Die neue, 2023 vorgestellte IWC Ingenieur 40 ist seit je her nur รผber die IWC-Boutiquen (z.B. in Mรผnchen) bzw. direkt online รผber den IWC-Concierge erwerbbar – ein margenoptimiertes Vorgehen, das Konzessionรคre (und in letzter Instanz mit Rabatten um sich schmeiรende) Grauhรคndler ausschlieรt. Aber es scheint zu funktionieren: Vรถllig geflasht von der neuen “Inge”, habe ich mich Ende Juli 2023 einfach mal unverbindlich auf die Warteliste setzen lassen – und erst kurz vor Weihnachten 2023 erhielt ich die Nachricht, dass die Uhr nun verfรผgbar sei. Wegen der monatelangen Wartezeit ist die Ingenieur 40 auf Portalen wie Chrono24 nur รผber Listenpreis zu bekommen – das hat fast schon ein wenig Rolex-Vibes (und das meine ich nicht positiv). Aber auch das eigentliche “Kauferlebnis” hat mich so einige Nerven gekostet…
Im Sande verlaufen? Die Feinjustierungsschlieรe fรผr die IWC Ingenieur 40
Das einzige, was mich hinsichtlich eines Kaufs der Ingenieur 40 grรผbeln lies (neben dem ziemlich ambitionierten Preis natรผrlich) ist die Butterfly-Schlieรe. Grade in der Preisklasse der Ingenieur 40 hatte ich einfach ein Band mit werkzeugfreier Feinjustierung erwartet – hmmm!
Nun habe ich aber im Uhrforum davon gelesen, dass die geniale IWC-Schlieรe mit Feinjustierung um bis zu 5 Millimeter รผber das Drรผcken des IWC-Logos in der Mitte der Schlieรe ebenfalls fรผr die Ingenieur 40 verfรผgbar sei.
Die Quelle: Das YouTube-Video “IWC Schaffhausen Ingenieur Automatic 40. A clasp with MICRO-ADJUSTMENT is available!” aus Mรคrz 2023 vom bekannten Kanal WatchAdvisor, in dem IWC-Chef Christoph Grainger-Herr hรถchstpersรถnlich eine Verfรผgbarkeit verspricht: “Probably available a little bit later, by the end of the year”.
Da ich groรer Fan von Schlieรen mit Feinjustierung bin, wollte ich “meine” Ingenieur 40 daraufhin unbedingt auf diese Schlieรe umrรผsten lassen und schrieb Anfang Januar eine Email mit meinem Wunsch an den IWC-Concierge – dieser wusste aber von nichts:
Kรถnnten Sie mir bitte zur internen Absprache weitere Informationen/Quellen zu der Umrรผstung auf einen andere Schliesse zukommen lassen?
IWC Concierge
Vielleicht hรคtte der IWC-Chef noch die Jahreszahl dazu nennen sollen, denn die Annahme, dass die Schlieรe Ende 2023 zur Verfรผgung steht, ist leider falsch:
Wir haben Ihre Anfrage zur Feinjustierungsschlieรe mit den zustรคndigen Abteilungen besprochen und bestรคtigen Ihnen dass die neue Schliesse von unserem CEO Herrn Christoph Grainger-Herr wรคhrend Watches & Wonders 2023 angesagt wurde.
IWC Concierge
Die Herstellung dieser neuen Schliesse ist jedoch noch nicht erfolgt, wir rechnen frรผhstens im Sommer [2024] mit neuen Details zur Herstellung und Verfรผgbarkeit.
Diese Antwort aus Ende Januar 2024 hat รผbrigens knapp zwei Wochen auf sich warten lassen – offenbar hat IWC-Boss Grainger-Herr mit seiner vollmundigen Ankรผndigung sogar seine eigenen Mitarbeiter รผberfordert, die erst mal nachforschen mussten, wovon ich รผberhaupt rede.
Trotz der fragwรผrdigen Kommunikation seitens des IWC-Bosses habe ich mich dazu entschlossen die IWC Ingenieur 40 zu ordern – denn das Modell steht schon lรคnger auf meiner persรถnlichen “Holy Grail”-Liste und die neue Ingenieur 40 hat in mir ein intensives “Haben-Wollen”-Gefรผhl hervorgerufen.
