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Ich war zu Gast beim kleinen, aber feinen Uhrenhersteller Laco 1925, um einen Einblick in den Alltag des Pforzheimer Traditionsunternehmens gewinnen zu können. Auch die aktuellen Neuheiten konnte ich unter die Lupe nehmen. Außerdem zeige ich euch in diesem Vor-Ort-Bericht, ob sich ein Besuch des Showrooms bzw. Werkverkaufes für Uhreninteressierte lohnt…

Laco-Uhren: Showroom und Werksverkauf in Pforzheim

Etwas grau und trist ist der Pforzheimer Betonblock, in dem Laco seit den 1980ern haust, ja schon. Im Eingangsbereich trifft man allerdings direkt auf einen liebevoll eingerichteten Showroom mit warmen Farben im durchgängigen Vintage-Stil. Hier begrüßt Laco Uhreninteressierte und Laufkundschaft, um Einblick in die Geschichte des Unternehmens zu gewähren und die Uhren “live und in Farbe” anschauen und anfassen zu können.

Die Geschichte der Pforzheimer Uhrenindustrie geht auf das Jahr 1767 (!) zurück. Damals erteilte Markgraf Karl Friedrich von Baden das Privileg zur Herstellung von Uhren. Laco ist immerhin seit fast 100 Jahren (seit 1925) Bestandteil der Pforzheimer Uhren-Geschichte. Der Hersteller ist gut informierten Uhrenfreunden insbesondere sofort ein Begriff, wenn es um das Thema hochwertige, historische Fliegeruhren, konkret Beobachtungsuhren im A-Muster und B-Muster-Design geht…

Lacos Showroom in Pforzheim bietet aber auch viele darüber hinausgehende Einblicke in die lange Geschichte des Traditionshersteller, untermauert von einigen original Vintage-Uhren und sonstigen Exponaten – darunter zum Beispiel alte Konstruktionszeichnungen, ein altes Telefonbuch mit Laco-Werbung oder ein altes Feinzeigermessgerät, mit dem alle möglichen Maße wie zum Beispiel von Zahnrädern, Stellwellen etc. überprüft werden können.

Ganz fertig ist Laco aber noch nicht mit dem Showroom – insbesondere sucht der Hersteller noch nach Vintage-Laco-Uhren, die die Ausstellung ergänzen sollen…

Aber auch jetzt schon gibt es dort einiges zu entdecken: Bis dato völlig unbekannt war mir beispielsweise die Laco Electic, eine battriebetriebene Uhr mit kontaktgesteuertem Unruhschwingsystem, welche in den 1960ern unter dem Schirm der Timex-Gruppe gebaut wurde:

Einen umfangreichen Einblick in die bewegte Vergangenheit von Laco gibt’s in meinem Test der günstigen B-Muster-Fliegeruhr aus Lacos Basis-Kollektion:

Wenn ihr in der Nähe von Pforzheim seid, lohnt sich ein Abstecher zum Laco Werksverkauf samt Showroom (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr / Rastatter Str. 8, Pforzheim) auf jeden Fall, um etwas in die Geschichte des Herstellers eintauchen und die vielzähligen Modellvarianten der jeweiligen Kollektionen anfassen zu können. Ein Besuch bei Laco kann auch gut mit einem Besuch des Technischen Museums Pforzheim (hier gibt’s u.a. historische Maschinen der Uhrenproduktion) oder – nach Terminabsprache – des Uhrenhersteller Stowa im benachbarten Engelsbrand kombiniert werden.

Laco-Neuheiten 2019 (und nicht ganz so neue Neuheiten)

Da ich es dieses Jahr leider nicht zur Uhren-Messe Baselworld geschafft habe, war ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen, was Laco für Neuheiten in Petto hat – und da gibt es tatsächlich eine Menge! Die spannendste Laco-Neuheit ist zweifellos die die neue Laco GMT, die erfrischenderweise nicht im allgegenwärtigen Rolex’schen (oder wahlweise Tudor’schen) Pepsi-Design kommt, sondern stattdessen mit einer innenliegenden Lünette, eigenständigem Gehäusedesign und tollen orangenen Farbakzenten. Insbesondere die Variante mit grauem Zifferblatt hat es mir angetan, da die Farbe perfekt mit dem sandgestrahlten Gehäuse harmoniert (dass das Prozedere des Sandstrahlens gar nicht mal so einfach ist und ein gewisses Maß an Geschick erfordert, zeige ich später in diesem Artikel ;-))

