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Zurück in die Zukunft: Die IWC Ingenieur, manchmal auch liebevoll beim Kosenamen „Inge“ genannt, ist zurück in Form eines Re-Issues, der Ingenieur Automatic 40. Eine richtige Überraschung war die Vorstellung auf der Watches & Wonders 2023 nicht, denn der Stahl-Sport-Uhren-Hype will einfach nicht abflachen, was auch IWC nicht entgangen sein dürfte. Ein Relaunch war im Prinzip nur eine Frage der Zeit.

Gut: Anstelle von Designexperimenten, mit der IWC dem Modell Ingenieur in der Vergangenheit meiner Meinung nach eher einen Bärendienst erwiesen hat, ist das neue Modell sehr nah dran am klassischen Genta-Design: Die Ingenieur wurde ursprünglich 1955 eingeführt, IWC beauftragte aber in den 70ern die Uhrendesignerlegende Gérald Genta mit einer umfassenden Überarbeitung. Und so entstand 1976 die Referenz 1832 mit seiner charakteristischen Lünette mit fünf Vertiefungen, der speziellen „Grid“-Zifferblattstruktur sowie vollintegriertem Stahlband mit H-Gliedern. All diese klassischen optischen Merkmale sind auch bei der neuen Ingenieur Automatic 40 an Bord; auf technischer Seite sind bei der Neuauflage auch die amagnetischen Eigenschaften der Ur-Inge dank eines Weicheisen-Innengehäuse vorhanden.

So weit, so gut. Dennoch drücken andere Aspekte das Preis-Leistungs-Verhältnis massiv…

Überteuert!? Die neue IWC Ingenieur Automatic 40 (2023)

Ich gebe zu: Die neue IWC Ingenieur Automatic 40 hat mich sofort „angefixt“, vor allem die originalgetreue Umsetzung. Große Ernüchterung aber gab’s beim Blick auf den Preis: Knackige 12.900€ rufen die Schaffhausener für die neue Inge auf – ein ordentliches Pfund für eine „einfache“ Dreizeiger-Stahl-Sport-Uhr, so auch der allgemeine Tenor in einschlägigen Foren.

Im Vergleich wirkt die IWC Mark XX (6700€ am Stahlband) oder die (im Rahmen der Watches & Wonders 2023 leider abgekündigte) amagnetische Rolex Milgauss fast schon „günstig“. Die Titanvariante der neuen Inge schlägt noch mal mit 3000€ Aufpreis zu Buche. Puh!

IWC Ingenieur Automatic 40 iw328904 mood 1 Kopie 1

Nun ist es ein offenes Geheimnis, dass Uhren von IWC bei Grauhändlern bzw. Luxusuhren-Online-Shops oftmals mit signifikantem Rabatt auf den Listenpreis angeboten werden. Auch das weiß natürlich IWC, weshalb man sich dazu entschlossen hat das neue Spitzenmodell lieber „Boutique only“ anzubieten, d.h. nicht bei regulären IWC-Konzessionären bzw. Juwelieren, sondern nur in der einzigen deutschen IWC-„Monobrand“-Boutique in München oder telefonisch bzw. per Email direkt bei IWC.

Zitat IWC:

[…] Der Zeitmesser ist ausschließlich über unsere Online Boutique sowie über unsere IWC Boutiquen erhältlich. (Die Boutique in Frankfurt wurde geschlossen.)

Wir führen eine Warteliste für die E-Boutique, auf die wir Sie gerne hinzufügen und geben Ihnen Bescheid falls sich eine Verfügbarkeit ergeben sollte.
 
Wenn diese Vorgehensweise passend für Sie ist freue ich mich auf eine Rückmeldung.

Vertriebsstrategie: Nervfaktor hoch Tausend

In jedem Fall soll die „Boutique only“-Strategie aus Sicht von IWC sicherlich Preisstabilität und eine gewisse Exklusivität sicherstellen. Angeblich ist die Warteliste (na, wer ist kurz zusammengezuckt?) für die neue Inge sogar schon so lang, dass man im Jahre 2023 keine Chance mehr auf einen Kauf hat. Die Graumarktpreise dürften sich wegen des sehr überschaubaren Angebotes deutlich oberhalb des Listenpreises einpendeln. Schön für IWC, aber ein riesiger Nervfaktor für Endkunden.