Mein einschneidendes Erlebnis mit der IWC Ingenieur 40
Ein paar Tage nach der Vorabรผberweisung trudelte das Paket mit der “Inge” bei mir ein. Die Vorfreude: riesig. Umso grรถรer war die Ernรผchterung allerdings als ich direkt nach dem Auspacken der Uhr feststellte, dass das Edelstahlband fรผr mein Handgelenk viel zu kurz ist. Und wenn ich viel zu kurz schreibe, dann meine ich untragbar kurz.
Ich gebe zu, dass ich meine Stahlbรคnder lieber etwas lockerer trage, gleichzeitig habe ich mit ca. 19 cm Handgelenkumfang nun aber wirklich keine Arme wie Popeye. Im (komplett ungekรผrzten) Auslieferungszustand sitzt das Stahlband der IWC Ingenieur 40 tatsรคchlich so eng, dass es mir die Blutzufuhr am Handgelenk abschneidet. Zum Vergleich: Bei anderen Schweizer Herstellern habe ich normalerweise mindestens zwei oder mehr Glieder รผbrig, bei japanischen Herstellern wie Seiko oder Casio sind es in der Regel sogar noch deutlich mehr.
Prรคdikat: Untragbar.
Aufgrund der vollintegrierten Machart von Gehรคuse und Stahlband ist es zudem auch nicht mรถglich ersatzweise einfach ein Band von irgendeinem Drittanbieter zu montieren.
Da IWC es auch nicht schafft, neben dem Stahlband einen weiteren vollintegrierten Bandtyp anzubieten (z.B. Kautschuk), gibt es tatsรคchlich derzeit keine einzige Alternative die IWC Ingenieur 40 zu tragen (hรถchstens die Mรถglichkeit ein Lederband bei einem Band-Customizer wie Greenpilot-Watchstraps zu ordern, aber auch das dauert seine Zeit).
Es wird aber noch bitterer: Auf meine Nachfrage bei IWC hin, ob mir zusรคtzliche Glieder fรผr das Stahlband geliefert werden kรถnnen, kam diese Antwort:
Wir รผberprรผfen aktuell noch die Verfรผgbarkeiten […], leider kรถnnen wir zu diesem Zeitpunkt noch keine konkrete Angaben zur verbleibenden Wartezeit machen […].
IWC Concierge
Mir zieht es verwundert die Augenbrauen hoch. Ich lasse nicht locker und hake erneut nach und Frage nach einer Tendenz, d.h. ob wir von Tagen, Wochen oder Monaten Wartezeit sprechen – die Antwort nach ein paar Tagen:
Wir haben absolutes Verstรคndnis dass Sie mit der Situation unzufrieden sind und mรถchten uns fรผr die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen.
IWC Concierge
Die Herstellung der Edelstahlarmbandglieder der Ingenieur Automatic 40, Referenz IW328903, verzรถgert sich leider um mehrere Monate. Wir hoffen die Zustellungen innerhalb der nรคchsten 6 Monaten erfรผllen zu kรถnnen.
Gerne wรผrde ich Ihnen jedoch in der Zwischenzeit Glieder der Ingenieur Automatic 40, Referenz IW328901 kostenfrei zukommen lassen damit Sie Ihren neuen IWC Zeitmesser tragen kรถnnen. Wir wรผrden Ihnen dann die Original Glieder Ihrer Uhr zu einem spรคteren Zeitpunkt nachschicken.
Kurz zur Erlรคuterung: Das Band der hier im Artikel gezeigten, aquamarinblauen IWC Ingenieur IW328903 kommt mit einem polierten Mittelteil, wรคhrend das Band der schwarzen IWC Ingenieur komplett satiniert ist. Offenbar betrifft die Lieferproblematik insbesondere das Band mit dem polierten Mittelteil.
Ende gut, alles gut?
Die problematische Liefersituation ist offenbar schon lรคnger bekannt, denn schon im September 2023 hatte ein Ingenieur-Kรคufer dasselbe Problem im Uhrforum beschrieben und war sichtlich angefressen:
[…] und rief meinen Concierge-Service an. Antwort: “die Ersatzglieder sind zur Zeit nicht lieferbar” – und jetzt kommt`s – “freuen sie sich doch darรผber eine zu haben”… in den nรคchsten 6-8 Wochen werden die Bandglieder wahrscheinlich wieder lieferbar sein- und weiter, unsere Marktbeobachtung hat die Armbandgrรถรe analysiert und ist zum Ergebnis gekommen, dass passt bei den meisten !
