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Mit den Modellen Laco Bremerhaven und Laco Cuxhaven hat der Pforzheimer Uhrenhersteller einen echten Klassiker wiederaufleben lassen: Die Modelle entstanden auf der Grundlage der Schiffschronometer bzw. Seechronometer, die Laco als Rüstungsbetrieb im zweiten Weltkrieg an die deutsche Kriegsmarine (KM) liefern musste. Warum ich mir eines der beiden Modelle gekauft habe, zeige ich in diesem Artikel. Zunächst tauchen wir aber kurz in die Geschichte und Funktionsweise der Schiffschronometer ein…

Eckdaten der Laco Bremerhaven bzw. Laco Cuxhaven Marine-Uhren:

  • Schweizer ETA 6498 Handaufzugswerk, Qualitätsstufe Elaboré (Laco 98)
  • Made in Germany
  • Durchmesser 42,5 mm
  • Höhe 11 mm
  • Horn-zu-Horn 50 mm (Lug to Lug)
  • Edelstahlgehäuse poliert und sandgestrahlt
  • Leuchtmasse Superluminova C3
  • Flaches, entspiegeltes Saphirglas
  • Saphirglasboden geschraubt
  • Wasserdichtigkeit 10 bar
  • Geriffelte Lünette
  • Bandanstoß 22 mm
  • Zifferblattfarbe weiß/Emaille (Modell Cuxhaven) bzw. matt-schwarz (Modell Bremerhaven)
  • Zeiger gebläut (weiße Variante) bzw. matt-schwarz (schwarze Variante)
  • Preis: 980€

Was ist überhaupt ein Seechronometer? Geschichtliche Hintergründe aus der Schifffahrt

Laco ist Uhrenfreunden vor allem ein Begriff, wenn es um historische Fliegeruhren bzw. Beobachtungsuhren geht, die im zweiten Weltkrieg den Navigatoren an Bord von großen Flugzeugen bei der Routenplanung geholfen haben – schließlich konnte man damals schlecht einfach schnell Google Maps oder ein GPS-gestütztes Navi anwerfen 😉

Was viele nicht wissen ist, dass Laco als Rüstungsbetrieb im zweiten Weltkrieg auch in die Pflicht genommen wurde Seechronometer für die deutsche Marine zu liefern.

Tauchen wir aber zunächst kurz in die Geschichte der Chronometer ein: Im Allgemeinen ist ein Chronometer eine Präzisionsuhr, die in verschiedenen Positionen und bei unterschiedlichen Temperaturen reguliert wurde und von einer amtlichen Stelle ein offizielles Zertifikat über die durchgeführte Chronometerprüfung erhalten hat. Kurzum: Chronometer sind Uhren, die die Zeit besonders exakt anzeigen – nicht mehr und nicht weniger. Auch heute stößt man als Uhreninteressierter ziemlich häufig über den Begriff Chronometer, insbesondere im Luxusuhrenbereich – Hersteller hochpreisiger mechanischer Uhren wie Breitling, Omega & Co. werben heutzutage gerne mit bestandenen Chronometerprüfungen des COSC und damit einhergehender hoher Ganggenauigkeit.

Historisch gesehen kommt der Chronometer-Begriff und die Anforderung an besonders präzise laufende Uhren allerdings aus der Seefahrt: Während die Breitengrade schon eine ganze Weile zur Navigation in der Schifffahrt genutzt wurden (auf Basis des Sonnen- bzw. Sternenstandes, später mit Sextanten), galten die Längengrade bis ins 17. Jahrhundert als ungelöstes Problem. Brachte beispielsweise ein Sturm auf hoher See die halbswegs bestehende Orientierung aus dem Ruder, kam es häufig zu maritimen Irrfahrten, die vielen Seemännern das Leben kostete (zum Beispiel durch Verhungern).

