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Die G-Shock-Fangemeinde ist durchaus beachtlich. Das weiß natürlich auch Casio, weshalb die Japaner Freunde der brachial-futuristischen Digitaluhren beharrlich mit neuen Modellvarianten versorgen. Casio scheinen die Ideen dabei nicht auszugehen: Unter dem Motto „Black and White Skeleton“ wurden beliebte G-Shock-Modelle wie die GA-900 um Varianten mit transparentem Armband und Gehäuse ergänzt (ab 109€). Auch die gehypte Casio G-Shock GA-2100 (besser bekannt als „CasiOak„) hat eine neue Skeleton-Variante spendiert bekommen…

CasiOak G-Shock GA-2100 (White Skeleton)

Die Ende 2019 lancierte Casio G-Shock „CasiOak“ GA-2100 ist vergleichsweise dezent gestaltet und (zumindest für eine G-Shock) fast schon etwas schüchtern 😉 – vom Gehäuse und Band mal abgesehen, dazu aber gleich mehr. Anstelle einer Vielzahl G-Shock-typischer, digitaler Anzeigen gibt’s bei der CasiOak eine analoge (!) Wochentag-Anzeige auf „9 Uhr“ sowie ein relativ kleines untergebrachtes digitales Fenster unten rechts, über das sich G-Shock-typische Funktionen steuern und nutzen lassen (auch dazu gleich mehr).

Das Zifferblatt der CasiOak GA-2100 hat sogar ein paar freie Stellen aufzuweisen (bei G-Shock-Uhren ist typischerweise jeder Millimeter zugepflastert mit allerlei Funktionen 😉 ). Mit knapp 12 mm Gehäusehöhe ist die CasiOak außerdem das derzeit schlankste Modell im G-Shock-Sortiment. In der Summe ist die GA-2100 mit Blick auf das ansonsten eher brachiale G-Shock-Design eher untypisch – und damit grundsätzlich alltagstauglicher.

Das charakteristischste Merkmal der Casio G-Shock GA-2100 ist sicherlich die oktogonale (achteckige) Gehäuseform in Verbindung mit einem nahtlos in das Gehäuse übergehenden Band. Durch den Verzicht auf eine klassische Krone erreicht Casio darüber hinaus eine perfekte Symmetrie (die analoge Uhrzeit bzw. die Zeiger werden nicht über eine Krone eingestellt, sondern stellen sich nach der digitalen Einstellung der Heimatzeit von selbst ein).

Die Gehäuseform erinnert (zumindest ein bisschen) an eine der bekanntesten Schöpfungen aus der Feder der Designer-Legende Gérald Genta: Die Audemars Piguet Royal Oak (Preis: 30.000€ aufwärts). Die Casio Fangemeinde verpasste dem Modell daher kurzerhand den Spitznamen „CasiOak“, der sich mittlerweile auch durchgesetzt hat. Ein wenig Fantasie braucht man schon, denn mehr Gemeinsamkeiten als die genannten haben die Casio G-Shock GA-2100 und die Audemars Piguet Royal Oak nicht.

Der Produkt Manager der G-Shock GA-2100 im Casio Hanemura Technology Cente, Junichi Izumi, und der verantwortliche Designer, Ryo Amikura, bezogen dazu Ende 2020 Stellung und sagten sinngemäß, dass man bei Casio überrascht von dem Spitznamen war und bei dem insgesamt zwei Jahre laufenden Projekt vor allem das Ziel hatte eine Ana-Digi-Version der allerersten G-Shock, der DW-5000, zu erschaffen (und die allererste G-Shock hat bekanntermaßen ja schon 1983 eine oktogonale Gehäuseform mitgebracht).

Anfang 2021 lancierte Casio eine durchsichtige „Skelett“-Variante der CasiOak GA-2100. Skelettuhren kennt man typischerweise von mechanischen Uhren, bei denen der Blick auf die Mechanik von oben durch das (teil-)offene Zifferblatt ermöglicht wird. Wenn ich an eine skelettierte Quarz-Uhr denke, fällt mir spontan eigentlich nur die klassische Bulova Accutron ein, bei der man tatsächlich einen Blick auf das Quarzmodul im Inneren erhaschen kann. Dem ist bei der G-Shock GA-2100 White Skeleton Variante aber nicht so: Casio hat das Band und das Gehäuse-Äußere zwar in einem komplett durchsichtigen Kunstharz (Resin) entworfen, der innenliegende Carbon-Teil und das schwarze Zifferblatt verhindern aber einen Blick ins Innere. Die Optik ist alles in allem etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber gut zum futuristischen Stil der G-Shock und wird sicherlich ihre Fans finden. Mir persönlich gefällt die Black Skeleton GA-900 aber besser (dazu gleich mehr).

