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Klaus Botta steht mit seinen Uhren-Kreationen seit Jahrzehnten fรผr klares, logisches Design: Lange bevor der Minimalismus-Hype rund um die Daniel Wellingtons dieser Welt Fahrt aufgenommen hat, brachte er mit der allerersten modernen Einzeigeruhr schon Anfang der 90er puristisches Design an die Handgelenke dieser Welt. In einem Interview wollte ich mehr รผber Klaus Botta erfahren, zum Beispiel wie er zum Thema Einzeiger-Uhren kam, was ihn fasziniert, seine Philosophie, wie er und seine Mitarbeiter den Designprozess neuer Uhren umsetzen und was seine langfristigen Ziele fรผr sein Designstudio Botta Design sind. In diesem Artikel werfen wir auรŸerdem einen genaueren Blick auf die Botta Design UNO Einzeigeruhr

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Botta Design Uhren: Klaus Botta im Portrรคt – die Entstehung der Einzeigeruhr

KUCKUCK!!!! – mein Interview mit Klaus Botta wurde um Punkt 11 Uhr von den „lieblichen“ Klรคngen der Kuckucksuhr erรถffnet, die รผber meinem Blog-Arbeitsplatz hรคngt. Wenn Klaus Botta nichts gesagt hรคtte, hรคtte ich den quengeligen kleinen Vogel wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen. So war der Gesprรคchseinstieg zum Thema Uhren aber natรผrlich einfach: Den technikbegeisterten Klaus Botta fasziniert an mechanischen Uhren vor allem die viele hochprรคzise, intelligente Mechanik auf engstem Raum – schlieรŸlich kann man an einer mechanischen Armbanduhr schlecht Pendel oder Gewichte wie bei einer Kuckucksuhr runterbaumeln lassen, um die Uhr anzutreiben und im Takt zu halten.

Klaus Botta hat seine allererste Uhr zur Kommunion bekommen, ein mechanisches Modell der Bifora Uhrenmanufaktur aus Schwรคbisch Gmรผnd (kennt heute kaum jemand, gibt’s aber immer noch). Er gibt zu: „Ich hatte wenig Bezug zu der Uhr, es handelte sich um ein eher langweiliges 60er Jahre Modell, vergoldet und mit gewรถlbtem Plexiglas – die Uhr hat mir nicht besonders gut gefallen“.

Uhren fand Klaus Botta trotz des ungeliebten Kommunionsgeschenkes faszinierend: Als Jugendlicher, mit ca. 17 Jahren, kaufte er sich mit seinem knappen Budget eine Quarz-Uhr, die so ziemlich das Gegenteil von dem ist, wofรผr Uhren aus dem Hause Botta Design heute stehen: „Das war eine maximal komplizierte Uhr mit Rechenschieber-Lรผnette und ein ganz schรถner Klotz am Arm“, schmunzelt Botta. „Meine technische Ader hat mich zu der Uhr gefรผhrt“.

Und genau diese technische Affinitรคt war es, die Klaus Botta zunรคchst zum Studium der Physik fรผhrte. Spรคter schwenkt er aber auf einen kreativeren Studiengang um: Industriedesign und Produktgestaltung an der Hochschule fรผr Gestaltung (HfG) in Offenbach.

Wรคhrend Bottas Design-Studium in den 80er Jahren kreierte er allerlei Dinge wie Lautsprecherboxen oder ein rational-รผbersichtliches Diasortierpult [Blogger-Anmerkung: Diashows meiner Bio-Lehrerin habe ich nur zu gut in Erinnerung *brrr* ;-)]. AuรŸerdem juckte es Botta damals auch in den Fingern eine eigene Uhr zu designen – und fรผr sich und seine damalige Freundin sogar zu bauen (mit allem Drum und Dran wie Zeiger und Gehรคuse lackieren etc.).

In seinem Freundeskreis war die fรผr damalige Verhรคltnisse absolut untypische Uhr gefragt, weshalb er direkt noch mal eine Kleinserie von 15 Stรผck bauen durfte ;-). Diese superschlichte Zweizeigeruhr, die im Jahre 2019 wahrscheinlich als minimalistisches Trendobjekt mit „Affordable Luxury“ Charakter platziert werden wรผrde, hat Klaus Botta auch heute noch als Erinnerungsstรผck in seinem Besitz:

Den Entwurf zur allerersten Einzeiger-Armbanduhr รผberhaupt, der Grundlage fรผr die heutige UNO Automatik, hat Klaus Botta nur 2 Jahre spรคter, im Jahre 1986, ausgetรผftelt. Man bedenke: Der Entwurf entstand in einem schrill-bunten Jahrzehnt, welches alles andere als schlichtes Design zu Tage fรถrderte. Ein Jahrzehnt, das geprรคgt war von verrรผckten Musik-Vรถgeln wie Prince oder Nena, Filmklassikern wie „Dirty Dancing“ (den ich mir mit meiner Frau mindestens einmal pro Jahr anschauen muss darf) und Klamotten, in denen man auch fernab des Karnevals rumlaufen konnte ohne alle 100 Meter von der Polizei angehalten zu werden („einmal pusten bitte!“):

Passend dazu waren auch auf Seiten der Uhrenwelt einige kuriose, aber auch gรคnzlich neue Schรถpfungen dabei, darunter unzรคhlige Bicolor-Designverfehlungen und natรผrlich digitale Quarzuhren wie die mit viel Schnick-Schnack ausgestattete, allererste Casio G-Shock (DW-5000C-1A im Jahre 1983, die bis heute fast unverรคndert gebaut wird), die Seiko Data 2000 Computeruhr (1984) und natรผrlich goldene Casios

