Der “Meister der Angst” Alfred Hitchcock definierte das für ihn wichtigste Element eines Films mit “Suspense”, zu Deutsch “Spannung”. Dabei spielt die Mitwisserschaft des Zuschauers eine entscheidende Rolle: “Er weiß, dass unter dem Tisch eine Bombe liegt und bald explodieren wird” hat Hitchcock mal in einem Interview gesagt. Auch, wenn Hitchcock von einer metaphorischen Bombe gesprochen hat, könnte dieses Zitat kaum besser zum neuen Blockbuster Oppenheimer passen.
Spannung aufbauen – was einfach klingt, will im gepflegten Hollywood-Kino aber auch gekonnt umgesetzt werden, vor allem, wenn es darum geht einen historischen Sachverhalt zu verfilmen, der ausführlich dokumentiert ist. Mit Christopher Nolan, der zwei Jahre nach Tenet den Kinofilm über den “Vater der Atombombe”, Robert Oppenheimer erschaffen hat, ist aber jemand an Bord, bei dem ein ordentlicher Spannungsbogen garantiert ist – Nolan-Filme wie Memento, Prestige, The Dark Knight, Inception oder Interstellar werden nicht ohne Grund zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt. Auch von Oppenheimer darf man nicht weniger als ein audiovisuelles, erzählerisches und schauspielerisches Meisterwerk erwarten.
Robert J. Oppenheimer wird gespielt von Cillian Murphy, einer von Nolans Lieblingsschauspielern, den Kinofreunde beispielsweise aus Inception oder Dunkirk kennen.
Neben Cillian Murphy ist eine beeindruckende Mannschaft weiterer Film- und Fernsehstars an Bord – hier nur ein Auszug: Emily Blunt (A Quiet Place) als Oppenheimers Frau, die Biologin und Botanikerin Katherine „Kitty“ Oppenheimer. Oscar-Preisträger Matt Damon (Die Bourne Verschwörung) porträtiert General Leslie Groves Jr., den Leiter des Manhattan-Projekts. Robert Downey Jr. (Avengers: Endgame) spielt Lewis Strauss, Mitbegründer der US-Atomenergiekommission.
Der Film basiert auf dem Pulitzer-Preis-prämierten Buch „J. Robert Oppenheimer: Die Biographie“ von Kai Bird und dem verstorbenen Martin J. Sherwin (der Film ist also ein sogenanntes Biopic). Produziert wurde der Film von Emma Thomas (Dunkirk, Inception), Charles Roven (American Hustle) von Atlas Entertainment und – na klar – the one and only Christopher Nolan.
Das Biopic handelt vom Leben von J. Robert Oppenheimer und umfasst 45 Jahre: angefangen bei seiner Studienzeit in Europa (Cambridge, Göttingen, Leiden) und seiner Zeit als Dozent der Quantenphysik über das berühmt-berüchtigte Manhattan-Projekt (dem hochgeheimen US-Programm, bei dem die weltweit erste Atombombe entwickelt wurde), bis hin zu einer Anhörung, bei dem der Ruf des weltberühmten Physikers auf dem Spiel stand – Oppenheimers Kontakte in die Welt des Kommunismus spielten dabei eine wesentliche Rolle. Mehr über das Leben von Oppenheimer gibt es in diesem Artikel auf welt.de.
Oppenheimer: Die Uhren am Arm von Cillian Murphy & Co.
Zu einem originalgetreuen Biopic gehören natürlich auch authentische Requisiten. Bei Oppenheimer kooperiert Nolans Filmcrew dabei unter anderem mit dem 1892 in Lancaster, Pennsylvania, gegründeten Uhrenhersteller Hamilton (heute Teil der Swatch Group) – wie schon bei Tenet (Modell “BeLOWZERO“, getragen von John David Washington, allerdings in einer Spezialversion) und Inception (Modell Khaki Field “Murph”).
Die Verbindungen von Hamilton in die Filmindustrie sind tatsächlich ziemlich stark und reichen viele Jahrzehnte zurück: Den ersten Kino-Auftritt hatte eine Hamilton-Uhr schon im Jahre 1932 im Film Shanghai Express. Konkret wurde das ab 1930 produzierte Modell Flintridge von Schauspieler Clive Brook als Captain Donald Harvey am Handgelenk getragen. Im Sprungdeckel der Uhr hat der Mann ein Foto seiner angehimmelten Shanghai Lily platziert, gespielt von Marlene Dietrich.
Der Hersteller selbst spricht davon, dass Hamilton-Uhren “bereits in mehr als 500 bedeutenden Spielfilmen zu sehen gewesen” sind. Dabei sind auch viele Spezialanfertigungen wie beispielsweise in Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum – “Prop Watches” heißen solche Zeitmesser, die speziell für einen ganz bestimmten Film als Unikate entwickelt und hergestellt werden.