User 5513 im Uhrforum
Ich bin selten Sprachlos, aber meine Reaktion war ein “DANKE” habe das Gesprรคch beendet, Retour fertiggestellt und wieder ab nach Amsterdam zu Richemont – war vorgelabelt.
Zwei Tage spรคter Retour seitens IWC bestรคtigt, ein Tag spรคter รberprรผfung abgeschlossen und Gutschrift mit Rรผckรผberweisung per Mail. Das war vor 2,5 Wochen. Ich habe immer noch nicht mein Geld zurรผckbekommen…
Ein weiterer Foren-Beitrag von JohannesB87 im Uhrforum vom 6. Februar 2024 untermauert, dass sich die Thematik รผber die Monate eher verschรคrft, statt gebessert hat:
Mein gestriger Besuch in der IWC Boutique Mรผnchen hat die Information ergeben, dass man dort 50(!) Bandglieder auf Bestellung hat und Kunden darauf warten.
Das ist durchaus happig und dem Verkaufspersonal ist sehr bewusst, dass das so nicht sein darf.
Nun ist der Richemont-Konzern ja fรผr kaum nachvollziehbare Einsparmaรnahmen bekannt (siehe: Darfโs ein bisschen weniger sein? รber Panerai, Pressbรถden, P.9010/P.900-Downgrades und das P.9200 Manufakturkaliber-Mรคrchen). Warum die Schaffhausener aber bei ein paar popeligen Stahlgliedern den Rotstift ansetzen und standardmรครig ein absurd kurzes Stahlband ausliefern, ist mir ein vรถlliges Rรคtsel. Und da IWC gleichzeitig nicht mal die Mรถglichkeit bietet, zeitnah zusรคtzliche, passende Glieder zu bekommen, kann man eigentlich nur den Kopf schรผtteln – was besonders bitter ist, da die IWC Ingenieur 40 (unabhรคngig von allen Preis- und Kaliberdiskussionen) haptisch und optisch auf einem extrem hohen Niveau ist.
Dennoch muss man abschlieรend sagen, dass der IWC-Service am Ende die Kurve gekriegt und mir eine praktikable und akzeptable Lรถsung prรคsentiert hat – und damit hatte ich tatsรคchlich รผberhaupt nicht mehr gerechnet. Mehr noch: Sogar die Feinjustierungsschlieรe, die erst im Sommer erscheinen soll, wurde mir als kostenlose Nachsendung angeboten.
Es wรคre vielleicht รผbertrieben zu sagen: “Ende gut, alles gut”, denn der ganze Vorgang und das Email-Pingpong hat mich ganz schรถn Nerven gekostet. Am Ende des Tages kann ich mit dem Ergebnis aber gut Leben. Und bitte nicht falsch verstehen: Das soll hier keineswegs ein Bashing des IWC-Concierge sein, zumal ich betonen mรถchte, dass dieser stets sehr freundlich und um eine Lรถsung bemรผht war. Das Problem sitzt vielmehr offenbar im Management von IWC, das Umsatz zu Lasten der Kundenzufriedenheit in Kauf nimmt und offenbar nach einem Satz von Konrad Adenauer agiert: “Was kรผmmertย michย meinย Geschwรคtz von gestern?“. Nachhaltiges, kundenorientiertes Management geht jedenfalls anders…
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Vielleicht bin ich naiv, aber fรผr Produkte in diesem Preissegment erwarte ich was anderes. Wer Luxus kauft, sollte in jeder Hinsicht auch Luxus bekommen. Guten Service erwarte ich eigentlich immer wenn ich ein Produkt kaufe – unabhรคngig von der Preisklasse. D.h. im Luxussegment sind meine Erwartungen somit hรถher.
(Seltsam, oder auch) vielen Dank fรผr den lehrreichen Artikel, der mich
letztlich vom Kauf einer IWC abhรคlt. Seltsam, dass alle meine Vorurteile
beim Lesen des Artikels/Antworten hierzu Bestรคtigung finden.
Hallo Mario!
