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ANONIMO-Uhren – eine neue Microbrand? Mitnichten, denn mit typischen Microbrands hat die mittlerweile รผber 20 Jahre alte Marke ANONIMO quasi nichts gemeinsam. Wir erinnern uns zurรผck: Im Jahre 1997 รผbernahm die Groupe Vendรดme, aus welcher spรคter der bekannte Luxusuhren-Konzern Richemont hervorgegangen ist, den alteingesessenen italienischen Uhrenhersteller Panerai aus Florenz (ital. Firenze). Im Zuge der รœbernahme wurde auch die Produktion von Italien in die Schweiz verlagert. Ein echter Paukenschlag in der Uhrenindustrie!

Warum ich das erzรคhle? Nun, ihr kรถnnt euch sicherlich vorstellen, dass nicht jeder damalige Panerai-Mitarbeiter einfach mal so die Koffer packen und aus dem schรถnen Florenz in die Schweiz auswandern wollte (oder konnte). Und so kam es, dass sich aufgrund der Initiative von Federico Massacesi ein neues Unternehmen formte – aus ehemaligen Panerai-Mitarbeitern, darunter insbesondere Uhrmacher. ANONIMO Firenze war geboren.

In diesem Artikel tauchen wir zunรคchst noch etwas tiefer in die Geschichte hinter ANONIMO ein. AnschlieรŸend werfen wir einen Blick auf ein aktuelles, besonders charakteristisches Modell: den ANONIMO Militare Chrono…

Eckdaten des ANONIMO Militare Chrono (AM-1120.01):

  • Swiss Made
  • 43,5 mm Durchmesser, 13 mm Bauhรถhe (gemessen ohne Glas), 52 mm Horn-zu-Horn
  • Schweizer Sellita SW300 mit Dubois Dรฉpraz Chronographen-Modul
  • Gewicht (am Lederband): 135 Gramm
  • Saphirglas
  • Saphirglas-Sichtboden, sechsfach verschraubt
  • hรคndisch gebรผrstetes Zifferblatt
  • Patentierter Kronenschutz, integriert in das Lederband
  • Wasserdichtigkeit 12 bar / 120 Meter (zum Schwimmen geeignet)
  • Listenpreis 3890 Schweizer Franken (umgerechnet rund 3600โ‚ฌ)

ANONIMO Uhren – Geschichte und Hintergrรผnde

Man braucht nicht grade das Italienisch-Deutsch-Lexikon rauszukramen, um ANONIMO zu รผbersetzen. Ungewรถhnlich ist es aber natรผrlich schon, eine Uhrenmarke Anonym zu taufen. Das aber begrรผndete der damalige ANONIMO-Chef Massacesi damit, dass er der festen รœberzeugung ist, dass das Produkt einfach wichtiger als der Name sei. Zitat: „I have always been strongly convinced that the product must always be more important than the brand and using the „Anonimo“ (Anonym) brand seemed to be the logic follow-through to this belief.“

Frei รผbersetzt: „Ich war immer der festen รœberzeugung, dass das Produkt stets wichtiger sein muss als die Marke. Die Nutzung der Marke ANONIMO (anonym) erschien in dieser Hinsicht die logische Schlussfolgerung.“

In den Anfangsjahren drรผckte ein unter Italo-Diver-Fans รผberaus bekannter Name ANONIMO seinen Stempel auf: Dino Zei. Der Ingenieur und ehemalige Offizier der italienischen Marine (Marina Militare) รผbernahm nach dem Tod von Giuseppe Panerai im Jahre 1972 das Ruder bei Panerai. Das bewahrte damals den fรผr Panerai absolut รผberlebenswichtigen Geschรคftskontakt zum italienischen Militรคr. Dino Zei war fast 30 Jahre lang als Panerai-CEO aktiv.

Mit Dino Zei hatte ANONIMO also einen รผberaus erfahrenen Berater an Bord, der die Anfangsjahre maรŸgeblich mitprรคgte. So entstand bei ANONIMO sogar eine spezielle Dino Zei-Modellreihe.

Selbstbewusst: „The Master Returns“ – Dino Zei
Dino Zei-Modelllinie bei ANONIMO

Eines der ersten ANONIMO-Modelle war die Millemetri Automatic, eine bis satte 100 bar wasserfeste Taucheruhr, die eine gewisse designtechnische Nรคhe zu Panerai hatte und dennoch eigenstรคndige Elemente einbrachte. Das augenscheinlichste Merkmal von ANONIMO-Uhren war schon damals insbesondere die markant-wuchtige Machart der Gehรคuse. Auch heute noch sind die ANONIMO-Gehรคuse eine echte Besonderheit wie wir gleich im Test des Militare Chrono sehen werden.

