Laco ist in Feierlaune – aus gutem Grund, denn der 1925 unter dem Namen Lacher & Co. in Pforzheim gegründete Uhrenhersteller feiert nach Adam Riese anno 2025 seinen 100. Geburtstag. Schon 2020 hat Laco im Rahmen des “Mission 2025”-Count Ups damit angefangen, einmal pro Jahr ein limitiertes Modelle zu lancieren – und zwar im Rahmen der Modellreihen Marineuhren, Einsatzuhren, Fliegeruhren „Original“ sowie Chronographen. Vor dem großen Jubiläumsjahr landet mit der Laco Edition 99, die bisher erschwinglichste Editions-Uhr auf Grundlage der Fliegeruhren „Basis“-Modellreihe – gleichzeitig kommen Produkteigenschaften aus den hochpreisigeren Laco-Modellreihen „Original“ und „Pro“ zum Einsatz…
[UPDATE: Die Laco Edition 99 hat den Server von Laco lahmgelegt und die Uhr war innerhalb weniger Stunden ausverkauft]
Eckdaten zur Laco Edition 99:
- Gehäuse aus Edelstahl, dunkel sandgestrahlt
- Durchmesser 42 mm
- Bandanstoß 20 mm
- Höhe 11,75 mm
- Horn-zu-Horn 49,5 mm
- wasserdicht bis 5 ATM, flaches Saphirglas, innen entspiegelt, Boden mit Saphirglas, Krone mit „99“, Limitierungsnummer auf dem Boden
- Automatikwerk Laco 2S, Basis: Miyota 82S0, Sekundenstopp
- Zifferblatt schwarz matt, gestaltet entsprechend Baumuster B, arabische Zahlen und Indexe mit Leuchtmasse Superluminova C3 belegt (wie Fliegeruhr Original), „Laco“ und „Made in Germany“ Schriftzug
- Stunde und Minute thermisch gebläut
- Stunde, Minute und Sekunde mit Leuchtmasse Superluminova C3 belegt
- Dunkelbraunes Kalbslederband mit heller Naht
- 2 Nieten pro Bandseite, 20 mm Breite
- dunkel sandgestrahlte Schließe mit Laco Logo
- Gewicht: ca. 86 Gramm
- Preis: 490€, direkt über Laco.de
- Limitiert auf 99 Stück
- Geschenketui, inklusive limitiertem, nachleuchtendem Pin und Echtheitszertifikat
Laco Edition 99 im Hands-On
Die Edition 99 ist mit Blick auf die Geschichte des Herstellers eine „Laco durch und durch“: Das grundlegende Design basiert auf den sogenannten B-Muster-Beobachtungsuhren, die Laco in den 40er Jahre hergestellt hat. Gegenüber dem Vorgänger, dem Baumuster A, hat das Baumuster B statt der Stundenziffern 1 bis 11 die Sekunden in 5er Schritten am äußeren Rand aufgedruckt. Die klassische Stunden-Einteilung von 1 bis 12 wiederum befindet sich in einem zusätzlichen Innenring. Bei der Edition 99 ist dabei außerdem, wie beim historischen Original, nur jede zweite Ziffer in der äußeren Minuterie per Super-LumiNova C3 nachleuchtend.
Weitere Infos darüber wie eine Beobachtungsuhr in der Theorie genau funktioniert könnt ihr im original Dokument aus den 40er Jahren, den Leitfaden der Flugnavigation – Angewandte Navigation, den ich hier für euch hochgeladen habe, entdecken.
Das Besondere an der Edition 99 ist, dass sie quasi eine Mischung aus Original-, Pro- und Basis-Modellreihe ist. Mit anderen Worten basiert die Edition 99 zwar auf der günstigeren Basis-Reihe (vor allem mit Blick auf das mechanische Innenleben, dazu gleich mehr), sie kommt aber gleichzeitig mit Komponenten, die bisher nur den hochpreisigeren Modellen vorbehalten waren, darunter beispielsweise thermisch gebläute Zeiger, die bei direktem Licht wunderbar bläulich schimmern.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Edition 99, das eigentlich nur bei der Laco Pro im Konfigurator hinzugenommen werden kann und bei den Fliegeruhren der Original-Reihe Standard ist, ist das dunkel sandgestrahlte, reflexionsarme und dadurch sehr toolig wirkende Edelstahlgehäuse, von dessen schnörkelloser Optik ich ein großer Fan bin. Passend dazu ist auch die Dornschließe des mit Doppel-Nieten ausgestatteten, schön flexiblen Lederbandes dunkel sandgestrahlt (dies ist übrigens ab sofort auch als Upgrade bei den Original- und Pro-Modellen verfügbar).