Klaus Botta erzรคhlt wie es zur Idee der Einzeigeruhr kam: „Ich stand 1986 vor einem Uhrengeschรคft in Offenbach – das Schaufenster voll von Uhren, die damals alle lustig, bunt und mit vielen Funktionen ausgestattet sein mussten. Das brachte mich darauf Uhren radikal zu vereinfachen – das Design einer Uhr musste doch auch mit einem einzigen Zeiger funktionieren… so wie bei Messinstrumenten wie Hygrometer, Tacho und so weiter.“

80er Jahre Swatch-Uhren, Bild: Jon Rawlinson

Die Idee fรผr eine Einzeigeruhr war geboren, doch erlaubte die klassische Einteilung einer Uhr (Indizes) nicht das Ablesen mit nur einem Zeiger. Also kreierte Klaus Botta wรคhrend seines Studiums eine neue Einteilung, mit der es mรถglich war die Uhrzeit mit nur einem einzigen Zeiger auf plus/minus 2 Minuten genau abzulesen. Die Botta Design UNO Automatik kommt auch heute noch mit exakt dieser in den 80ern ausgetรผftelten, pfiffigen Einteilung der Indexe (hierzu spรคter mehr).

Ich fragte im Interview an dieser Stelle Klaus Botta nach einer Geschmacksmusteranmeldung fรผr seine Idee, um das Design zu schรผtzen – schlieรŸlich gibt es heute einige Nachahmer am Markt. Einer dieser Nachahmer hat die abgestuften Indexe sogar 1:1 รผbernommen. „Da staunte ich nicht schlecht als ich meine Idee auf dem Messestand eines Wettbewerbers sah“, sagt Klaus Botta.

Er fรผhrt weiter aus: „Ein Designschutz in Form einer Geschmacksmusteranmeldung fรผr die Idee der Einzeigeruhr an sich war nicht mรถglich, da das Prinzip ja schon sehr alt ist. Ein Schutz des Zifferblatt-Designs wรคre aber zurรผckblickend sicherlich mรถglich gewesen.“

Hierzu ein kleiner historischer Exkurs: Mechanisch angetriebene Einzeigeruhren gibt es bereits seit dem 13. Jahrhundert. Der Minutenzeiger wurde erst im Laufe des 17. Jahrhunderts von Uhrmachern ergรคnzt. Anstelle der heute gรคngigen 60-Minuten-Einteilung waren die Ziffernblรคtter allerdings zunรคchst in Viertelstunden eingeteilt.

Westminster Abbey Clock - Viewed from dome on Methodist Central Hall
Die berรผhmte (Einzeiger-)Turmuhr von Westminster Abbey, Bild: User:Colin / Wikimedia Commonsvia Wikimedia CommonsCC BY-SA 4.0

Doch Bottas Idee zur Einzeiger-Armbanduhr ruhte zunรคchst – nach dem Diplomabschluss entwarf Botta als selbststรคndiger Designer vor allem neue Uhrenmodelle fรผr andere Marken, darunter auch das Modell Junghans Solar-1.

Im Jahre 1993 aber wagte Botta den Schritt: Seine Idee fรผr eine Einzeigeruhr wurde Realitรคt, indem er seine Entwรผrfe รผber die von Manfred Brassler gefรผhrte Firma WatchPeople vertreiben lies. „Die allererste UNO war vom Start weg ein ziemlich groรŸer Erfolg. Ich war dabei verantwortlich fรผr das ganze Projektmanagement, unter anderem fรผr den Aufbau der Produktion mit Kooperationspartnern in Pforzheim„, sagt Klaus Botta. Im Jahre 2000 wird WatchPeople allerdings verkauft – Manfred Brassler macht sich kurz darauf mit einer eigenen Einzeigeruhren-Marke selbststรคndig: Meistersinger. Klaus Botta hat den Umbruch aber als Chance gesehen und seine Modelle fortan selbst vertrieben – der Startschuss fรผr die Uhrenmarke Botta Design in Offenbach…

Botta Design und die Entstehung von modernen Einzeigeruhren

Botta Design wanderte nach wenigen Jahren von der Industriestadt Offenbach in das Taunusgebirge – in das schรถne Kรถnigstein. Dort befindet sich auch heute noch die Botta’sche Denkfabrik, fernab des Frankfurter Trubels und „Mitten im Grรผnen“ wie Klaus Botta sagt. Fรผr die Kreativitรคt eines Design-Bรผros ist die Umgebung sicherlich zutrรคglich ๐Ÿ˜‰

In meinem Interview mit Klaus Botta wurde mir schnell klar mit wie viel Leidenschaft der mittlerweile 60-jรคhrige Kopf hinter der Uhrenmarke agiert. So fragte ich ihn, was er mit der zusรคtzlichen Zeit anfangen wรผrde, wenn der Tag 48 statt 24 Stunden hรคtte. „Die Hรคlfte der gewonnen Zeit wรผrde ich sicherlich in die Arbeit investieren, in Dinge, die man sonst einfach nicht schafft. Die andere Hรคlfte wรผrde ich aber fรผr meine Freizeit nutzen, die als Selbststรคndiger viel zu oft zu kurz kommt. Zum Beispiel Sport wie Mountainbike-Fahren oder auch die Fotografie. Fernsehen schaue ich so gut wie gar nicht.“

Beim Sport kommen Klaus Botta viele Ideen – ein bis zwei Stunden pro Tag reserviert er sich dafรผr, um Stress abzubauen und seiner kreativen Ader freien Lauf zu lassen. Respekt – dazu raffe ich fauler Blogger mich grad mal so pro Woche auf ๐Ÿ˜‰ Beim Sport trifft man Klaus Botta auch ausnahmsweise mal ohne eine Uhr aus seiner Kollektion an: „Da denke ich rein funktional, ich habe zum Beispiel eine Sportuhr mit Stoppfunktion, Puls, Streckenmessung und so weiter. Und einen Fitnesstracker.“ Und darf denn auch mal an das Handgelenk des technikbegeisterten Botta eine Smartwatch? „Smartwatches sind interessant, verkomplizieren aber das Leben – das ist nichts fรผr mich“, sagt er รผberzeugt.