ANONIMO Millimetri Taucheruhr, Bild: Scyoung121 / CC BY-SA via Wikimedia

Hier ein paar aktuelle Eindrรผcke aus der ANONIMO-Gehรคuse-Produktion:

Zunรคchst wollte sich ANONIMO eigentlich auf die Herstellung von Private Label-Uhren fokussieren, sprich: Uhren fรผr andere Marken produzieren. Aufgrund der groรŸen Nachfrage nach den hauseigenen Uhren der Marke ANONIMO machten die Italiener allerdings einen Strategieschwenk, um die eigene Marke zu stรคrken.

So kam beispielsweise eine langjรคhrige Kooperation mit den professionellen Industrie-Tauchern der Cooperativa Nazionale Sommozzatori (CNS) zustande. ANONIMO-Uhren der Modellreihe Polluce beispielsweise wurden von den Profi-Tiefseetauchern des CNS tatsรคchlich auf diversen Einsรคtzen in den Tiefen der Weltmeere getragen, u.a. bei Arbeiten an Pipelines, bei Bergungsarbeiten oder im Rahmen des Ozeanographisch-geophysischen Forschungsprojektes GEOSTAR an der Sizialianischen Kรผste in 3500 Meter Meerestiefe (!), welches das Ziel hat, Vulkanausbrรผche besser vorhersagen zu kรถnnen.

Auch diverse Markenbotschafter lachte sich ANONIMO damals an – im Jahre 2005 war beispielsweise niemand geringeres als Oliver Kahn an Bord:

Damals noch knackig-jung: Die polarisierende Torwart-Legende Oliver Kahn

ANONIMO Uhren heute

Seit immerhin รผber 20 Jahren ist ANONIMO nun mittlerweile aktiv. Im Jahre 2012 stieg ein Investor ein, seit 2013 hat ANONIMO seinen Hauptsitz nicht mehr in Florenz. Zwar ist ANONIMO konzernunabhรคngig (was heute leider eine absolute Seltenheit geworden ist), der Unternehmenssitz befindet sich mittlerweile aber in Le Locle – in guter Nachbarschaft vieler bekannter Schweizer Traditions-Hersteller wie beispielsweise Tissot, Zenith oder Montblanc. Seit 2018 ist ein bekanntes Gesicht ANONIMO-Chef: der ehemalige Zenith-Manager Aldo Magada.

Aldo Magada (rechts)

Mit drei Modellreihen ist die Kollektion von ANONIMO heute lobenswerterweise sehr รผbersichtlich. Aldo Magada verpasst ANONIMO auรŸerdem einen deutlich moderneren Anstrich, beispielsweise durch Partnerschaften mit der FIA World Rally Championship (WRC). Aus dieser Kooperation ist eine Sonderedition des ANONIMO Militare-Chronographen entstanden.

Und den Militare-Chronographen schauen wir uns nun etwas genauer an – in der „Basis“-Variante…

ANONIMO Militare Chrono im Test

Das Kissen-fรถrmige Gehรคuse der ANONIMO Militare sticht sofort ins Auge – und zwar nicht nur wegen der unรผblichen Platzierung der Krone (dazu gleich mehr). Werfen wir einen Blick auf die Oberflรคchenbehandlung: Ein GroรŸteil des Gehรคuses ist satiniert, die Flanken sind gebรผrstet – und zwar relativ „grob“. Letzteres ist aber keineswegs negativ gemeint: die Optik passt hervorragend zum schnรถrkellos-tooligen Charakter der ANONIMO Militare sowie zum hรคndisch gebรผrsteten Zifferblatt. Die griffigen und breiten Chronographendrรผcker heben sich durch die polierte Oberflรคche ab. Das Auslรถsen und Anhalten/Zurรผcksetzen der Stoppfunktion funktioniert mit butterweichem Widerstand – danke Schweizer Dubois Dรฉpraz Chronographen-Modul (auch dazu spรคter mehr).

Das Zifferblatt des ANONIMO Militare Chrono ist รผberaus aufwendig verarbeitet, es gibt irre viel zu entdecken: Die Oberflรคche ist per Hand gebรผrstet, wodurch sich ein ganz charakteristischer Schliff ergibt, den ich (soweit ich mich erinnere jedenfalls) in der Form noch nie gesehen habe. Endlich mal kein 08/15-Sonnenschliff!