Das Gehäuse kommt außerdem mit der Gravur „FL23883“, die man ebenfalls bisher nur bei den Original- und Pro-Modellen von Laco vorgefunden hat. Es handelt sich dabei um die Nummer des RLM-Dokumentes Fl. 23883, die auch stets auf der linken Flanke von allen damaligen Beobachtungsuhren eingraviert war (‘Fl.’ bedeutet ‘Flug’ und ‘23’ steht für die Kategorie ‘Navigation’. Die weiteren Ziffern (883) wurde von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt vergeben).
Abgerundet wird das Gehäuse von einer großen, griffigen Krone mit 99er Prägung – designtechnisch, wenn man genauer hinschaut, eine Mischung der Krone der Basis- und der Original-Reihe.
Die Laco Edition 99 ist mit 490€ bodenständig bepreist – um den Preis zu erzielen setzt Laco beim Kaliber aber nicht auf Schweizer Standardkaliber SW200-1 (wie bei der Original- oder der Pro-Reihe), sondern auf das Miyota 8200 (aus dem japanischen Hause Citizen) der Basis-Modellreihe. Genauer: Es handelt sich um das Kaliber 82S0, das eigentlich als „Open Heart“-Kaliber konzipiert wurde, was Laco aber – wie man unschwer erkennen kann – nicht nutzt (und natürlich auch überhaupt nicht gepasst hätte). Die Gangreserve des Kalibers beträgt 42 Stunden, die Frequenz ist mit 21.600 bph unter der des Sellita SW200-1 mit 28.800 bph, was langfristig etwas zu Lasten der Ganggenauigkeit gehen kann und einen etwas weniger schön schleichenden Sekundenzeiger bedeutet.
Die Ganggenauigkeit des Miyota 82S0 liegt per Spezifikation bei -20 bis+40 Sekunden pro Tag, die hauseigenen Laco-Uhrmacher machen bei der Reglage aber meiner Erfahrung nach immer einen ziemlich guten Job. Dier hier gezeigte Testuhr lief mit +8 Sekunden pro Tag schon mal in einem ordentlichen Rahmen. Gut: Das 82S0 hat einen Sekundenstopp bei gezogener Krone an Bord („Hacking“) – ein Komfortmerkmal, das Miyota bei der 8200er-Reihe vor noch gar nicht allzu langer Zeit eingeführt hat.
In der Preisklasse der Edition 99 ist das Kaliber eine naheliegende Wahl – schade nur, dass Laco nicht im Sinne des Jubiläums-Gedankens die optisch hübschere, goldfarbene „Gilt“-Variante verbaut hat. Wer es beim Blick durch den Saphirglasboden etwas hübscher haben mag, für den ist alternativ aber ein Ugprade auf das Laco Kaliber 31 mit gebläuten Schrauben möglich – es handelt sich dabei um das Miyota 8315, das obendrein mit einer deutlich aufgebohrten Gangreserve kommt (60 Stunden).
Die Laco Edition 99 ist auf 99 Stück limitiert und ab dem 5. Dezember 2024, 16 Uhr, für 490€ direkt auf Laco.de verfügbar. Frühere Editionsmodelle von Laco waren immer ziemlich schnell vergriffen, weshalb man bei Interesse an dieser Neuerscheinung schnell sein sollte. Schöne Idee: Im Lieferumfang ist, wie bei den vorherigen Editions-Modellen, nicht nur ein großes Transportetui, sondern auch ein Sammler-Pin, der im Falle der Edition 99 als kleines „Easter Egg“ ein nachleuchtendes Zifferblatt zeigt (siehe Bild unten).
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Woher weißt du, das das Uhrenglas innen entspiegelt ist und der Boden auch aus Saphirglas besteht? Bei Laco steht das nicht!
Hi Dennis, die Presse wird immer mit detaillierten Pressemitteilungen versorgt, wo solche Infos drin stehen 🙂
Leider hat mich LACO offenkundig aus ihrem Newsletter-Verteiler herausgenommen :-(. Ich habe den Launch der Edition 99 dennoch mitbekommen. LACO hat die Zeichen der Zeit erkannt und eine recht preiswerte Edition herausgebracht, die leider direkt ausverkauft war. Ich gönne jedoch jedem den Schnapp, besitze bereits eine Friedrichshafen.
Schönen Gruß, Frank
….Ohne Datum mit Miyota nix besonderes!!!
Da helfen die „gebläuten Zeiger plus Kinkerlitzchen rein gar nix!“ 🙁
(Aber immerhin hast Du versucht,sem „Ganzen einen Heiligenschein
zu verpassen!“
mfG
THOR
Da lob ich mir meine Bronze Aquatico Big Pilot. Die gab es jetzt als Black Friday Angebot für 134,- €.
Oder dieser Link:
https://www.laco.de/de/edition-99
Danke für den Hinweis!
Der Link zu Laco ist leider nicht korrekt.
Der folgende Link funktioniert:
https://www.laco.de/de/uhren/fliegeruhr-basis/edition-99