Wenceslas Hollar - Dutch freighters or Flutes (State 2)

Die Lösung für das Längengrad-Problem kam vom Briten John Harrison (1693-1762). Der gelernte Tischler tüftelte jahrzehntelang am Seechronometer (auch: Schiffschronometer, Längenuhr oder Marinechronometer genannt) bis ihm schließlich der Durchbruch im Jahre 1761 gelang, um das Längengrad-Problem mit einer supergenau laufenden Uhr, einem Chronometer zu lösen.

Und so wurde der Chronometer auf hoher See genutzt: Die Uhr an Bord zeigte stets die exakte (!) Ortszeit des Londoner Stadteils Greenwich an, durch den ein gedachter Referenzlängengrad, der Nullmeridian, verläuft. Mit einem Marinechronometer konnten sich die Seefahrer nun am Nullmeridian orientieren, indem sie bei Sonnenhöchststand um 12 Uhr die Zeit gemessen und mit der auf dem Chronometer angezeigten Uhrzeit verglichen haben. Aus der Zeitdifferenz konnte dann mithilfe von nautischen Tabellen der Längengrad exakt ermittelt werden (daher auch der alternative Name “Längenuhr”). In Kombination mit den Breitengraden, die wie gesagt schon länger mit Hilfe des Sonnen- bzw. Sternenstandes bzw. mit einem Sextanten identifiziert werden konnten, war nun endlich eine unfallfreie Navigation auf See möglich. Ein echter Durchbruch!

Ausschnitt aus dem „Nautical Almanac“ aus dem Jahre 1772

Harrison hat den Marinechronometer allerdings nicht aus purer Nächstenliebe erfunden: Das”Board of Longitude” lobte damals als Anreiz für die Lösung des Problems ein stattliches Preisgeld aus: 20.000 Pfund, nach heutigem Wert etwa 2 Millionen Euro, wurden demjenigen versprochen, der eine Methode erfindet, die es ermöglichte, die geografische Länge mit einer Genauigkeit von mindestens einem halben Grad zu ermitteln.

So sahen Harrisons erster Chronometer (H1) und letzte Chronometer (H5) aus – wie man deutlich sehen kann, war die erste Version als Standchronometer konzipiert und entsprechend nicht besonders kompakt 😉

Die große Standkonstruktion hat aber einen Grund und ist auf die besonderen Herausforderungen auf hoher See zurückzuführen: Die Umgebungsbedingungen auf einem Schiff sind natürlich nicht ohne – der Seechronometer musste auch auf langen Seereisen, in verschiedenen klimatischen Zonen und bei permanentem Wellengang trotzdem noch präzise laufen. Erst mit späteren Entwicklungen konnte diesen Anforderungen auch in einer kompakteren Bauweise gerecht werden.

Die Produktion der Schiffschronometer war allerdings zeitintensiv und damit teuer. Erst ein Jahrzehnt später, mit der Industrialisierung in England, konnten Seechronometer vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden. Die Instrumente verschafften der britischen Handelsflotte und der Kriegsmarine damit einen echten Wettbewerbsvorteil auf den Weltmeeren.

Tipp: Im Uhrenmuseum Glashütte ist eine Vielzahl an historischen Seechronometern ausgestellt – hier ein kleiner Auszug:

Schiffschronometer im zweiten Weltkrieg von Laco & Co.

Auch im zweiten Weltkrieg halfen Chronometer (wie schon seit über 100 Jahren) bei der Bestimmung des Längengrades auf Hoher See und damit – in Kombination mit einem Sextanten für die Breitengrade – zur Richtungsbestimmung. Auch Laco wurde als erfahrene deutsche Uhrenmanufaktur (neben einigen weiteren Herstellern) im zweiten Weltkrieg in die Pflicht genommen präzise laufende Chronometer für Schiffe der deutschen Kriegsmarine zu liefern.

Ein großer Teil der Chronometer kam aus Pforzheim, dem Schwarzwald (Hanhart, Stowa, Laco…) und insbesondere aus dem Uhrencluster Glashütte. Zuständig für die unabhängigen Chronometerprüfungen in Deutschland war die Deutsche Seewarte Hamburg, die 1938 von Wempe übernommen wurde. Fernab der Küste errichtete die Deutsche Seewarte außerdem eine Zweigstelle – in der Nähe von Glashütte.