Vivian Stauffer, CEO der Marke Hamilton, betont dabei gegenüber der Schweizer Handelszeitung: “Wir haben noch nie einen Rappen für Product Placement bezahlt”. Das Prinzip: Es sei nicht die Marke, die den Filmemachern ihre Produkte anpreist, es seien die Filmemacher, die bei Hamilton mit einem spezifischen Anliegen anklopfen.
Für Oppenheimer hat Hamilton allerdings keine neuen Modelle geschaffen, sondern echte Vintage-Uhren aus der damaligen Zeit bereitgestellt. Um die dargestellte Epoche möglichst genau abzubilden und die Charaktere zu unterstreichen, wurden Vintage-Uhren für drei der Hauptfiguren des Filmes ausgewählt: J. Robert Oppenheimer, Katherine „Kitty“ Oppenheimer und Lieutenant General Leslie Groves, Jr.
Obwohl Hamilton sicherlich auch viele alte Modelle in den eigenen Archiven vorhält, wurden die für Oppenheimer ausgewählten Uhren laut Hamilton von Sammlern zusammengetragen. Hamilton hat so sechs mechanische Uhren aus den 1930er und 1940er Jahren beschaffen können.
Für J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) wurden gleich drei Zeitmesser ausgewählt: Die Modelle Hamilton Cushion B, Endicott und Lexington
Cushion B (1930er) – getragen von J. Robert Oppenheimer
- Gehäuse 26,7 x 26,7 mm vergoldetes Gehäuse
- Dicke 10,8 mm
- Anstoßbreite 15 mm
- Farbe des Zifferblatts Weiss/Creme
- Armband Braunes Eidechsenleder
Lexington (1940er) – getragen von J. Robert Oppenheimer
- Gehäuse 29 mm vergoldetes/versilbertes Gehäuse
- Dicke 10 mm
- Anstoßbreite 16 mm
- Farbe des Zifferblatts Schwarz
- Armband Grünes Kalbsleder
Endicott (1940er) – getragen von J. Robert Oppenheimer
- Gehäuse 27,8 mm vergoldetes Gehäuse
- Dicke 10 mm
- Anstoßbreite 16 mm
- Farbe des Zifferblatts Champagner
- Armband Braunes Kalbsleder
Kitty Oppenheimer, gespielt von Emily Blunt, trägt eine kunstvolle Lady Hamilton A-2 aus 14 Karat Gold.
Lady Hamilton A-2 (1947) – getragen von Kitty Oppenheimer
- Gehäuse 13,5 x 15 mm vergoldetes Gehäuse
- Dicke 8,7 mm
- Farbe des Zifferblatts Weiß
- Armband Braunes Kalbsleder/Stahl
Am Handgelenk von Lieutenant General Leslie Groves, Jr., gespielt von Matt Damon, kann man die etwas tooligeren Modelle Hamilton Piping Rock und Military Ordnance sichten.
Piping Rock (1920er) – getragen von Lieutenant General Leslie Groves
- Gehäuse 30 mm x 30 mm Stahlgehäuse
- Dicke 9 mm
- Anstoßbreite 16 mm
- Farbe des Zifferblatts Champagner
- Armband Schwarzes Kalbsleder
Military Ordnance (1940er) – getragen von Lieutenant General Leslie Groves
- Gehäuse 32 mm Stahlgehäuse
- Dicke 11,7 mm
- Anstoßbreite 15 mm
- Farbe des Zifferblatts Schwarz
- Armband Grünes Nylon
Weitere Infos zur Zusammenarbeit gibt es in diesem (englischsprachigen) Video:
Falls ihr euch selbst ein Bild von Oppenheimer machen wollt, der am 20. Juli 2023 in den Kinos landet, werft am besten einen Blick in den offiziellen Trailer:
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….Huch!….komisch….auf der vergoldeten Marineuhr sind die Ziffern:”6&9″nicht kongruent!? :-/
Absicht oder ungewollt? 🙁
Gruß
THOR
Hallo Mario,
Mir gefällt die”Messingfarbene tonneaförmige mit mintfarbenen Art-Deco Indizes und Birnenzeigern
auf weissem Blatt sehr Gut!”
(Hört sich an wie eine Bestellung im Restaurat!LOL 😉
Die Marineuhren mit dezentraler Sekunde sind auch schön,und ein hervorragener Durchschnitt
aus Einer Epoche,als man mit Uhren”NUR”die Zeit ablesen konnte!
Die Bilder sind Gut gemacht,Danke Mario und schlaf Gut! 🙂
LG
THOR