Augenscheinlich sind auch die applizierten und mit Super-Luminova belegten XL-Ziffern 12-04-08. Die Totalisatoren kommen mit einem feinen Muster, die Drucke (z.B. Logo) sind tadellos. Abgerundet wird das Zifferblatt von einem dezenten Dรฉgradรฉ-Effekt (der Rand ist etwas dunkler) und einer leichten Wรถlbung am Rand. Das Zifferblatt ist in der Summe wirklich ganz groรŸer Sport – molto bene!

Der exzellente Eindruck setzt sich bei den polierten Zeigern fort, die dank „Mittelknick“ das Licht sehr schรถn reflektieren. Der Sekundenzeiger trรคgt als kleines „Gimmick“ am Ende das ANONIMO-Logo in der Farbe rot.

Das augenscheinlichste Merkmal am ANONIMO Militare Chrono ist aber zweifellos die ungewรถhnlicherweise auf „12 Uhr“ untergebrachte Krone, die von einem integrierten Kronenschutz gesichert wird. Das System ist patentiert und kam auch schon in einem der frรผhen ANONIMO-Modelle, der Opera Meccana OM, zum Einsatz kam.

ANONIMO OM

Der ehemalige ANONIMO-Boss Massacesi รคuรŸert sich zur Entwicklung des charakteristischen Kronenschutz im von Dino Zei verfassten Buch „Da Anonimo a Firenze Orologi“: Massacesi sagte, dass man sich mit der Entwicklung in den Anfangsjahren noch klarer von Panerai abheben wollte. Panerai hatte damals ganz schรถn die Krallen ausgefahren – der neue Wettbewerber war offensichtlich ein ziemliches Dorn im Auge.

Zitat: „There was so much competition between the two watch brands that selling our watches and those of Panerai in the same shop was not recommended“. Auf Deutsch: „Es gab so starken Wettbewerb zwischen den beiden Marken [Panerai und ANONIMO], dass es keineswegs empfehlenswert war, unsere Uhren und die von Panerai im selben Geschรคft zu verkaufen“.

Die Inspiration fรผr den Kronenschutz kam dem ausgebildeten Designer Massacesi รผbrigens als er bei Recherchen รผber alte Militรคruhren stolperte: Insbesondere im ersten Weltkrieg entstanden die allerersten Armbanduhren der Welt aus Taschenuhren, denen Hรถrner angelรถtet wurden. Diese hatten Anfangs die Krone ebenfalls in Erweiterung zum Band platziert.

Praktisch ist der ANONIMO-Kronenschutz sogar sicherer als der Kronenschutzbรผgel der Panerai Luminor Marina: Wenn das Band um das Handgelenk geschnallt ist, kann sich der Kronenschutz faktisch nicht lรถsen. NaturgemรครŸ sorgt das aber auch dafรผr, dass man die Uhrzeit nicht stellen kann, wรคhrend die Uhr am Arm ist.

Nimmt man die Uhr vom Arm, so lรคsst sich die Uhrzeit aber ganz simpel einstellen, indem man den in die obere Bandhรคlfte integrierten Kronenschutz „anhebt“ und dadurch Zugang zur Krone hat (siehe Bilderreihe unten).

In einem englischsprachigen Review zum ANONIMO Militare Chrono hat sich ein Blogger-Kollege รผber den Mechanismus mockiert, da dieser zu kompliziert funktionieren wรผrde. Diese Kritik kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen – und das sage ich als absoluter Wurstfinger-Trรคger ๐Ÿ˜‰ Der Mechanismus funktioniert meiner Meinung nach perfekt, der Widerstand zum „Anheben“ ist optimal und butterweich. Hier merkt man die geringen Fertigungstoleranzen bei den hauseigenen ANONIMO-Gehรคusen eindeutig.

Von der reinen Funktionalitรคt mal abgesehen hebt sich die Optik des ANONIMO Militare Chronographen durch den Kronenschutz deutlich von der breiten Masse ab. Alles in allem ist das Design von groรŸer Eigenstรคndigkeit geprรคgt.

NaturgemรครŸ ist es durch die Integration des Kronenschutzes in das Band (und einer damit einhergehenden „Aussparung“) allerdings leider nicht mรถglich Bรคnder „von der Stange“ an der ANONIMO Militare zu montieren. In dieser Hinsicht wรคre es natรผrlich irgendwie wรผnschenswert, dass ANONIMO das Bรคnder-Portfolio deutlich ausbaut.