Hierzu eine Info am Rande: Laco verbaut in den hochpreisigeren Modellen stets bewährte Schweizer ETA-Werke wie zum Beispiel das Kaliber 2893, welches in der Laco GMT zum Einsatz kommen wird. Der Konzern hinter den ETA-Werken, die Swatch-Gruppe (u.a. Longines, Hamilton, Union Glashütte) drosselt allerdings nach Medienberichten langsam die Lieferungen an Hersteller, die nicht zum eigenen Unternehmen gehören – das trifft natürlich auch den unabhängigen Hersteller Laco. Die Automatikwerke aus dem Schweizer Hause Sellita sind aber laut Laco ein mittelfristiger Kandidat, um die ETA-Werke gebührend zu ersetzen. Die Entscheidung ist auf jeden Fall nachvollziehbar – auch andere bekannte Größen der Uhrenindustrie setzen schon seit längerem auf Sellita-Werke, darunter TAG Heuer und Mühle-Glashütte (zum Beispiel das Sellita SW 200-1, welches baugleich ist mit dem ETA 2824).

Die Laco GMT wird aber auf jeden Fall noch mit dem ETA 2893 kommen. Der Preis in Höhe von 1650€ ist auf den ersten Blick nicht ganz günstig, erscheint mir in der Summe aber gerechtfertigt – schon der Prototyp macht einen massiven, extrem hochwertigen Eindruck – haptisch wie optisch. Nur die Lünette wird noch ein Keramiklager spendiert bekommen, damit sie runder läuft…

Erwähnenswert ist auch die geniale, sehr tiefe Gravur des Gehäusebodens – der Skorpion auf den Laco Sportuhren (hierzu gleich mehr) kam laut Laco so gut bei den Kunden an, dass wir uns in Zukunft offenbar auf noch mehr dieser tollen Gravuren freuen dürfen – besser als der 08/15-Blick durch einen Glasboden auf das Werk finde ich diese Lösung auf jeden Fall:

UPDATE: Den umfangreichen Test zur Laco Frankfurt GMT findet ihr hier:

Mein zweites Laco-Highlight war eine neue Variante der Laco Erbstück, die ich mir schon vor ca. 2 Jahren in der Variante mit schwarzem Zifferblatt gekauft habe. Die Laco Erbstück-Modellreihe spaltet die Gemüter, da die intensiven Alterungsspuren nun mal nicht “echt” sind, sondern künstlich herbei geführt wurden. Aber ob man die Erbstück nun mag oder nicht: Die Vintage-Effekte sind mit Abstand das beste, intensivste und glaubwürdigste, was ich jemals bei Uhren gesehen habe. Punkt! 😉

Mehr als genial hat Laco die neue Variante mit “Leuchtkeks”-Zifferblatt (“Full Lume Dial”) hinbekommen: Die Alterungseffekte auf dem cremefarbenen Blatt kommen extrem gut zur Geltung – wenn eine an Lager gewesen wäre, wäre ich vielleicht schwach geworden, um meiner Laco Paderborn Erbstück einen Uhrenbox-Kumpanen im A-Muster-Design zu spendieren – leider sind die Modelle sehr gefragt, sodass je nach Modellvariante ggf. mit mehreren Wochen Lieferzeit gerechnet werden muss (für Wartelisten-Platzinhaber der Rolex Daytona ist diese Wartezeit natürlich gar nix ;-)).

Aber seht selbst…

Mehr über die Laco Erbstück mit schwarzem Zifferblatt::

Lacos günstige Einsteigermodellreihe (Fliegeruhr Basis) bekommt ebenfalls Zuwachs: Das neue Modell ist mit einem schicken taupe-farbenen Zifferblatt ausgerüstet, auf 500 Stück limitiert und kommt mit einem Miyota 821A Automatikwerk. Erhältlich ist das Modell ab Sommer 2019. Preispunkt: 390€.

Wer es hochwertiger mag, dem sei das brandneue Laco Fliegeruhr-Sondermodell mit ETA Unitas Handaufzugswerk ans Herz gelegt, welches ab Sommer 2019 erhältlich sein wird. Die Uhr erinnert aufgrund der kleinen Sekunde auf der “6” an eine Marine-Uhr, das Zifferblatt kommt aber im Beobachtungsuhren-Stil (A-Muster und B-Muster). Meiner Meinung nach ist das auf jeden Fall mal eine erfrischende Abwechslung. Das A-Muster (ohne Innenring) wirkt etwas aufgeräumter und gefällt mir daher aber etwas besser. Preispunkt: 980€.

