanforderungen an eine Uhr setzen beispielsweise Punkte aus den Joint Aviation Requirements (JAR-OPS), die 3. DV LuftBO sowie Federal Aviation Regulations (FAR) um. Die Bestimmungen zur Widerstandsfรคhigkeit gegen รคuรŸere Belastungen orientieren sich u.a. an den Vorschriften der EUROCAE ED-14G (Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment).

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Konkret umfassen die DIN 8330-Prรผfungen diese Bereiche:

1.) Funktionalitรคt:

  • Ablesbarkeit (dazu gleich mehr)
  • Bedienbarkeit, auch mit Fliegerhandschuhen
  • Ganggenauigkeit besser als +-30s/Tag bei Temperaturen von โˆ’15ยฐC bis +55ยฐC
  • Gangreserve mindestens 36 Stunden nach Vollaufzug

2.) Widerstandsfรคhigkeit:

  • Wasserdichtigkeit bzw. Resistenz gegenรผber flugbetriebstypische Flรผssigkeiten wie Treibstoffe, Schmier-, Reinigungs- und Enteisungsflรผssigkeiten
  • Schnelle Temperaturwechsel -15 bis +55 Grad Celsius
  • Umgebungsdruck: Unterdrucktest und Druckwechseltest, der die Belastung der Uhr durch den wechselnden Druck bei Auf- und Abstieg eines Luftfahrzeugs im tรคglichen Dauerflugbetrieb simuliert; 2 Stunden in Druckkammer mit mindestens 2.000 Wiederholungen
  • G-Belastungen: 6G fรผr eine Minute, in verschiedenen Lagen
  • Vibrationen: Befestigung an โ€žRรผttelplatteโ€œ mit Band-Frequenz zwischen 2 und 10Hz sowie 30 und 60Hz
  • StoรŸ- und Schlagsicherheit: Komponenten liegen 24 Stunden vollstรคndig ohne Luftkontakt in Flรผssigkeiten wie Kerosin, Schmierstoffe, Lรถsungsmittel oder Enteisungsflรผssigkeiten
  • Magnetfelder

3.) Sicherheit und Kompatibilitรคt:

  • Magnetische Signatur: Die magnetische Signatur einer Fliegeruhr nach DIN 8330 darf die im Luftfahrzeug zugelassenen Magnetkompasse durch ihre rรคumliche Nรคhe nicht signifikant ablenken. Der Test sieht vor, dass die Uhr zunรคchst entmagnetisiert und danach einem homogenen Magnetfeld definierter Feldstรคrke ausgesetzt wird. In einem zweiten Prรผfschritt wird die magnetische Signatur der Testuhr ausgewertet.
  • Blendwirkung: Lichtreflexionen, die den Piloten ablenken oder blenden kรถnnten, mรผssen minimiert werden
  • Kompatibilitรคt mit Cockpitbeleuchtung und Nachtsichtgerรคten nach MIL-STD-3009, d.h. die Ablesbarkeit von Cockpitinstrumenten darf durch die Uhr nicht beeintrรคchtigt werden bzw. das Nachleuchten der Uhr darf die Nutzung von Nachsichtgerรคten nicht beeintrรคchtigen
  • Sichere Bandbefestigung: Verlust der Uhr muss vermieden werden, um Verletzungen oder Blockierung von Steuerelementen zu meiden

Hier einige Eindrรผcke von der Testapparatur:

Bewegtbilder zu den Testablรคufen gibt’s in diesen beiden Videos:

Bevor wir in den eigentlichen Test einsteigen, noch ein paar Worte zur nicht von der Hand zu weisenden ร„hnlichkeit der Laco Hamburg mit den TESTAF- bzw. DIN 8330-Modellen des Frankfurter Uhrenherstellers Sinn: Wie bereits oben erwรคhnt war Sinn eine der Unternehmen, die die Weichen fรผr die DIN 8330 gestellt hat. Und die DIN 8330 wiederum gibt unter dem Punkt “Ablesbarkeit” einen relativ engen Rahmen an das Zifferblatt-Design vor, darunter:

  • Zifferblatt muss matt-schwarz sein
  • kein Rot
  • Nur kontrastreiches WeiรŸ fรผr Indexe, Ziffern
  • Nur eine geringe Anzahl an Ziffern auf dem Zifferblatt
  • Zeiger schwarz/weiรŸ
  • MindestgrรถรŸe des Zifferblattes 27mm
  • Beidseitige Entspiegelung
  • Super-LumiNova

Der kreative Gestaltungsspielraum ist entsprechend recht begrenzt, wurde aber – so viel vorweg – insbesondere bei der Hamburg GMT lรถblicherweise weitgehend ausgeschรถpft.

Laco Hamburg (GMT) DIN 8330 im im Preflight-Check

Historisch betrachtet sind Fliegeruhren ein wesentlicher Eckpfeiler und die Kernkompetenz des Uhrenherstellers Laco. In dieser Hinsicht passt die moderne Laco Hamburg DIN 8330 natรผrlich hervorragend ins Portfolio der Pforzheimer: Das absolut schnรถrkellos aufgebaute Zifferblatt fรผgt sich nahtlos in die Reihe der perfekt ablesbaren, historischen Beobachtungsuhren ein, fรผr die Laco bekannt ist.

Ins Auge stechen dabei vor allem die extragroรŸen Ziffern 3-6-9 und das Dreieck mit zwei Punkten auf “12 Uhr” als eindeutige Orientierungspunkte, auch bei schlechten Sichtverhรคltnissen.

Der Zifferblattaufbau von der GMT-Variante der Laco DIN 8330-Fliegeruhr ist grundsรคtzlich derselbe wie bei der Dreizeigervariante – nur mit dem Unterschied, dass bei der GMT am รคuรŸeren Rand eine 24-Stunden-Skala mit dezent zweiteiliger Farbgebung (grau und schwarz zur Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtstunden) und orangen Ziffern als Referenz fรผr den orangen GMT-Zeiger untergebracht ist. Dadurch rรผcken die sonstigen Indizes etwas weiter in die Mitte. Ansonsten sind die Laco Hamburg DIN 8330 und die Laco Hamburg DIN 8330 GMT absolut baugleich.

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Nur eine neutrale und von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) zugelassene Institution kann die offizielle Zertifizierung darรผber ausstellen, dass eine Uhr alle Anforderungen der DIN-8330 erfรผllt. Und erst dann dรผrfen diese Uhren mit dem bekannten DIN-Zeichen versehen werden – entsprechend trรคgt Laco das DIN-Zeichen auch stolz, aber dezent in grauer Farbe auf dem Zifferblatt oberhalb von “6 Uhr”. Auch eine Gravur an der linken Gehรคuseflanke weist auf die DIN-Konformitรคt hin.

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In Anbetracht des matt-grauen Farbtons denken Uhrenfreunde vielleicht an Titan als Gehรคusematerial. Tatsรคchlich handelt es sich aber um Edelstahl, welches durchgรคngig sandgestrahlt wurde. Dieses Finish passt perfekt zum โ€œtooligenโ€ bzw. funktionalen Charakter der Uhr und erfรผllt die Forderung der DIN 8330 nach minimierten Lichtreflexionen, die den Piloten ablenken oder blenden kรถnnten.

Durchaus bemerkenswert ist, dass das Gehรคuse der Laco Hamburg GMT mit einer Wasserdichtigkeit von satten 200 Meter bzw. 20 bar kommt โ€“ die von der DIN 8330 geforderte Dichtigkeit gegenรผber flugbetriebstypischen Flรผssigkeiten wie Treibstoffe oder Enteisungsflรผssigkeiten wird also locker erreicht (das Modell darf sogar auch bedenkenlos bei Tauchgรคngen mit Ausrรผstung am Arm bleiben). 