Klaus Botta ist ohne Frage durch und durch Vollblutdesigner – und das hรถrt auch nicht bei Uhren auf: Er hat ein zweites Standbein als Industriedesigner aufgebaut, zu seinen Kunden zรคhlen unter anderem Volkswagen, Grundig und Siemens. Ich habe ihn im Interview gefragt, was er auรŸer Uhren am liebsten entwirft und was er gerne einmal entwerfen wรผrde, bisher hat sich aber einfach nicht die Gelegenheit ergeben: „Am liebsten komplizierte, technische Produkte – je komplizierter, desto besser“, sagt Klaus Botta. „Da wo andere Designer das Handtuch werfen, fรคngt fรผr mich erst der SpaรŸ an“. In diesem Zusammenhang betont Botta auch noch, dass er den Design-Leitsatz Form follows function lebt. Mit anderen Worten steht fรผr ihn immer das Praktische und die Funktionalitรคt im Vordergrund, erst dann kommt das Styling (und nicht umgekehrt).

Klaus Botta @ Work

Derzeit entwirft Botta das Design fรผr eine Digitalkamera. Botta fรผhrt aus: „Das wollte ich schon lรคnger mal angreifen – es ist erstaunlich, dass sich moderne Digitalkameras optisch immer noch sehr stark am Design alter Rollenfilmkameras orientieren. Das ist wie bei den allerersten Automobilen, die sahen auch erst aus wie Kutschen, nur ohne Pferde. Ich sehe im Bereich Digitalkameras einen notwendigen Schritt die Formensprache an die aktuelle Zeit anzupassen, um die Halteergonomie (wie liegt sie in der Hand etc.) und die Bedienergonomie (Einstellung und Handhabung) zu verbessern. Als Designer lรคuft man immer mit offenen Augen durch die Welt und schaut, was man verbessern kann. Und dann geht der Design-Prozess los“.

An dieser Stelle hake ich ein und will mehr wissen: Wie gestaltet sich ein typischer Design-Prozess bei Botta von der Idee bis zur fertigen Uhr und wie viel Zeit nimmt dieser in Anspruch? „Mit rund 1000 Stunden pro Uhr ist das Design schon mal ein immenser Kostenfaktor“, sagt Botta.

Los geht der Design-Prozess natรผrlich mit der Idee, beispielsweise musste bei der Botta Design UNO 24 die Index-Einteilung neu durchdacht werden, um Tag- und Nachtzyklen gerecht zu werden.

An die Idee schlieรŸen sich erste Zeichnungen an, man macht sich Gedanken รผber Formen und Farben. Klaus Botta fรผhrt aus: „Dabei lรคsst man eine zu Papier gebrachte Idee normalerweise auch erstmal eine Weile ruhen, รผberarbeitet sie dann noch mal zusammen im Team, lรคsst sie wieder ruhen und so weiter.“

Die Zeichnungen werden dann relativ zรผgig computergestรผtzt designt (2D und 3D CAD), um einen noch besseren Eindruck von einer mรถglichen Umsetzung der Idee zu bekommen.

Dann geht’s auch schon an das Erstellen der Prototypen. Die Gehรคuse-Prototypen purzeln dabei auch schon mal im Stereolithografie-Verfahren aus dem 3D-Drucker. „Das geht vergleichsweise schnell und ist relativ gรผnstig. Das Finishing des Gehรคuses, zum Beispiel das Lackieren, fรผhren wir dann hier in Kรถnigstein durch, um das Muster zu finalisieren“, fรผhrt Botta aus. Das Zifferblatt wird รผbrigens – ganz pragmatisch – gerne auch mal nur auf Papier ausgedruckt und in das Gehรคuse gelegt, um einen allerersten Eindruck von der Design-Idee zu bekommen.

Der ganze Design-Aufwand wurde auch schon von externen Stellen honoriert: Botta Design hat bereits irre viele Preise abgestaubt, darunter den Red Dot Award. „Wichtig ist mir, dass wir Produkte weiterentwickeln und nicht immer wieder bei Null anfangen und komplett neue Uhren auf den Markt werfen.“ sagt Botta. So gibt es beispielsweise die Botta Design UNO mittlerweile auch mit Titangehรคuse.

Aus meiner Bloggersicht finde ich das unaufgeregte und durchdachte Produktportfolio-Management von Botta jedenfalls sehr lรถblich: Wรคhrend andere Hersteller eine Limited Edition nach der anderen auf den Markt rotzen (*Pardon*), setzt Klaus Botta auf Modellpflege mit ruhiger Hand: „Limited Editions werden mittlerweile inflationรคr als Marketinginstrument missbraucht, in den wenigsten Fรคllen finde ich die dabei entstehenden Modelle sinnvoll. “ Klaus Bottas Einstellung passt auch zum Botta-Markenkern: Logisch aufgebaute Uhren, die intuitiv zu bedienen sind und auf รœberflรผssiges verzichten ohne dabei langweilig zu sein. „Ich will keinen trockenen Funktionalismus, sondern Design mit Emotionalitรคt und Raffinessen“ bringt es Klaus Botta auf den Punkt.