Ich habe gegenรผber IWC im Onlineshop mein Interesse an der in Ihrem Bericht genannten Ingenieur bekundet und explizit 2 Fragen zu den Armbandgliedern und der bei Watchadvisor angekรผndigten Schlieรe mit Feinjustierung gestellt.
Daraufhin habe ich in einer freundlichen Nachricht am nรคchsten Tag (08.05.2024) die Antwort erhalten, dass ich die Uhr sofort kaufen kann.
Das Armband hat weiterhin nur einen Umfang von 18 cm und fรผr weitere Glieder kann ich mich auf eine Warteliste setzen lassen.
Die Produktion einer Schlieรe mit Feinjustierung ist fรผr den Sommer geplant.
Das diese Antwort von IWC bei 12.900 โฌ mehr als unbefriedigt und รคrgerlich ist mรผssen wir nicht weiter thematisieren. Ich bevorzuge auch eine lockere Trageweise mit 19,5 cm.
Was mich interessieren wรผrde ist, ob Sie inzwischen Ihre weiteren Glieder erhalten haben und wie Sie mitlerweile zum Kauf der Ingenieur stehen?
Mit freundlichen Grรผรen
Christian K.
Hi Christian,
ich habe die Glieder bekommen ja, allerdings eben ohne den polierten Mittelteil (die Glieder sind von den nicht-aquamarinblauen Varianten). Es stรถrt aber รผberhaupt nicht.
Das einzige Problem ist: Entweder ist das Band etwas zu lang oder etwas zu kurz. Den perfekten Tragekomfort kriege ich sicher nur mit der Feinjustierungsschlieรe ๐
Ansonsten bin ich nach wie vor sehr happy mit der Uhr!
Hallo Mario,
vielen Dank fรผr die Antwort und viel Spaร mit der Uhr.
Wahnsinn!
Da ich eine kleine Berufszicke bin, hรคtte mich das emotional von der Uhr entkoppelt und die wรคre im hohen Bogen irgendwo verschleudert worden.
Unfassbar.
Guten Abend Mario,
danke fรผr die Schilderung Deiner negativen Erfahrungen mit der “Ingenieur”. Auch wenn ich nicht mehr so oft wie frรผher mit Hochstromtransformatoren arbeite, stand ich kurz vor dem Kauf dieser klassisch magnetfeldgeschรผtzten Uhr. Deine Erfahrungen haben “mir das Wasser in die Augen getrieben” – was ist nur mit diesem Unternehmen geschehen? Leider passieren derartige Dinge offenbar besonders dann, wenn die Entscheidungen nicht mehr am Stammsitz sondern in der weit entfernten Konzernzentrale getroffen werden.
Also bleibe ich auch weiterhin bei meiner “deutschen Inge”, einer Sinn 244 Ti aus dem Jahr 1997. Sie war die erste Uhr, die Lothar Schmidt nach seinem Wechsel von der IWC in Schaffhausen zu Sinn in Frankfurt mit dem Ziel zu zeigen, was mรถglich ist, lanciert hat. Sie hat zwar nur ein 2892A2 ist aber als Chronometer zertifiziert, verfรผgt ebenfalls รผber Magnetfeldschutz bis 80000 A/m, ist bis 20 bar wasserdicht und hat ein Reintitangehรคuse im “Porsche Design”. Wenn ich mich recht erinnere hat sie damals knapp 1600 DM(!) gekostet und kommt mit allen 3 Revisionen in Frankfurt auf nur auf einen Bruchteil des Neupreises der IWC.
รbrigens war damals, wie es sich gehรถrt, das Band 3 Glieder zu lang,
Wenn ich mich recht erinnere hat die neue Ingenieur einen Magnetfeldschutz von 4800 A/m, etwa 500 Gauร- Wahnsinn๐
Das konnte IWC damals besser. Hier hatte wohl ein Herr Pelatton, damaliger technischer Direktor bei IWC der damaligen Ingenieur, zumindest dem Namen des Modells nach die technisch innovativere Ausstattung beschert.
So gesehen ist zumindest das aktuelle Modell aus Schaffhausen eher weniger fรผr die hรถhere Belastung durch Magnetfelder geschรผtzt.
Wenn ich mir den Boden der IWC so anschaue, erinnert mich das aktuell an die Gehรคusebรถden bei Breitling. Vielleicht ein Relikt der Schaffenskraft von Herrn Kern bei IWC?
