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Mit der 2020 lancierten Casio G-Shock GBD-H1000 aus der G-Squad-Modellreihe will das japanische Traditionsunternehmen den G-Shock-typischen Nimbus einer Unzerstรถrbarkeit mit allerlei Lauftraining-unterstรผtzender Technik und Sensoren zusammenbringen (Pulsmesser, GPS, Kompass, Hรถhenmesser, Barometer, Solar etc.). Auch die typisch-brachiale und markante Optik einer Casio G-Shock ist mit an Bord.

Ich muss vorweg zugeben: Ich bin wahrlich keine groรŸartige Sportskanone. Und auch auf dem Gebiet der Fitnessuhren im Allgemeinen bzw. Laufuhren im Speziellen bin ich bisher fast komplett jungfrรคulich – meine Erfahrungen mit Fitness-unterstรผtzenden “Tools” beschrรคnken sich auf diverse Apps fรผr’s Smartphone.

Entsprechend sei vorab gesagt, dass sich dieser Artikel eher an Einsteiger richtet, die sich erstmalig mit Fitnessuhren beschรคftigen mรถchten. Schauen wir uns die neue Casio G-Shock GBD-H1000 Laufuhr mit Pulsmesser, GPS, Solar-Aufladung & Co. also mal etwas genauer an…

Casio G-Shock GBD-H1000: Wozu brauche ich รผberhaupt eine Laufuhr bzw. Fitnessuhr mit Pulsmesser, GPS & Co.?

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Man braucht sie nicht. Punkt. ๐Ÿ˜‰ Ende der Geschichte? Nun, sagen wir es mal so: Man braucht eine Laufuhr nicht unbedingt. Es spricht natรผrlich รผberhaupt nichts dagegen sich fix in Sportsachen zu werfen und einfach “drauf los” zu laufen (Ausnahmen bestรคtigen die Regel: Rรคt der Arzt zu einer Pulsmessung wรคhrend sportlicher Aktivitรคten, so sollte man das selbstverstรคndlich stets tun).

Wer aber sein Training besser planen und die Trainingserfolge genau nachvollziehen und analysieren will (zum Beispiel mit Hilfe von Daten der Herzfrequenz bzw. Puls), der darf durchaus mit einer hochwertigen, mit Sensoren vollgepackten Laufuhr bzw. Fitnessuhr kokettieren.

Oder anders gesagt: Den Popo hochbekommen muss man am Ende des Tages zwar natรผrlich immer selbst, eine Fitness-Uhr kann das regelmรครŸige Training aber unterstรผtzen, zum Beispiel…

  • durch das Analysieren getรคtigter Trainingseinheiten (z.B. Wegstrecke, Trainingsdauer, Geschwindigkeit, ggf. zu hohe Herzfrequenz auf bestimmten Streckenabschnitten etc.),
  • die graphische Darstellung von Trainingserfolgen (Datenvisualisierung / Dashboards),
  • durch Algorithmen, die auf Basis eurer Gesundheits- und Trainingsdaten (z.B. Puls) Regenerationszeiten vorschlagen, euch sagen ob ihr zu hart/zu lasch trainiert habt usw.,
  • durch die (automatische) Erstellung von Trainingsplรคnen,
  • etc.

Mit einer Laufuhr mit Pulsmesser und weiteren technischen Gimmicks ist es in der Regel einfacher sich stetig zu verbessern. Und das wiederum kann motivierend wirken…

Casio GBD-H1000: Laufuhr mit GPS, Pulsmesser, Solar & Co. im typisch G-Shock-Gewand

Casio positioniert die G-Shock GBD-H1000 klar im Fitness-Segment – ohne dabei G-Shock-typische Produkteigenschaften missen zu lassen: Die Casio GBD-H1000 kommt in der typisch brachialen und markanten Optik, die man von der beliebten (pardon: beliebtesten) Modellreihe des japanischen Uhrenherstellers gewohnt ist.

