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„Nós podemos“ – die brasilianische Variante des Obama-Wahlkampfspruchs „Yes, we can“ – so motivierte der damalige brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bei der Vergabe der Olympischen Spiele die Bevölkerung. Obwohl Brasilien mit allerlei sozialen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat, war die Euphorie groß. Insbesondere eine hohe Kriminalitätsrate und extreme soziale Ungleichheit waren (und sind) Herausforderungen, die das Land im Rahmen der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele angehen wollte.

Ob Brasiliens Wirtschaft nachhaltig einen Aufschwung aufgrund der kommenden Olympischen Spiele erlebt, ist mehr als fraglich, wenn man einen Blick auf die Fußball-WM im Jahre 2012 in Brasilien wirft:

Fifa mit Rekordgewinn, Brasilien geht leer aus

oder

In diesen WM-Löchern verschwinden jährlich Millionen

oder

Neue Studie: Kein WM-Aufschwung für Brasilien

… sind nur drei Schlagzeilen, die nicht unbedingt hoffnungsvoll für die Olympischen Spiele 2016 machen.

Immer wieder geraten die Austragungsorte von sportlichen Großveranstaltungen wie der Olympischen Spiele unter starke Kritik. So wiesen Menschenrechtsorganisationen z.B. auch auf die Missstände in den vergangenen Olympischen Austragungsorten Peking, China (2008) und Sotschi, Russland (2014) hin.

Leider scheint kurz vor Beginn der Olympischen Spiele das sportliche erneut in den Hintergrund zu geraten: Im krisengeschüttelten Brasilien wollen die Skandal-Meldungen einfach nicht abreißen (“Rio de Janeiro erklärt vor Olympia Finanznotstand” / “Probleme mit Olympischem Dorf in Rio de Janeiro“).

Omega Pavilion Grand Opening (Bild: PHOTOPRESS/ALEXANDRA WEY)
Omega Pavillon: Eröffnung in Peking 2008 (Bild: PHOTOPRESS/ALEXANDRA WEY)

Ein schlechtes Omen also für die Sponsoren der Olympischen Spiele wie z.B. den Schweizer Uhrenhersteller Omega?

 

Omega bei den Olympischen Spielen: Eine lange Historie

Allen Problemen zum Trotz bleibt der Schweizer Uhrenhersteller Omega seiner Linie treu und ist auch 2016 wieder als offizieller Zeitnehmer Partner der Olympischen Spiele, wenn Sekundenbruchteile über Gewinnen oder Verlieren entscheiden.

OMEGA Zeitmessung Olympische SPiele Peking
OMEGA bei den Olympischen Spielen in Peking 2008, Bild: Omega

Omega ist bereits seit 1932 offizieller Zeitnehmer bei fast allen Olympischen Spielen. Damals, bei den Olympischen Spielen in Los Angeles, machte sich ein einziger Uhrmacher auf den Weg, um die Zeitmessung zu gewährleisten – im Gepäck hatte er nur 30 hochpräzise Chronographen. Bei diesem ersten Auftreten als offizieller Zeitmesser bei Olympischen Spielen war Omega in der Lage, die Ergebnisse bis auf die Zehntelsekunde zu messen. Und so sahen die Omega-Chronographen in Aktion aus:

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Bild: Omega

Auch wenn sich über 80 Jahre später, 2016 in Rio de Janeiro, ein ganzes Heer an Spezialisten mithilfe von rund 450 Tonnen Ausrüstung um die Zeitnahme kümmert, ist das Ziel noch immer das gleiche: möglichst präzise Ergebnisse für die besten Wettkämpfer der Welt.

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Bild: Omega

 

An dieser Stelle sei noch auf eine empfehlenswerte, fast 50-minütige Dokumentation über die Geschichte der Olympischen Zeitmessung von Omega hingewiesen:

Aktuelle Technologien von Omega bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro

Konkret werden z.B. folgende Technologien von Omega bei den Olympischen Spielen zur Verfügung gestellt, um eine präzise Zeitnahme zu ermöglichen:

  • Startblöcke verfügen über eingebaute Sensoren, die ein zentraler Bestandteil der Fehlstartwarntechnologie sind. Ein Lautsprecher, der mit der Startpistole verbunden ist, stellt sicher, dass alle Teilnehmer das Startsignal zum exakt gleichen Zeitpunkt hören:
Omega Olympic Games Starting block
Bild: Omega
  • Eines der einprägsamsten Bilder der Olympischen Spiele ist stets die Startpistole, die an die Revolver aus alten Western erinnert. Das Problem war bisher jedoch, dass sich Schall langsamer fortbewegt als Licht. Dadurch hatte der Sprinter, der am nächsten zur Startpistole stand, einen gewissen Vorteil, da er das Signal den Bruchteil einer Sekunde vor seinen Konkurrenten hörte. Das ist ein wichtiger Faktor, wenn jede Millisekunde zählt. Aus diesem Grund entwickelte Omega die neue elektronische Startpistole, die bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver zum ersten Mal zum Einsatz kam. Dieses futuristische knallrote Gerät besteht aus einem Blitzlicht und einem Schallerzeuger. Es ist mit Lautsprechern hinter jedem Sportler verbunden, damit alle Teilnehmer das Startsignal zum exakt gleichen Zeitpunkt hören. Wenn der Schiedsrichter auf den Abzug drückt, geschehen drei Dinge gleichzeitig: ein Ton wird „abgespielt“, ein Lichtblitz ist zu sehen, und ein Startimpuls wird an das Zeitnahmegerät übermittelt. Praktisch: die neuen Startpistolen sind – anders als die herkömmlichen Pistolen – kein Problem mehr bei den strenger gewordenen Flughafenkontrollen.
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Klassische Startpistole im Jahre 1948, Bild: Omega