Klaus Botta ergรคnzt auรŸerdem eine kleine Anekdote: „Wir haben vor einiger Zeit einem Mitarbeiter zur Geburt seiner Tochter eine Einzeiger-Wanduhr geschenkt. Das Tรถchterchen konnte die Uhr schon mit 3 Jahren ablesen – fรผr die gรคngigen Zweizeiger-Uhren brauchte sie deutlich lรคnger.“

Aber zurรผck zum Design-Prozess: Nach der Prototypen-Phase schlieรŸt sich in aller Regel eine kleine Vorserie an bevor es an die Serienfertigung geht. Klaus Botta ergรคnzt: „Meine Mitarbeiter und ich tragen die Prototypen und Vorserienmuster immer ausfรผhrlich Probe, um im Langzeittest die Ausgereiftheit des Produktes zu prรผfen“.

Die Produktion der finalen Uhr findet dabei ausschlieรŸlich und komplett in Deutschland statt, u.a. in Pforzheim. Die Werke kommen aus der Schweiz (Quarz von Ronda, Automatik von ETA)…

Wenn die Uhren in Kรถnigstein geliefert werden, wandert jede einzelne noch mal in die Qualitรคtskontrolle und zur Ganggenauigkeitsprรผfung, damit jeder Kunde eine einwandfreie Uhr bekommt.

Da Botta Design die meisten Uhren im Direktverkauf an Mann oder Frau bringt, kennt Klaus Botta die Eigenschaften seiner Kunden durch den direkten Kontakt gut: „Unsere Kunden sind keine Me-Too-Trend-Follower, die nur kaufen, weil etwas gerade ‚in‘ ist. Das sind anspruchsvolle und selbstbewusste Menschen, die das ‚Besondere‘ lieben und eine langlebige Uhr mit einem intelligenten Konzept wollen, die nicht jeder am Handgelenk hat. Unseren Kunden ist auรŸerdem Made in Germany-Qualitรคt und ein persรถnlicher Kundenservice wichtig.“

Fรผr Klaus Botta hat eine Uhr auรŸerdem Symbolcharakter: „Jeder Uhreninteressierte sagt mit seiner Uhren nach auรŸen hin etwas aus. Ich sehe aber auch einen nach innen gerichteten Effekt: Unsere Uhren strahlen Ruhe aus, insbesondere Einzeigeruhren wie die UNO. Botta ergรคnzt lachend: „Diesen Effekt muss man aber auch annehmen – einen Genauigkeitsfanatiker macht unsere Einzeigeruhr wahrscheinlich wahnsinnig“.

Klaus Botta รผber Zeitmaschinen, langfristige Ziele fรผr Botta Design und den Uhrenmarkt

Im weiteren Verlauf des Interviews habe ich mich mit Klaus Botta รผber die Zukunft unterhalten – aber nicht nur รผber die Zukunft von Botta Design. Ich wollte insbesondere auch noch mehr รผber Klaus Botta selbst sowie seine Einschรคtzung aktueller Entwicklungen im Uhrenmarkt erfahren.

Zunรคchst philosophierten wir aber รผber die Zukunft im allgemeinen. Meine fiese Frage: „Angenommen Sie hรคtten eine Zeitmaschine โ€“ in welches Jahr wรผrden Sie reisen und warum?“. Wie aus der Pistole geschossen sagte Klaus Botta, dass er definitiv um die 100 Jahre in die Zukunft reisen wรผrde – Rรผckfahrticket vorausgesetzt – , da er glaubt, dass er sich in der Vergangenheit einfach unwohl fรผhlen wรผrde: „Da wรผrde mir der Fortschritt fehlen, zum Beispiel im medizinischen Bereich. AuรŸerdem denke ich, dass die Gegenwart besser ist als ihr Ruf – frรผher war nicht alles besser. Das hat auch Zukunftsforscher Matthias Horx in seinem Buch ‚Anleitung zum Zukunfts-Optimismus: Warum die Welt nicht schlechter wird‘ treffend festgehalten. Man regt sich dauernd รผber die immer schlechter werdenden Zeiten auf, das trifft aus meiner Sicht aber schlicht nicht zu.“ AuรŸer mit Blick auf die Umwelt: „In den nรคchsten 50 Jahren werden sich die Umweltprobleme merkbar weiter zuspitzen. Alles wird noch kรผnstlicher, schneller, anspruchsvoller werden. Dann wird man sich wehmรผtig an die heutige Zeit zurรผckerinnern.“ Bei den technischen Fortschritten in der Zukunft wรผrde Klaus Botta aber zu gerne mal Mรคuschen spielen: „Man beachte alleine nur mal die rasanten Fortschritte im Bereich der Mobilitรคt – in Zukunft wird vor allem Mobilitรคt verkauft und nicht das Auto. Da mรผssen wir alle umdenken.“

Aber zurรผck zum Thema Uhren – Klaus Botta ist nun schon seit รผber 25 Jahren mit seinen Uhren am Markt und ich wollte von ihm wissen, welche Ziele er sich fรผr Botta Design innerhalb der nรคchsten zehn Jahre gesetzt hat. Hier hat Klaus Botta eine ganz konkrete Vorstellung: „Wir wollen Botta Design weiter als Marke etablieren und am Markt festigen. Dazu wollen wir vor allem den Bekanntheitsgrad erhรถhen. Und: Wir mรผssen noch besser kommunizieren, wofรผr Botta-Uhren stehen.“

An dieser Stelle betont Klaus Botta seine Philosophie, die er und seine Mitarbeiter tagtรคglich leben: Es wird viel Wert auf logische, intuitive Uhren-Konzepte gelegt, gleichzeitig aber sollen mit intelligentem Design Emotionen hervorgerufen werden.