Mit Abmessungen von 63mm x 55mm x 20mm wirkt die GBD-H1000 so, als kรถnne sie eine Apple Watch problemlos zum Frรผhstรผck verpeisen. Und nein, einen technischen Vergleich mit der Apple Watch brauche ich an dieser Stelle natรผrlich nicht bemรผhen – das wรคre ein Vergleich aus der Kategorie ร„pfel vs. Birnen (wer den Wortwitz findet, darf ihn behalten).

Eine robuste Fitness- bzw. Laufuhr kann man natรผrlich nicht sinnvoll mit einer Smartwatch vergleichen – allein schon mit Blick auf die Optik, die (fรผr mich persรถnlich sehr wichtig) Akkulaufzeit oder die Benachrichtigungsfunktionen. Dazu aber gleich mehr.

Vielmehr will Casio mit der G-Shock GBD-H1000 im Gebiet erfahrener Fitnessuhren-Hersteller wie Garmin, Suunto, Polar & Co. Marktanteile gewinnen. Und dabei insbesondere die Schnittmenge der G-Shock-Fans.

Trotz der ausufernden XXL-Dimensionen ist die GBD-H1000 vergleichsweise leicht (100 Gramm) und daher รผberaus komfortabel tragbar – dank eines tiptop verarbeiteten Gehรคuses und Bandes aus Resin, einem sehr robusten Kunstharz. Und selbst an dรผnneren Handgelenken sieht die GBD-H1000 noch halbwegs stimmig aus. Davon mal abgesehen darf eine G-Shock natรผrlich auch prรคsent am Arm sein ;-). Fรผr zierliche Damenhandgelenke ist die GBD-H1000 aber sicher nicht geeignet – meine Frau hat den Klopper mal kurz um’s Handgelenk geschnallt und das sah schon arg seltsam aus.

Den Kritikpunkt aus der IT-Ecke von einem (mรคnnlichen) Golem.de-Redakteur, der sagt, dass die GBD-H1000 nach einer halben Stunde Jogging aufgrund des Gewichtes (!) auf das Handgelenk drรผcken wรผrde, kann ich allerdings in keinster Weise nachvollziehen. Strange!

Casio GBD-H1000: G-Shock-typisch unkaputtbar?

Casio hebt natรผrlich auch bei der GBD-H1000 die absolute Kern-Eigenschaft der G-Shock-Modellreihe hervor: Eine Quasi-Unzerstรถrbarkeit. Das dahinterliegende Prinzip hat Casio bereits in den 80er Jahren ausgetรผftelt: Umgesetzt wird die hohe Robustheit, indem die Elektronik im Inneren der Uhr quasi-schwebend gelagert wird und somit รผberaus unempfindlich gegenรผber StรถรŸe ist.

Verrรผckt: Keiner wollte es Casio damals in den 80ern so richtig glauben, dass die G-Shock tatsรคchlich unkaputtbar ist – so wurde sogar eine Live-Fernsehsendung (!) veranstaltet, in der ein Eishockeyspieler eine G-Shock wie einen Puck ins Tor ballert – die Uhr blieb dabei tatsรคchlich unversehrt und die Erfolgsgeschichte der G-Shock begann.

Auch eine hohe Wasserdichtigkeit ist bei einer G-Shock immer Standard – und das ist natรผrlich auch bei der GBD-H1000 nicht anders: Mit 20 atm bzw. 200 Meter darf die Fitness-G-Shock sogar mit auf Tauchgรคnge mit Atemluftflasche genommen werden…

Casio G-Shock GBD-H1000 Laufuhr: Marathonartige Akku-Laufzeit dank Solar und MiP-LCD-Display

Was mir beim Auspacken der GBD-H1000 direkt aufgefallen ist, ist die tolle Ablesbarkeit des Displays aus allen Winkeln und auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Es handelt sich dabei um ein hochauflรถsendes, kontrastreiches LCD Display auf Basis der energieschonenden Memory-in-Pixel-Technologie (MiP).

Da das MiP-LCD-Display kaum Strom frisst, ist es auch ‘Always On‘, was ich sehr begrรผรŸe (ein fehlender, echter “Always On”-Modus war beispielsweise einer meiner ‘Finde ich nicht so schรถn‘-Punkte an der echten Smartwatch TAG Heuer Connected).

