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Der wahrscheinlich berühmteste Hund der Welt, der Comic-Beagle Snoopy, lacht den geneigten Uhren-Fan von mittlerweile drei Sondereditionen der Omega Speedmaster Professional Moonwatch an. Was Snoopy mit der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und mit dem Schweizer Uhrenhersteller Omega bzw. dessen berühmter Monduhr, der Omega Speedmaster Moonwatch, zu tun hat, zeigt dieser Artikel.

Zum 50-jährigen Jubiläum setzt Omega außerdem einen vorläufigen Schlussstrich hinter die Limited Editions der vergangenen Jahre und lanciert eine unlimitierte Snoopy-Speedy mit einem animierten, sich drehenden (!) Snoopy in einer Rakete auf dem Gehäuseboden

Unlimitierte Snoopy-Speedmaster aus 2020 (dazu mehr am Ende des Artikels)

Omega & Snoopy: Was ist der Silver Snoopy Award?

Der Silver Snoopy Award wird von der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA an Astronauten vergeben, die sich durch besondere Leistung ausgezeichnet haben und maßgeblich zur Sicherheit einer Raumfahrtmission beigetragen haben. Zwei oder mehr von insgesamt sechs Kriterien muss der Ausgezeichnete erfüllen. Weniger als 1% der NASA-Mitarbeiter erhalten jährlich den Silver Snoopy Award – wer die Auszeichnung bekommt, kann sich also wirklich geehrt fühlen.

Doch warum ist die Auszeichnung nach einem Comic-Hund benannt, warum grade Snoopy? Nun, die US-Amerikaner mögen offenbar plakative Comic-Gestalten, um sich an Sicherheitsregeln zu erinnern, was zum Beispiel den Erfolg des Smokey Bear (US Forest Service) erklärt, der zur Vermeidung von Waldbränden mahnend den Finger erhebt…

Smokey Bear Snoopy
Smokey der Bär

In Anlehnung an Smokey Bear suchte die NASA Ende der 60er eine ähnliche Identifikationsfigur für die Flugsicherheit in der Raumfahrt. Gleichzeitig wollte die NASA mit einer Auszeichnung einen Anreiz schaffen. So kam man auf den gemeinhin als sympathisch geltenden, wohl berühmtesten Beagle der Welt: Snoopy.

Snoopy statue at KSC
Astronauten-Snoopy im NASA Kennedy Space Center, Florida, Foto: RadioFan [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Der Chef der bemannten Flugsicherheit fragte also kurzerhand den Künstler und Snoopy-Erfinder Charles M. Schulz (gestorben 2010), ob Snoopy das neue NASA-Sicherheitsmaskottchen werden darf. Dieser willigte ein und schon war der Weg für den Silver Snoopy Award geebnet.

Und Snoopy kam offenbar gut an – hier zwei Fun Facts:

  • Die Crew von Apollo 10 gaben dem Kommando- und dem Mond-Modul die Spitznamen Charlie Brown und Snoopy.
  • Snoopy war der Wachhund über dem Flugsimulator im NASA Kennedy Space Center. Hier im Bild zu sehen der Astronaut Gene Cernan, bevor er den Simulator betritt, nur wenige Tage vor der Mond-Mission:

Und was bekommen die glücklichen Ausgezeichneten? Neben ganz viel Ehre natürlich auch ein paar Erinnerungsstücke: Zum einen ein Snoopy-Pin aus Silber (jeder einzelne Pin war an Bord eines Space Shuttles) und…

… zum anderen eine Urkunde. Beides zusammen wird natürlich mit einem Händedruck feierlich überreicht:

NASA Snoopy Award Astronaut
NASA-Astronaut Greg Bendrick wird der NASA Snoopy Award überreicht (2012), Bild: NASA

Doch nicht nur Astronauten können den Silver Snoopy Award bekommen: Der Schweizer Uhrenhersteller Omega erhielt im Jahre 1970 die begehrte Auszeichnung für das Modell Speedmaster Professional “Moonwatch”. Doch wie kam es zu der Auszeichnung?

