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Horrorfilm-Charaktere begeben sich immer wieder auf dunkle Pfade: Sie besuchen seltsame Motels (Psycho, Identity) oder abgelegene Hütten (Cabin in the Woods, Evil Dead) und betreten Häuser von Leuten, die sie kaum kennen (Get Out, Texas Chainsaw Massacre). Kurzum: Die Reisenden betteln förmlich nach Ärger.

Das ist auch in der Hollywood-Verfilmung von Speak No Evil (deutsch: Sprich nichts Böses) von James Watkins (Eden Lake, Die Frau in Schwarz) nicht anders, die eng auf dem gleichnamigen Psycho-Horror-Film des dänischen Regisseurs Tafdrup aus dem Jahr 2022 beruht. Obwohl es sich um ein US-amerikanisches Remake handelt, behält der Film das schockierende zentrale Konzept bei. Im Plot spielen Uhren eine nicht unwichtige Rolle, insbesondere eine Rolex Submariner „Hulk“

Speak No Evil (2024): Von der Toskana ins englische Hinterland

Louise (Mackenzie Davis) und Ben (Scoot McNairy) spielen die Daltons, ein US-amerikanisches Pärchen aus der Oberschicht, das in London lebt. Sie machen mit ihrer übernervösen Tochter Agnes (Alix West Lefler) und deren „Sorgenhäschen“ Urlaub in der herrlichen Toskana und versuchen dabei ihre Beziehungsprobleme zu lösen.

Während ihres Urlaubs sind sie fasziniert vom (angeblich) bei Ärzte ohne Grenzen arbeitenden Paddy (James McAvoy) und seiner Frau Ciara (Aisling Franciosi), einem unbekümmerten (und etwas überdrehten) Paar, das das Leben zu genießen weiß, während sie gleichzeitig die Herausforderung mit ihrem melancholischen, sprachbehinderten jungen Sohn Ant haben (Dan Hough).

Beide Paaren lernen sich kennen und haben eine gute Zeit – schließlich macht es Spaß, neue Leute kennenzulernen, oder? (nun, vielleicht nicht unbedingt, wenn man Hauptakteur in einem Horrorfilm ist).

Da Rationalität in Horrorfilmen bekanntermaßen oft Mangelware ist, dauert es nicht lange, bis Louise und Ben die Einladung von Paddy und Ciara annehmen, sie auf ihrem Bauernhof im englischen Hinterland zu besuchen.

Nach der Ankunft der Daltons gehen beim Zuschauer sofort alle Alarmglocken an: Louise versucht zwar angestrengt glücklich zu gucken, aber sie ist sichtlich abgestoßen von dem Bauernhaus, einem baufälligen Labyrinth vollgestopfter Räume mit fragwürdiger Hygiene. Für das Willkommensessen hat Paddy eine ganz besondere Gans geschlachtet und gekocht, von der er Louise, mit der er in der Toskana noch über ihre vegetarische Ernährungsweise diskutiert hatte, eine Gabel in den Mund schiebt. Schon jetzt beginnt die Stimmung langsam zu kippen.

Speak No Evil wird zunehmend beunruhigender, und zwar in einem ungewöhnlich langsamen Tempo – und das ist auch gut so, denn der Psycho-Horror funktioniert am besten, wenn er sich auf die stetig zunehmenden Ängste der Wahl-Londoner konzentriert.

Rolex & Co.: Die Rolle der Uhren in Speak No Evil

Als designierter Uhrennerd achte ich natürlich intensiv auf die Uhren an den Handgelenken der Schauspieler. Nicht selten muss dann auch mal fix der Film angehalten werden, um einen genaueren Blick auf die Zeitmesser zu werfen (sehr zum Unmut meiner Frau).

In Speak No Evil gibt es aber nicht nur einige schicke Uhren zu bestaunen – diese spielen sogar eine wesentliche Rolle im Film, insbesondere die Uhrensammlung von Paddy bzw. eine Uhr im Speziellen (keine Sorge, ich versuche mich mit Spoilern zurück zu halten).

Schon im Toskana-Urlaub kann man die Rolex Submariner „Date“ in der grün-grünen „Hulk“-Variante oftmals recht deutlich am Handgelenk von Paddy erkennen. Später sagt Paddy auch noch, dass er Dinge mag, die bleiben – so wie Uhren und Erinnerungen. Haben wir es hier also einfach nur mit einem harmlosen Uhrenenthusiasten zu tun? (okay, das kann man wohl ohne groß zu spoilern sagen: natürlich nicht).

Als ein kurzerhand von Paddy engagierter Babysitter mit Sohnemann Ant und Töchterchen Agnes verstecken spielt, nutzt Ant die Gunst der Stunde, um ins elterliche Schlafzimmer zu schleichen und Agnes Papas Uhrensammlung zu zeigen – dort finden sich in der Uhrenbox drei Rolex-Modelle, darunter die bereits erwähnte Submariner Hulk. Auch zwei dressige Omega-Uhren sind deutlich zu erkennen.

Speak No Evil 2024 Uhren Sammlung

Ant ist aber (wenig überraschend) nicht einfach nur ein Uhrenfan, der auf den Spuren seines Vaters wandelt: Agnes‘ erster Impuls („wow, ganz schön viele Uhren“) war ganz offensichtlich nicht die Reaktion, die er sich gewünscht hat – stattdessen nimmt er die Submariner Hulk aus der Box und dreht die Uhr um. Auf dem Boden befindet sich dabei eine ominöse Gravur in einer fremden Sprache, wobei der Name „Ant“ ebenfalls Teil der Gravur ist. Agnes versteht zunächst mal nur Bahnhof. Im weiteren Verlauf des Films schreibt Ant auch noch heimlich eine Botschaft auf einen Zettel in dieser Sprache – ob da wohl ein Zusammenhang besteht? Hmm!

Auch als wir uns langsam dem Ende des Films nähern, versucht Ant die ganze Situation mit einem Fingerzeig auf die Submariner auf einem Familienfoto aufzulösen. Mini-Spoiler: An diesem Punkt hat es Ant dann auch endlich geschafft Agnes seine Botschaft zu übermitteln, was den Übergang zum blutigen Finale des Films markiert.

Alles in allem ist Speak No Evil ziemlich vorhersehbar. Im Meer an (meistens ziemlich schlechten) Horrorfilmen sticht das Remake aber durchaus positiv heraus. Vor allem McAvoy (Split, Deadpool 2, Es – Kapitel 2 u.a.) ist ein guter Grund, sich den Film anzusehen: Das Original aus 2022 mag von der „Grundtonalität“ vielleicht (typisch dänisch) düsterer sein, hat aber eben keinen McAvoy, der es schafft eine Art von Ted Bundy’scher, unbekümmerter Gutmütigkeit, Charme und Witz zu vermitteln – bis es zu spät ist und Ben und Louise zu erkennen beginnen, dass ihm leider ein paar grundlegende Züge der Menschlichkeit fehlen. Nur die trashig-blutige, umgekehrte „Home Invasion“-Einlage am Ende empfand ich mit Blick auf den sorgsam aufgebauten Spannungsbogen als ziemlich unpassend und völlig unnötig (wenngleich sich Louise im Vergleich zu ihrem Mann erstaunlich tough schlägt).

Seit 19. September 2024 im Kino | 1 Std. 50 Min. | Psycho-Horror

Regie: James Watkins | Drehbuch: James Watkins

Besetzung: James McAvoy, Mackenzie Davis, Aisling Franciosi

Zum Trailer von Speak No Evil:

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