Auch bei direkter Sonneneinstrahlung perfekt ablesbar

Eine Touch-Funktion hat das Display nicht. Auch eine dauerhafte Hintergrundbeleuchtung ist bei der Casio GBD-H1000 nicht vorhanden – hierfรผr kann aber der “LIGHT”-Knopf entweder manuell ausgelรถst werden (Hintergrundbeleuchtung fรผr 1,5 oder 3 Sekunden) oder man stellt einfach das automatische Licht bei Handgelenkdrehung ein (in Kombination mit einem Lichtsensor). Etwas unpraktisch ist, dass die Hintergrundbeleuchtung unterbrochen wird, wenn man durch die Modi wechselt. Mich persรถnlich hat das allerdings nicht gestรถrt.

Bleiben wir bei der Akku-Laufzeit: Casio hat der G-Shock GBD-H1000 eine Solaraufladung spendiert, wodurch das Modell deutlich seltener geladen werden muss. Schรถn: Das Solarmodul ist direkt im Display integriert (kreisrund um die Anzeige). Bei direkter Sonneneinstrahlung lรคdt der Akku tatsรคchlich sehr fix – als Orientierung hier ein Ausschnitt aus der Anleitung:

Als Daumenregel kann man sagen, dass die G-Shock GBD-H1000 bei sportlichen Aktivitรคten im Freien (und damit viel Solaraufladung) viele Wochen durchhรคlt – bei Nutzung der Fitness-Funktionen mehrmals pro Woche wohlgemerkt. Ohne Nutzung diverser Stromfresser (GPS, Pulsmessung etc.), dรผrfte die GBD-H1000 locker mehrere Monate ohne Stromversorgung per Kabel durchhalten – Casio selbst spricht offiziell von bis zu einem Jahr kontinuierlichem Betrieb im Uhrzeitmodus (inklusive Schrittzรคhler und Benachrichtigungsfunktion).

Die marathonartige, extrem lange Akku-Laufzeit dank Solaraufladung und MiP-Display ist – so viel sei schon mal verraten – ein wesentliches Argument fรผr die Casio G-Shock GBD-H1000 (auch im Vergleich zu Konkurrenz-Fitnessuhren).

Entspannung nach dem Aufstieg – Ruhepuls von 70

Muss die G-Shock GBD-H1000 doch mal an den Strom, so lรคsst sich das รผber das mitgelieferte USB-Kabel erledigen. Etwas knauserig finde ich allerdings, dass standardmรครŸig kein Ladeadapter mitgeliefert wird. So kann man die Fitnessuhr nur an PC oder Laptop laden (oder man kauft sich eben fรผr wenige Euro einen USB-Ladeadapter). Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass das Ladekabel nicht magnetisch an die GBD-H1000 “andockt”, sondern manuell “angedrรผckt” werden muss.

Funktionen und Bedienung der G-Shock GBD-H1000

Kommen wir nun aber zu den Fitness-Funktionen und zur Bedienung. Der Hinweis “5 Sensor” auf dem Resin-Band deutet schon an, dass Casio einiges in die GBD-H1000 gepackt hat, um das Training oder Outdooraktivitรคten zu unterstรผtzen. Vorweg sei gesagt, dass man natรผrlich auch mit dem Smartphone und Apps wie Runtastic Daten wie Schritte oder zurรผckgelegte Distanz aufzeichnen kann. Der Vorteil einer mit Sensoren vollgepackten Fitnessuhr wie der G-Shock GBD-H1000 ist aber, dass man nicht auf das Smartphone angewiesen ist – beim Joggen beispielsweise lasse ich das Smartphone grundsรคtzlich lieber Zuhause. Und einen Pulsmesser bringt ein Smartphone natรผrlich auch nicht mit…

