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Der siebenfache Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton ist es gewohnt zu gewinnen. Das britische Ausnahmetalent gilt nicht zu unrecht als einer der besten Rennfahrer aller Zeiten. Lewis Hamilton versteht es außerdem wie kaum ein anderer Formel 1-Pilot sein Popstar-artiges Image zu pflegen – und in bare Münze umzuwandeln: Die kolportierten 40 Millionen Euro, die Hamilton pro Formel 1-Saison kassiert und ihm den Spitznamen “Billion Dollar Man” eingebracht haben, möchte der Mercedes-Pilot mit seiner Firma 44IP (benannt nach seiner Startnummer) gerne weiter aufstocken: unter dem Markennamen Lewis Hamilton möchte der Brite gerne Uhren, Smartwatches und Schmuck auf den Markt bringen. So weit, so in Ordnung.

Gut gelaunt – noch jedenfalls: Lewis Hamilton, Bild: Jen_ross83, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Nun trägt aber “leider” der Herr Lewis Carl Davidson Hamilton zufälligerweise einen (im englischen Raum ohnehin sehr häufig anzutreffenden) Nachnamen, der identisch ist mit dem traditionsreichen Uhren-Hersteller Hamilton Watch Co. Für Lewis Hamilton kein Grund auf die Bremse zu treten: Wie die britische Daily Mail berichtet, hat Lewis Hamilton beim EU Intellectual Property Office (EUIPO) beantragt, dass die Uhrenmarke Hamilton zu Gunsten der Marke Lewis Hamilton gelöscht wird. Kein Scherz! Da wird der eine oder andere Uhrenfreund mindestens die Stirn runzeln – oder direkt in schallendes Gelächter ausbrechen.

Denn: Hätten Lewis Hamiltons Anwälte einfach mal ein wenig gegoogelt, so hätten diese schnell festgestellt, dass es die Hamilton Watch Co. schon seit der Gründung in Pennsylvania im Jahre 1892 gibt. Lewis Hamilton hingegen gibt’s erst seit 1985. Nun holen wir kurz den Rechenschieber aus dem Keller und stellen fest: Die Hamilton Watch Co., seit 2007 unter dem Dach der Schweizer Swatch Group, gibt’s schon ein paar Jährchen länger als den gleichnamigen Formel 1-Piloten. Um genau zu sein: Die Gründung erfolgte 93 Jahre vor seiner Geburt. Aber ich will ja kein Korinthenkacker sein.

Niemand geringeres als Elvis Presley trug im Musikfilm „Blaues Hawaii“ eine Hamilton Ventura am Handgelenk (1961)

Es wird sogar noch etwas skurriler: Laut Daily Mail behaupteten die Anwälte des Mercedes-Piloten, dass die Hamilton Watch Co. den Markennamen Hamilton gar nicht in Europa nutze. Auch hier helfe ich gerne mit etwas Googeln aus und verweise auf die vielzähligen, offiziellen Distributoren, die Hamilton-Uhren europaweit seit vielen Jahren verticken. Auch ein Blick in den Geschäftsbericht der Swatch Group hätte vielleicht geholfen. Diese Infos gibt’s von mir sogar komplett koschdelos – und sind damit preis-leistungs-technisch sicherlich deutlich besser als die Beratung durch Lewis Hamiltons Anwälte. Bitte gern geschehen! 😉

Hour Passion Metzingen Swatch Erfahrungen OPutlet
Hour Passion Store in Metzingen bei Stuttgart – das Geschäft führt diverse Marken der Swatch Group, darunter Hamilton

Und auch, wenn die Faktenlage eigentlich eindeutig zu sein scheint, zog sich der Rechtsstreit zwischen Lewis Hamilton und Hamilton Watch für satte 3 Jahre – die Mühlen der Justiz mahlen nun mal verdammt langsam. Letztendlich bestätigte laut Daily Mail das EUIPO aber Ende 2020, dass Lewis Hamilton kein “natürliches Recht” auf seinen eigenen Namen als Marke hat. Lewis Hamiltons Antrag auf Löschung der Uhrenmarke Hamilton wurde damit abgelehnt, den Urheberrechtskampf hat Lewis Hamilton verloren. Uhren der traditionsreichen Marke Hamilton, die immer wieder mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis auftrumpfen können, werden wir also – Gott sei Dank – weiterhin in Europa kaufen dürfen.

Hamilton Khaki Field Mechanical Baselworld 2018
Hamilton Khaki Field – ein Re-Issue der Uhren, die im Vietnamkrieg an die US-Streitkräfte ausgeliefert wurden

Aber auch, wenn der Siegertyp Lewis Hamilton nun doch mal verloren hat, so ist das kein Grund zu verzagen: Er kann ja schließlich nochmal versuchen bei IWC anzuklopfen, um eine weitere …sagen wir mal optisch gewöhnungsbedürftige… Lewis Hamilton Limited Edition Uhr zu kreieren. Zumindest auf dem Rotor des Automatikwerkes darf sein Name stehen – besser als nix, oder? 😉

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5 Kommentare
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Carsten
2 Jahre zurück

Die Anwälte mußten garantiert, daß es “grober Unfug” ist es zu versuchen, konnten aber dem süßen Geruch des Geldes schwer widerstehen. Lewis selbst wird auch kaum so dumm sein, aber evtl. dachte er “dreist” kommt weiter, klappt in der F1 ja auch oft 🙂

Guido
3 Jahre zurück

Lieber anonymer Kommentator;
der Mario meint das nicht wirklich böse.
Ganz im Gegenteil: Ab und zu mal verlieren, hat noch keinem Charakter geschadet – auch dem vom Lewis nicht.
Dreistigkeit gewinnt halt doch nicht immer. Das wird Ihnen bald auch der orangefarbene Mann bestätigen können.

Anonym
3 Jahre zurück

Werden Sie von der Fa Hamilton Watch Co für diesen hämischen Artikel bezahlt? Es scheint als freieren Sie sich für die Niederlage von Lewis Hamilton?!
Sie sind aber kein Freund von ihm- oder täusche ich mich?

Dlanor Lepov
3 Jahre zurück
Antworten...  Anonym

Dass Gier dumm macht, ist bekannt. Mario stellt hier nur ein weiteres Beispiel ein, und das in einem Bereich, in dem er sich nachweislich gut auskennt.