Omega Speedmaster Moonwatch Silver Snoopy Award
Klassische Version der Omega Speedmaster Professional “Moonwatch”

Houston, wir haben ein Problem! Auszeichnung der Omega Speedmaster Monduhr mit dem Silver Snoopy Award für den Einsatz bei der Apollo 13 Mission

Die Apollo 13 Mondmission im April 1970 endete beinahe in einer Katastrophe: Kurz vor der Mondlandung durch das Apollo 13-Raumschiff Odyssey explodierte ein Sauerstofftank – über 300.000 km von der Erde entfernt! In diesem Zusammenhang fiel auch der berühmte Satz “Houston, wir haben ein Problem!” als Kommandant Lovell sich recht cool im Kontrollzentrum meldete. Hier gibt’s die original Tonaufnahme:

Die drei Mann starke Besatzung konnte mit diesem Defekt natürlich nicht mehr auf dem Mond landen und umrundete diesen kurzerhand, um wieder die Erde anzusteuern. Durch die Explosion verursachte Defekte führten allerdings dazu, dass die Astronauten alle möglichen Stromverbraucher abschalten mussten, um die lebenserhaltenden Systeme zu schonen – darunter auch den Bordcomputer, der für die Zeitmessung genutzt wurde.

Jim Lovell mit seiner Speedmaster am Arm

Um allerdings den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu ermöglichen, musste die Zünddauer der Triebwerke höchstpräzise abgemessen werden: Ziemlich genau 14 Sekunden mit minimaler Toleranz – und hier kam *Trommelwirbel* die Omega Speedmaster Moonwatch zum Einsatz, die 1965 von der NASA als “flight-qualified for all manned space missions” zertifiziert wurde, da sie als einziger Chronograph die strengen Tests bestand (z.B. Stoßtest, Magnetfeldtest, Schwerelosigkeit etc.). Hier einige bewegte, sehr coole original Weltraumbilder mit „dezenter“ Umkringelung der Omega Speedmaster Moonwatch im Live-Einsatz:

Aber weiter in der Geschichte: Die Astronauten Jim Lovell und Fred Haise steuerten die angeschlagene Raumfähre, während Jack Swigert die Dauer der korrekten Zündung mit seiner Omega Speedmaster bestimmte.

Die Geschichte hatte zum Glück ein Happy End: Am 17. April 1970 landete die Kommandokapsel der Apollo 13 sicher im Pazifik.

Apollo 13 Kapsel Landung
Apollo 13 Kapsel nach der Landung
Apollo 13-Crewa nach der Landung an Bord der USS Iwo Jima

Omega erhielt anschließend wegen der wichtigen Rolle der Speedmaster für die Mission den imageträchtigen Silver Snoopy Award von der NASA. Heute ist Omegas Snoopy Award im Omega-Museum in Biel ausgestellt…

Omega Watch COmpany Speedmaster Snoopy Award NASA
Bild: Omega

 

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Limitierte Snoopy-Editionen der Omega Speedmaster Monduhr

Omega ließ es sich natürlich nicht nehmen, Snoopy-Sondereditionen zur berühmten Omega Speedmaster “Moonwatch” herauszubringen – insgesamt drei Stück, wobei zwei limitiert waren und nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sind (in aller Regel mit einem saftigen Preisaufschlag auf den UVP, da es sich um begehrte Sammlerstücke handelt…).

Wie kommt Snoopy auf die Omega Moonwatch
Omega Speedmaster Apollo 13 „Silver Snoopy Award“, Bild: Omega

Zum einen ist da die Omega Speedmaster Apollo 13 „Silver Snoopy Award“, bei der der Kaufinteressierte Snoopy- und/oder NASA-Fan einige Details entdecken kann: Zwischen den Sekunden 0 bis 14 befindet sich ein Comicstrip, darunter die Worte „What could you do in 14 seconds?“ („Was könnten Sie in 14 Sekunden tun?“). Die Frage spielt auf die 14-sekündige Kurskorrektur an, die die Astronauten der Apollo 13 mithilfe der Omega Speedmaster Moonwatch durchführten.

Omega Snoopy What Could you do in 14 Seconds
What could you do in 14 seconds? Bild: Omega

In der Mitte des Zifferblatts findet sich das von Snoopy geträumte Zitat „Failure is not an option“ („Scheitern ist keine Option“), welches Kino-Fans unter Umständen erkannt haben: Der Schauspieler Ed Harris (als Gene Kranz) sagte diese Worte in der 1995 erschienenen Hollywood-Verfilmung über die Apollo 13-Mission.

Omega Speedmaster Snoopy Failure is not an option
Im dunkeln leuchtender, träumender Snoopy, Bild: Omega

Ziemlich spektakulär fällt der Gehäuseboden der Omega Speedmaster “Silver Snoopy Award”-Edition aus: Eine durch Saphirglas geschützte Medaille aus 925er Silber erinnert an den Pin des Silver Snoopy Award, den OMEGA im Jahr 1970 erhielt. Snoopy ist von dunkelblauer Emaille umgeben, welche von Hand mit Silberpulver bestreut wird – ganz getreu dem Motto “Eyes on the Stars”.

