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Round 1. FIGHT! Street Fighter II war damals, in den 90er Jahren, eines meiner absoluten Lieblingsspiele für meine Nintendo-Konsole. Die vom japanischen Videospielentwickler CAPCOM ausgetüftelte Mischung aus schnellem Arcade-Gameplay, total irren und grundverschiedenen Kämpfern sowie quietschbunter Grafik zog mich (zum Unmut meiner Eltern) damals stundenlang täglich in den Bann. Sorry Mama, Street Fighter war damals einfach wichtiger als Schule! 😉

Über 45 Millionen mal wurden Spiele aus der Street Fighter-Reihe bis dato verkauft (21 Millionen Verkäufe entfallen allein auf Street Fighter II). Das macht Street Fighter zu einem der beliebtesten Videospiel-Reihen überhaupt, die Fanbase ist nach wie vor riesig.

Nun, rund 30 Jahre nach meiner großen Gaming-Liebe, zieht der japanische Uhren-Hersteller Seiko mit einer limitierten Street Fighter-Modellreihe in den Kampf – mit sechs Varianten, die den Street Fighter-Charakteren Ryu, Chun-Li, Ken, Guile, Blanka und Zangief gewidmet sind. Mein erster Gedanke: Wie geil ist das denn? Gefolgt von: Bisel teuer für eine Spaß-Uhr

Eckdaten der Seiko 5 Street Fighter:

  • Seiko-Kaliber 4R36 mit Handaufzugsmöglichkeit, 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (6 pro Sekunde), Gangreserve >41 Stunden, Sekundenstopp, (das Werk entspricht dem Seiko NH35)
  • Gehäuse aus Edelstahl / mit Gelbgoldauflage (SRPF24K1) / mit schwarzer Hartbeschichtung und Gelbgoldauflage (SRPF20K1)
  • Kombiniertes Band aus Textil und Kalbsleder (SRPF19K1, SRPF20K1) / Kalbslederband (SRPF17K1, SRPF21K1) / Textilband (SRPF23K1, SRPF24K1) mit Dornschließe
  • 10 atm / 10 bar / 100 Meter wasserdicht
  • Leuchtmasse LumiBrite auf Zeigern und Indizes
  • Hardlexglas
  • Glasboden
  • Durchmesser: 42,5 mm; Höhe: 13,4 mm
  • Limitiert auf 9999 Stück pro Variante
  • Verfügbar ab September 2020
  • UVP inkl. MwSt: 450 Euro

Seiko 5 Street Fighter Limited

Basis für die Seiko Street Fighter-Modellreihe ist die Seiko 5 Sports Automatic, die ihre Ursprünge im Jahre 1963 mit der Seiko Sportsmatic 5 hat (die allererste japanischen Uhr mit einer Tag-Datum-Anzeige). Fünf Jahre später wurde die optisch deutlich modernere Seiko 5 Sports geboren. Die Zielgruppe damals wie heute: Junge Erwachsene, die eine sportlich-robuste Mechanik-Uhr suchen.

Ende 2019 wurde die Seiko 5 Modellreihe komplett neu aufgelegt – mit der undankbaren Aufgabe (inoffiziell!) die Seiko SKX-Taucheruhr abzulösen. Ungewöhnlich viele Farbvarianten hat Seiko dabei mitgebracht…

Uhren, die im Rahmen eines Merchandisings lanciert werden, sind an sich nichts neues. Meistens allerdings werden Hinweise auf die Zusammenarbeit irgendwo schüchtern-zurückhaltend, z.B. in Form eines Logos auf dem Gehäuseboden, untergebracht.

Zurückhaltung war aber sicher nicht die Maßgabe für die Seiko-Designer: Bei allen Seiko 5 Street Fighter-Varianten haben sich die kreativen Köpfe ordentlich ausgetobt und charakteristische Elemente, die sich an den sechs Hauptcharakteren von Street Fighter orientieren, untergebracht…

Seiko Street Fighter Guile SRPF21

Der US-Luftwaffen-Major Guile war in Street Fighter II einer meiner absoluten Lieblingscharaktere (auch, wenn ich damals nicht so recht wusste, wie ich seinen Namen aussprechen soll – aus Vereinfachungsgründen habe ich einfach immer Gully gesagt 😉 ).