 

Omega Rio de Janeiro 2010_starting pistol
Die neue Omega-Startpistole, Bild: Omega
  • Das wohl bekannteste Zeitnahmegerät in der Leichtathletik ist die Fotofinish-Kamera bei Sprint-, Hürden- oder anderen Rennen, die jeden Läufer beim Überqueren der Ziellinie erfasst. Anhand dieser Information ermitteln die Wettkampfrichter den offiziellen Gewinner des Rennens. Die neue Scan’O’Vision MYRIA von Omega ist eine Kombination aus Zeitdetektor und Chronograph. Die Fotofinish-Aufnahmen werden mithilfe eines Hightech-Erfassungsgeräts erstellt, das pro Sekunde bis zu 10.000 digitale Bilder einer vertikalen Linie aufnehmen kann.
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Erster Einsatz der Fotofinish Camera-Technologie in London 1948, Bild: Omega

 

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Bild: Omega
  • Bei den Olympischen Spielen 1948 wurde nicht nur zum ersten Mal die Fotofinish-Kamera eingesetzt, sondern Omega führte auch die fotoelektrische Zeitmessung ein. Die Technologie ersetzte die beschränkten Möglichkeiten des menschlichen Auges durch blitzschnelle elektrische Energie – ein Lichtstrahl bewegte sich auf der Ziellinie hin und her. Sobald einer der Läufer diese überschritt, wurde ein Signal an die Stoppuhren gegeben. Damit ließen sich im Vergleich zu früheren Geräten die Zeiten bis auf Tausendstelsekunden genau messen. Die Ära des Zielbands war damit vorbei. Mehr als sechs Jahrzehnte nach Einführung dieser Technologie wird die Fotozelle immer noch genutzt, um genau festzustellen, wann die Sportler die Ziellinie überqueren. Dank Infrarotstrahlen sind die Messungen aber heute noch präziser, und die Geräte sind bei allen Wetterbedingungen und Temperaturen zuverlässig einsetzbar. Hier eine schematische Darstellung des Systems:
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Bild: Omega

 

  • Auch bei weiteren Disziplinen wie Schwimmen oder Bogenschießen ist Omega natürlich mit allerlei Präzisions-Technologie am Start…
OMEGA Olympic Games pk_RIO_illustration 100M FREESTYLE SWIMMING 1
Bild: Omega
OMEGA Olympic Games London 2012_swimming timekeeping_4
Bild: Omega
Omega Olympic Games Archery targetting system
Bild: Omega

Unter dem Berg an modernster Technik, die nach Brasilien verfrachtet wird, befinden sich weitere 21 wichtige Zeitnahmegeräte, die häufig übersehen werden und seit der Bronzezeit praktisch unverändert sind: die Glocken zum Einläuten der Schlussrunde.

Diese Glocken – fast ausschließlich von Hand in der Gießerei Blondeau in der Nähe des Stadtzentrums von La Chaux-de-Fonds in den Schweizer Bergen hergestellt – dienen bei den Olympischen Spielen 2016  dazu, die Schlussrunde bei den Leichtathletik-, Bahn- und Straßenrad- sowie Mountainbike-Wettbewerben einzuläuten, um die Sportler zu letzten Anstrengungen zu animieren.

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Novum: Der “wohltätige Kalender” von Omega bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio

An Sponsoren der Olympischen Spiele wie Omega gehen die ganzen o.g. Negativ-Schlagzeilen nicht ohne weiteres vorüber – auch diverse NGO üben Druck auf die Sponsoren aus. Einen negativen Image-Effekt versucht Omega verständlicherweise zu vermeiden.

Omega ist sich der sozialen Probleme am Austragungsort Rio de Janeiro bewusst und unterstützt seit 1 Jahr wechselnde soziale Projekte (ein Projekt pro Monat). Dieser “wohltätige Kalender” entstand in Zusammenarbeit mit der brasilianischen gemeinnützigen Organisation Viva Rio und unterstützt beispielsweise die Neuausstattung einer Einrichtung für schutzbedürftige Schwangere im von Kriminalität stark gezeichneten Stadteil Costa Barros. Eine Übersicht über alle Projekte gibt’s hier: Omega Viva Rio Aktionsseite.