Das Herzstรผck: Der Pulsmesser der G-Shock Laufuhr

Der optische Sensor, der die Herzfrequenz durch die Erkennung des Blutflusses unter der Haut des Handgelenks messen kann (Pulsmessung), ist das Herzstรผck der GBD-H1000. Zu solch optischen Puls-Sensoren sei vorweg gesagt, dass sie natรผrlich nicht die Genauigkeit von professionellen Brustgurten haben, die die Herzfrequenz genau da messen, wo sie entsteht: Am Herzen. Dennoch sind die angezeigten Werte der G-Shock GBD-H1000 eine hervorragende Orientierung dafรผr, ob man sich beim Training grade zu viel zumutet oder ruhig noch eine Spur zulegen kann. Denn: Je schneller das Herz pumpt, desto angestrengter ist man – und das schlรคgt sich in einem hรถheren Puls nieder, der beispielsweise bei der Laufeinheit eines untrainierten Menschen schon mal 150 oder mehr betragen kann, wรคhrend der Puls eines trainierten Lรคufers bei rund 120 liegt.

Dazu sei ergรคnzend gesagt: Wer sich hรคufig aufgrund eines viel zu intensiven Trainings รผberanstrengt (d.h. mit einem viel zu hohen Puls unterwegs ist), der muss auch mit negativen kรถrperlichen Konsequenzen leben: “Man fรผhlt sich unruhig, nervรถs und schlรคft schlecht”, sagt ein Experte von der Deutschen Sporthochschule. “Der entspannende Effekt von Sport fรคllt dann weg.” Infekte, Muskelschmerzen & Co. sind die Folge.

Hรถhenmesser & Co. in der GBD-H1000

รœber weitere Sensoren der Casio G-Shock GBD-H1000 lassen sich die Hรถhe (Altimeter), der Luftdruck (Barometer) und die Temperatur (Thermometer) bestimmen. Auch ein Kompass sowie ein Schrittzรคhler sind an Bord.

Insbesondere der Hรถhenmesser (Altimeter) ist eine spannende Funktion, wenn man in Gegenden mit gewissen Hรถhenunterschieden wie beispielsweise der Schwรคbischen Alb unterwegs ist. Der Wert “Ascent” in der GBD-H1000 beschreibt hierbei den zurรผckgelegten Aufstieg (siehe Bilder). Ich habe die Werte der G-Shock mit den Hรถhenwerten bei Google Maps gegengeprรผft – der Hรถhenmesser in der GBD-H1000 ist auf jeden Fall sehr prรคzise.

Laufuhr mit GPS: G-Shock GBD-H1000

Besonders spannend fand ich auch die integrierte GPS-Funktionalitรคt, die Informationen รผber den aktuellen Standort und die zurรผckgelegte Strecke erfasst. So kann man in der (kostenlosen) G-Shock MOVE App die Geo-Karten des Dienstleisters esri einblenden und so die genaue zurรผckgelegte Strecke einer Wanderung, Jogging-Einheit o.ร„. analysieren. Schรถn: Im Streckenverlauf werden die verschiedenen Pulsbereiche farbig markiert – damit sieht man auf Anhieb, wo es besonders anstrengend war. Das geht aber nur in der App – mehr zur MOVE App spรคter.

Bedienung der G-Shock GBD-H1000

Ein klein wenig Eingewรถhnungszeit ist fรผr die Bedienung der GDB-H1000 durchaus nรถtig, in der Summe lรคsst sich die Fitness-G-Shock aber sehr intuitiv bedienen. Ich musste jedenfalls nur punktuell fรผr ein paar wenige Funktionen einen Blick in die Bedienungsanleitungen werfen. G-Shock-typisch kommt auch die GBD-H1000 mit griffigen XXL-Tasten, die auch eine Bedienung mit dicken Handschuhen problemlos ermรถglicht.

Die wichtigsten Knรถpfe an der GBD-H1000 sind “RUN” und “MODE. Per “RUN”-Knopf lรคsst sich eine konkrete sportliche Aktivitรคt (z.B. Wanderung oder Joggen) tracken: Alle Sensoren, Herzfrequenzmessung, GPS & Co. werden sofort gestartet und das Training wird aufgezeichnet. Gut: das GPS-Signal ist ratz-fatz, in der Regel in unter einer halben Minute, gefunden. Ungeduldige Gemรผter kรถnnen die Trainingseinheit aber auch schon mal ohne GPS starten (siehe Bild unten).