Leider sind Sinn Uhren aber so gar nicht meine Welt.
Da ist die IWC zumindest von der Verarbeitung einiges weiter vorn.
Guten Abend Lars,
Du irrst teilweise, die neue Ingenieur hat einen Magnetfeldschutz von von 50 mT = 500 Gauร. Dies entspricht 40000 A/m, also nur halb so viel wie die ursprรผngliche Ingenieur.
IWC konnte dies in der Tat schon viel besser.
Zumindest im Fall der alten 244Ti kann ich รผbrigens Deine Vorbehalte gegen Sinn Uhren nicht teilen. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert benรถtigte ich eine prรคzise, robuste perfekt ablesbare magnetfeldgeschรผtzte Uhr fรผr die tรคgliche Arbeit im Labor – quasi einen “daily rocker” fรผr die Arbeit. Sie hat mir selbst die Arbeit neben einem laufenden MRT nicht รผbel genommen. Das war รผbrigens auch die Idee hinter der Ur-Ingenieur. Damals hat sie Mitbewerber wie die “Milgauss”, die “Railmaster” oder die “Polerouter” hier klar geschlagen.
Moin Konrad,
geirrt habe ich mich nicht, nur hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen๐.
Korrekt sind natรผrlich 40.000 A/m – entsprechend 500 Gauร, wie ich zutreffend schrieb.
Wenn man sich das ursprรผngliche Modell mal anschaut, hat dieses wesentlich mehr Charme, als das Genta Design der Neuzeit. Ist natรผrlich subjektiv.
รhnlich verhรคlt es sich bei mir auch mit dem Hersteller Sinn – ist aber OT.
Milgauss bedeutet ja 1000 Gauร, was wiederum 80.000 A/m entspricht und damit zumindest der technischen Aussage der damaligen Ingenieur hinsichtlich Magnetfeldschutz entsprechen sollte.
Ein Besuch unter dem MRT sollte man dann dennoch nicht vornehmen๐
Im Grunde genommen schenke ich dem Magentfeldschutz, Redakteure aus bekannten Uhren(fach)zeitschriften weisen immer mal gerne auf einen bestimmten Hersteller aus Biel hin, weniger Interesse.
Eine Vielzahl von Herstellen,dazu gehรถrt auch die hier diskutierte Ingenieur, genรผgen vom Magnetfeldschutz mindestens den alltรคglichen Anforderungen eines Uhrenaficienado.
Der sich dann wiederum mit dem Begriff antimagnetisch sicher fรผhlt.
Hier sind dann tatsรคchlich 4800 A/m – 60 Gauร als alltagsrelevante Bezugsgrรถรe fรผr den tรคglichen theoretischen Magnetfeldeinfluss fรผr den Uhrenhersteller , mรถchte dieser der DIN/ISO Norm genรผge tun, relevant.
Freilich nicht ausreichend fรผr die Arbeit im und um den MRT. Als Patient trage ich dann aber bei der erforderlichen Untersuchung auch keine Uhr, oder werde vom Personal daran gehindert๐
Es bleibt die Frage, was zeichnet das Modell – bis auf das angelehnte Genta Design- eigentlich aus?
Technische Innovation suche ich vergeblich. Manufaktur Kaliber, streng ausgelegt? Sonstige nennenswerte neuzeitliche Ingenieurleistungen bei der aktuellen Ingenieur?
Herausragender Magnetfeldschutz?
Vom Design her sicherlich nett, aber sonst?
Naja, jedenfalls erklรคrt mein jetziger Post auch was fรผr mich โeine Schippe drauf legenโ in Bezug auf die IWC Ingenieur, aus dem Post zuvor fรผr mich bedeutet.
รhnlich wie der gesuchte Magnetfeldschutz, Uhr mit Toolcharakter, eine persรถnliche Sichtweise.๐
Grรผรe und allen hier einen karnevalistischen Start in die Woche๐
Lars,
d’accord in fast allen Punkten. Wenn allerdings technische Innovation einziger Kaufgrund wรคre, dann “Gute Nacht, schweizer Uhrenindustrie”
Beste Grรผรe aus dem Sauerland an alle (Uhren)Narren ๐
Moin Mario, ich bin offen gesagt erstaunt, dass Du Uhrenexperte Dir sowas antust. IWC befindet sich seit einiger Zeit bezgl. Qualitรคt, Neuerscheinungen und Preis-/Leistungsverhรคltnis im freien Fall. Was die aus der Mark oder der Ingenieur gemacht haben… รคhnlich gruselig wie das, was TAG HEUER aus ihrer legendรคren Autavia gemacht haben. Sorry, schade um die sauer verdienten Euronen. Stoร das Teil ab, wenn Du damit nicht zuviel Verlust machst ๐. Schรถnen Sonntach!