Botta Design UNO Einzeigeruhr

Der Uhrenmarkt ist in einem starken Wandel und wird derzeit maรŸgeblich von immer stรคrker werdenden Online-Angeboten geprรคgt. Auch viele traditionelle Hersteller fassen den Online-Direktvertrieb mittlerweile verstรคrkt ins Auge. Manch klassischer Juwelier gerรคt in Anbetracht der Online-Konkurrenz ins Straucheln. Sogar vom โ€žJuweliersterbenโ€œ ist hier und da zu lesen. Auch Botta setzt (neben dem klassischen Geschรคft รผber Juweliere) auf den Direktvertrieb รผber einen eigenen Online-Shop. Also habe ich Klaus Botta provokant gefragt: Brauchen wir รผberhaupt noch Juweliere? Auch hier musste Klaus Botta nicht lange รผberlegen: „Ja, wir brauchen definitiv Juweliere bzw. Konzessionรคre.“ Er schrรคnkt aber ein: „Wir brauchen allerdings die Richtigen – wir brauchen keine ‚Durchreichinstitutionen‘ ohne Beratung, sondern ein Juwelier muss es leisten kรถnnen den Kunden hinsichtlich einer hochwertigen, erklรคrungsbedรผrftigen Uhr zu beraten. Ein Juwelier muss auch auf Kunden eingehen kรถnnen und herausfinden, was er wirklich will – zum Beispiel bei der Markenwahl. Nur mit Kompetenz in der Produktberatung und auch aus menschlicher Sicht hat ein Juwelier eine Daseinsberechtigung. Ein interaktiver, gut geschulter Mensch kann ein Produkt immer besser verkaufen als ein Online-Shop. Daher suchen wir unsere Partner-Juweliere auch sehr selektiv aus – diese mรผssen Bereitschaft zeigen, das Botta-Konzept zu erklรคren.“

Ich hake an dieser Stelle ein und frage Klaus Botta wie sich denn sein eigener Absatz nach Online- und Offline-Geschรคft aufteilt. „Der GroรŸteil geht bei uns definitiv รผber das Online-Geschรคft รผber unsere eigene Website, das sind rund 80%. Der Vorteil ist dabei natรผrlich, dass wir selbst mit den Kunden ins Gesprรคch kommen.“

Ein weiterer Aspekt des Uhrenmarktes sind Micro-Brands, also kleine unabhรคngige (Newcomer-)Uhrenmarken, die seit Jahren aus dem Boden schieรŸen, meistens finanziert รผber Kickstarter-Kampagnen. Viele davon sind im Preisbereich von Botta unterwegs (ab ca. 400โ‚ฌ). Ich frage Klaus Botta, ob er Micro-Brands als ernstzunehmende Konkurrenz oder Hype betrachtet. „Das ist aus meiner Sicht definitiv ein Hype: Der Uhrenmarkt entwickelt sich eher zurรผck, kurioserweise gibt es aber immer mehr Marken, die das schwierige Marktumfeld nicht verstehen.“

Als ich an dieser Stelle das Stichwort Affordable Luxury in den Raum werfe, muss Klaus Botta schmunzeln (Anm.: Damit wirbt gefรผhlt jede zweite neue Uhrenmarke mit minimalistischem Design). „Affordable Luxury ist bei uns schon sowas wie ein Running Gag – genau wie das Schlagwort ‚minimalistisches Design‘. Damit werben viele Emporkรถmmlinge, deren Designs allerdings oftmals austauschbar und banal sind“.

Klaus Botta sieht auch die oftmals viel zu kurzfristige Ausrichtung vieler Micro-Brands kritisch. „Mit einer Kampagne erfolgreich zu sein ist vergleichsweise einfach. Die Kunst ist es nicht nur einmal erfolgreich zu sein, sondern dauerhaft am Markt zu bestehen und den Erfolg aufrecht zu erhalten. Micro-Brands tun sich oftmals mit einer nachhaltigen, stringenten Philosophie schwer.“

Ich als Uhrenblogger beobachte den Uhrenmarkt natรผrlich intensiv. Und ich kann Klaus Botta nur beipflichten: Es gibt genรผgend Beispiele von Micro-Brands, die mit ihrem schnellen Wachstum nicht klar kommen. Zuletzt haben sich beispielsweise Leser an mich gewendet, die auf Qualitรคtsprobleme bei der Micro-Brand Meccaniche Veneziane hingewiesen haben. Botta Design steht im Vergleich fรผr ein eher langsameres, dafรผr aber langfristig-nachhaltiges Wachstum. Die Mitarbeiter werden es ihm sicherlich danken…

Test der Botta Design UNO Plus Automatik Alpin Einzeigeruhr

Das Portfolio von Botta Design besteht aus Automatik- und Quarzmodellen, die sich vier Kategorien mit ganz unterschiedlichen Anzeigeprinzipien zuordnen lassen. Klaus Botta spricht hier von der Botta-Quadrologie: Jedes Uhrenmodell steht fรผr ein schlรผssiges Zeitkonzept mit konsequent logischem Aufbau und individueller Aussage:

Die charakteristischsten Modelle von Botta Design sind aber ohne Frage die Einzeigeruhren, allen voran die UNO, die auch heute noch sehr nah am Design aus Klaus Bottas Studentenzeiten ist. Das Wesentliche ist natรผrlich der lange schmale Zeiger, der mutterseelenallein voranschreitet und die Zeit auf einem Index mit 5-Minuten-Einteilung anzeigt.

Das Design ist auf jeden Fall sehr klar und auf das Nรถtigste reduziert – wenn der Begriff nicht so ausgelutscht wรคre wรผrde ich fast schon sagen, dass die Uhr „minimalistisch“ ist ;-): Kein Botta-Marken-Logo, kein „Made in Germany“-Schriftzug (der wurde auf den Gehรคuseboden verlegt) und nur der Name des Modells UNO, begleitet von einem feinen Automatic-Schriftzug darunter. That’s it. Trotzdem macht es immer wieder SpaรŸ auf die Uhr zu gucken – Langeweile kommt da ganz sicher nicht auf.