Dass das Zifferblatt der Guile-Variante im militärischen Camouflage-Stil kommt, ist designtechnisch fast schon ein “No-Brainer”. Augenscheinlich sind aber auch die Hundemarke auf “9 Uhr” und das militärische Abzeichen auf der 6 Uhr-Position. Auf dem Glasboden, welches einen Blick auf das Automatikwerk 4R36 (NH35) erlaubt, ist außerdem das Kommando für Guiles Spezial-Attacke “Sonic Boom” aufgedruckt.

Seiko Street Fighter Ryu SRPF19

Der wahrscheinlich “langweiligste” Street Fighter-Charakter – und dennoch einer meiner Favoriten – ist der überambitionierte Kämpfer Ryu. Das Design der Ryu-Variante ist von einer klassischen, weißen Judo-Montur inspiriert. Die kratzerähnlichen Markierungen auf der Lünette sollen das harte Training des Martial Arts-Experten widerspiegeln.

Auf der 9 Uhr-Position des fein gemusterten Zifferblattes befindet sich außerdem eine vereinfachte Version der vier “Furinkazan”-Schriftzeichen in Kanji, die auch auf Ryus Handschuhen zu sehen sind (Wind, Wald, Feuer und Berg, ein Zitat aus Die Kunst des Krieges von Sun Tsu).

Die vier Kanji-Zeichen sind auch auf der Rückseite des Bandes aufgedruckt. Der Steuerungsbefehl für Ryus Spezialbewegung “Hadoken” ist auf der Gehäuserückseite untergebracht.

Alles in allem ist die Ryu-Variante die mit Abstand zurückhaltendste aus der Seiko-Street Fighter Limited Edition-Reihe…

Seiko Street Fighter Ken SRPF20

Das werde ich wohl nie vergessen: Einer meiner damaligen Schulfreunde hat immer Ken Master, Ryus ärgsten Rivalen, als Charakter genommen, mir bei Street Fighter-Duellen ordentlich den Hintern versohlt und mich danach aufgezogen. Urgs!

Kens Kleidung und seine blonden Haare sind im rot-gelben Farbschema der Uhr eingefangen. Die abgesetzten roten Streifen auf seiner Kleidung sind ebenfalls kontrastreich auf dem Zifferblatt untergebracht.

Auf der Rückseite des Bandes befindet sich das Logo der fiktiven Firma Masters Foundation, einer Hotelkette, die seinem Vater gehört. Der Befehl für Kens bekannteste Spezialatacke, “Shoryuken”, ist auf dem Gehäuseboden aufgedruckt.

Seiko Street Fighter Chun-Li SRPF17

Chun-Li war als Gegner immer besonders nervig, da ziemlich flott unterwegs. Auch bei der Seiko 5-Chun-Li-Variante wurde vor allem die Kleidung des Charakters aufgegriffen: Blau und Gold sind die prägenden Farben. Auf der “12 Uhr”-Position befindet sich die gleiche Zeichnung wie auf dem Kragen von Chun-Lis Kleid, die Indizes auf der 6 und 9 Uhr-Position sind von ihrem Armband inspiriert.

Das Drachenmuster von Chun-Lis Gürtels findet sich auf der Rückseite des Bandes wieder, der Befehl für ihren Angriff “Spinning Bird Kick” ist auf der Rückseite des Gehäuses verewigt.

Alles in allem ist diese Street Fighter-Variante eher für Damen geeignet (aber Obacht: Ein gewisser Handgelenkumfang sollte vorhanden sein, denn mit 42 mm Durchmesser ist die Seiko 5 alles andere als eine kleine Uhr).

Seiko Street Fighter Zangief SRPF24

Der Muskelprotz Zangief hat immer ganz schön viel ausgehalten – ein fieser Fleischberg mit Iro-Frise, der nur einen Schlüpper anhat, damit auch ja jeder seine Muckis sehen kann. Pff!

Und genau diese Farben seines Schlüppers prägen die Zangief-Variante der Seiko 5 Street Fighter: Rot und Gold. Das kreisförmig geprägte Muster auf der Lünette soll außerdem an Zangiefs Spezialbewegung “Cyclone Lariat” erinnern. Die großen arabischen Ziffern und Indizes sowie die fette Datumslupe passen gut zum Muslekprotz-Thema (die Zangief-Variante ist übrigens die einzige mit Datumslupe).

