Die Geschichte der Pforzheimer Uhrenindustrie geht auf das Jahr 1767 zurück. Damals erteilte Markgraf Karl Friedrich von Baden das Privileg zur Herstellung von Uhren. Laco ist immerhin seit nunmehr genau 100 Jahren (seit 1925) Bestandteil der Pforzheimer Uhren-Geschichte. Der Hersteller ist gut informierten Uhrenfreunden insbesondere sofort ein Begriff, wenn es um das Thema hochwertige, historische Fliegeruhren, konkret Beobachtungsuhren im sogenannten A-Muster und B-Muster-Design, geht. Das Laco-Jubiläum nehmen wir natürlich zum Anlass, um etwas in die Geschichte des Uhrenherstellers einzutauchen – und es gibt auch was zu gewinnen: Die Laco FRIEDA Beobachtungsuhr, die es nirgendswo zu kaufen gibt…

Laco: 100 Jahre Geschichte – mit Höhen und Tiefen
Die Anfangsjahre und 2. Weltkrieg
Nach dem 1. Weltkrieg gab es einen Stillstand in der deutschen Luftfahrt: Der Versailler Vertrag untersagte jegliche deutsche Aktivitäten im Bereich Flugwesen. Erst viele Jahre später kam die deutsche Luftfahrt wieder in Schwung, wodurch der Bedarf an Bordinstrumenten und Fliegeruhren wieder stieg. In dieser Zeit wurde das Unternehmen Lacher & Co. in Pforzheim gegründet, aus dessen Anfangssilben sich der bis heute bestehende Name Laco ableitet. Die Gründerköpfe waren Frieda Lacher und Ludwig Hummel.
Doch sieben Jahre nach der Gründung im Jahre 1925 trennten sich die beiden Geschäftspartner wieder: Ludwig Hummel führte das Unternehmen unter dem Namen Laco weiter und gründete parallel die Firma Deutsche Uhren-Roh-Werke (DuRoWe), um sich von Schweizer Uhrwerk-Herstellern unabhängig zu machen. Dabei belieferte Durowe nicht nur Laco, sondern auch viele weitere Hersteller mit Rohwerken.

Frieda Lacher wiederum fertigte mit ihrem Sohn Erich ab 1936 ebenfalls Uhren: Die Erich Lacher Uhrenfabrik war geboren und existiert parallel zu den beiden von Hummel geführten Unternehmen Durowe und Laco – ein entscheidendes Detail, welches in den 80ern noch eine wichtige Rolle spielt.
Die Beobachtungsuhren von Laco und weiteren Herstellern
Auf Basis der vom Reichsluftfahrtministerium in der Fl. 23883 formulierten Anforderungen an Beobachtungsuhren für die Deutsche Luftwaffe, wurden 1940 verschiedene Hersteller per Beschluss in die Pflicht genommen, die Produktion nach strengen Vorgaben aufzunehmen.
In den Kriegsjahren produzierten eine Reihe von Herstellern die berühmten, sogenannten Beobachtungsuhren, deren Design bis heute überdauert – neben u.a. IWC, Wempe, Lange & Söhne eben auch – na klar – Laco.
Laco produzierte neben den Beobachtungsuhren in den 1940er Jahren auch Taschenuhren für die Marine. Die Flieger- und Marineuhren waren beide mit dem hochwertigen DUROWE D5 Handaufzugskaliber ausgestattet.
Oftmals wird überliefert, dass die historischen Beobachtungsuhren von Piloten getragen wurden. Das ist schlicht falsch: Es waren die Navigatoren an Bord, die in Kombination mit einem Oktanten (Winkelmesser) die genaue Position des Flugzeugs bestimmen konnten. Die genaue Funktionsweise ist sehr schön vom Sammler und Experten Konrad Knirim zusammengefasst. Für Detailinteressierte empfehle ich einen Blick in das originale 40er Jahre-Dokument, den Leitfaden der Flugnavigation – Angewandte Navigation; mehr dazu auch im Test der Laco München.
Die Piloten selbst trugen i.d.R. Chronographen, z.B. von Hanhart oder Tutima, als Reserve falls eine Borduhr ausfallen sollte.
Beobachtungsuhren hatten einige typische Merkmale: Die exakten Vorgaben der B-Uhren gemäß Bauanweisung Fl. 23883 des Reichsluftfahrtministerium (RLM) sahen z.B. einen riesigen Durchmesser von 55mm und eine große zwiebelförmige Krone vor, damit die Navigatoren die Uhren auch mit Handschuhen bedienen konnten. Bei den Beobachtungsuhren gibt es zwei Baumuster: Das Baumuster A hatte statt der arabischen „12“ ein Dreieck mit zwei Punkten. Dies ist auch beim Baumuster B der Fall, nur dass statt der arabischen Zahlen 1 bis 11 die Sekunden in 5er Schritten aufgedruckt sind. Die klassische Stunden-Einteilung von 1 bis 12 wiederum befindet sich in einem zusätzlichen Innenring.




