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Ich freue mich immer wieder über neue Bandlösungen auf dem Markt – denn Nato Straps und dergleichen gibt es nun mal wie Sand am Meer und es kommt nicht häufig vor, dass mich Neuheiten vom Hocker hauen (Ausnahmen wie Artem Straps bestätigen die Regel).

Hinter Stripa (tschechisch für “Band”) stehen Péter Bálint Sinka und seine Frau Klaudia Tisza, die ihre Lösung anno 2023 auf den Markt gebracht haben. Im Wesentlichen handelt es sich bei Stripa um ein durchgehendes Textilband mit einer Art Doppelschlaufensystem – die Funktionsweise ist zwar keine Raketenwissenschaft, aber aus der Kategorie “da muss man erst mal drauf kommen”.

Das Band besteht aus zwei Abschnitten: Der erste kommt mit einem Kern mit einer gewissen Steifigkeit, der für Stabilität am Handgelenk sorgt (der Abschnitt ist vorgeformt, um dem Handgelenk ergonomisch zu folgen). Tatsächlich empfinde ich ein gewisses Maß an Steifigkeit bei Bändern grundsätzlich als vorteilhaft, damit man das Band nicht zu eng schnüren und etwas Luft an das Handgelenk lassen kann. Gleichzeitig darf ein Band natürlich nicht bretthart sein. Das Stripa-Band bringt hier genau die richtige Mischung mit. Der vorgeformte Teil des Bandes, welches das Handgelenk berührt, ist dabei mit einem sehr weichen, hautschmeichelnden Komfortfutter gefüttert.

Der beschriebene, vorgeformte Abschnitt geht in den zweiten, elastischen Abschnitt über, der zwischen die Federstege der Uhr montiert wird. Einer der Federstege wird dabei durch ein vorgeformtes Loch am Übergang zwischen den beiden Abschnitten geschoben, während das Band am zweiten Federsteg frei durchziehbar ist, damit man die Uhr anlegen und die elastische Seite anschließend um die Hand herumführen kann. Das sieht praktisch dann so aus:

In bewegten Bildern stellt sich das so dar:

Sowohl der vorgeformte als auch der flexible Teil haben jeweils eine gummierte Seite – diese liegen nach dem anziehen der Uhr aufeinander, um sich gegenseitig zu stabilisieren, damit der flexible Teil nicht vom vorgeformten Teil wegrutschen kann. Gleichzeitig erlaubt die Gummierung, dass man das Band in einem kleinen Bereich feinjustieren kann.

Der große Vorteil der Stripa-Lösung ist, dass diese ganz ohne Hardware auskommt, also Edelstahlkomponenten wie Schließe oder Keeper. Das freut mich als Bürotäter ganz besonders, da ich eigentlich den ganzen Tag mit Maus und Tastatur arbeite und Hardware gerne mal beim Aufsetzen auf dem Schreibtisch drücken bzw. allgemein nerven kann. Im Vergleich zu Nato Straps entfällt natürlich auch der Nachteil, dass das Band oftmals zu lang ist (und man deshalb das überstehende Ende “wegknicken” und in die Hardware zurückführen muss).

Gleichzeitig gibt es nirgendwo eine Schwachstelle im Band, da die Konstruktion durchgängig ist – unbeabsichtigtes Öffnen der Konstruktion während des Tragens ist quasi unmöglich (so wie das bei den Klettbändern der Apple Watch theoretisch möglich ist und mir beim Ausziehen der Jacke auch schon mal passiert ist).

Alles in allem ist der Tragekomfort des Stripa-Bandes meiner Meinung nach so ziemlich optimal. Ich war nach mehrtätigem Probetragen sehr angetan. Hut ab!

Was auf der einen Seite ein Vorteil ist, macht die Bestellung aber auch etwas komplizierter: Da das Band eine feste Länge hat, muss man erst mal die richtige Größe für die Bestellung herausfinden. Zunächst einmal ist die Größe der Uhr, an der das Band montiert werden soll, von Bandanstoß zu Bandanstoß (Horn-zu-Horn) wichtig. Hinzu kommt naheliegenderweise auch der Umfang des eigenen Handgelenks, den man über ein flexibles Maßband nachmessen kann (laut Stripa sollte man dabei weder zu eng, noch zu weit messen).

Die hier im Beitrag gezeigten Uhren Tag Heuer Carrera und Panerai Submersible haben zwar beide einen Anstoß von 22mm, allerdings ein deutlich unterschiedliches Horn-zu-Horn-Maß, was bei der Auswahl der Länge des Bandes berücksichtigt werden muss, d.h. man muss entsprechend in 5mm Schritten bei Stripa im Shop ordern. Das Armband erlaubt wie bereits erwähnt außerdem eine Feinjustierung von ein paar Millimetern, um sich zwischen heißen und kalten Tagen an wechselnde Handgelenkgrößen anzupassen – unten gut erkennbar an der Schlaufe am unteren Bandanstoß.

Auf der Website von Stripa wird alles ausführlich erklärt und wenn man konzentriert die richtigen Maße aufnimmt, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Und falls doch: Wenn man ein Band bekommt, dass etwas zu lang oder zu kurz ist, bietet Stripa einen kostenlosen Bandtausch an.

Derzeit ist das Stripa Strap nur für Uhren mit Bandanstoß von 22mm und nur in Schwarz erhältlich. Weitere Größen und Farben sind aber in der Mache – Bänder für 20mm Bandanstoß sollen bis Ende 2024 bestellbar sein. Der Preis für das überdurchschnittlich komfortable Band beträgt 39€ zzgl. 9€ Versandkosten per Paket nach Deutschland (der Versand erfolgt direkt aus Tschechien). Neben dem Band sind auch zwei Federstege und ein Reiseetui Teil des Lieferumfangs.

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Tom
1 Tag zurück

Und mal wieder besten Dank dir Mario für einen informativen Artikel. Ich bin just gerade auf der Suche nach was Neuem (auf dem Bandsektor). Das Hook Strap von Mankey Designs ist genial (bei Hanhart passend zur neuen Fly Navy bestellbar), aber teuer und andere Versionen nicht zeitnah verfügbar. Daher ist‘s einen Versuch wert. 😃