Cool: Das Nylonarmband ist ein originalgetreues Abbild des Armbands von Zangief. Der Gehäuseboden trägt das Kommando für seinen Spezialangriff “Screw Pile Driver”.

Seiko Street Fighter Blanka SRPF23

Ich hab dieses hässliche, kotzgrüne Viech als Street Fighter-Gegner immer gehasst – vor allem Blankas passive Spezialfähigkeit “Electric Thunder”, bei der sich das Monster mit seiner orangen Zacken-Frise einfach auf den Boden hockt und sich elektrisch entlädt. Overpowered!

Genau diese elektrische Entladung ist das augenscheinlichste Merkmal der Street Fighter-Modellvariante, untergebracht auf der grünen Lünette in Form von gelben Blitzen. Die Indizes sind außerdem von Blankas scharfen Zähnen inspiriert. Seiko Monster lässt grüßen!

Auf der Rückseite des Nylonbandes ist die (nicht ganz so hässliche, verniedlichte) Blanka Chan-Plüschfigur aufgedruckt.

Bänder-Details der Seiko 5 Street Fighter (Blanka Chan ganz rechts)

Alle, die nicht dieselbe kindliche Begeisterung für Street Fighter haben wie ich, dürften an dieser Stelle nur die Stirn runzeln und sich fragen, ob Seiko vielleicht ein paar überambitionierte Swatch-Designer abgeworben hat, die gerne mal ein Tütchen durchziehen 😉

Engelchen und Teufelchen lieferten sich zwar bei mir einen harten Kampf, beim Blick auf den Preis hat aber die Vernunft gesiegt (trotz Fanboy-Status). Für 450€ würde ich mir keine der Uhren kaufen (vor allem nicht im Vergleich mit den Preisen der “normalen” Seiko 5). Ich bin wohl doch irgendwie älter (und vernünftiger) geworden.

So ganz lässt sich mein inneres Kind aber nicht unterdrücken: Locken irgendwo Rabatte (was bei Seiko nicht ungewöhnlich ist) könnte ich bei der Ryu- oder der Guile-Variante ganz vielleicht doch schwach werden… oder? Hmmm!

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THOR
3 Monate zurück

Schön bunt!;-)
Die Zeiger…besonders der Sekundenzeiger erinnern eher an die”CITIZEN PRO-MASTER!”
Hat mich persönlich immer irritiert,besonders Nacht´s,wenn der “Lollypop”als Gegengewicht
umfunktioniert wurde! 🙁
Wenn ich noch nen”C-64ér”hätte und 40 Jahre jünger wäre,würde ich Sie vielleicht kaufen!
Besser wäre:”Wenn man die Edition nach Naturereignissen oder Vier-Jahreszeiten”,gefärbt hätte!!!
So wird sich an die Figuren später kaum jemand erinnern! :-/
schönen Sonntag noch,kiekst bestimmt grade:”Brot und Spiele(EM) LoL
Liebe Grüße
THOR

Rocketdog
3 Jahre zurück

Naja…
Kann man drüber streiten, oder auch nicht.
Erinnert schon sehr an Ice Watch die ich als sie auf den Markt kamen fürchterlich fand. Aber die waren auch noch aus Plastik.
Ich habe die” Ken Version ” also die rot – schwarz – goldene beim Juwelier gesehen ( nicht im Kaugummiautomaten ) und was soll ich sagen…. Ich hab sie ! Ist eben mal was anderes als immer nur Edelstahl Silber. Ich habe allerdings auch keine 450 € bezahlt sondern 329 €
Ich habe sie nach meiner Funk Uhr gestellt und nach zwei Tagen ist die Gangabweichung Null. Das muß ne mechanische Uhr erstmal
hinkriegen, abwarten.
Übrigens habe ich beim stöbern im Netz eine ” Tag Heuer ” ( ganz andere Liga ) gesehen, die mit ihrem blau – rot – weiß gestreiften Zifferblatt und dem Silikonband richtig billig aussieht. Und die kostet schlappe 6000 € !
Bin mal gespannt wann ich die ziehen kann.
So hat halt jeder seinen Geschmack. 🙃

Guido
4 Jahre zurück

Die sind dann bestimmt bald in allen gut sortierten Kaugummiautomaten erhältlich…
Ich bin selten sowas von raus gewesen! 🙂
VG Guido

Guido
4 Jahre zurück
Antworten...  Mario

Na gut, ausnahmsweise… 🙂