Deutsche Seewarte
Kersten-Miles-Bruecke 1900

In diesem original Brief aus dem Jahre 1944 werden die Lieferanten (darunter Lacher & Co. = Laco) vom Oberkommando der Kriegsmarine angewiesen alle Uhren direkt an die Zweigstelle der Deutschen Seewarte in Gesundbrunnen zu liefern. In dem kleinen Dörfchen 10 km vor Glashütte befand sich das Großlager der Deutschen Seewarte. Alliierte Bomber verirrten sich hier eher nicht hin – anders als Glashütte und Hamburg, die gegen Ende des zweiten Weltkrieges stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Von Gesundbrunnen aus wurden die Rohwerke, entsprechend der Leistungsfähigkeit, zu den verschiedenen Remontagebetrieben im ganzen Reichsgebiet verteilt.

Im Verlauf des zweiten Weltkrieges entstanden auf Anweisung des Oberkommandos der Kriegsmarine in den Chronometerwerken Hamburg die streng genormten, sogenannten deutschen Einheitschronometer. Damit hatte Laco allerdings nichts zu tun – gebaut werden sollten diese nur von Wempe und Lange. Bereits 1942 wurden die ersten Einheitschronometer von Wempe gefertigt. Lange hat sein erstes Einheitschronometer im Februar 1943 an die Kriegsmarinewerft in Kiel ausgeliefert.

In der Dienstanweisung Nr. 2456 aus Januar 1945 (“Zeitmessgeräte der Kriegsmarine”) lässt sich gut nachvollziehen, welche Uhren für welchen Schiffstyp der deutschen Marine absolutes Pflichtprogramm war. Lieferanten der marine waren beispielsweise unter anderem…

  • Lange & Söhne (Seechronometer),
  • Stowa (B-Uhren),
  • Junghans (Stoppuhren, U-Jagd-Uhren, Wanduhren),
  • Hanhart (Artillerie B-Uhren)
  • und natürlich Laco (Chronometriegeräte).

Aber zurück zu Laco: Die Pforzheimer haben – wie gesagt – in den 40er Jahren ebenfalls die deutsche Marine mit Chronometern beliefert. Bei meinem Besuch bei Laco in Pforzheim konnte ich einen solchen original Marinechronometer in Augenschein nehmen – der hervorragend erhaltene Chronometer mit seinem 60 mm Silbergehäuse macht schon ordentlich was daher. Zum Schutze der Chronometer vor Wasser und Stößen wurden damals exakt passende Holzkästen zusammen mit den Chronometern geliefert. Auch diese blieb erhalten – es handelt sich tatsächlich um die original Holzbox…

Im Inneren des Marinechronometers für die Kriegsmarine tickt ein von Laco vernickeltes Durowe-Brückenwerk mit Ankerrad-und Ankerraddeckplättchen, Rubindeckstein auf der Unruh, 21 Steinen, Schwanenhalsfeinreglage und Kompensationsunruh.

Laco fertigt schon seit längerem originalgetreue Neuauflagen dieses Marinechronometers – Handgelenk-tauglich ist das Modell Wilhelmshaven mit einem Durchmesser von 58 mm allerdings nicht 😉

Laco hat außerdem schon länger ein paar andere Marineuhren im Programm (z.B. Laco Valencia), die meiner Meinung nach aber leider zwei der wichtigsten charakteristischen Merkmale von Marineuhren vermissen lassen: Die kleine Sekunde und ein Handaufzugswerk.