Habe heute eine alte Da Vinci (1999) zur Totalrevision gebracht. Hoffe das kommt gut…!
Sicher๐
Schรถne Geschichte. Im Grunde machen IWC und der Richemont-Konzern es doch richtig. Kosten runter – Preise rauf und der Kunde ist trotzdem Glรผcklich, wenn er eine Uhr kaufen darf. Denn es ist
ja schon eine Ehre, daร man รผberhaupt als Bittsteller zugelassen wird. Solange Kunden sich von den Firmen erziehen lassen, brauchen sie sich auch nicht beschweren.
Trotzdem wรผnsche ich Dir viel Spaร mit der Uhr.
Eigentlich ist dieser Artikel hochkomisch und zum rรผckstandsfreien Lachen optimal geeignet. Eigentlich. Wenn es sich nicht um einen Zeitmesser einer Schweizer Edelschmiede fรผr sage und schreibe 12.900โฌ handeln wรผrde.
Es ist eigentlich unfassbar, was man sich als Kunde so alles bieten lassen muss. Eigentlich. Denn kein Mensch muss mรผssen. Zugegeben, es handelt sich um eine sehr schรถne Uhr. Schรถner als die Ingenieur mit dem Namen SL, die ich Anfang der Achtziger bei einem Juwelier im Fenster entdeckte. Damals waren die Schrauben der Lรผnette noch nicht so sauber symmetrisch, sondern eher willkรผrlich gesetzt, was mir sehr viel besser gefallen hat, weil es nicht so bemรผht aussah. Ich war dann eine ganze Zeit groรer Fan von IWC, weil ich, jung und dumm, vielerlei Werbung glaubte. Auรerdem gab es fรผr Interessenten (wie mich ๐คญ) ein richtiges Buch mit Historie und dem vollen Programm, fรผr lau natรผrlich. Sehr schade, daร die beiden Exemplare es nicht mehr in meine Gegenwart geschafft haben, irgendwann habe ich sie in einem Anfall von Vernunft weggeschmissen.
Aber wieder zur Gegenwart. Das heutige Geschรคftsgebaren des Richemont-Konzerns ist leider an einigen Stellen recht zweifelhaft (Panerai, wie erwรคhnt). รhnlich wie z.B. bei Breitling geht es nur noch darum, mรถglichst schnell mรถglichst viel Geld zu verdienen. Zulasten des Kunden, der vom Kรถnig zum Bittsteller degradiert wird. Und das ganze Gedรถns (wie man im Rheinland sagt) mit zusรคtzlichen Gliedern und Schlieรe ist unglaublich albern, genau wie die Tatsache, Uhren fรผr nahezu 13.000โฌ mit deutlich zu kurzen Armbรคndern auszuliefern. Der Kunde ist der dumme August, muss um Selbstverstรคndlichkeiten bitten und bettelnโฆund warten. Nicht Tage, nicht Wochen, nein, Monate! Das kann/darf doch wirklich nicht wahr sein. Ist es aber.
Ich habe nachgedacht und fรผr mich festgestellt, daร es nichts auf der Welt gibt, wofรผr ich mich zu dem geforderten Tarif derart zum Affen bzw. Bittsteller machen wรผrde. Niemals. Nach missglรผckter Anprobe und derartigen Auskรผnften hรคtte ich die Uhr postwendend zurรผckgeschickt. Ende, aus. So nicht. Diese Konzerne, die ihre Geldgeilheit und den โShareholder Valueโ รผber alles stellen, kann man nicht mit Argumentieren รผberzeugen. Das einzige Argument, das dort verstanden wird, ist Geld. Und auch aus diesem Grunde hoffe ich, daร die Chinesen ihre Fertigungsqualitรคten weiter ausbauen und, auch was das Innenleben, sprich Uhrwerke angeht, weiter voranschreiten und der inzwischen weitestgehend vรถllig abgehobenen Schweizer Uhrenindustrie einen รคuรerst krรคftigen Tritt in den Allerwertesten verpassen.