Ich hatte allerdings auch nicht groรŸartig das Bedรผrfnis das Band zu tauschen: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt ein so extrem lecker nach natรผrlichem Leder riechendes und dazu auch sehr weiches und anschmiegsames Band an einer Uhr hatte. Bellissimo! ๐Ÿ˜‰

Im Zweifelsfall, falls man der ANONIMO Militare aber doch mal eine neue Optik spendieren will, hilft die Anfrage bei einem auf individualisierte Lederbรคnder spezialisierten Manufaktur wie beispielsweise Greenpilot Watchstraps

ANONIMO: Sellita SW300 trifft Dubois Dรฉpraz Chronographen-Modul

In der ANONIMO Militare vollrichtet ein als zuverlรคssig und robust geltendes Schweizer Sellita SW300 seinen Dienst, welches baugleich mit dem ETA 2892 und deutlich flacher als das Sellita SW200 bzw. das ETA 2824 ist. Moment! Kein ETA 7750 Chronographen-Kaliber? Nope! Ergรคnzt wird das (eigentlich fรผr flache Dreizeigeruhren vorgesehene) Kaliber SW300 um ein Chronographen-Modul, welches speziell fรผr ANONIMO entwickelt wurde. Verantwortlich fรผr das Chronographen-Modul DD2035M ist die Manufaktur Dubois Dรฉpraz, ein alteingesessenes, seit 1902 in Le Lieu (beim Genfersee) tรคtiges Traditionsunternehmen, welches mit Rolex, Breitling, Omega, Jaeger-LeCoultre, Rolex, Patek-Philippe, Richard Mille etc. einen รผberaus prominenten Kundenstamm hat. Dubois Dรฉpraz beliefert beispielsweise auch Audemars Piguet mit Chrono-Modulen fรผr verschiedene Royal Oak Offshore Chronographen.

ANONIMO setzt aus zwei Grรผnden auf diese Kombi-Lรถsung: Zum einen ist es durch das Modul mรถglich ein sogenanntes Bicompax-Design umzusetzen. Sprich: Zwei Totalisatoren (Hilfszifferblรคtter) sind auf „3 Uhr“ und „9 Uhr“ angeordnet.

Zum anderen ermรถglicht eine Kombination aus dem nur 3,6 mm flachen Sellita SW300 und dem Dubois Dรฉpraz-Chrono-Modul (Hรถhe des Kalibers inklusive Modul ca. 5 mm) eine vergleichsweise flache Konstruktion der Uhr selbst. So kommt der ANONIMO Militare Chrono auf eine Hรถhe von knapp รผber 13 mm (gemessen ohne das gewรถlbte Saphirglas).

Zum Vergleich: Das ETA 7750 weist eine Bauhรถhe von satten 7,9 mm auf. Chronographen mit ETA 7750 kommen schnell auf eine Bauhรถhe von 15 mm aufwรคrts (siehe beispielsweise der Maurice Lacroix Aikon Chronograph oder der Breitling Aviator 8 Chronograph).

Alles in allem sind die Proportionen des ANONIMO Militare Chrono meiner Meinung nach ideal – dagegen wirkt so manch ein ETA7750-Chronograph deutlich klobiger und vergleichsweise pummelig am Arm. Auch das Horn-zu-Horn-MaรŸ des Militare Chronographen ist mit 52 mm human. Das kommt natรผrlich auch dem Tragekomfort zu Gute, der wirklich exzellent ist – trotz des auf dem Papier nicht grade geringen Durchmessers von 43,5 mm. Dennoch sollte man keinen allzu zierlichen Handgelenkumfang mitbringen, wenn man Interesse an dem ANONIMO Militare Chrono hat – zum Vergleich: Mein Handgelenkumfang betrรคgt rund 19 cm (mehr dazu in meinem Artikel รผber die optimale UhrengrรถรŸe).

ANONIMO Militare Chrono – Fazit

Ja, es stecken zweifellos gewisse Panerai-Gene in den Uhren von ANONIMO (was, wie wir gesehen haben, insbesondere historisch bedingt ist). Und dennoch kann man festhalten, dass ANONIMO es geschafft hat einen eigenen Weg einzuschlagen: das Design der gesamten aktuellen Kollektion ist รผberaus eigenstรคndig (kompakte drei Modellreihen: Epurato, Nautilo und Militare), die Verarbeitung aufwendig und die Qualitรคt รผber alle Zweifel erhaben. Auch, wenn ANONIMO natรผrlich namhafte Konkurrenz in dieser Preisklasse hat, schafft es der Uhrenhersteller sich wohltuend abzuheben. Vor diesem Hintergrund ist der Preis der Militare vielleicht nicht schnรคppchenverdรคchtig, aber als durchaus akzeptabel zu bezeichnen.