Mit den beiden 42 mm großen Modellen Laco Bremerhaven und Laco Cuxhaven orientieren sich die Pforzheimer designtechnisch nun näher an den historischen Marinechronometern – hier ein Vergleich des original Schiffschronometers mit der Laco Cuxhaven Marineuhr:

Schauen wir uns die Modelle Laco Bremerhaven und Laco Cuxhaven nun also mal genauer an…

Laco Bremerhaven und Laco Cuxhaven Marine-Uhren im Test

Die Laco-Modelle Bremerhaven und Cuxhaven vereinen alle Eigenschaften von Marineuhren, die man erwarten darf. Ein typisches Merkmal von Marinechronometern, welches auch bei den Laco-Marineuhren umgesetzt wurde, ist zum einen die sogenannte Eisenbahn-Minuterie, d.h. einer Einteilung der Minuten, die an Eisenbahnschienen erinnert:

Zum anderen ist eine kleine Sekunde auf “6 Uhr” charakteristisch für Marineuhren. Auch dieses Merkmal hat Einzug in die neuen Laco Marine-Uhren genommen – dank des mechanischen ETA Unitas 6498, welches per Handaufzug zum laufen gebracht wird. Die Gangreserve bei Vollaufzug beträgt knapp zwei Tage (46 Stunden). Dass die Wahl auf ein Handaufzugswerk gefallen ist, unterstreicht den Retro-Charakter des Modells: Anders als die von mir getestete, mit einem Automatikaufzug ausgestatte Hamilton Marine-Uhr, versprüht ein Handaufzugskaliber einfach noch mehr Charme, da natürlich auch die damalige Marine-Chronometer mit Handaufzugswerken kamen.

Gut zu wissen: Das Unitas 6498 wurde in den 50er Jahren eigentlich für Taschenuhren entwickelt und fand dann später unter dem Schirm der Swatch-Gruppe bzw. ETA auch Einzug in Armbanduhren. Das Werk gilt als robuster, wartungsarmer und fast schon unverwüstlicher Traktor, der im Zweifelsfall auch von so ziemlich jedem Uhrmacher kostengünstig gewartet werden kann.

Kleine Sekunde (gebläut) auf dem Zifferblatt der Laco Cuxhaven

Bleiben wir beim Innenleben der Modelle Bremerhaven und Cuxhaven. Die Schönheit des toll dekorierten ETA 6498 kommt durch den extragroßen Saphirglasboden hervorragend zur Geltung: Gebläute Schrauben, Genfer Streifenschliff, und – ganz neu – ein Sonnenschliff auf den beiden großen, sichtbaren Zahnrädern samt Laco-Gravur – schick, schick! Der XL-Glasboden ist auch praktisch für Uhrenfreunde, die Probleme mit Kontaktallergien bei Uhren haben.

Die Ganggenauigkeit beträgt bei beiden mir vorliegenden Uhren ca. +5 Sekunden pro Tag – ein guter Wert, der natürlich kein Zufall ist: Wie ich selbst bei meinem Besuch bei Laco in Pforzheim begutachten konnte, wird jede Uhr, bevor sie das Haus verlässt, in mehreren Lagen einreguliert.

Die Zeiger der Laco Cuxhaven sind allesamt gebläut. Der kleine Sekundenzeiger kommt allerdings ohne Leuchtmasse – sicherlich aus praktischen Gründen. Wenn das Licht entsprechend fällt, sehen die Zeiger einfach genial aus:

Die Laco Bremerhaven mit schwarzem Zifferblatt kommt allerdings mit matt-schwarzen Zeigern – das ist schade, denn auch hier hätte ich mir die gebläuten Zeiger gut vorstellen können:

Viele der derzeit erhältlichen Marineuhren (z.B. von Archimede, Stowa oder Hamilton) kommen ohne Leuchtmasse aus, was streng genommen auch den historischen Vorbildern entspricht (siehe meine Originalbilder aus dem Uhrenmuseum Glashütte oben). Laco will sich hier aber sicherlich von anderen Uhrenherstellern unterscheiden. Die Leuchtkraft ist jedenfalls richtig richtig gut und insbesondere bei der schwarzen Laco Bremerhaven sehr kontrastreich:

Das (in Deutschland gefertigte) Edelstahl-Gehäuse der Laco Bremerhaven und Cuxhaven ist – wie man es von den Pforzheimern gewohnt ist – einfach tip top verarbeitet. Der Hauptteil des Gehäusses wurde durch Sandstrahlen mattiert, ein paar wenige polierte Bereiche sorgen für Abwechslung. Augenscheinlich ist vor allem die geriffelte Lünette, die der Marineuhr das gewisse Etwas verleiht – damals auf der Baselworld 2018 konnte ich auch einen Prototypen mit glatter Lünette begutachten und ich muss sagen, dass mir die finale Variante mit Riffelung deutlich besser gefällt. Auch die griffige Krone passt optisch einfach hervorragend:

Mit 42,5 mm Durchmesser ist das Gehäuse außerdem etwas größer als bei vielen anderen derzeit erhältlichen Marineuhren – und das ist meiner Meinung nach auch gut so! Die Hamilton Khaki Navy Pioneer Deckwatch, die ich mir vor einiger Zeit gekauft hatte, musste mich leider wieder verlassen, da sie mir an meinem 19 cm Handgelenk mit 40 mm einfach zu klein war. Die 42,5 mm der Laco passen mir persönlich schon deutlich besser. Durch die vergleichsweise flache Bauhöhe von 11 mm wirkt die Laco Bremerhaven bzw. Cuxhaven ohnehin nicht allzu wuchtig am Arm, die Proportionen sind sehr stimmig. Auch der Tragekomfort ist alles in allem hoch.

(zum Abspielen des Videos bitte klicken)

Zum hohen Tragekomfort tragen auch die Lederbänder bei, die einen qualitativ hochwertigen Eindruck hinterlassen. Dennoch sei an dieser Stelle etwas Kritik erlaubt: Der Braunton des Standardbandes der Laco Cuxhaven ist mir persönlich etwas zu hell – die Marineuhr wirkt dadurch meiner Meinung nach etwas zu “feminin”. Einen dunkleren Braunton hätte ich hier besser gefunden. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Das schwarze Band der Laco Bremerhaven (die ich mir ja bei meinem Besuch in Pforzheim gekauft habe) passt zwar optisch sehr gut, ist mir persönlich aber einen Tick zu langweilig. Ein braunes Lederband mit dezenten Vintage-Effekten, um den Retro-Charakter des Modells zu unterstreichen, ist hier sicherlich eine gute Wahl. Konkret macht sich das Cognac-braune Vintage-Lederband von watchbandit.de ziemlich gut an der schwarzen Marineuhr:

Alternativ: Christian Ahrend von Greenpilot-Watchstraps zaubert 100% individualisierte Lederbänder in seiner eigenen kleinen Manufaktur.

Abschließend möchte ich noch lobend hervorheben, dass Laco die Marineuhren – anstelle einer Uhrenbox – mit einem Transportetui liefert. Da Uhrenboxen bei mir ohnehin nur in der Ecke verstauben, finde ich das Etui aufgrund des praktischen Nutzens jedenfalls super.

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Fazit zu den Laco Marine-Uhren Cuxhaven und Bremerhaven

Die Laco Marine-Uhren Cuxhaven und Bremerhaven sind sicherlich keine Hammerschnäppchen. Mit 980€ sind die Uhren aber dennoch recht fair bepreist: Die Qualität ist auf sehr hohem Niveau (Gehäuse, Zifferblatt, Zeiger), die Feinregulierung des schick dekorierten ETA Unitas 6498 wirklich gut. Und nicht zuletzt habe ich auch selbst gesehen mit wie viel Liebe zum Detail die Uhrmacher in Pforzheim werkeln.

Den preislichen Vergleich mit der Pforzheimer Konkurrenz muss Laco auch nicht scheuen: Die 41 mm große Stowa Marine-Uhr mit kleiner Sekunde liegt bei 1380€. Die Archimede Deckwatch A . SI ist mit 880€ zwar etwas günstiger, verzichtet aber auf Werksdekorationen.