Die Nummer der Bauanweisung (Fl 23883) befindet sich bei den historischen Beobachtungsuhren am Rand des Gehäuses sowie auf dem Boden eingraviert. Auch Hersteller, Bauart, Gerät-Nr. und Werk-Bezeichnung fanden auf dem Stahlboden Platz.

Kurz vor Ende des Krieges im Jahre 1945 haben alliierte Bomber die Stadt Pforzheim fast völlig zerstört – darunter auch die Fabrikgebäude von Laco und Durowe…

Laco nach dem 2. Weltkrieg
Nur 4 Jahre nach Kriegsende, anno 1949, konnte Laco den Betrieb wieder aufnehmen – in einem fünfstöckigen Gebäude, das bereits 1950 Platz für satte 1400 Mitarbeiter bot.
Ludwig Hummel verkaufte im Jahre 1959 seine Betriebe Laco und Durowe an die US-Time-Corporation (später Timex), damals der größte Uhrenhersteller der Welt (allein in den USA wurden jährlich fünf Millionen Armbanduhren produziert). Dabei wollte Hummel eigentlich gar nicht verkaufen – das überraschende Angebot der Amerikaner (50 Millionen D-Mark) war allerdings zu verlockend. Außerdem war die Unternehmensnachfolge des damals 69-Jährigen ungeklärt.
In der Spiegel-Ausgabe 19/1959 heißt es:
In den drei ehemaligen Hummel-Betrieben stellen 1200 Mann ausschließlich Armbanduhren her. Damit ist er einer der Riesen in Süddeutschlands Uhrenindustrie: Von den etwa 200 Firmen, die Armbanduhren produzieren, haben 90 weniger als 20 Beschäftigte, die Durchschnittsgröße liegt bei 100 Beschäftigen.
Doch das US-amerikanische Engagement währte nicht lange: 1965 übernimmt die Schweizer Ebauches SA die Firmen Durowe und Lacher Co.
Das Produktionsvolumen konnte sich sehen lassen: Mitte der 70er baute man in Pforzheim über 500.000 mechanische Uhrwerke pro Jahr. Bitter: Eine neue Technologie, die auch heute noch Standard ist, verdrängte die mechanischen Uhrwerke in den 70ern und 80ern fast komplett: Die batteriebetriebenen Quarz-Werke. Wie viele andere Uhrenhersteller litt auch Lacher Co. extrem unter der Quarzkrise.
Doch das war nicht das Ende: Horst Günther erwirbt in den 80ern alle Anteile der Firma Erich Lacher Uhrenfabrik GmbH & Co. KG, die parallel zu Laco und Durowe bestand (siehe Engagement von Frieda Lacher). Einige Jahre später sicherte Günther sich auch noch die Namensrechte und die Wortbildmarke Laco – der Grundstein für das heutige Unternehmen Laco war gelegt.
Laco heute
Heute ist Laco ein kleiner, aber feiner Uhrenhersteller, den Uhrenfreunde vor allem für Fliegeruhren schätzen. Bei meinem Besuch bei Laco vor einigen Jahren konnte ich mir selbst ein Bild von den Pforzheimer Räumlichkeiten machen, in denen Produktion, Wareneingangskontrolle, Lager etc. angesiedelt sind. Mit einem hauseigenen Team von Uhrmachern werden dabei die Laco-Uhren zusammengebaut und umfassend geprüft. Einen großen Werkzeugmaschinenpark hat Laco einerseits zwar nicht (wie bei kleineren Herstellern absolut üblich setzt man in Pforzheim auf Zulieferer), Laco hat andererseits aber durchaus ein paar nennenswerte Maschinen, die zur Aufbereitung von Gehäusen oder die Prototypen-Herstellung genutzt werden, darunter eine Sandstrahlkabine. Auf einer Drehmaschine beispielsweise kann Laco die Oberfläche eines Gehäuses mit einem neuen Finish versehen (poliert oder gebürstet). Die Drehmaschine gibt’s bei Laco auch in einer kleinen Variante als sogenannte Uhrmacherdrehbank für Arbeiten an feinmechanischen Teilen wie zum Beispiel kleine Zahnräder des Uhrwerkes:




Am Pforzheimer Sitz befindet sich auch ein liebevoll eingerichteter Showroom mit Werksverkauf im durchgängigen Vintage-Stil. Hier begrüßt Laco Uhreninteressierte und Laufkundschaft, um Einblick in die Geschichte des Unternehmens zu gewähren und die Uhren „live und in Farbe“ anschauen und anfassen zu können.
Der Showroom in Pforzheim bietet aber auch viele darüber hinausgehende Einblicke in die lange Geschichte des Traditionshersteller, untermauert von einigen original Vintage-Uhren und sonstigen Exponaten – darunter zum Beispiel alte Konstruktionszeichnungen, ein altes Telefonbuch mit Laco-Werbung oder ein altes Feinzeigermessgerät, mit dem alle möglichen Maße wie zum Beispiel von Zahnrädern, Stellwellen etc. überprüft werden können.
Im Showroom befinden sich auch exotische Modelle wie die Laco Electric, eine battriebetriebene Uhr mit kontaktgesteuertem Unruhschwingsystem, die in den 1960ern unter dem Schirm der Timex-Gruppe gebaut wurde.

Laco-Gewinnspiel – gewinne die Sonderedition FRIEDA im Wert von 500€
Wie versprochen gibt es auch noch was zu gewinnen – und zwar eine Uhr, die nicht im freien Handel erwerblich ist und ausschließlich zum Anlass des Jubiläums gefertigt wurde. Die Sonderedition trägt den Namen FRIEDA und ist damit eine Abweichung von der sonst üblichen Laco-Namensgebung, bei der die Modelle üblicherweise nach Städten benannt sind.
Mit der FRIEDA stellt Laco eine der zentralen Persönlichkeiten der eigenen Geschichte in den Mittelpunkt: Frieda Lacher, wie beschrieben Mitgründerin von Laco. Dass eine Frau damals eine so prägende Rolle spielte, ist mit Blick auf eine historische Einordnung eine absolute Besonderheit: In einer Zeit, in der Frauen kaum in unternehmerischen Rollen sichtbar waren, war die Gründung eines eigenen Unternehmens 1925 alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Zur historischen Einordnung: Aus heutiger Sicht unfassbar, aber Frauen erhielten in Deutschland erst 1918 das Wahlrecht. Erst die Weimarer Reichsverfassung (1919) formulierte die rechtliche Gleichheit der Geschlechter.

Die Laco FRIEDA ist streng limitiert: Nur 100 Exemplare wurden gefertigt und jede einzelne Uhr trägt eine individuelle Seriennummer auf dem Gehäuseboden. Gestaltet ist das Modell dabei im klassischen Baumuster A (siehe Geschichte oben). Charakteristisch: Ein klassisches „Fliegerdreieck“ mit zwei Punkten zwecks optimaler Orientierung, auch bei schlechten Sichtverhältnissen.
Das Zifferblatt der Laco FRIEDA hat eine leicht gekörnte Oberfläche und kommt in einem gedämpften Rotton, den wir beispielsweise auch im Laco-Bildlogo vorfinden. Auch das Gehäuse greift bekannte Gestaltungselemente auf: Die toolig-dunkel sandgestrahlte Oberfläche verleiht dem Modell die funktionalen, authentische Beobachtungsuhren-Optik. Eine seitliche Gravur mit den Jahreszahlen 1925 – 2025 macht die historische Bedeutung sichtbar.