Die Botta Design UNO Automatic erinnert dabei an einen Tacho – nur mit dem Unterschied, dass die „Tachonadel“ hier natรผrlich nicht hektisch wie bei einem Auto rumzappelt, sondern bestรคndig-ruhig seine Bahnen zieht.

Das Ablesen einer Einzeigeruhr erfordert eine kurze Eingewรถhnungsphase, ist aber sehr logisch und intuitiv. Hier ist es beispielsweise grade 1 Uhr 36 – so ungefรคhr jedenfalls ๐Ÿ™‚

Und hier? Es ist Pi mal Daumen 3.40 Uhr…

Wie gesagt: Fรผr’s Ablesen braucht man kein Studium und auf die Minute genau muss man eine Armbanduhr sowieso hรถchst selten ablesen – im Alltag ist eine Einzeigeruhr also aus meiner Sicht kein Nachteil gegenรผber einer klassischen Dreizeigeruhr.

Hier noch eine kleine Erklรคrung:

Angetrieben wird der Zeiger der UNO Automatic von einem Schweizer ETA 2824, dem Dauerbrenner unter den hochwertigen Schweizer Automatikkalibern schlechthin. Ich habe Klaus Botta hinsichtlich der ETA-Drosselungs-Problematik befragt: Laut Botta kam das Thema in den letzten Jahren ja immer wieder mal hoch und ist daher an sich nichts neues. Unzuverlรคssige Bezugsquellen seien aber natรผrlich immer schwierig. Als mรถgliche Alternative hat Klaus Botta aber bereits รผber das relativ neue, erst vor wenigen Jahren angekรผndigte Ronda R150 Mecano nachgedacht. So oder so will man bei Botta Design aber – trotz der Lieferproblematik – mรถglichst lange an ETA-Werken festhalten.

Neben dem Einzeiger-Prinzip ist auch die Gehรคuseform ein charakteristisches Merkmal der Botta Design UNO: Das rundum satinierte, schnรถrkellose und sehr gut verarbeitete Gehรคuse verjรผngt sich sehr stark hin zum Saphirglasboden. Dadurch wird der auf dem Papier doch sehr sportliche Durchmesser von immerhin 44 mm relativiert. Denn: Das Gehรคuse passt sich hervorragend dem Arm an – ich hatte wohl noch nie eine so vergleichsweise groรŸe Uhr am Arm, die sich so gut tragen lieรŸ.

Das Milanaise-Band an der UNO ist einerseits gut verarbeitet und sehr massiv, andererseits aber sicherlich Geschmackssache und mit einem Aufpreis von 230โ‚ฌ auch alles andere ein Schnรคppchen – das entspricht fast einem Viertel des Preises der eigentlichen Uhr (UVP 890โ‚ฌ am Kautschuk- oder Lederband). Hmmm! Wรผnschenswert (als kleines Schmankerl) wรคre auรŸerdem eine Botta Design-Gravur auf der SchlieรŸe gewesen – schade! Alles in allem wรผrde ich persรถnlich wohl eher zur Variante am Leder- oder Kautschukband greifen.

So oder so ist die Gehรคuseintegration des Bandes genial – egal ob nun ein Leder-, ein Kautschuk- oder ein Milanaiseband montiert ist: Die Botta Design UNO kommt ohne die klassischen Hรถrner einer Uhr, das Band „verschwindet“ quasi nahtlos im Gehรคuse. Ich persรถnlich liebe ja solche Gehรคuseintegrationen. Als netter Nebeneffekt wirkt die Uhr trotz des Durchmesser von 44 mm auch vergleichsweise schlank am Handgelenk.

Fazit zu Einzeigeruhren aus dem Hause Botta Design

Wer auf der Suche nach etwas Besonderem ist, der liegt mit einer Einzeigeruhr sicherlich goldrichtig. Und bei Botta Design, dem Erfinder der Einzeiger-Armbanduhr, noch richtiger: Das Portfolio der Kรถnigsteiner Marke ist stringent, die Modelle sind durch das Einzeiger-Prinzip und die charakteristische Gehรคuseform weit weg vom oftmals vorherrschenden Einheitsbrei im Uhrenmarkt und dabei qualitativ sehr hochwertig. Und aus meiner Sicht auch nicht ganz unwichtig ist, wer hinter einer Uhren-Marke steht – und da habe ich in den Gesprรคchen mit Klaus Botta und seiner Frau Anke definitiv einen sympathischen und authentischen Eindruck gewinnen kรถnnen.

Die aufgerufenen Preise bei Botta Design sind auรŸerdem vielleicht kein Schnรคppchen, mit Blick auf die Einzeigerkonkurrenten aber durchaus fair kalkuliert – ab 890โ‚ฌ gibt’s bei Botta die klassischen Einzeigermodelle mit mechanischem Innenleben aus der Schweiz (ETA 2824). Die Quarz-Varianten starten bei 448โ‚ฌ (zum Vergleich: Meistersinger – Mechanische Modelle mit Schweizer Innenleben ab 995โ‚ฌ bis รผber 6000โ‚ฌ / Quarz ab 595โ‚ฌ).

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Jakob
4 Jahre zurรผck

Toller Artikel zu noch tolleren Produkten! รœber den Hersteller selbst wusste ich bislang nicht viel, aber dass er genial sein muss, habe ich mir fast gedacht. Ich trage meine Uhr von Botta Design seitdem ich sie habe ausnahmslos und hรคtte nie gedacht, dass ich das mal sage: aber sie hat mich verรคndert. Zumindest meinen Umgang mit der Zeit und mit dem Zeitdruck, den man sich sonst immer so macht, um zum Beispiel auf die Minute oder Sekunde genau pรผnktlich zu sein. Seitdem ich meine Einzeigeruhr trage gehe ich viel besser mit meiner kostbaren Zeit um und weiรŸ sie auch mehr zu schรคtzen, das entspannt mich tatsรคchlich. So abwegig es auch klingen mag, fรผr mich hat diese Uhr ihren Zweck mehr als nur erfรผllt, die gebe ich nicht mehr her.

