Eine interne Datenanalyse vom April 2025, durchgeführt vom Online-Marktplatz für Luxusuhren Chrono24, zeigt auf, wie eng das Kaufverhalten hinsichtlich der Marken- und Modellwahl mit der Lebensphase verknüpft ist: Während jüngere Uhrenfreunde oft mit vergleichsweise erschwinglichen Einstiegsmodellen wie der Omega Seamaster ihre Begeisterung für mechanische Uhren entdecken, erkennt man eine größere Markenvielfalt bei älteren Käufern, wobei dann auch häufiger prestigeträchtige Manufakturen wie Patek Philippe eine Rolle spielen.
Stichwort Gen Z: Schon eine Chrono24-Befragung von Ende 2024 in Zusammenarbeit mit dem bekannten Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov, bei der über 2.100 Personen in Deutschland zu ihren Absichten und Vorlieben bei der ersten Luxusuhr befragt wurden, zeigte sich: Das grundsätzliche Interesse an Luxusuhren bei der jüngeren Generation, die man der Gen Z zuordnen kann, spiegelt sich auch in konkreten Kaufabsichten wider. Insgesamt gaben 20 Prozent der Befragten zwischen 18 und 24 Jahren an, in den nächsten 12 Monaten wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich eine Luxusuhr erwerben zu wollen (in der Gesamtbevölkerung liegt dieser Wert bei 11 Prozent).

Aber zurück zur internen Chrono24-Datenerhebung: Die Analyse zeigt ferner auf, welche konkreten Modelle von welcher Altersgruppe besonders oft gekauft werden (relativ zu ihrem Gesamtverhalten) bzw. wie stark der Käuferanteil bei einem Modell vom allgemeinen Umsatzanteil der Altersgruppe abhängt. Beispiel: Wird ein Modell von der Altersgruppe der 30-39 Jahre alten Uhrenfreunde häufiger gekauft als der sonstige Umsatzanteil des Modells, so ist diese Uhr in dieser Altersgruppe besonders beliebt.
In vier von fünf Altersgruppen ist ein Modell von Rolex die erste Wahl. Allerdings variiert die Modellpräferenz deutlich. So dominiert…
- die Rolex Datejust bei den unter 30-Jährigen,
- die Rolex Submariner bei den 30- bis 39-Jährigen,
- die Rolex Daytona bei den 40- bis 49-Jährigen und
- die Rolex Sea-Dweller bei den 50- bis 59-Jährigen.
Erst bei der Gruppe der über 60-jährigen Uhrenfreunde wird Rolex vom ersten Platz verdrängt – diese kaufen überdurchschnittlich häufig die Patek Philippe Calatrava.
Auch ein Blick auf die fünf beliebtesten Uhren zeigt, dass Rolex bei jüngeren Menschen besonders gefragt ist: Während bei den unter 30-jährigen sowie den 30-39-Jährigen jeweils drei Rolex-Modelle und bei 40-49- und 50-59-Jährigen zwei Rolex-Uhren in den Top Five sind, trifft dies bei den über 60-Jährigen nur auf ein Modell zu: die Rolex Sky-Dweller.
Über alle Altersgruppen hinweg zeigen die 40- bis 49-Jährigen die größte Markenvielfalt: Unter ihren Top 10 finden sich Uhren von neun verschiedenen Herstellern – darunter die Breitling SuperOcean, die Vacheron Constantin Overseas und die IWC Pilot in all ihren Varianten (IWC Pilots‘ Watch Chrongraph, Mark-Reihe und Big Pilot).
Käufer ab 60 fokussieren sich hingegen stärker auf das Hochpreissegment: Drei Patek Philippe-Modelle sind in ihren Top Ten vertreten.
Hier die Gesamtübersicht:
Natürlich sollte man bedenken, dass die Chrono24-Erhebung logischerweise nicht den Gesamtmarkt Uhren abbildet – es handelt sich wie erwähnt um eine interne Datenerhebung. Und der Online-Marktplatz ist nun mal klar auf hochpreisige bzw. Luxus-Uhren spezialisiert, d.h. man muss die Zahlen entsprechend einordnen, da eben beispielsweise Microbrands kaum auf Chrono24 zu finden sind. So gehe ich stark davon aus, dass dem Kauf einer Omega Seamaster beispielsweise in vielen Fällen der Kauf günstigerer (mechanischer) Uhren von Microbrands wie Circula oder Heinrich oder auch Einsteigeruhren von Citizen, Seiko, Tissot, Certina und dergleichen vorangegangen ist.