Über die dezente, knackscharfe Digitalanzeige unten rechts lassen sich G-Shock-typische Basisfunktionen aussteuern, darunter Weltzeit, ein Countdown-Timer für bis zu 60 Minuten mit anschließendem Alarmton (TMR = Timer), eine Stoppuhr bis zu 60 Minuten (STW = Stop Watch) und fünf unabhängige tägliche Alarme (ALM) – letzteres ist beispielsweise praktisch als Erinnerung zur regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Auch ein Stundensignal, d.h. ein kurzer Signalton zu jeder vollen Stunde, ist optional möglich. Per Knopfdruck lässt sich auch eine Doppel-LED hinzuschalten, die von unten rechts strahlt und das ganze Zifferblatt beleuchtet (einstellbar für 1,5 oder 3 Sekunden). Wer die G-Shock-Bedienung gewohnt ist, wird sich sofort zurechtfinden.

Weitere Details zu den Funktionen gibt’s in der sehr gut beschriebenen offiziellen Bedienungsanleitung:

Ein wesentliches Merkmal der Casio G-Shock im Allgemeinen ist die sogenannte G-Shock Protection, die der Modellreihe den Nimbus der Unzerstörbarkeit beschert hat. Aufgrund des extra-flachen Gehäuses der CasiOak musste sich Casio aber etwas überlegen, um die Robustheit gegenüber Stößen dennoch so zu gewährleisten wie bei den größeren Modellen – so entstand die Idee zum Carbon Core Guard, einem innenliegenden Kern aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, der das innenliegende elektronische Modul schützt und – dank des volltransparenten Materials der neuen „Skelett“-CasiOak – auch von außen erkennbar ist.

Eckdaten der G-Shock CasiOak White Skeleton:

  • Abmessungen (H x B x T) 48,5mm x 45,4mm x 11,8mm
  • Quarz-Modul 5611, Batterielaufzeit ca. 3 Jahre, +/-15 Sekunden pro Monat, Batterie SR726W
  • Beleuchtung auf Knopfdruck
  • 20 bar / 200 Meter Wasserdichtigkeit gemäß ISO 22810 (zum Tauchen geeignet)
  • Digitale Funktionen wie Alarm, Stoppuhr, Weltzeit, Timer, automatischer Kalender etc.
  • Mineralglas
  • Karbonverstärktes Resingehäuse, Carbon Core Guard
  • Resin-Band mit Dornschließe
  • Gewicht ca. 51 Gramm
  • 109 Euro, direkt bei Casio

Casio G-Shock GA-900 (Black Skeleton)

Ebenfalls innerhalb der neuen „Skeleton“-Varianten hat Casio die G-Shock GA-900 (genauer: GA-900SKE-8AER) aufgelegt. Gegenüber der CasiOak GA-2100 ist irre viel los auf dem Zifferblatt. Da wäre beispielsweise die Darstellung der Sekunden in einer Art „Tunnel“, der mich ein bisschen an das Arcade-Spiel Snake erinnert 😉

Rechts neben der Sekundenanzeige befindet sich eine weitere digitale Anzeige, ein Rechteck mit vier Feldern, das als Orientierungshilfe für die Navigation innerhalb der Funktionen der GA-900 dienen (Timer TMR, Weltzeit WT, Alarm AL, Stoppuhr STW).

Qualitativ gibt’s bei der GA-900 (fast) nix zu meckern: das in mehreren Ebenen arrangierte, extrem plastisch wirkende Zifferblatt macht auch auf Nahaufnahmen einen hochwertigen Eindruck. Auch das Gehäuse aus Kunstharz (Resin), welches bei der hier gezeigten Referenz GA-900SKE-8AER in „Black Skeleton“-Optik kommt, ist tadellos verarbeitet – anstelle eines volltransparenten Kunstharzes (wie bei der CasiOak) hat Casio bei der GA-900 die Farbe Schwarz beigemischt, wodurch der „Skelett“-Effekt deutlich unscheinbarer, aber vorhanden ist.

Nur die Zeiger, die mit einem schwarz-weißen Streifenmuster kommen, fallen qualitativ etwas ab: Der schwarze Lack wirkt am unteren Rand leicht „pickelig“, was im Alltag aber so gut wie kaum wahrnehmbar ist (außer man hat immer zufällig eine Lupe dabei).

Das Gehäuse kommt mit der G-Shock Protection, d.h. einer hohlen Innen-Konstruktion, bei der das Quarz-Modul quasi-schwebend gelagert ist. Ergänzt um zusätzlicher Polsterungen wird so eine hohe Stoßfestigkeit erreicht, für welche die G-Shock-Modellreihe bekannt ist.

Mit 52,8mm x 49,5mm x 16,9mm ist das Gehäuse der GA-900 G-Shock-typisch sehr wuchtig, der Tragekomfort ist dank des geringen Gewichts (65 Gramm) dennoch in Ordnung, wenngleich das Resin-Band gerne etwas flexibler sein dürfte (das der CasiOak schmiegt sich deutlich besser um das Handgelenk). Dank 20 bar Wasserdichtigkeit darf die G-Shock auch bei Tauchgängen am Arm bleiben.