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Offenbar sind sich die Schaffhausener auch sicher, dass die Marke IWC stark genug ist, um einen Preis von knapp 13.000€ aufrufen zu können. Und das hängt sicherlich auch mit der Wettbewerbslandschaft zusammen: Dass ein gewisser Herr Gérald Genta eine Uhrendesignerlegende ist, aus dessen Feder auch Patek Philippe Nautilus und Audemars Piguet Royal Oak stammen, hat sich auch unter Leuten rumgesprochen, die sich wohl eher nicht als Uhrennerds bezeichnen würden (und in den entsprechenden Pressemitteilungen und der Marketingkommunikation verweist IWC natürlich auch gerne und häufig auf die Genta’sche Designherkunft).

Mehr: Gérald Genta – der steinige Weg zum heiligen Gral der Uhren-Designs

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Quelle: IWC

Nur noch mal zur Einordnung: Nautilus und Royal Oak sind für Otto Normalos alles andere als einfach zu bekommen – schon gar nicht zum Listenpreis, der sich beim x-fachen der neuen Inge bewegt: die Royal Oak Ref. 15500ST.OO.1220ST.01 beispielsweise liegt bei rund 27.000€ Liste, die Nautlius Weißgold Ref. 5811/1G bei 68.000€ (es gibt keine Stahl-Nautilus mehr). Wer die Royal Oak sofort erwerben möchte, der darf über 50.000€ beim Grauhändler hinblättern, bei der Nautlius sind es sogar über 150.000€.

So verrückt es klingt: Im direkten Vergleich wirkt die neue Ingenieur Automatic 40 doch fast wie ein Schnäppchen (und das dachte sich wohl auch IWC).

Manufakturkaliber? Das IWC-Kaliber 32111

Es kommt allerdings noch ein weiterer Aspekt dazu, der bei der Preisdiskussion keine unwesentliche Rolle spielt: Das Kaliber 32111 (Kaliberfamilie 32000), das in der neuen IWC Ingenieur Automatic 40 tickt, nutzt dieselbe Basis wie das Kaliber Baume & Mercier Baumatic BM12-1975A bzw. BM13-1975A (letzteres hat allerdings keine amagnetische Silizium-Unruhspiralfeder an Bord). Auch Panerai nutzt diese Basis in Form des Kalibers OPXXXIV (jetzt P.900). Die Grundkonstruktion geht wiederum auf das Kaliber Cartier 1847MC zurück. Der Blogger Perezcope berichtete erstmals Mitte 2021 über diesen Zusammenhang.

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Baume & Mercier mit Kaliber BM13-1975A für 3900€ Liste

Kein Zufall: Alle vier genannten Uhrenmarken (Cartier, Baume & Mercier, IWC, Panerai) befinden sich unter dem Dach des Richemont-Konzerns. Der Richemont-Konzern wiederum lässt mechanische Werke vorrangig bei der hauseigenen Manufacture Horlogère ValFleurier SA produzieren – ebenfalls eine Richemont-Tochter.

Die Bündelung des Know-Hows und wesentlicher Produktionskapazitäten bei ValFleurier ist zweifellos Prozess- und Margenoptimierung in Reinkultur. Das ist aber natürlich auch erst mal nicht verwerflich, denn natürlich muss IWC wirtschaftlich handeln, um Arbeitsplätze zu sichern, Geld für Investitionen zu verdienen etc.. Dass ein Uhrenhersteller seine Kosten permanent hinterfragt, ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht völlig normal. Realistischerweise müssen wir Uhrennerds uns auch von dem hoffnungslos romantischen Gedanken verabschieden, dass Luxusuhrenhersteller wie IWC mit einer Hand voll Uhrmachern alle Kaliber mit viel Handarbeit zusammenschustern oder gar einzelne Komponenten wie Zahnräder manuell „schnitzen“. Ohne eine in gewissen Teilen automatisierte Produktion im industriellen Maßstab und entsprechende Zulieferer (unabhängig davon, ob innerhalb oder außerhalb des Konzerns) wären Uhrenhersteller in dem Segment, in dem sich IWC bewegt, heute kaum wettbewerbsfähig.

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Alle Richemont-Marken, Quelle: Richemont

Dennoch hat es – wie der Schwabe so schön sagt – ein gewisses „Geschmäckle“, wenn im Prinzip dasselbe Kaliber sowohl in einer hochpreisigen Luxusuhr wie der neuen IWC Ingenieur als auch in einer Einsteiger-Luxusuhr tickt – nämlich im Modell Baume & Mercier Riviera, das mit dem Kaliber BM13-1975A bei rund 4000€ liegt. Das entspricht einem Faktor von >3 im Vergleich zur IWC Ingenieur Automatic 40.