Ein weiterer Druck auf den “RUN”-Knopf pausiert die Aktivitรคt, z.B. wenn man ein kleines Pรคuschen einlegen will (oder wie im Falle untrainierter Uhren-Blogger wie meine Wenigkeit – muss ;-)). Mรถchte man die Einheit beenden, so lรคsst sich รผber “SAVE” die Trainingsaufzeichnung anschlieรŸend an die G-Shock MOVE-App รผbertragen und fรผr spรคtere, tiefe Einblicke abspeichern (z.B. Aufzeichnung der Strecke auf einer geophysischen Karte – dazu mehr im nรคchsten Abschnitt).

MODE” ist der entscheidende Knopf, wenn es darum geht zwischen den Modi der G-Shock GBD-H1000 zu wechseln – das funktioniert, wenn man mรถchte, auch unabhรคngig von einer Trainingseinheit, wenn man beispielsweise von der Uhrzeit-Anzeige zur Herzfrequenz, zur Stoppuhr etc. wechseln will.

Der “DISP“-Knopf (Display / Anzeige) wiederum kann ergรคnzend (!) dazu genutzt werden, um beispielsweise vom Kompass zum Hรถhenmesser zu wechseln oder um die Anzeige des Pulses um eine Verlaufsgrafik zu erweitern. Oder mit anderen Worten: Man wechselt mit “DISP” zwischen verschiedenen Ansichten eines bestimmten Modus (“MODE”).

Ausschnitt aus der Kurzanleitung: (D) = “MODE”, (A) = “DISP”

Nach der Aktivitรคt: Rรผber mit den Daten in die G-Shock MOVE App

Nach dem Joggen, Wandern oder dergleichen kรถnnen die von der G-Shock GBD-H1000 gesammelten Daten (Puls, GPS-Daten etc.) per Bluetooth in die G-Shock MOVE App geladen werden (gibt’s fรผr Android und iOS). Das dauert ein paar Minuten, geht aber vollautomatisch vonstatten…

Per “Save” lรคsst sich die Trainingseinheit per Bluetooth auf das Smartphone รผbertragen

Die MOVE App bietet vielzรคhlige Analysemรถglichkeiten: Angefangen bei Basis-Auswertungen wie der zurรผckgelegten Distanz, Zeit, Tempo etc. bis hin zu komplexeren Auswertungen auf Basis der Algorithmen von Firstbeat, die auch von Garmin und Suunto verwendet werden.

So teilt die G-Shock MOVE App in diversen Dashboards beispielsweise unter “Trainingseffekt” mit, ob es aerobe oder anaerobe Effekte gab, d.h. ob beim Training zum Verbrennen von Kohlenhydraten und Fetten Sauerstoff verbraucht wird (aerob) oder nicht (anaerob).

Sogar eine Regenerationszeit (RT = Recovery Time) wird vorgeschlagen, VO2max (eine Kennzahl fรผr die persรถnliche Ausdauer-Leistungsfรคhigkeit) angezeigt etc. etc.

Auch Trainingsplรคne lassen sich auf Basis von definierten Trainingszielen- und Intervallen (z.B. “Fitness erhalten”, “Fitness schnell verbessern”, “Halbmarathon” etc.) und auf Grundlage der bisher eingesammelten persรถnlichen Fitness-Daten automatisch (!) erstellen.

Das ersetzt sicherlich nicht die Kompetenz eines erfahrenen “echten” Trainers aus Fleisch und Blut, ist aber grundsรคtzlich ein sinnvolles Feature – insbesondere fรผr grundsรคtzlich eher faule Bรผrotรคter wie meine Wenigkeit ;-). Der Plan lรคsst sich anschlieรŸend natรผrlich auch per Bluetooth auf die G-Shock GBD-H1000 รผbertragen und kann dort nachvollzogen werden.

