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Die Schweizer Uhrenmarke Davosa fliegt bisher eher unter dem Radar – obwohl die Geschichte der Marke recht weit zurückreicht und als solche seit 1987 existiert. Unter Uhrenexperten ist Davosa u.a. für ziemlich gut gemachte Rolex Submariner-Hommagen bekannt – die Davosa Ternos, welche für rund ein Zehntel der Designvorlage zu bekommen ist.

Davosa nur auf einen Hommagen-Hersteller zu reduzieren wird der Marke meiner Meinung nach allerdings nicht gerecht, denn auch einige eigenständige Modelle finden sich im Portfolio des Schweizer Herstellers. Die neue Davosa Neoteric Pilot Automatic beispielsweise ist durchaus einen Blick wert…

Bild: Davosa
Bild: Davosa

Für alle, denen die Davosa Neoteric Pilot nicht zusagt, habe ich am Ende des Artikels auch noch Alternativen parat, darunter auch ein waschechter Preis-Leistungs-Tipp

Davosa Neoteric Pilot Automatic: Eckdaten und Preise

Die sogenannten Neoteriker waren Dichter, welche um 300 v. Chr. mit der vor ihnen geltenden Dichtkunst brachen: Nicht länger sollte es vor allem um Götter gehen, sondern um persönliche Erlebnisse. Warum Davosa diesen Modellnamen ausgewählt hat, ist nur auf den zweiten Blick ersichtlich, aber durchaus schlüssig: Letztendlich handelt es sich bei der Davosa Neoteric Pilot Automatic um eine historische Beobachtungsuhr, die mit modernen Designelementen neu interpretiert wurde. Beobachtungsuhren sind Fliegeruhren mit einer historischen Facette, die in eine dunkle Zeit Deutschlands führt: Der 2. Weltkrieg. So durften mussten einige Uhrenhersteller die speziell für die Luftwaffe entworfenen sog. Beobachtungsuhren (kurz B-Uhren) nach genauen Vorgaben (z.B. Ziffernblatt-Design) des Reichsluftfahrtministeriums bauen.

Mehr zu den historischen Beobachtungsuhren gibt es hier:

https://chrononautix.com/beobachtungsuhren-b-muster-fliegeruhren-marken-geschichte-funktionen-breitling-iwc-laco-stowa-wempe-steinhart-helmut-sinn-tutima-bundeswehr-pilotenuhr/

Aber zurück zur Davosa Neoteric Pilot Automatic:

Das von einem Edelstahlgehäuse mit 42 mm Durchmesser eingefasste Ziffernblatt wirkt sehr aufgeräumt, die gebürsteten Edelstahl-Indizes
– elf rechteckige und das typische Beobachtungsuhren-Dreieck auf der 12 – sorgen für einen ziemlich hochwertigen Look.

Besonders auffällig ist aber natürlich der farbige Innenring, der typisch für Beobachtungsuhren des B-Baumusters ist. Die Davosa Neoteric Pilot Automatic gibt es in den drei Farbvarianten orange, rot und gelb, wobei die Farbe des Innenrings auch vom teilweise skelettierten Minutenzeiger aufgenommen wird. Die Minutenanzeige des Innenrings wird dadurch optisch hervorgehoben. Auch die Ziffernblattfarbe wurde so ausgewählt, dass sie zu den jeweiligen Highlight-Farben passt: Orange mit braunem Ziffernblatt, rot auf schwarz und gelb auf blau…

Bild: Davosa
Bild: Davosa
Bild: Davosa
Bild: Davosa
Bild: Davosa
Bild: Davosa
Bild: Davosa

 

Auch im Vintage-Lederarmband findet sich die jeweilige Modellfarbe bei den Nähten wieder:

Bild: Davosa

Im Inneren der Davosa Neoteric Pilot Automatic arbeitet das Schweizer Automatikkaliber ETA 2824, das durch den mehrfach verschraubten Glasboden sichtbar ist:

Bild: Davosa
Bild: Davosa

Von oben abgedeckt wird die Davosa Neoteric Pilot Automatic durch kratzfestes Saphirglas. Die Zeiger, Indizes und das Dreieck sind mit Superluminova beschichtet. Um die Leuchtkraft zu verstärken, sind die arabischen Zahlen fünffach gedruckt und dadurch leicht erhaben.