Wer also eine Marineuhr mit ordentlichem Preis-Leistungs-Verhältnis von einem sympathischen Traditionshersteller sucht, macht mit der Laco Bremerhaven oder der Laco Cuxhaven nichts falsch. Und eine klassische Marineuhr gehört meiner Meinung nach sowieso in jede gute Uhrensammlung 🙂

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Jörg
1 Jahr zurück

Super Vorstellung der Uhr. Tolle geschichtliche Recherche. Das Aua zu der schlauen Korrektur mit dem Nullmeridian hätte man sich sparen können.
Weiter so mit den tollen und detaillierten Uhrenvorstellungen.👍🙂

Jörg
1 Jahr zurück

Super Vorstellung der Uhr. Tolle geschichtliche Recherche. Das Aua zu der schlauen Korrektur mit den Nullmeridian hätte man sich sparen können.
Weiter so mit dem tollen Uhrenvorstellungen.👍🙂

Hotte
2 Jahre zurück

Super Artikel! Toll erklärt. Tolle Bilder. Besser wie die Profis.

Thorsten S.
2 Jahre zurück

Danke für den ausführlichen Bericht! 😉
…Ich konnte bisher mit den Begriffen:”Marineuhr,Deckwatch”,wenig anfangen!
Jetzt weiss ich woher der:”Urtyp”stammt! 🙂
Danke und liebe Grüsse für die mühevolle Arbeit!
Euer
Thorsten S.

Fritz B.
4 Jahre zurück

Schöner Bericht und informative Vorstellung dieser beiden wirklich gelungenen Laco-Uhren. Kleiner Zusatzhinweis: John Harrison war kein gelernter Uhrmacher, er war Tischler. Seine ersten Chronometeruhrwerke wurden aus verschiedenen Holzarten gefertigt. Der Vorteil bestand vor allem in der Korrosions- und Schmierungsfreiheit und die hölzernen Uhrwerke waren weitestgehend wartungsfrei.

Andreas M.
4 Jahre zurück

Schöner, informativer Artikel, schöne, klassische Uhr!

Umberto Eco hat übrigens einigen, teils sehr untauglichen, Versuchen, den Längengrad auf See korrekt zu bestimmen, in seinem Roman „Insel des vorigen Tages“ eine eigene Abhandlung gewidmet.

Ralf
4 Jahre zurück

Toller Bericht, wie immer.

Die schwarze ist echt schön, hätte die weiße schwarze Ziffern, wäre diese mein Favorit.

Da ich schon lange mit dem Gedanken spiele eine Marineuhr zu kaufen, ist die Laco nun auf “meiner Liste” 🙂

Günter
4 Jahre zurück

Hast wieder einen interessanten Bericht über eine tolle Uhr – Uhrenmarke – geschrieben. Ich persönlich finde deutsche Uhren nicht schlechter als Schweizer Marken. Zumindest in der Preisklasse wie Laco und Co.

Thomas H.
4 Jahre zurück

Gut geschrieben – und wieder was dazu gelernt : Eisenbahn-Minuterie. Danke.
Das Uhrwerk sieht tatsächlich recht gut aus und auch bei Vergrößerung des Bildes erscheint die Verarbeitung gut zu sein.
Das mit den gebläuten Zeigern und Schrauben allerdings, das glaube ich nicht so recht. Sind die tatsächlich gebläut – oder blau lackiert ? Warum kann man einzig auf einem Bild die blauen Zeiger sehen? Alle anderen Bilder zeigen schwarze Zeiger.
Und weil wir gerade dabei sind zu lernen: Warum muss eine Uhr, die exakt die Zeit wiedergeben soll, eine kleine Sekunde haben – die man ja nun wirklich nicht optimal ablesen kann ?

Thomas H.
4 Jahre zurück
Antworten...  Mario

Danke Dir Mario für Deine Nachprüfung. Ich hatte halt so meine Bedenken, da m.W. bei über 320° erst das Blau hervorkommt und damit die sogenannte “Blausprödigkeit“. Gerade bei so kleinen Teilen wie den Zeigern ist das Bläuen recht schwer auszuführen.

Harald B.
4 Jahre zurück

“… Schon damals wusste man, dass durch den Londoner Stadtteil Greenwich der Nullmeridian verläuft …” – Aua!
Das hatte nichts mit erlerntem Wissen zu tun, sie haben es für sich so definiert. Andere Länder hatten andere, abweichende Bezugspunkte die genau so gut funktioniert haben. Siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Nullmeridian