Danke fรผr den Beitrag๐Habe mich sehr gut unterhalten gefรผhlt- Ausnahme letzter Satz.
Darauf mรถchte ich aber nicht nรคher eingehen, da es um Uhren, nicht um Politik geht.
Vermutlich ist China aber auch kein Sozialstaat๐
Vielen Dank fรผr Deine freundlichen Worte. Grundsรคtzlich schรคtze ich Produkte aus China inzwischen nicht mehr so sehr. Vor Jahren habe ich mir ein Huawei-Smartphone gekauft, das beste Teil des ganzen Jahres (Mate 20 Pro). Und gerade heute habe ich noch Aufnahmen der Kamera gesehen – absolute Spitzenklasse, auch heute noch. Doch seitdem hat sich sehr viel geรคndert und nichts zu positiven. Ein China-Smartphone kรคme mir heute nicht mehr ins Haus und auch sonst versuche ich, Produkte aus der menschenfeindlichen Diktatur der Mitte zu meiden. Was grundsรคtzlich gar nicht mรถglich ist, zu eng sind die merkantilen Verpflechtungen.
Der letzte Satz, der Dir verstรคndlicherweise nicht gefรคllt (mir, ehrlich gesagt, auch nicht), war eher ein Gedankenspiel, daร es fรผr die Schweizer Hersteller, die vor Arroganz kaum mehr laufen kรถnnen, mal einen sehr krรคftigen Schuร vor den Bug geben sollte und ihnen mal richtig die Dรผse geht. Und wer sollte das sonst hinbekommen als Xiโs Sklavenarbeiter? Genรผgend Kรถnnen, Kreativitรคt und Willen gibt es im ehemaligen Reich der Mitte zuhauf. Und wenn man sich die Preise von IWC, Breitling, Rolex, Omega etc. ansieht, zum Teil wirklich tolle Uhren, nur mit vรถllig abgespaceden Preisen, dann tรคte Konkurrenz, in welcher Form auch immer, dringend not.
Servus Michael, der Rosenmontag war wohl ein Tag nicht nur fรผr den Zug durch die Gemeinde๐.
Das Problem mit dem Luxus ist halt, dass es Luxus ist.
Die Quarzkrise hat den Herstellern aus der Schweiz schon arg zugesetzt.
Offenbar hatte man aber die Zeichen der Zeit erkannt, Krรคfte gebรผndelt und sich neu erfunden. Ziemlich erfolgreich aus heutiger Sicht.
Das kann einem gefallen, oder eben nicht.
Ich denke nicht, dass man in China mit den vorhandenen Herstellern eine Marke etablieren kann, die รคhnlich gefragt ist, wie z.B. Rolex, AP, etc.
Auch die Chinesen haben Interesse daran Gewinne zu erzielen, aktuell geschieht das m.E. รผber die Stรผckzahl und der Quersubvention/Beteiligung des Staates.
Zum Thema โSklavenarbeiterโ.
Sicherlich ist die Staatsform eine andere als die in Deutschland. Als Sklaven wรผrde ich die Chinesen/-innen dennoch nicht bezeichnen wollen.
Viele sind aus den Dรถrfern in die Stรคdte gekommen und sind erfolgreicher und unabhรคngiger, als es in vielen Dingen der deutsche Staatsbรผrger ist.
Aber lassen wir das, ist ziemlich OT.
Zusammenfassend sehe ich aktuell und in naher Zukunft keine Konkurrenz fรผr die etablierten Uhrenmanufakturen aus der Schweiz.
Ob man, wie von mir ebenfalls aktuell wahrgenommen, den Bogen mit der Preisvorstellung รผberspannt, wird sich zeigen.
Dahingehend sind wir uns aber einig๐. Die Preisvorstellungen der Hersteller passen schon lange nicht mehr zu dem was geboten wird.
Da es aber um Luxus geht, ist es schwer zu beurteilen, was denn nun noch gerechtfertigt ist und was drรผber, bzw. weit drรผber ist.