Praktisch: รœber die App lassen sich auch ganz einfach alle Einstellungen der GBD-H1000 steuern. Das ist natรผrlich deutlich praktischer als sich durch das Menรผ direkt in der GBD-H1000 zu wurschteln. Zum Beispiel lรคsst sich einstellen, ob…

  • bei Benachrichtigungen oder Anrufen auf dem Smartphone ein “Piep” ertรถnen oder eine Vibration erfolgen soll (Anmerkung am Rande: die Vibrationen sind eher zaghafterer Natur),
  • die Beleuchtungsdauer 1,5 oder 3 Sekunden beim Drรผcken der “LIGHT”-Taste betragen soll oder ob die Hintergrundbeleuchtung automatisch beim Drehen des Handgelenkes anspringen soll (letzteres passiert nur, wenn es auch tatsรคchlich Dunkel ist),
  • die Zeit im 12-Stunden- oder im 24-Stunden-Format angezeigt werden soll,
  • ob ein Softwareupdate angestoรŸen werden soll,
  • etc.

Als recht praktisch habe ich auch die Smartphone-Benachrichtigungsfunktion wahrgenommen, die allerdings recht rudimentรคr ausfรคllt und keineswegs mit einer echten Smartwatch verglichen werden darf. Die Nachrichten lassen sich auch direkt im Display der G-Shock GBD-H1000 lesen. So blieb mein Handy mit der Fitness-G-Shock am Arm deutlich รถfter in der Hosentasche. Schade: Leider gibt es in der App (noch?) keinen Filter, womit man bestimmte Apps fรผr Benachrichtigungen zulassen bzw. aussperren kann. Verbesserungswรผrdig ist auch, dass es keine “Schnelltaste” gibt, um direkt zur Nachricht (z.B. WhatsApp) zu springen – man muss erst recht umstรคndlich durch die Modi wechseln, um zur Nachrichtenansicht zu gelangen. Wer also sehr hรคufig und viele Nachrichten bekommt, der wird diesen Punkt als nervig empfinden.

Der grรถรŸte Kritikpunkt an der App ist sicherlich, dass es keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Sportarten wie Lauf-, Schwimm-, Fahrradeinheiten etc. gibt. Auch in der Casio GBD-H1000 selbst im MODE “Activities” werden einfach nur alle Distanzen (Distance), Geschwindigkeiten (Pace) und Aufstiege (Ascent) summiert bzw. aggregiert:

Offenbar hat Casio mit der G-Shock GBD-H1000 tatsรคchlich vor allem Lรคufer und Wanderer als Zielgruppe im Sinn. Als kleinen “Workaround” kann man zwar in der G-Shock MOVE App im “Memo”-Feld eine Notiz hinterlassen und somit eintragen, auf welche Sportart sich die Aufzeichnung bezieht. Das ist aber natรผrlich keine echte “Kategorisierung”, weshalb spรคter keine Filterung der sportlichen Aktivitรคten nach Sportart mรถglich ist.

Wer also beispielsweise gerne und regelmรครŸig Fahrrad fรคhrt und joggt und den Trainingserfolg getrennt voneinander รผber die Zeit nachvollziehen will, schaut mehr oder weniger in die Rรถhre. Ich persรถnlich beispielsweise gehe รถfters wandern und auch regelmรครŸig ins Fitnessstudio zum Stemmen von Gewichten (Kraftsport). Diese beiden grundverschiedenen Sportarten lassen sich schlicht nicht sinnvoll gemeinsam auswerten (auรŸer man will wissen, wie viele Meter man von Hantel x zu Hantel y in der Muckibude gelaufen ist ;-)).

Hier besteht meiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf. Ich wรผrde mir wirklich wรผnschen, dass hier noch per Software-Update nachgebessert wird – letztendlich wรผrde das die potentielle Interessentengruppe der GBD-H1000 deutlich erweitern (von der Laufuhr zur vielseitigeren Fitnessuhr).