IWC spricht übrigens selbstbewusst von einem Manufakturkaliber Zitat: Im Inneren der Ingenieur Automatic 40 arbeitet das IWC-Manufakturkaliber 32111 mit automatischem Klinkenaufzug und einer Gangreserve von 120 Stunden.

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Baumatic BM13-1975A vs. IWC Cal. 32110 vs. OPXXXIV (jetzt P.900), Bild: Perezcope

Und die Moral von der Geschicht‘?

Uhrenfreunde dürfen meiner Meinung nach durchaus darüber enttäuscht sein, dass die Schaffhausener es offenbar nicht für nötig erachtet haben bei der brandneuen Ingenieur ein (neues) technisch spannendes Werk zu verbauen. Stattdessen kommt eine vergleichsweise günstige 08/15-Lösung zum Einsatz – und das führt meiner Meinung nach durchaus zu einem Schiefstand bei Preis-Leistung, über den auch der „Genta-Bonus“ keineswegs hinwegtäuschen kann.

Selbst kleinere „Gutsel“ muss man vergeblich suchen: Warum hat IWC beispielsweise nicht das hauseigene EasX-CHANGE-Bandwechselsystem an Bord der Inge geholt? Grade bei einer Uhr mit vollintegriertem Band ist der Nutzen sehr hoch – Zenith hat es mit der Defy Skyline ja auch hinbekommen und liefert gleich noch ein passendes Kautschukband mit (Liste mit 9400€ deutlich unter der Ingenieur, „Straßenpreis“ noch mal mit gutem Rabatt; zumal verbaut Zenith auch ein technisch sehr viel spannenderes Schnellschwingerkaliber mit 5 Hz bzw. 36.000 bph).

Mehr: Zenith El Primero: Der Schnellschwinger damals und heute

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Zenith Defy Skyline – in wesentlichen Aspekten mit der Nase vor der neuen IWC Ingenieur

Was in jedem Fall meiner Meinung nach gar nicht geht, ist der irreführende Hinweis auf ein Manufakturkaliber. Ja klar, es gibt keine offizielle, allgemeingültige Definition für ein Manufakturkaliber, aber im Falle des IWC-Kalibers 32111 trifft ein wesentliches Kriterium einfach nicht zu – nämlich Exklusivität. IWC muss in dieser Hinsicht aufpassen, denn diverse irreführende Angaben und Downgrades haben schon der Richemont-Tochter Panerai ein paar Image-Kratzer versetzt – und das Mutterhaus täte gut daran, wenn das bei IWC nicht auch noch passiert.

Mehr: Darf’s ein bisschen weniger sein? Über Panerai, Pressböden, P.9010/P.900-Downgrades und das P.9200 Manufakturkaliber-Märchen

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Wenn wir die Kaliberthematik aber mal ausklammern, landet man bei der Diskussion des Preises der neuen IWC Ingenieur Automatic 40 so oder so schnell bei den immergleichen Aspekten von Luxusprodukten im Allgemeinen – und hier sind Preisdiskussionen eigentlich müßig: Im Gegensatz zum Massenmarkt richtet sich die Preisgestaltung bei Luxusprodukten nämlich weniger nach den Kosten. Die Marken fragen sich eher, wie viel die Konsumenten wohl bereit sein werden für ein Produkt auszugeben. Dabei lassen sie ihrer Fantasie gerne freien Lauf (das ist auch mein Gefühl bei der neuen IWC Ingenieur). Oder kurz: Luxusmarken setzen hohe Preise an, weil sie es können.

Federica Levato, Branchenexpertin bei Bain, stellt außerdem fest, dass Kunden hohe Preise stärker akzeptieren, da vor allem junge Kunden durch die „Preisrelevanz“ und weniger durch den tatsächlichen Preis motiviert werden. Preisrelevanz bezeichnet dabei den „wahrgenommenen Wert“ eines Artikels – und der wahrgenommene Wert hängt nun einmal vor allem mit der Stärke einer Luxusmarke zusammen. Im Falle der neuen Ingenieur kann IWC die Marke im Rahmen der Boutique-Strategie natürlich mit geschultem Personal optimal vermitteln – eine wenig spektakuläre Kaliberbasis, die man auch im Einstiegssegment bei Baume & Mercier findet, rückt da für viele Interessenten einfach in den Hintergrund, vor allem mit der Genta-Story als Zugpferd.