Als Gehรคusematerial setzt Laco auf 904L-Edelstahl (auch bekannt als 1.4539 oder bei Rolex als “Oystersteel”), anstelle des gรคngigen 316L-Edelstahls (1.4404) – auch hier, um die Anforderungen der DIN 8330 besser zu erfรผllen: Sowohl 316L als auch 904L-Edelstahl sind zwar austenitische Edelstรคhle, was bedeutet, dass sie eine nichtmagnetische Struktur bei Raumtemperatur haben. Jedoch kann 904L Edelstahl aufgrund seiner hรถheren Legierungsanteile, insbesondere des erhรถhten Nickelgehalts im Vergleich zu 316L dazu beitragen die magnetischen Eigenschaften zu reduzieren (wรคhrend 316L-Edelstahl etwa 10 bis 14 Prozent Nickel enthรคlt, hat 904L-Edelstahl einen hรถheren Nickelgehalt, der in der Regel zwischen 23 und 28 Prozent liegt.).

Das Gehรคuse wird durch eine bidirektional drehbare Lรผnette mit 60 Minuten-Einteilung abgerundet – das Inlay ist dabei aus kratzfester Keramik mit passenderweise matter (und damit ebenfalls reflexionsminimierter) Oberflรคche.

Wie oben beschrieben fordert die DIN 8330 auch eine besonders sichere Bandbefestigung – das hat Laco mit durchbohrten Hรถrnern und verschraubten Stegen anstelle klassischer Federstege gelรถst (insbesondere Paneristi dรผrften sich mit dieser Lรถsung direkt wohl fรผhlen).

Gut geschรผtzt: das Sellita SW330

Die DIN 8330 ist sowohl fรผr Quarz- als auch Mechanikuhren anwendbar. Wenig verwunderlich ist aber, dass sich Laco fรผr den Antrieb der Hamburg DIN 8330 fรผr ein Schweizer Automatikkaliber entschieden hat, namentlich das mit 50 Stunden Gangreserve ausgestattete GMT-Kaliber SW330 bzw. das mit 38 Stunden Gangreserve kommende Dreizeigerkaliber SW200 von der Sellita SA. Beide Kaliber kommen dabei in der hohen Qualitรคtsstufe Top, die eine Ganggenauigkeit von 4 ยฑ4 s/d garantiert (besser ist nur noch die Qualitรคtsstufe Chronometer).

Das Besondere: Das Automatikkaliber wird durch einen innenliegenden Weicheisenkรคfig (bestehend aus Zifferblattunterseite, Werkhaltering und Zwischenboden aus reinem Eisen) geschรผtzt, wodurch typischerweise Magnetismus von bis zu 1000 Gauss weggesteckt werden kann (entspricht 100 Millitesla (mT) 0der 80.000 Ampere pro Meter (A/m); das Prinzip รคhnelt dem des Faradayschen Kรคfigs).

Magnetfeldabschirmung ist durch die historische Brille betrachtet stets ein relevantes Thema in der Geschichte der Aviatik gewesen. So sind beispielsweise die Ablenkspulen von Radarschirmen, die sich in Flugzeugcockpits und Bodenstationen befinden, magnetisch und kรถnnen einen negativen Einfluss auf die Ganggenauigkeit einer mechanischen Uhr ohne speziellen Magnetfeldschutz haben. Auch Stromkreise in Flugzeugen erzeugen Magnetfelder. Der Einsatz eines abschirmenden Weicheisenkรคfigs in einer Fliegeruhr wie der Laco Hamburg bzw. Laco Hamburg GMT ergibt also thematisch absolut Sinn.