Alle drei Varianten der Davosa Neoteric Pilot Automatic tragen dasselbe Preisschild: Mit 748€ ist man dabei.

Bild: Davosa
Bild: Davosa

DAVOSA Neoteric Pilot im Überblick:

• Referenz: 161.565.46 (blau/gelb), 161.565.56 (schwarz/rot) und 161.565.96 (dunkelgrau/orange)
• Basiswerk: Schweizer ETA 2824 Automatik
• Satiniertes und poliertes Edelstahlgehäuse; Ø 42mm; griffige geriffelte Krone und verschraubter Glasboden; Wasserdichtigkeit 5 bar
• Gebürstete und per Hand applizierte Indexe und Dreieck zur Orientierung mit Leuchtpunkt; 5-fach bedruckte arabische Ziffern aus Superluminova für gute Ablesbarkeit im Dunkeln
• Teil-skelletierte Zeiger und farbig abgesetzter Rahmen des Minutenzeigers für Ablesbarkeit der Minuterie
• Anthrazitgraue Vintage-Lederbänder mit dezenten farblich abgestimmten Nähten
• Preis: 748,- €

Optisch finde ich die Davosa Neoteric Pilot gelungen – insbesondere die blau-gelbe Variante hat es mir angetan. Das Ziffernblatt wirkt mit seinen aufgesetzten Indizes hochwertig. Auch der Preis ist für eine Uhr mit einem Schweizer ETA 2824 Automatikwerk im fairen Bereich. Ein Blick auf die Davosa Neoteric Pilot lohnt also durchaus – oder auf eine der folgenden Alternativen…

 

Alternativen zur Davosa Neoteric Pilot Automatic: Hamilton und Laco

Eine weitere Marke, die zu unrecht etwas unter dem Radar fliegt und Pilotenuhren im Portfolio hat ist die Marke Hamilton. Hamiltons Geschichte im Bereich der Fliegeruhren ist dabei durchaus bemerkenswert: Als die Luftfahrt noch in den Kinderschuhen steckte, entwickelte Hamilton bereits die ersten Borduhren für Flugzeuge. Später kamen dann auch Fliegeruhren-Modelle hinzu, die in den freien Verkauf kamen.

Ein Hamilton-Modell, welches sich an den historischen Baumuster B-Uhren anlehnt, ist die Hamilton Khaki Pilot. Ab ca. 800€ für die Varianten mit Schweizer Automatikkaliber, bekommt man bei Hamilton eine moderne Interpretation der Beobachtungsuhren mit schicken aufgesetzten (nicht gedruckten) Ziffern. Die für die meisten gut tragbare 42mm-Variante hat neben einer Datums- auch eine Wochentagsanzeige („Day Date“).

Wer eine Beobachtungsuhr sucht, die möglichst authentisch ist, kann einen Blick auf den Hersteller Laco werfen, der im zweiten Weltkrieg einer der offiziellen Lieferanten dieser historischen Fliegeruhren war. Unter den Baumuster-B Fliegeruhren von Laco sind dabei auch einige bemerkenswerte Preis-Leistungs-Tipps. Die Laco Palermo (Ref. 861966) beispielsweise bietet ein tolles „Made in Germany“ Paket für nur 348€: Saphirglas, ein japanisches Miyota-Automatikwerk und ein farblich ebenfalls sehr auffälliges Ziffernblatt mit oranger Leuchtmasse, verpackt in einem 42mm satinierten Edelstahlgehäuse.

Definitiv ein Preis-Leistungs-Tipp! Hier einige Impressionen des Modells:

Laco Palermo Orange Vorne
Bild: Laco
Laco Palermo Orange Vorne
Bild: Laco
Laco Palermo Orange Seite
Bild: Laco
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U. Hohn
4 Jahre zurück

Ich habe mir die Davosa in Orange gekauft. Leider kommt das „Orange“ auf dem Ziffernblatt nicht richtig zur Geltung -zu dunkel, zu matt. Ferner sind die Ziffern extrem klein, es ist schwer etwas zu lesen. Das Ende des Stundenzeigers kann man im Freien ebenfalls kaum erkennen. Pfiffiges Design – aber leider mit Praxisschwächen. Das Original-Lederarmband habe ich auch noch nirgends gesehen zum Nachkaufen.Gehäuse sehr langweilig.