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Lars
11 Monate zurück

Ich hatte nunmehr die Gelegenheit die schwarze IWC Ingenieur am Handgelenk anzuprobieren und auch zu kaufen.
Im Großen und Ganzen stimme ich vielen Wortmeldung zur IWC Ingenieur hier im Blog zu. Erstaunlicherweise schreiben einige Besitzer der IWC in Foren, wie sensationell, oder großartig dieses Modell doch verarbeitet sei.
Nun ja, jeder empfindet da sicherlich anders.
Vergleiche ich die Uhr mit meiner AP RO, oder VC Overseas, sehe ich ganz klar die Unterschiede.
Viele sehen aufgrund des Genta Designs eine ähnliche Ikone am Horizont auftauchen.
Ich persönlich sehe das leider nicht so.
Die Uhr ist solide verarbeitet, ja. Aber viele andere Hersteller schaffen das problemlos auch, ohne „Genta Gene“ und der ambitionierten Preisgestaltung.
Ich habe leider nichts an der Ingenieur gefunden, was auch nur annähernd den Preis für mich rechtfertigen könnte. Bedauerlicherweise hat man auch noch ein Kaliber aus der Produktfamilie verbaut, dass nach meiner Einschätzung nicht zum möglicherweise angestrebten Ziel passt, eine weitere Ikone auf den Weg zu bringen.
Auch wirkte auf mich das Edelstahlarmband so gar nicht hochwertig und fällt daher im Vergleich mit den vorgenannten Modellen der Hersteller, AP und VC, zurück.
Konkret enttäuschte mich die Haptik.
Das ist schade, da die Bänder von IWC bei den Kautschuk und Lederarmbändern doch auch hohen Ansprüchen gerecht werden.
Zusammenfassend kann ich sagen, eine nette Uhr. Die aber in meiner Sammlung, eine Dritte Uhr mit ähnlichem Design, keinen Platz finden kann.

Dennoch konnte ich ein Modell von IWC ausmachen, dass mir persönlich gefiel. Die Big Pilot mit Manufaktur Kaliber 82100 in Grün.

Franz
1 Jahr zurück

Dennoch drücken andere Aspekte das Preis-Leistungs-Verhältnis massiv

Mal ernsthaft: Wir reden hier doch über in der Realität vollkommen überflüssige Luxus-Produkte, oder nicht? Woraus sich dann zwangsläufig die Frage ableitet: Welches Luxus-Produkt – egal ob Uhren, Schmuck, Kleidung, Unterhaltungselektronik oder Fortbewegungsmittel – hatte oder hat denn Bitteschön jemals ein auch nur annähernd gutes Preis-Leistungs-Verhältnis?

Ja, die IWC ist teuer, vielleicht sogar viel zu teuer, aber das sind Uhren vieler anderer Hersteller eben auch – und mal ganz ehrlich: Rechtfertigt das millionenfach produzierte Manufaktur-Kaliber Rolex 3235 den fünfstelligen Preis einer Submariner Date? Gibt es da Kritik wie bei der Ingenieur?

Noch etwas finde ich in der Diskussion um die IWC Konzern- und Manufaktur-Uhrwerke sehr bemerkenswert: Es wird immer gemeckert!
Beim Konzernwerk Kaliber 32111 darüber, dass es auch bei Baume & Mercier eingesetzt wird und dass es von der IWC als Manufaktur-Kaliber bezeichnet wird, obwohl es von der 100%igen Konzerntochter ValFleurier gefertigt wird und beim Kaliber 79091 der Portugieser Grande Complication wird darüber gemotzt, dass das Valjoux 7750 die Basis dieses Uhrwerks ist – was auch immer die IWC macht, es ist falsch.
Anders bei Tudor und Omega. Letztere basteln die von George Daniels zugekaufte Co-Axial Hemmung, die – nebenbei erwähnt – keinerlei Vorteile bringt, in ein ETA 2892-A2, nennen das Ganze dann Omega Kaliber 2500 und die Uhren-Blogger jubeln. Kritik gibt es auch nicht bei Tudor, deren von der Kenissi SA (zu 40% im Besitz von Rolex / Tudor, zu 40% im Besitz von Breitling und zu 20% im Besitz von Chanel) entwickeltes Uhrwerk als Inhouse / Manufaktur [sic] mit eigener Kaliberbezeichnung bei Fortis, Norqain, Breitling, Tudor, Chanel und TAG Heuer eingesetzt wird. Im Gegenteil, in Ihrem Beitrag „NORQAIN Uhren: Hintergründe und Test der Adventure Neverest Glacier“ vom 29. September 2021 verteidigen Sie sogar die Behauptung von Norqain, dass es sich bei dem von Kenissi hergestellten Uhrwerk um ein Manufaktur-Kaliber handelt…