Die Markenwahl deckt sich aber ebenfalls im Wesentlichen mit den Aussagen aus der erwähnten Chrono24-/YouGov-Umfrage: Rolex ist demnach bei Erstkäufern die unangefochtene Luxusuhrenmarke Nummer eins. So kaufen sich 16,2 Prozent der Männer und 27,7 Prozent der Frauen als erste Uhr eine Rolex. Bei männlichen Käufern folgen dahinter Omega mit einem Anteil von 13,7 Prozent sowie Seiko mit 11 Prozent. Bei weiblichen Uhrenfreunden sind Cartier (11,5 Prozent – zum Beispiel Cartier Tank) und Omega (9,6 Prozent) die zweit- bzw. dritthäufigste Wahl für den Erstkauf.

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Herzlichen Glückwunsch zu einem Artikel, der sich bei genauerem Hinsehen als Werbeanzeige entpuppt. So etwas gab es hier bisher eigentlich nicht. Oder ich bin nur zu dusselig und habe es noch nie bemerkt.
Vertraue nur auf eine Statistik, die du selbst gefälscht hast. Die leichte Abwandlung eines bekannten Ausspruchs fiel mir bei der Ansicht dieses Machwerks ein. Für die Umfrage scheint mir lediglich der obere 10 – 15% Anteil der Bevölkerung befragt worden zu sein. Denn bei sinkenden Realeinkommen bei weiten Teilen eben dieser Bevölkerung und seit Jahren steil steigenden Lebenshaltungskosten, zu denen ich jetzt auch die zum Teil irrsinnigen Mieten samt Nebenkosten hinzuzähle, werden die Menschen ganz andere Sorgen haben, als das immer knapper werdende Geld für Uhren ausgegeben. Und ein Mensch, der nach langem Arbeitsleben in Altersarmut gelandet ist, wird sich schwerlich eine Patek Philippe gönnen. Da ist man schon froh, wenn das Geld so einigermaßen bis zum Monatsende reicht und ab und zu eine warme Mahlzeit drin ist.
Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, daß wir alle zu wenig arbeiten, vor allem die Rentner, wie kürzlich festgestellt. Bei 80 bis 100 Stunden in der Woche wird auch sicher einmal die eine oder andere schicke Uhr drin sein.
Hi, der Artikel ist mit „Anzeige“ markiert, korrekt 🙂
Die Zahlen sind unabhängig davon dennoch spannend, wie ich finde.
Es ist alles korrekt, das habe ich auch nicht in Zweifel ziehen wollen. Aber früher (🤭) sah eine Anzeige wie eine Anzeige aus und ein Artikel wie ein Artikel. Heute setzt sich leider (!) immer mehr die Unsitte durch, daß eine Anzeige aussieht wie ein Artikel, nur zu erkennen an dem mehr oder weniger großen/kleinen Schriftzug „Anzeige“.
Wie spannend man die Zahlen findet, hängt sicherlich vom persönlichen Erregungsfaktor ab. Nur logisch sind sie nicht. 😉
Hi Mario, eine Logik erkenne ich in den Daten nicht, einige amüsieren mich. Vermutlich landet die Calatrava beim gesetzten Klientel auf Platz 1, weil sie die gehypten Rolex Sportmodelle bereits überteuert eingekauft haben, wie die hässlichen Sky Dweller und Yachtmaster 2 überhaupt in die Statistik gelangen, ist mir ein Rätsel. Lustig auch die Seiko Prospex, die völlig aus der Reihe logisch aufeinander aufbauender Kaufentscheidungen fällt. Rolex dürfte dies jedoch animieren, die verquaste Verfügbarkeitspolitik aufrecht zu halten. Einen Konzi habe ich vor einigen Tagen sprachlos zurück gelassen, der mir nach Jahren auf der Warteliste eines der begehrten Sportmodelle anbot und ich es nicht abnahm…und nein, den Weiterverkauf auf dem Graumarkt brauche ich nicht zu befeuern.
Herzlichen Glückwunsch zur der großartigen Heldentat, einen „Konzi“ (gemeint ist wohl ein konzessionierter Uhrenhändler) einfach so stehen zu lassen und die angebotene Rolex mannhaft zu verweigern. Alle Achtung, das schafft nicht jeder. Außer denen, die vielleicht finanziell gerade klamm sind.
Ob in den Daten unbedingt eine Logik erkennbar sein muß, wage ich zu bezweifeln. Und was das Amüsement angeht, da hat jeder so seine eigenen Vorstellungen.Ob eine Uhr hässlich ist oder nicht, entscheidet bei dieser „Statistik“ immer noch der Käufer und nicht der Kommentator und die Frage, ob nun logisch oder eher amüsiert, muss jeder für sich entscheiden.