Einer der bekanntesten Rolex-Modder muss Insolvenz anmelden: Die 2011 gegründete und im sauerländischen Menden ansässige Blaken GmbH. Die Westfalenpost berichtete zuerst.
Im Handelsregister ist bereits ein entsprechender Eintrag über die Einsetzung eines Insolvenzverwalters vorhanden. Das Insolvenzverfahren soll zum 1. Juni in Pforzheim eröffnet werden, da sich dort mit 15 von insgesamt 17 Mitarbeitern der wirtschaftliche Schwerpunkt von Blaken befindet.
Blaken gehört (wie die 2003 gegründete Modding-Manufaktur Bamford aus England oder Artisans de Genève aus der Schweiz) zu den bekanntesten Uhren-Moddern im Luxusuhrenbereich – Blaken ist quasi das, was West Coast Customs für Autofans ist. Über einen Konfigurator lassen sich so Rolex-Modelle bis ins letzte Detail individualisieren bzw. personalisieren. Insbesondere schwarze Beschichtungen in Verbindung mit poppigen Farben, die man von Rolex selbst eher selten zu Gesicht bekommt, sind das Markenzeichen von Blaken.
Über den Konfigurator hinaus dürfte Blaken aber wohl auch so ziemlich alle anderen Wünsche erfüllen können – das zeigen einige Kunden-Beispiele auf der Blaken-Website. Für asiatische Kunden setzte Blaken unter anderem schon einige Uhren mit Symbolen des chinesischen Horoskops um. Kunden sind unter anderem Promis wie Fußballer Sergio Ramos oder der Sternekoch Tim Raue. Im Jahre 2019 produzierte Blaken etwa 500 solcher individualisierten Uhren.
Eine offizielle Zusammenarbeit zwischen Rolex und Blaken besteht allerdings nicht (ganz im Gegenteil: Solche Moddings dürften dem eher konservativen Schweizer Uhrenbauer wohl eher nicht schmecken – das zeigt auch der Rechtsstreit Artisans de Genève gegen Rolex).
Dafür, dass eine Insolvenz nicht zwangsläufig auch das Ende einer Firma bedeuten muss, gibt es etliche Beispiele. Und das ist auch bei Blaken (hoffentlich!) nicht anders: Wie die Westfalenpost weiter ausführt, laufe der Betrieb bei Blaken derzeit ganz normal weiter, d.h. Aufträge werden laut Insolvenzverwalter Dr. Philipp Grub weiterhin abgearbeitet.
Alle Arbeitsplätze sollen außerdem erhalten bleiben, und zwar mit Hilfe eines Investors – ob Lang & Heyne vielleicht zugreift? Die Dresdner Uhren-Manufaktur, die zuletzt wieder auf der Inhorgenta 2024 einen Preis abstauben konnte, ist seit 2021 Anteilseigner von Blaken. Der 2018 als Geschäftsführer eingesetzte Alexander Klingbeil ist weiterhin im Amt.
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Blöde Frage, aber wenn es keinen Zusammenhang zwischen Blaken (und vermutlich auch den anderen Moddern) und Rolex gibt, und man das eher ungern in Genf sieht, wie kommt Blaken (und Co.) dann an die ganzen Uhren, die sie für Kunden umbasteln!? Muss der Interessent mit der Uhr selber anrücken/sie einschicken!?
Ja,- darf er. Wenn die Firma Rolexuhren kauft und umgebastelt weiter verkauft kommt der Gerichtshammer 🙂
China: Sack Reis umgefallen!
Vielleicht bin ich auch einfach pekunär und geistig zu unvermögend, um den Geschmack zu teilen und die tollen Ideen der Uhren zu verstehen und sollte die große Kunstmuse Roberto Gei***ni befragen. Außer dem Wegfall einer Handvoll Arbeitsplätze, bedauere ich nichts. Aber Insolvent heißt ja nicht pleite.
Was wohl der Insolvenzverwalter mit der Insolvenzmasse macht? Das kann doch keiner ernsthaft realistisch einschätzen. Materialwert?
Erschreckend, was es doch für arme Irre mit viel zuviel Geld gibt. Gut, jeder Jeck ist anders, aber muß man denn alles machen, was auch geht?
Hier zeigt sich wieder überdeutlich, Geschmack ist keine Geldfrage.