Wer die MOVE App nicht nutzen mรถchte, der kann die erfassten Daten auch Richtung Apps wie Apple Health, Strava oder Google Fit senden. Getestet habe ich das allerdings nicht – Mark Maslow von marathonfitness.de hat die Strava-Konnektivitรคt allerdings ausprobiert.

Fazit zur Casio G-Shock GBD-H1000

Die G-Shock GBD-H1000 ist sicherlich nicht die perfekte, alles umfassende Fitnessuhr – wer beispielsweise unbedingt das Musikstreaming รผber die Fitnessuhr steuern (z.B. Spotify im Offline Modus) oder eine Navigation nutzen will, der muss sich woanders umschauen (z.B. Garmin Fenix 5 Plus). Und auch Fitness-Junkies, die gerne und hรคufig die Sportart wechseln, um sich beispielsweise auf einen Triathlon (oder gleich den Ironman ;-)) vorzubereiten, werden mit der GBD-H1000 eher nicht glรผcklich: die Trainingserfolge lassen sich nรคmlich – wie oben ausgefรผhrt – nicht strukturiert getrennt voneinander abspeichern bzw. analysieren.

Mit der extrem guten Akkulaufzeit (dank Solaraufladung und tollem LCD-MiP-Display) und der G-Shock-typisch sehr hohen Robustheit hat Casio allerdings gute Verkaufsargumente auf seiner Seite. Und auch die App G-Shock MOVE macht bisher einen ordentlichen Eindruck: man findet sich sofort zurecht und die Bluetooth-Konnektivitรคt mit der Uhr selbst funktioniert tadellos.

Am Ende des Tages ist die Entscheidung pro oder kontra Casio G-Shock GBD-H1000 eine Frage der persรถnlichen Prรคferenzen und ob man ohnehin G-Shock-Fan ist (so wie ich ๐Ÿ˜‰ ). In der Summe ist das Modell aber meiner Meinung nach ein durchaus gelungener Eintritt von Casio in die Welt der Laufuhren (oder, falls ein Software-Update kommt, vielleicht ja auch mehr – Stichwort Fitnessuhr fรผr verschiedene Sportarten ;-)). Der Preis in Hรถhe von 399โ‚ฌ erscheint mir mit Blick auf die Fitness-Konkurrenz durchaus wettbewerbsfรคhig (man bedenke, dass bei Casio-Hรคndlern (online oder offline) normalerweise auch der eine oder andere nette Rabatt drin ist).

Tipp am Rande: Fรผr den kleineren Geldbeutel bietet Casio mit dem Modell GBD-100 den “kleinen Bruder” der GBD-H1000 an. Mit 58,2 mm x 49,3 mm x 17 mm ist das Modell kleiner und vor allem deutlich gรผnstiger (149โ‚ฌ UVP). Auf GPS und Pulsmesser muss man allerdings bei der GBD-100 verzichten…

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12 Kommentare
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Peter
2 Jahre zurรผck

Auf die bescheidene ungleichmรครŸige Beleuchtung, die Casio bei 40 Euro Uhren besser macht, hรคtte man vielleicht bei dem 400 Euro Wecker noch mehr einsehen kรถnnen.

Maik
3 Jahre zurรผck

Super erklรคrt und mega tolle Bilder. Selten sowas gesehen!1
Danke

Joerg
4 Jahre zurรผck

Hallo,
die Uhr verschickt ja jede Menge Daten an das Smartphone und vielleicht auch weiter durch die Software. Mich wรผrde einfach mal interessieren was mit den Daten alles passiert. Hat da eventuell Casio Zugriff auf die Daten oder gar andere Firmen. Kรถnnte man auch soweit gehen das Casio anhand von versendeten Daten die Uhr dem Kรคufer zuordnen kann oder eventuell diese wiederfinden kann wenn diese verloren oder entwendet wurde.
Leider konnte ich da aus dem Test nichts entnehmen ob sich da jemend Gedanken darรผber gemacht hat.
GruรŸ
Jรถrg