Patric L.
5 Jahre zurรผck

Ein beeindruckender Artikel!
Ich bin 2016 durch einen Zufall auf die Uhren von Botta Design aufmerksam geworden. Dabei ist mir die schlichte Eleganz der UNO Einzeigeruhr sofort positiv aufgefallen. Die Uhr wirkt in Ihrer Gesamtgestaltung modern und zukunftsweisend, dabei gleichzeitig angenehm reduziert auf das Wesentliche. Gerade in einer Zeit der Schnelllebigkeit und permanenten รœberflutung durch รคuรŸere Eindrรผcke stellt sie fรผr mich einen entschleunigenden Gegenpart dar. Seit 2017 bin ich nun stolzer Besitzer einer UNO plus-Jubilรคumsuhr in Perlschwarz. Als Technikbegeisterter kam natรผrlich nur die Automatik-Ausfรผhrung in Frage. Ich habe die Uhr bei Botta Design persรถnlich abgeholt und konnte so den Enthusiasmus von Klaus Botta einmal live erleben โ€“ ein sehr beeindruckendes Erlebnis und nur zu empfehlen; da ist jemand mit Herz und Seele bei der Sacheโ€ฆ Vielfach wurde ich von Freunden und Bekannten auf das Schmuckstรผck angesprochen; Ihnen ist die hohe Qualitรคtsanmutung aufgefallen. Die limitierte Uhr mit ihren hochwertigen Zifferblatt-Applikationen ist etwas Besonderes und strahlt in jeder Hinsicht (Verarbeitung, Materialien, Optik) eine hohe Wertigkeit aus. Sie macht nachhaltig Freude und ich trage sie heute noch so gern, wie am ersten Tag.

Alex
5 Jahre zurรผck

Schรถner Artikel, schรถne Uhr. Schlicht schรถn.

Markus H
5 Jahre zurรผck

Ein sehr schรถner Artikel, den ich auch aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen kann.
Meine erste Uno habe ich mir in den frรผhen 2000er Jahren gekauft. (mit Quarzantrieb und damals noch flachem Saphirglas.) Die Uhr lรคuft heute noch, wird allerdings mittlerweile von meiner Frau getragen.
Ich habe mir vor 2 Jahren als Upgrade eine Uno Automatik geleistet und bin sehr angetan, sowohl vom Design als auch von der Zuverlรคssigkeit.
Die Uhr strahlt eine Gelassenheit aus, wie ich es von sonst keiner meiner bisherigen Uhren kenne. Der Tragekomfort ist tadellos, sogar deutlich besser als bei den meisten anderen Uhren, die bei รคhnlichem Durchmesser wesentlich sperriger sind. Auch die Ablesbarkeit ist top. Man erfasst die Zeit tatsรคchlich auf einen Blick.
Besonders gefรคllt mir, dass die Uhr bis ins letzte Detail durchdacht und gestaltet ist. Sie sieht wirklich von allen Seiten top aus โ€“ sogar von unten wirkt sie wie ein Designobjekt. Man spรผrt die Liebe zum Detail und die Sorgfalt, von der Du ja auch in Deinem Artikel schreibst.
Auch der Kundenservice ist sehr engagiert und vorbildlich, mit Ausnahme einer Reparatur, auf deren Erledigung ich leider 5 Wochen warten musste.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass es noch solche Hersteller gibt, die auรŸergewรถhnliche Uhren mit Herzblut entwickeln und sogar noch in Deutschland produzieren. Und wenn ich die Lebensdauer meiner bisherigen Botta-Uhren auf den Anschaffungspreis umschlage, ergibt sich ein sehr gรผnstiger TCO.

Ich mag die Botta-Uhren, gerade weil sie sich deutlich von Standardangebot abheben, aber sehr gut verarbeitet sind und tadellos funktionieren.

P.S. Sehr gut gefallen mir auch die vielen verschiedenen Fotos, die einen ungewรถhnlichen Einblick hinter die Kulissen erlauben und die Uhr angemessen prรคsentieren.

Kelvin K.
5 Jahre zurรผck

Tolle Uhren, hatte ich auch schon am Handgelenk. Trage Komfort war wirklich sehr sehr gut. Preislich imho auch sehr fair (vor allem im Vergleich zum Wettbewerb…).

Dlanor L.
5 Jahre zurรผck

Ich erlaube mir den Hinweis, dass man sich eine 12-Stunden-Einzeigeruhr recht gรผnstig selbst bauen kann. Ich habe das kรผrzlich gemacht, mit 45mm Gehรคuse und Unitas-Klon Uhrwerk mit Handaufzug aus China (zusammen fรผr ca. 75 Euro einschliesslich Lieferkosten). Nur das Zifferblatt und der Zeiger kosten etwas mehr (45 Euro), da die Chinesen so etwas nicht anbieten. Auf ebay findet man das aber bei „TacTic TicTac“ und der franzรถsische Zeitgenosse hinter dem Angebot macht auch komplette Einzeigeruhren. Das ist nicht einmal eine Micro-Brand, sondern eher Nano, zeigt aber, dass man als Uhrensammler schรถne Alternativen hat.

Gรผnter
5 Jahre zurรผck

Deine ‚Offenlegung‘ finde ich sehr gut. Klar und deutlich erklรคrt. Hut ab. Da gibt es Leute wie Dich, die uns ‚Normales‘ unabhรคngige Tipps geben und den Horizon erweitern. Viel Arbeit die Du in zahlreiche Berichte, sorry Artikel, steckst. Hut ab, weiter so.