Alles in allem sind die Black & White Skeleton-Varianten meiner Meinung nach eine coole Ergänzung zu den „normalen“ Varianten der jeweiligen Modelle. Die transparenten Gehäuse (insbesondere die volltransparenten White Skeleton-Varianten) sind aber schon ziemlich speziell und werden daher sicherlich nicht die breite Masse der G-Shock-Fans ansprechen. Mit einem Plus von 10€ bewegt sich der Skeleton-Aufpreis aber auf jeden Fall in einem fairen Rahmen. Wem’s gefällt, der darf bedenkenlos zuschlagen.

Eckdaten der G-Shock GA-900 Black Skeleton:

  • G-Shock Protection (Stoßfestigkeit)
  • Abmessungen (H x B x T) 52,8mm x 49,5mm x 16,9mm
  • Quarz-Modul 5637, Batterielaufzeit ca. 7 Jahre, +/-15 Sekunden pro Monat, Batterie CR2016
  • Beleuchtung auf Knopfdruck
  • 20 bar / 200 Meter Wasserdichtigkeit gemäß ISO 22810 (zum Tauchen geeignet)
  • Digitale Funktionen wie Alarm, Stoppuhr, Weltzeit, Timer, automatischer Kalender etc.
  • Mineralglas
  • Resingehäuse
  • Resin-Band mit Dornschließe
  • Gewicht ca. 65 Gramm
  • 129 Euro, direkt bei Casio

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Hans
3 Jahre zurück

Ich besitze schon 2 G- Shocks mit denen ich sehr zufrieden bin. Die Casioak hebt sich ab
durch ein sehr schön gestaltetes Ziffernblat mit analoger Anzeige. Besonders hebt sich die analoge Tagesanzeige mit dem Zeiger der sehr gut zu Stunden und Minutenzeiger past. Mit der digitalen Anzeige alles auf dem Ziffernblatt gut abgestimmt. Das ist mit ein Grund weshalb ich mir die Uhr angeschaft habe. Meine Farbwahl war allerdings rot.
Ich besitze einige wesentlich teurere mechanische Uhren.
Aber kein Ziffernblatt fasziniert mich so wie bei dieser Casio. Casio ist da ein grosser Wurf gelungen, man muss sich nicht wundern dass die Uhr so beliebt ist, und dass zu einem unglaublich günstigen Preis.

Carl K.
3 Jahre zurück

Folgende Richtigstellung: Die LED der Casio G-Shock GA-2100 leuchtet entweder 1 oder 3 Sekunden, die Option 5 Sek. existiert nicht. (Sowohl 1 wie auch 3 sind beide komplett nutzlos, eine manuelle Steuerung der Beleuchtung wäre was gewesen, naja.

Ferner habe ich noch folgende Punkte zu kritisieren an der Uhr selbst:

– Die Leuchtmasse ist extrem schwach, eine Seiko 5 leuchtet gefühlt drei mal so hell und wesentlich länger, außerdem hat Casio darauf verzichtet, diese auch auf die Stundenindizes zu pinseln. Zwei leuchtende Zeiger im Schwarz dürften niemandem ernsthaft helfen.

– Das negative Display ist extrem schlecht ablesbar, insbesondere bei Dämmerung/Nacht.

– Wasser dringt zwischen Gehäuse und Uhr selbst, darunter leidet die Optik, wenn’s doof läuft dauert es Tage bis sie wieder verschwindet.

– Stunden und Minutenzeiger hätten sich besser voneinander abheben dürfen (Farbe, Form etc.)

Schade. Meiner Meinung nach 2/5 Sternen

ALLERDINGS

– Definitiv stylish

– Kultig sowieso

-Verarbeitung und Dichtigkeit TOP

Wegen der falschen Angabe um die Beleuchtungsdauer gehe ich davon aus, dass Du die Uhr nie selbst bedient hast, ist das korrekt?

Carl
3 Jahre zurück
Antworten...  Mario

AH „1, (Komma)5“ … Jetzt …

Pardon mein Fehler.

Desweiteren: Zeiger lassen sich vom Display per Tastendruck zur besseren Benutzung der Funktionen wegbewegen (gleichzeitig B und C halten.).

Arno G.
3 Jahre zurück

Hallo! Ich VERMISSE die Beschreibung der Casio GA-110LS-1AER (Dunkles Skeleton-Modell mit ORANGE-FARBIGEN Teilen wie Drücker und orangen Zeigern!

SIE IST IN

Carsten
4 Jahre zurück

Danke für den „wie immer“ TOP Artikel.
Vielleicht für den ein oder anderen Interessant, dass es ein „Conversion-KIt“ gibt, welches der G-Shock in ein Royal Oak Design überspülpt:
https://www.aliexpress.com/item/1005002081721217.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.44124f1f7bcVb3&algo_pvid=5db5dfdb-d1c0-4d0b-900a-532364c7ab56&algo_expid=5db5dfdb-d1c0-4d0b-900a-532364c7ab56-53&btsid=2100bde316184792935076263e0826&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_