So kannst du am Laco-Gewinnspiel teilnehmen
Die Teilnahme am Gewinnspiel ist ganz einfach: Folge Laco bei Instagram und/oder Facebook (optional) und beantworte bis zum 30. September 2025 die folgende Frage:
Eckdaten Laco Frieda:
- Made in Germany
- Gehäuse Edelstahl, dunkel sandgestrahlt
- Durchmesser 42 mm, Höhe 11,75 mm
- Wasserdichtigkeit 5 bar / 50 Meter
- Flaches, innen entspiegeltes Saphirglas
- Saphirglasboden mit seitlicher Gravur „Laco 1925 – 2025“
und Limitierungsnummer - Automatikwerk Laco 2S (Miyota 82S0), 21 Steine, Sekundenstopp, 3 Zeiger
- Zifferblatt Dunkelrot, feine Körnung, Baumuster A, arabische Zahlen & Indexe mit Super-LumiNova C1
- Alle Zeiger mit Super-LumiNova C3
- Graues Kalbsleder mit dunkelroter Ziernaht, sandgestrahlte Schließe mit Laco-Logo, 20 mm Anstoßbreite
- Gewicht ca. 105 g (mit Lederband)
- Geschenketui mit Umkarton, inklusive Echtheitszertifikat
Teilnahmebedingungen im Detail:
Das Gewinnspiel wird von chrononautix.com (nachfolgend „der Veranstalter“) veranstaltet. Teilnahmeberechtigt sind alle natürlichen Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der EU und der Schweiz. Mitarbeiter des Veranstalters sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist bis zum 30.09.2025 möglich. Um teilzunehmen, müssen die Teilnehmer obige Frage korrekt beantworten und das Formular zusammen mit ihrer Email-Adresse absenden. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfache Teilnahmen sowie die Nutzung automatisierter Dienste oder Gewinnspielplattformen führen zum Ausschluss. Der Gewinner wird nach Ablauf des Teilnahmezeitraums durch ein Losverfahren bzw. einen Zufallsgenerator ermittelt. Der Gewinn umfasst die in diesem Beitrag beschriebene Laco-Uhr im Wert von 500€. Eine Barauszahlung des Gewinns oder eine Übertragung auf andere Personen ist nicht möglich. Die Benachrichtigung des Gewinners erfolgt per E-Mail über die im Formular angegebene Kontaktmöglichkeit. Meldet sich der Gewinner nicht innerhalb von 14 Tagen nach der Benachrichtigung zurück, behält sich der Veranstalter das Recht vor, den Gewinn neu zu vergeben. Die im Rahmen des Gewinnspiels erhobenen personenbezogenen Daten werden ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiels genutzt und nach dessen Abschluss gelöscht. Der Veranstalter haftet nicht für technische Störungen, die die Teilnahme oder den Ablauf des Gewinnspiels beeinträchtigen könnten. Bei einem Verstoß gegen diese Teilnahmebedingungen oder dem Versuch, das Gewinnspiel zu manipulieren, kann der Teilnehmer vom Gewinnspiel ausgeschlossen werden. Der Veranstalter behält sich das Recht vor, das Gewinnspiel aus wichtigem Grund jederzeit vorzeitig zu beenden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mehr dazu: Datenschutzerklärung für Gewinnspiele
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From.argentinien .ich libre laco watches
So ein toller Artikel zur Geschichte von Laco 🙂 und die Frieda Uhr ist echt wunderschön und besonders ❤️
Einmal mehr ein gut recherierter und geschrieben Artikel. Es ist immer wieder eine Freude die Chronoautix News zu lesen. Danke! Weiter so!
Laco als Hersteller schätze ich aufgrund der Geschichte der Marke und dem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis sehr.
Zu Laco hätte ich mal eine Frage. Ist „robert“ eine Günstigmarke von denen? Ich habe eine Uhr von „robert“ in der ein Laco/ETA Werk seinen Dienst verrichtet.
It’s a great article covering the history of Laco. Learnt a lot of interesting facts about the great flieger manufacturing company. It’s an amazing story! Here’s to another 100 successful years of making great pilot watchs 🥂