Eher eine Frage des Portemonnaie, Leidensfรคhigkeit und Leidenswille๐
Die Kennzahlen einiger (bรถrsennotierter)Hersteller, sowie die von mir wahrgenommene Dรผnnhรคutigkeit mancher Eidgenossen auf Kurskorrekturen an der Bรถrse, lรคsst einen zumindest aufhorchen.
Gut ist doch, dass jeder individuell entscheiden kann, ob er zum Preis x, der Marke y, kaufen mรถchte.
Bitte nicht vergessen, wir reden von Luxusgรผtern.
Eine Uhr aus China, egal wie gรผnstig, stellt fรผr mich auch Luxus dar. Fรผr die Zeitangabe jedenfalls gibt es lรคngst genauere Alternativen, z.B. Dein Smartphone๐
In diesem Sinneโฆ
Bitte nicht falsch verstehen. Ich kann mir kaum vorstellen, was das fรผr Gefรผhle sein mรผssen, wenn man nach langer Wartezeit seine neue Traumuhr in den Hรคnden hรคlt und sie dann nicht tragen kann. Grade wenn der Support dann noch von weiteren Monaten Wartezeit schreibt…
Aber es beruhigt mich etwas, dass solche Katastrophen nicht nur im unteren und mittleren Preissegment auftreten. Letzten war im Uhrforum auch ein Mitglied mit einer Glashรผtte Original bei der das Ziffernblatt Blasen geschlagen hat. Unglaublich in dieser Preisklasse. Aber hey, รผberall arbeiten “nur” Menschen und diese kochen ach nur mit Wasser und haben auch nicht das Schieรpulver erfunden. Am Ende kommt es auf die Performance des Kundensuports an. Ob bei Seiko oder bei A.Lange.
Danke auf jeden Fall fรผr das Teilen deines Martyriums und viel Erfolg.
Verstehe die Diskussionen รผber die Bรคnder, als auch die Schliesse nicht. Was die Bandglieder betrifft so ist es m.W.m so, dass es keine halben Glieder gibt, dafรผr aber 11/2 Glieder, die letztlich denselben Effekt haben.
Wenn man sich eine Uhr kauft, u.a. mit dem Concierge Service von IWC Kontakt hat, dann sollte es doch vorab mรถglich sein den HGU zu bestimmen und die Uhr entsprechend der Angaben des potenziellen Kรคufers auszuliefern, oder?
Was die Schliesse betrifft so wurde ja damals, wenn ich mich recht entsinne, รผber WA und in einem Interview eine entsprechende Schlieรe mit Feinverstellungsmรถglichkeit in Aussicht gestellt.
Mit ist jetzt entgangen ob es sich nun um die โalteโ Faltschliesse mit Feinverstellung, bekannt aus der Portugieser Modellreihe, oder Vorgรคnger Ingenieur, zur Anwendung kommt, oder tatsรคchlich mal etwas Neues angeboten wird?!
Ich bin aber leider nicht der Meinung, nachdem ich mir das Modell persรถnlich anschauen konnte, dass die Ingenieur auf einem extrem hohen optischen und haptischen Niveau ist – beides ist natรผrlich schon in der Ausgangslage eine extrem subjektive Einschรคtzung.๐
Mich kann leider immer noch nicht die IWC Ingenieur รผberzeugen. Da mรผsste man eine ordentliche Schippe drauf legen um den Preis fรผr mich halbwegs akzeptabel erscheinen zu lassen.
Ich sehe die Uhr definitiv unter 10Tsd. Euro, vielleicht irgendwann mal รผber einen Konzessionรคr๐.
Ach, hatte ich vergessen. Je nach Witterung habe ich einen HGU von 18.5, die IWC Ingenieur passte ohne Probleme an mein Handgelenk. Vielleicht hat man aufgrund der Erfahrung gleich die โExhibition Onlyโ Modelle umfangreicher ausgestattet?
Grรผsse und dennoch viel Freude an der IWC Ingenieur.
Aber die Uhr ist wunderschรถn ..ganz viel Spaร. Und Fehler gibt es immer wieder . Ein Freund von mir hat sich Ende der 90er auch eine Ingenieur geholt ..wir haben uns eine Stunde spรคter im Cafe getroffen. Beim zu recht stolzen Zeigen der Uhr fiel das Uhrglas in den Cappuccino .. ein kleiner Schock. Aber der Fehler wurde sofort behoben ..er hat die Uhr heute noch und ist seitdem zufrieden ๐ .