Immerhin resultiert aus der andauernden und, meiner Ansicht nach, vollkommen überzogenen und ungerechtfertigten Kritik an den Uhren der IWC der Vorteil, dass selbige nicht overhyped sind und man hervorragend verarbeitete Uhren mit innovativer und vor allem sinnvoller Technik (Pellaton Aufzug / Safedive-System, Split Minute u.a.m.) ohne Wartezeiten und zu guten Preisen bekommen kann.

randori01
1 Jahr zurück

Ganz unabhängig von der Kaliber-Beurteilung strahlt auch diese IWC vor allem eines aus: Langeweile and nothing else, ob mit oder ohne Genta ist dabei vollkommen unerheblich.
Seit Jahren frage ich mich, wie IWC über die Runden kommen kann.

Roland Feldhaus
1 Jahr zurück

Selbst bei einem Preis bis 10.000 € hätte ich ein echtes IWC Manufakturkaliber erwartet. Bei einem Preis bis Max. 8.500 € hätte ich aber das 32111 auf Grund des Designs akzeptiert. Wie auch immer, 12.900 € sind meiner Meinung nach vollkommen übertrieben.

Urs Häni
1 Jahr zurück

Vergleiche ich technisch diese IWC mit meiner Breitling Colt quartz ist sie ein teures und antikes Modell.
Beispiel der Colt: Cal. ETA 955652, thermo kompensiert, Genauigkeit + 2 sec./JAHR, Magnetschutz, 50bar WD, Batterielaufzeit: 10 bis 12 Jahre. Preis CHF.1200.–
Noch Fragen????

Roland Feldhaus
1 Jahr zurück
Antworten...  Urs Häni

Das nennt man dann wohl einen Äpfel-Birnen-Vergleich. Wenn es bei mechanischen Uhren auf Ganggenauigkeit besser als COSC gehen würde, hätte es nie ein Revival von Uhren mit Automatik- und Handaufzugswerken gegeben.

Kai Mauer
1 Jahr zurück

Natürlich ist die Uhr überteuert, das ist ja gerade das Geschäftsmodell! Im Wesentlichen kommt es darauf an, ein gutes und an die Zielgruppe angepasstes Image aufzubauen. Oftmals wird mehr Geld in die Vermarktung als in die Herstellung gesteckt.

Haben muss man sie nicht, gutes Design und handwerkliche Quallität bekomme ich auch mit weniger bekannten Marken.

Dlanor Lepov
1 Jahr zurück

Ökonomisch gesprochen handelt es sich um ein sogenanntes Veblen-Gut, ein Produkt, bei dem die Nachfrage mit dem Preis steigt. Soziologisch betrachtet ist das Teil der pekuniären Elitenkultur, die man auch als Snobismus bezeichnen kann.
Wirklich interessant ist hier, dass das Produkt sturzlangweilig ist und dass seine technische Funktionalität für 99.9% der Käufer keine Bedeutung haben dürfte.

Frank T. aus MZ
1 Jahr zurück

Da hat IWC nach der Mark 20 mit weißer Datumsscheibe erneut verwachst. So zerstört man konsequent Ikonen (erinnert an TAG HEUERs aktuelle Autavia-Kollektion *ohgraus*). Beim aufgerufenen Preis bleibt mein Mund offen stehen, dabei ist der 01.04. doch längst verstrichen…

Winfried
1 Jahr zurück

Erstaunlich was einem für das Geld als „Gegenwert“ präsentiert wird.
Sind wir doch mal ehrlich, gekauft wird das Zeugs aus der Schweiz doch nur, weil man da so schön mit spekulieren kann, oder wie sonst sollte man Exklusivität definieren? Sicherlich nicht in diesem Fall über das Kaliber.
Fraglich auch, wie lange die Freude des Käufers währt, wenn die Uhr zu einem völlig absurden Preis in der Boutique gekauft wurde, wenn man sich spätestens dann mit dem Kaliber auseinandersetzt und böse aufwacht. Da sind die genannten anderen Genta Design Hersteller AP und PP doch auch im wahrsten Sinne des Wortes ein anderes Kaliber.
Ach, regulär kaufen konnte man die AP noch vor knapp drei Jahren problemlos…(eigene Erfahrung)
Was offenbar überhaupt noch nicht bekannt ist, die Uhr sollte lt. einer Online Redaktion im Februar d.J. für 10.700€ angeboten werden.
Da wäre es doch ähnlich interessant zu erfahren, warum man zu dem Preis nicht schon bei dem Gebotenen hätte satt sein müssen, sondern nochmals 2.200€,für was weiß ich auch immer, zusätzlich drauf geschlagen hat.