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Zu einer robusten Outdoor-Uhr bzw. Field Watch gehört natürlich auch ein Band mit Nehmerqualitäten. Ein Band aus Paracord-Schnur, das historisch betrachtet als Fallschirmleine genutzt wurde, erscheint da die perfekte, da quasi unzerstörbare, Wahl – und das Beste: Man kann diese Bänder relativ einfach und kostengünstig selbst herstellen.

Hierfür benötigt man zunächst eine kleine Investition für ein „Starter-Set“ von insgesamt rund 35€ (für die Nadeln und das Paracord Jig). Damit kann man sich dann neue Bänder für ’n Appel und ’n Ei selbst herstellen.

Insgesamt benötigt man die folgenden Dinge:

Was ist Paracord?

Paracord ist eine Art Nylonseil, das für seine vielseitigen Verwendungszwecke und seine hohe Belastbarkeit bekannt ist. Dabei ist „Paracord“ eine Abkürzung für „Parachute Cord“, auf Deutsch: Fallschirmschnur. Der Name kommt nicht von ungefähr: Paracord wurde ursprünglich für die Herstellung von Fallschirmleinen verwendet und ist daher naheliegenderweise extrem robust. Es besteht aus einem Kern aus mehreren Fäden, die von einer widerstandsfähigen äußeren Hülle umgeben sind. Typischerweise hat Paracord eine Zugfestigkeit von 550 lbs (249 kg), daher wird es oft als „Paracord 550 Type III“ bezeichnet.

Die Geschichte von Paracord reicht zurück bis zum Zweiten Weltkrieg, als dieses Schnüre als Fallschirmleine von US-amerikanischen Fallschirmspringern verwendet wurde. Nach der Landung nutzten Soldaten das überschüssige Material für verschiedene Zwecke, von der Reparatur von Ausrüstung bis hin zum Bau von Notunterkünften. In den folgenden Jahrzehnten wurde Paracord auch bei Outdoor-Enthusiasten wegen seiner Nützlichkeit und Vielseitigkeit immer beliebter, zum Beispiel im Bereich Camping, Wandern, Survival-Ausrüstung etc.

DIY-Anleitung: Paracord-Band für Uhren herstellen

1.) Zuerst sollte man sich für ein Muster und die Farben entscheiden – wir halten uns in dieser Anleitung an das Muster aus diesem YouTube-Video und die Farben Olivgrün und Orange, da diese meiner Meinung nach wunderbar mit dem grünen Blatt der Circula ProTrail harmonieren.

2.) Im ersten Schritt schneidet man zwei Paracord-Schnüre in der Länge von etwa 1,40 Meter (hier Olivgrün) und zwei Paracord-Schnüre in der Länge von ca. 50 cm (hier: Orange) zurecht und versiegelt mit einem Feuerzeug kurz alle Enden, damit die Schnüre nicht aufribbeln. Ich habe hier mit einer größeren Flamme von einem handelsüblichen Feuerzeug die besten Ergebnisse erzielt, indem ich die Enden in einem 90° Winkel kurz an die Flamme gehalten habe, bis die inneren und äußeren Enden miteinander verschmolzen waren.

3.) Als nächstes werden die Paracord-Schnüre mit einem einfachen Ankerknoten zwischen Uhr und Federstege befestigt. Das war im Falle der hier gezeigten Circula ProTrail etwas tricky, da die Schnüre genauso dick sind wie der Spalt zwischen Uhr und Federsteg und die verschmolzenen Enden auch eine gewisse Dicke und Unflexibilität hatten. Wer es sich etwas leichter machen möchte, kann Schnellwechselfederstege nehmen und den Ankerknoten zunächst an den Federstegen befestigen.

4.) Anschließend müssen die Fäden an den Schnallenclip geknotet werden.

Dieser Part benötigt Geduld und etwas Übung, weshalb an dieser Stelle auf die bewegten Bilder bei YouTube verwiesen sei (Video springt direkt zur richtigen Stelle):

5.) Nun folgt die Feinjustierung der Länge: Für ca. 18 cm Handgelenkumfang sind wir nach mehrmaligem Anprobieren am Ende bei ca. 22 cm Gesamtlänge gelandet, damit das Band am Ende weder zu eng noch zu locker sitzt. Am Ende des Tages sind aber natürlich auch persönliche Präferenzen (tragt ihr eure Uhr lieber lockerer oder enger?) und das Horn-zu-Horn-Maß der jeweiligen Uhr wichtige Faktoren (je größer das Horn-zu-Horn-Maß, desto kürzer kann das Band sein). Beachtet außerdem, dass Paracord eine eher glatte Oberfläche hat und daher tendenziell etwas leichter am Arm rutschen kann (da spricht dafür das Band eher einen Tick enger auszulegen).

Zwecks Feinjustierung spannt man die Uhr an den Schnallen in die Aufspannvorrichtung (Paracord Jig), strafft das Band und misst mit einem Metermaß nach. Um nachzujustieren, müssen die Knoten am Clip etwas gelockert werden. Am besten die Uhr vor dem Muster-Knüpfen (Schritt 7) dann noch mal aus der Aufspannvorrichtung nehmen und die Länge testen!

6.) Nun werden die Bandenden wieder zum Federsteg zurückgeführt, um eine Art Webrahmen“ zu erhalten, in den man später die orange Kontrastschnur einarbeiten kann. Auch hier sei auf das YouTube-Video bzw. die bewegten Bilder verwiesen (Video springt direkt zur richtigen Stelle):

6.) Jetzt kann endlich das Muster „über Kreuz“ geknüpft werden:

Da die Paracord-Schnüre gegen Ende sehr eng beieinander liegen, sind Paracord-Nadeln sehr hilfreich: Die verschmolzenen Enden der Schnüre können einfach in die Nadelenden reingedreht werden, um über die Nadel deutlich mehr Stabilität zu erhalten.

7.) Wenn das Band fertig geknüpft ist, sollte man vor dem Abschneiden und Versiegeln der Enden unbedingt nochmal testen, ob die Länge passt!

8.) Wenn alles passt, dann die übrig gebliebenen Schnüre sehr kurz abschneiden und mit dem Feuerzeug (kleine Flamme) die Enden versiegeln und kurz mit der flachen Seite der Schere andrücken, damit die Enden glatt werden und nicht später beim Tragen kratzen.

9.) Sieht doch gut aus, oder? Nun kann man die Uhr mit dem selbstgemachten Armband stolz tragen 😉

Die komplette Anleitung in bewegten Bildern gibt’s hier beim YouTuber Alpha One982:

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Michael
6 Monate zurück

Hallo,
gibt es auch Erfahrung mit dünnerem Band, z.B. 2,5mm? Die gezeigte Uhr hat einen Spalt zwischen Gehäuse und Federsteg der parallel und breit genug für 4mm Band erscheint. Andere Uhren haben an der Stelle ein rundes Gehäuse und der Spalt wird deutlich schmaler, somit ist der Zug auf den Federsteg auch ein anderer! Desweiteren, finde ich, hat eine „Rasthakenschließe/Steckschnalle“ , wie hier gezeigt, ein hohes Diebstahl oder Verlustpotenzial. Auch wenn es Outdoormäßig toll aussieht, gibt es hier Erfahrung mit Alternativen.
Ich freue mich auf eine Rückmeldung