Joerg
4 Jahre zurรผck
Antworten...  Mario

Hallo Mario
Also wenn du in die Datenschutzerklรคrung schaust wird dir schwindelig wer da alles drin steht. Ich wollte eigentlich wissen ob die Uhr auch irgendwelche Daten รผbermittelt anhand man die Uhr wiedererkennen oder wiederfinden kann wenn diese verloren gegangen ist, oder gestohlen wurde, oder oder oder……

Gregor
4 Jahre zurรผck

Hi, der Beitrag gefรคllt mir recht gut. Vermisse aber Angaben zur Genauigkeit der Daten. Beim Thermometer ist es vernachlรคssigbar, da die Kรถrperwรคrme die Werte verfรคlscht, aber wie sah es bei Herzfrequenz und Schritt Zรคhler aus?
Viele andere Berichte deuten auf sehr ungenaue Werte hin. Wie war deine Erfahrung?

Das Wichtigste fรผr mich: kann man das Nachrichten anzeigen deaktivieren, auch wenn Uhr und Smartphone verbunden sind?

Bzw mรผssen sie zwecks Messung verbunden sein?

Hintergrund : ich bin kein Fan von dauernd aufploppenden Messages.

Danke im Voraus und liebe GrรผรŸe

Gregor

Granny
4 Jahre zurรผck

Hallo,
ich habe mir einmal die Bedienungsanleitung durchgelesen und bin ja erstaunt was da alles an mein Handy รผbermittelt wird. WeiรŸ da vielleicht jemand Bescheid wo die Daten hin รผbermittelt werden. Was mich besonders interessieren wรผrde, kann man da eventuell auch die exakte Uhr feststellen, welche dir Daten sendet oder kann man nur auf die Daten vom Handy zugreifen.

VerbraucherX
4 Jahre zurรผck

Naja, vor allem schรถne Bildchen hat der Text ja ๐Ÿ™‚
Ansonsten einige Anmerkungen, bei denen man doch merkt, dass der Verfasser nicht unbedingt vom der technischen Seite bewandert ist:
– USB-Ladegerรคte mit Schuko (Schutzkontakt) sind mir keine bekannt. Es sind eigentlich alle mit einem Euro-Stecker ausgestattet.
– Die Uhr lรคuft ohne GPS und Pulsmesser sowie ohne Licht (also in der Schublade) bis zu einem Jahr. Bei normaler Lichteinstrahlung wรคhrend des Tragens am Handgelenk mรผsste sie im reinen Zeitmessermodus NIE zusรคtzlich geladen werden. Steht auch so in der Anleitung.
– Was leider vรถllig รผbersehen wurde (wie geht das denn??) ist der grรถรŸte Kritikpunkt die Benachrichtigungen betreffend: Um z.B. eine Whatsapp Nachricht auf der Uhr zu lesen, sind sage und schreibe 9 (!!!) Tastendrรผcke notwendig. Ob das sinnfรคllig und von den Casio-Programmieren praktisch erdacht wurde, sei mal dahingestellt. Erwรคhnt werden kรถnnen hรคtte es trotzdem gerne in diesem Test.

Aber wie gesagt, schรถne (Werbe-)Bildchen von der Uhr hat der Text ja ๐Ÿ˜‰

Anonym
4 Jahre zurรผck
Antworten...  Mario

Alles Bestens… naja, bei nicht ganz oberflรคchlicher Betrachtung gรคbe es da doch noch so Einiges:
– Wie steht es denn mit der รœbertragung von Aktivitรคten zu nicht ganz unwichtigen Plattformen wie Strava und Google Fit?
– Ist denn gar nicht aufgefallen, dass die ohnehin schon รผberaus kurze Display-Beleuchtungsdauer von max. 3s von jedem weiteren Tastendruck jรคh unterbrochen wird? Eine Bedienung im Dunkeln wird so praktisch unmรถglich. Besser wรคre da ein Konzept wie bei Garmin: Eine automatische Verlรคngerung der Beleuchtung bei jedem Tastendruck. So erst kann man im Dunkeln mit einer Smartwatch รผberhaupt etwas anfangen.

Aber ja, sonst ist alles bestens ๐Ÿ˜‰