Thomas H.
5 Jahre zurรผck

Hallo Mario. Mal wieder ein super geschriebener Artikel โ€“ aber โ€ฆ.
Ich hatte mal eine โ€œUNOโ€œ und war nicht zufrieden damit.
Design hin oder her, die Krone war eine Zumutung. Das aus der Abschrรคgung herausragende Fรผhrungsrohr mit der Krone daran, drรผckt extrem auf den Handrรผcken. Auch rutschte die Uhr bei mir wegen der sehr schmalen Auflage ( es war glaube nicht viel mehr als die Armbandbreite ) am Hautgelenk โ€“ was grรถรŸer als das Deine ist -, hin und her und teils auch drumherum. Dies lieรŸ sich nur vermeiden, indem man das Armband zu straff einstellte, dass es schon fast unangenehm war, es zu tragen. Die Aussage, dass man hier den Design-Leitsatz Form follows function lebt, waage ich zu bezweifeln.
Dass heute dann noch von einem โ€œDesign-Bรผroโ€œ, das Abstand zu den Emporkรถmmlingen nimmt, nur ein einfaches Staib- oder รคhnliches Milansearmband im Wert von max. 130,-โ‚ฌ fรผr 230,-โ‚ฌ, verkauft wird, somit fast das doppelte, finde ich schon grenzwertig, zumal andererseits schmunzelnd vom Begriff โ€œAffordable Luxuryโ€œ Abstand genommen wird.
Den Vergleich mit der โ€žTachonadelโ€œ, die hier nicht hektisch wie bei einem Auto rumzappeln soll, kann ich nicht nachvollziehen. Bei Meinem eilt die Tachonadel schรถn harmonisch bis zum Anschlag, der nicht bei 12 sondern bei 300 endet. Vielleicht solltest Du mal weniger Geld fรผr Uhren ausgeben und dir ein Auto ohne hektische Tachonadel zulegen. ๏Š
Auch finde ich, dass sich die Aussagen โ€žMit rund 1000 Stunden pro Uhr ist das Design schon mal ein immenser Kostenfaktorโ€œ und โ€žDie Gehรคuse-Prototypen purzeln dabei โ€ฆโ€ฆ. aus dem 3D-Drucker. โ€žDas geht vergleichsweise schnell und ist relativ gรผnstig.โ€œ โ€œ doch irgendwie widersprechen, zumal das Zifferblattdesign und die Gehรคuseform bei den Modellen fast identisch ist, was ja wiederum zu der Aussage โ€žWichtig ist mir, dass wir Produkte weiterentwickeln und nicht immer wieder bei Null anfangen und komplett neue Uhren auf den Markt werfen.โ€œ paรŸt. Nennt man das nicht Stillstand?
SchluรŸendlich finde ich, auch Widersprรผche in den Aussagen : A – โ€žDer GroรŸteil geht โ€ฆโ€ฆรผber das Online-Geschรคft โ€ฆ. Der Vorteil ist dabei natรผrlich, dass wir selbst mit den Kunden ins Gesprรคch kommen.โ€œ Und B โ€“ โ€œ Klaus Botta ist nun schon seit รผber 25 Jahren mit seinen Uhren am Markt โ€ฆ.. Hier hat Klaus Botta eine ganz konkrete Vorstellung: โ€žWir wollen Botta Design weiter als Marke etablieren und am Markt festigen.โ€œ
Zu A: Wie kann ich im Online-Geschรคft mit den Kunden ins Gesprรคch kommen ?
Zu B: Wer nach 25 am Markt immer noch bestrebt sein muss, sich zu etablieren, der hat aus meiner Sicht wohl etwas falsch gemacht.
Zu den Wรผnschen des Hern Botta: โ€œDazu wollen wir vor allem den Bekanntheitsgrad erhรถhen.โ€œ Kann jetzt gesagt werden: Durch den gut geschriebenen Artikel hier, ist das auf alle Fรคlle gelungen!!
Ah. Und nicht das ich es vergesse. Ich finde Einzeigeruhren nicht schlecht โ€“ wenn sie aussehen wie Uhren und nicht wie Tachos. ๏Š

Thomas H.
5 Jahre zurรผck
Antworten...  Mario

Ich hatte schon so meine Bedenken, als ich den Kommentar geschrieben hatte.
Da sucht der Mario extra fรผr uns nach Themen und gibt sich die grรถรŸte Mรผhe, hier neutral und fachlich einwandfrei einen Artikel zu verfassen und dann kommt da so ein Leser und meckert rum.
Ist nun mal so โ€“ tut mir ja auch wirklich leid.
Zur Uhr / Krone: Es waren meine Eindrรผcke und bezรผglich der Krone auch die des damaligen Mitarbeiters, dem ich die Uhr geschenkt hatte, der wiederum aus dem gleichem Grund dann auch die Uhr weitergegeben hatte. Kann aber tatsรคchlich am HGU liegen bzw. habe ich an den Fotos gesehen, dass Du die Uhren ganz anders trรคgst als ich. Aufgrund meiner Pranken liegt die Uhr bei mir zwischen Handgelenk und Handrรผcken. Bei Dir sieht es aus, als wenn Du die Uhren oberhalb des HG – also am Arm – trรคgst.
Zum Einheitsbrei: Wieder muss ich Dir Recht geben und finde es einfach schlimm, was da manchmal fabriziert oder einfach nur abgekupfert wird.

Dir und all Deinen Lesern auch ein schรถnes Pfingstfest.

Gรผnter
5 Jahre zurรผck

Jau. Die Meistersinger habe ich schon einmal nรคher beschnuppert. Aber ich muss sagen, ja, รผberzeugt. Werde mich mehr รผber Bossa Design informieren. Danke fรผr den, wie immer, interessanten Bericht. Weiter so.