Omega gibt sich bedeckt, was die Höhe der Projektgelder angeht, die von der Schweiz nach Brasilien fließen.

Omega sagt dazu nur:

Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass wir eine Investition getätigt haben, welche die Projekte am besten unterstützt.

Was auch immer das bedeuten mag – allzu knauserig wird sich der Luxusuhrenhersteller sehr wahrscheinlich aber nicht gezeigt haben.

Omega flankiert sein soziales Engagement mit einer Social Media Kampagne unter dem Hash-Tag #OmegaVivaRio: Jeder, der das Herz-Logo der gemeinnützigen Organisation Viva Rio aufgreift und ein eigens kreiiertes Herz-Bild unter diesem Hashtag verbreitet, sorgt für eine Zusatzspende von 0,16 Dollar.

Die Berner Zeitung berichtet allerdings von einem mäßigen Erfolg: Mit ca. 1300 Fotos seien nur rund 200 Dollar zusammengekommen – ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenngleich die Idee aus Marketing-Sicht gut ist. Aber vielleicht verschiebt Omega ja im nachhinein noch die eine oder andere Kommastelle, um die Zusatzspende nicht zu mager erscheinen zu lassen. Mitmachen schadet jedenfalls nicht!

Normalerweise beschränkt sich Omegas Engagement vor den eigentlichen Olympischen Spielen auf den Aufbau eines Countdowns im Zentrum des Austragungsortes. Alles in allem ist der “wohltätige Kalender” meiner Meinung nach aber eine sinnvolle Ergänzung, die zeigt, dass Omega auch soziale Verantwortung übernehmen will.

 

Omega: Die limitierten Sondereditionen zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro

Omega schickt im Rahmen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro drei Sondereditionen an den Start, die ich hier kurz vorstellen möchte.

Mit bunten Tupfern und Copacabana-Flair: Die Omega Seamaster Diver 300M Rio 2016

Die Wellenlinien auf dem schwarzen Zifferblatt der Omega Seamaster 300M Rio 2016 symbolisieren das Mosaikmuster der Strandpromenade der Copacabana. Ein sehr ähnliches, charakteristisches Wellenmuster hatten auch die alten Modelle der Omega Seamaster Professional, z.B. die Omega Seamaster Diver 300 M CO-AXIAL 41mm – und grade dieses wird von vielen Omega-Fans bei den neuen Modellen schmerzlich vermisst.

Ein weiteres Highlight sind die bunten Details auf der einseitig drehbaren Taucherlünette, welche die Farben der Olympischen Ringe symbolisieren. Der Zeitmesser ist wasserdicht bis zu einem Druck von 30 Bar und somit für Tauchgänge bestens geeignet. Der Durchmesser beträgt 41mm. Die OMEGA Seamaster Diver 300M Rio 2016 ist auf 3016 Stück limitiert und hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 4.000 Euro.

Mehr Infos gibt’s hier: Omega Seamaster Diver 300M Rio 2016.

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Bild: Omega
Omega Seamaster 300M 9410.95.65 SE Diver Rio 2016
Bild: Omega

Gewöhnungsbedürftig: Die Omega Seamaster Bullhead Rio 2016

Auch die Omega Seamaster Bullhead Rio 2016 greift die Farben der Olympischen Ringe auf: Die entsprechenden Kontrastnähte und die Zahlen im drehbaren Höhenring verleihen dem Modell einen farbenfrohen Charme. Auch die ungewöhnliche Form des Gehäuses, das an einen Stierkopf erinnern soll, sowie die Position der Drücker hebt den Zeitmesser von der Masse ab – Geschmackssache, mein Fall ist es nicht. Das macht aber nichts: Mit einer Limitierung auf nur 316 Stück und einem UVP von 7.900 Euro ist die OMEGA Seamaster Bullhead Rio 2016 ohnehin eher etwas für echte Sammler.

Mehr Infos gibt’s hier: Omega Seamaster Bullhead Rio 2016.

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Bild: Omega

 

Klassisch und dezent: Die Omega Speedmaster Mark II Rio 2016

Die Mark II-Variante der Omega Speedmaster mit Tachymeterskala zur Ermittlung der Geschwindigkeit lehnt sich an ein Omega-Modell aus dem Jahr 1969 an. Die Hilfszifferblätter in den Materialien Bronze, Silber und Gold sind eine Anspielung auf die Top-3-Medaillen bei den Olympischen Spielen und verleihen dem sportlichen Modell mit 42,2mm Durchmesser einen eleganten Touch. Definitiv mein Lieblings-Modell aus der Rio 2016 Modellreihe.

Die OMEGA Speedmaster Mark II Rio 2016 ist auf 2016 Stück limitiert und hat einen UVP von 5.400 Euro.

Mehr Infos gibt’s hier: Omega Speedmaster Mark II Rio 2016.

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Bild: Omega
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Bild: Omega

 

 

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