Da sich Otto Normal-Uhrenfreunde wohl eher selten in Flugzeugcockpits aufhalten, stellt sich die Frage nach dem Alltagsnutzen. Dazu sei gesagt, dass in unserem Alltag natรผrlich auch in allen mรถglichen Situationen Magnetfelder auftreten kรถnnen. Zum Vergleich: Von einer handelsรผblichen TV-Soundbar gehen ungefรคhr 50 Gauss aus, von einem Tablet 15 Gauss und von einem Bluetooth-Kopfhรถrer rund 4 Gauss – die Magnetfeldabschirmung der Laco Hamburg sollte fรผr quasi alle alltรคglichen Situationen ausreichen, um zu verhindern, dass eine Magnetisierung des Werkes eintritt.

Wegen des Weicheisenkรคfigs ist ein Saphirglassichtboden logischerweise nicht zulรคssig – das ist aber auch nicht schlimm, denn beim Gehรคuseboden hat sich Laco wieder fรผr eine reliefartige, tiefe und hochwertig wirkende Gravur entschieden, die ich auch bei anderen Modellen wie der Laco “Skorpion” liebe. Etwas seltsam wirkt allerdings ehrlich gesagt die Perspektive des dargestellten, startenden Flugzeugs.

Mehr: Experiment: Uhr entmagnetisieren und Auswirkungen von Magnetismus auf Uhren im Alltag

AbschlieรŸende Gedanken

Die Laco Hamburg (GMT) ist fรผr mich die spannendste Laco-Neuerscheinung der letzten Jahre – ein bis ins letzte Detail durchdachter und voll auf Toolwatch gebรผrsteter, moderner Zeitmesser in gewohnt hoher Laco-Qualitรคt, der sich sowohl im aviatischen als auch im nicht-aviatischen Bereich hรถchst zuverlรคssig zeigen dรผrfte. Mir gefรคllt die Laco Hamburg GMT sogar noch etwas besser als die optisch nicht unรคhnliche Laco Frankfurt GMT – preislich liegt die Hamburg GMT allerdings auch merkbar รผber der Frankfurt GMT, was nicht nur darin begrรผndet liegt, dass die Frankfurt GMT seit Erscheinen anno 2019 nie im Preis erhรถht wurde, sondern auch, dass die Hamburg GMT viele zusรคtzliche Eigenschaften spendiert bekommen hat (Weicheisenkรคfig, 904L-Edelstahl, Werksstufe Top…) und der betriebene Test-Aufwand fรผr die DIN 8330-Konformitรคt sicherlich nicht unwesentlich ist.

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Eingebettet in einer hochwertigen Aluminium-Box (passenderweise im Stile eines Koffers) findet sich neben der Uhr auch ein Schlรผsselanhรคnger und ein Echtheitszertifikat.
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Frank T. aus MZ
9 Monate zurรผck

Moin Mario, vorweg, ich mag LACO, besitze 3 Stรผck. Die neue Hamburg รคhnelt der SINN 857 und muss sich daher mit dieser vergleichen lassen. SINN hat die DIN 8330 maรŸgeblich รผber ihre TESTAF-Norm beeinflusst. SINN ist, im krassen MiรŸverhรคltnis zu ihren bekannten Qualitรคtsproblemen, mittlerweile preislich explodiert. Die LACO wird qualitativ besser sein, erscheint mir dennoch mit รผber EUR 2k fรผr eine Edelstahl-GMT mit SELLITA-Werk zu teuer. Ein 22mm Bandanschlag hรคtte dem 43,5mm Gehรคuse sehr gut gestanden und die Hamburg mehr von der Frankfurt distanziert. Zudem verwendet LACO leider C1 Superluminova, dessen Leuchtkraft deutlich unterhalb von C3 liegt. Hier ging die weiรŸe Optik der Zeiger vor deren Funktionalitรคt. Wer eine moderne Flieger GMT sucht, ist mit der auรŸergewรถhnlichen Frankfurt imo besser bedient. Gegen EUR 130 Aufpreis besitzt diese dasselbe SELLITA Topgrade SW330-2-Werk. Schรถnen GruรŸ, Frank