Angetrieben wird die Snoopy-Moonwatch durch das Handaufzugs-Kaliber 1861, welches auch in der “normalen” Moonwatch verbaut ist. Die Omega Speedmaster Apollo 13 “Silver Snoopy Award” war in einer limitierten Auflage von 1970 Stück erhältlich und ist nur noch auf dem Gebrauchtmarkt mit ordentlich Preisaufschlag zu bekommen.

Omega Speedmaster Moonwatch Snoopy Gehäuseboden
Aufwendig verarbeiteter Gehäuseboden der Omega Speedmaster Apollo 13 “Silver Snoopy Award”, Bild: Omega

Eine weitere Limited Edition, die Omega “Snoopy” Speedmaster mit der Referenznummer 3578.5100, wurde auf der Baselworld 2003 vorgestellt und entspricht im Wesentlichen der klassischen Omega Speedmaster (bis auf das Ziffernblatt und einem längst nicht so aufwendig verarbeiteten Snoopy-Gehäuseboden wie bei der oben beschriebenen Apollo 13 Limited Edition). Das Modell ist ebenfalls sehr rar (5441 Stück wurden produziert) und nur noch auf dem Gebrauchtmarkt für um die 10.000€ zu bekommen…

Unlimitiert (2020): Omega Speedmaster Silver Snoopy Award 50th Anniversary (310.32.42.50.02.001)

Exakt 50 Jahre nach der Auszeichnung mit dem Silver Snoopy Award lanciert Omega eine neue Snoopy-Speedmaster. Gute Nachricht und gleichzeitig eine große Überraschung: Das Modell ist nicht limitiert. Ich wiederhole noch mal: n i c h t l i m i t i e r t. Das ist überaus ungewöhnlich für den Schweizer Meister der Limited Editions (dicht gefolgt von TAG Heuer) 😉

Die schlechte Nachricht: Omega macht ein ums andere mal deutlich, dass die Speedmaster gefälligst in höhere Preisgefilde (in die Nähe der Rolex Daytona) gehört und lässt sich den Snoppy-Beliebtheitsbonus fürstlich bezahlen: Der Listenpreis beträgt 9600€ (Basis 19% Mehrwertsteuer).

Dafür hat sich Omega aber auch immerhin etwas sehr Spezielles einfallen lassen – der Gehäuseboden ist optisch eine Wucht: Hier befindet sich ein Abbild der erdabgewandten Seite des Mondes, das über ein mikrostrukturelles Metallisierungsverfahren mit Saphirglas verziert wurde.

Der eigentliche Clou ist aber, dass ein “magischer Zeiger” einen animierten (!!!) Snoopy in seiner Weltraumrakete zeigt, der sich bei aktivierter Chronographenfunktion dreht. Dahinter dreht sich außerdem eine Erdscheibe einmal die Minute im selben Rhythmus wie die kleine Sekunde der Uhr.

Als Uhrenblogger denkt man, man hätte schon alles gesehen – etwas vergleichbares ist mir aber tatsächlich noch nie untergekommen. Schaut euch die Animation unbedingt im Video an:

Wie auch bei den vorherigen Limited Editions, darf auch bei der unlimitierten Snoopy-Speedy natürlich der kleine Beagle auf dem Hilfszifferblatt bei “9 Uhr” nicht fehlen:

Das Zifferblatt ist aus Silber

In der Omega Speedmaster Silver Snoopy Award 50th Anniversary tickt das antimagnetische Handaufzugskaliber 3861, welches 2019 in der Apollo XI-Speedy Premiere feierte. Das 3861 basiert auf dem Kaliber 1861, welches auch in der klassischen “Einsteiger”-Speedmaster Ref. 311.30.42.30.01.005 zum Einsatz kommt. Das 3861 ist allerdings Master Chronometer-zertifziert.

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6 Kommentare
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Dlanor Lepov
3 Jahre zurück

Mit Verlaub, aber pueriler geht es kaum.
So richtig passt dieser Spielkram nicht zum “professional” Schriftzug.

Rolf
3 Jahre zurück

Merci vielmals für den tollen Artikel zur neuen Snoopy Omega. Leider eteas zu “preiswert”.

randori01
3 Jahre zurück

Is ja cool,;-) Total gaga, aber mit hohem Sympathie- und Haben-will-Faktor!!

17 Astronomie Geschenke für alle Hobby-Astronomen - Geschenkideen 2018
4 Jahre zurück

[…] wärs mit einer echten Monduhr? Die Omega Speedmaster Moonwatch in der Sonderauflage Apollo 13 entpuppt sich als beständige Wertanlage. Die streng limitierte […]

Günter
4 Jahre zurück

Moin Mario. Wenn ich doch nur Dagobert Duck wäre. Träumen darf man ja…….. leider bin ich es nur 😭