Der ANONIMO Militare Chrono ist fรผr 3890 Schweizer Franken (umgerechnet rund 3600โ‚ฌ) auf anonimo.com erhรคltlich. Allerdings ist eher ein Kauf bei einem Distributor bzw. Hรคndler aus der EU empfehlenswert, da ansonsten Einfuhrumsatzsteuer und Zollgebรผhren hinzukommen wรผrden. ANONIMO-Uhren sind u.a. bei Juwelieren in Dresden, Stuttgart, Essen, Singen und Berlin sowie bei verschiedenen Online-Hรคndlern erhรคltlich (z.B. Uhren-Miquel).

Der ANONIMO Militare Chrono ist auch als Bronze-Variante erhรคltlich. Besonders krass ist dabei eine Variante mit der Extraportion „Vorpatinierung“. Gut zu wissen: ANONIMO war mit dem Modell Polluce Bronze im Jahre 2006 einer der allerersten Hersteller รผberhaupt mit einer Bronze-Uhr. ANONIMO brachte damit Schwung in einen Trend, der bis heute andauert – kaum ein Uhrenhersteller kommt heute ohne Bronze-Modell aus.

Alternativen zu ANONIMO

Die naheliegendste Alternative zu ANONIMO ist – na klar – Officine Panerai. Ich darf seit einiger Zeit eine Luminor Marina PAM632 mit charakteristischer halbmondfรถrmiger Kronenschutzbrรผcke mein eigen nennen – und so sehr ich die Uhr auch liebe: der Weg, den Panerai derzeit einschlรคgt, ist aus meiner Sicht alles andere als wรผnschenswert. Halbwegs erschwingliche Modelle von Panerai sind absolute Mangelware geworden, eine Neuerscheinung unter 20.000 Flocken scheint derzeit nicht wirklich auf der Agenda von Panerai zu stehen. Und auch der Limited Edition-Wahn ist bei Panerai eingezogen. Zuletzt sorgten die Watches & Wonders 2020-Neuheiten bei Uhrenfreunden fรผr Unmut.

Panerai PAM632

Fรผr den kleinen Geldbeutel lohnt sich der Blick auf die in Singapur ansรคssige Microbrand Gruppo Gamma, die sich designtechnisch ebenfalls im Panerai-Dunstkreis bewegt. Modelle wie die Gruppo Gamma Divemaster oder die Vanguard mit Schweizer Kalibern sind fรผr knapp unter 1000โ‚ฌ zu bekommen (inklusive Einfuhrumsatzsteuer).

Gruppo Gamma Divemaster Mk II Diver Taucher

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4 Kommentare
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Anonym
4 Jahre zurรผck

Sehr schรถn geschriebener und interessanter Test.Macht Lust auf mehr!

Ben
4 Jahre zurรผck

Ich bin ein grosser Fan von Anonimo (Firenze!) Uhren und bin stolzer Besitzer drei verschiedener Millemetri Modelle – inkl. der ersten Bronze Polluce – sowie eines Wayfarer II GMT Modells und des Match Racing Segler Chronographen. Alle toll entworfen und in grossartigen Gehรคusen. Ich finde es schade, dass die Millemetri sich nur noch sehr vage in der Formgebung der aktuellen Kollektion wieder findet. Immerhin, die Epurato ist eine bildschรถne Uhr, die ich den meisten Panerai Modellen vorziehen wรผrde ๐Ÿ™‚ Freue mich jedes mal sehr, wenn die Marke mal wieder prรคsentiert wird – danke!
Kleiner Beigeschmack; so sehr ich auch – wie du – Eigentรผmer-gefรผhrte Betriebe bewundere (und im Zweifelsfall beim Kauf bevorzugen wรผrde), so unangenehm ist, dass der derzeitige Haupteigentรผmer von Anonimo (und Vulcain) augenscheinlich in diverse illegale Geschรคfte in seinem heimatlichen Luxenburg verstrickt war. Es gab auch einen „Luxusuhren Skandal“ in dem Zusammenhang; es ist leider seit Jahren im organisierten Kriminalitรคts Milieu รผblich Geldwรคsche auch mit Luxusuhren zu betreiben. Insofern ein bitteres Geschmรคckle…

Gรผnter
4 Jahre zurรผck

Interessanter Artikel. Mensch du kannst ja ein paar Brocken Italienisch. Man sieht die Nรคhe zu Panerai schon. Aber auch ein paar schรถne ร„nderungen (Krone auf 12 Uhr) eine auffรคllig. Danke und weiter so