Die nicht ganz so neuen Uhren-Neuheiten von Laco

An dieser Stelle seien noch ein paar relativ neue Modelle von Laco erwähnt, die aber schon 2018 erschienen sind. Ich konnte beispielsweise die neuen, sommerlich-farbfrohen Laco Einsatzuhren bzw. Sportuhren in Augenschein nehmen. Und ich muss sagen: Gegenüber meinem ersten Eindruck des Prototypen auf der Baselworld 2018 hat sich eine Menge getan: Die Lünette beispielsweise ist durch die “Einkerbungen” sehr griffig und die kratzfeste Keramikeinlage wertet die Uhr optisch enorm auf. Auch das massiv-schwere Gehäuse samt toller Skorpion-Gravur ist ein Pluspunkt. Der Preis in Höhe von 930€ ist zwar nicht unbedingt schnäppchenverdächtig, geht in der Summe aber in Ordnung…

Auch die Atacama.2 Einsatzuhr ist vergleichsweise neu. Das besondere an dem Modell: Ein hoher Tragekomfort trotz einer eher wuchtigeren Größe von 46 mm. Der Grund: Die Krone ist auf 12 Uhr angeordnet und wird gleichzeitig durch einen flexiblen Endlink aus Edelstahl geschützt. Außerdem läuft das Gehäuse stark konisch vom Gehäuseboden her zu. Alles in allem ist das Design äußerst eigenständig. Im Inneren tickt das bewährte Schweizer ETA 2824 Automatikwerk. Die Wasserdichtigkeit beträgt satte 50 bar / 500 Meter. Preispunkt: 930€.

Auch keine echte Neuheit, aber ich habe mich schon auf der Baselworld 2018 ein wenig in sie verliebt und die schwarze Variante auch direkt bei Laco vor Ort gekauft: Die Laco Marine-Uhr mit kleiner Sekunde. Die Laco Bremerhaven und Laco Cuxhaven teste ich daher in einem weiteren, ausführlicheren Artikel für euch – hier schon mal ein erstes Teaser-Bild 🙂

Laco RAD-AUX Ltd. Edition: Nun auch in Deutschland bestellbar

Auch die Laco Rad-Aux ist relativ neu: Die auf 143 Stück limitierte, 42 mm große Fliegeruhr mit den genialen Alterungseffekten der Laco Erbstück-Reihe und einigen postapokalyptischen Anspielungen auf die Fallout PC-Spiele-Reihe wurde bereits 2018 mit viel Tamtam angekündigt. Fallout – hää? Nun, wie es zu dieser auf den ersten Blick etwas seltsamen Design-Kreuzung kam ist schnell erklärt: Treibende Kraft hinter der Limited Edition waren die US-amerikanischen Bloggerkollegen von ablogtowatch, dessen Gründer Ariel Adams riesiger Fallout-Fan ist. Und wer die PC-Spielereihe liebt (auch ich konnte mich den Spielen nicht entziehen), der wird sicherlich auch die Rad-Aux lieben und die vielen Anspielungen erkennen, die ablogtowatch zusammen mit Laco in Form der RAD-AUX realisiert hat – darunter zum Beispiel der Hinweis auf Vault #43 auf dem genialen Unterlagenband, welches es leider nicht separat zu kaufen gibt…

Neu ist nun, dass die Laco RAD-AUX nicht nur in den USA bestellt werden kann: Seit kurzem ist auch ein kleines Kontingent in Deutschland, direkt im Laco Online-Shop, erhältlich – mit 3130€ ist die Laco RAD-AUX aber auch noch mal deutlich teurer als die normalen Erbstück-Fliegeruhren…

Arnold Schwarzenegger Uhr: Laco Replik 55 B-Muster nun auch als Erbstück-Variante erhältlich

Auch bei der Laco Replik 55 Beobachtungsuhr gibt es Neuigkeiten – das originalgetreue, aber mit 55 mm von “Normalsterblichen” kaum seriös tragbare Modell wird es ebenfalls bald mit den Alterungseffekten der Erbstück-Modellreihe geben.

Hierzu eine kleine Anekdote: Vor kurzem tauchte auf dem Instagram-Account von Arnold Schwarzenegger ein Bild von ihm mit einer kaum übersehbaren Laco-Uhr auf, die er zu keinem geringeren Anlass als den Universitätsabschluss-Feierlichkeiten seines jüngsten Sohnes Joseph Baena getragen hat:

Konkret handelt es sich bei dem von Arnie getragenen Modell um die Laco Replika 55 im B-Muster-Design (UVP 3450€), die mit einem Durchmesser von satten 55 mm kommt! Die Uhrengröße ist dabei historisch betrachtet korrekt: Die charakteristischen Beobachtungsuhren von Lieferanten wie Laco, Stowa & Co. wurden von Navigatoren im zweiten Weltkrieg getragen und waren zwecks optimaler Ablesbarkeit beim Tragen über der Jacke besonders groß dimensioniert. Und auch die sonstigen Details basieren – ganz im Sinne einer Replik – originalgetreu auf den Vorgaben des Dokumentes Fl. 23883 des Reichsluftfahrtministeriums aus dem zweiten Weltkrieg.

Hier Bilder der Laco Replika und eines Originals aus dem zweiten Weltkrieg im Vergleich (das historische Original ist links unten, gut zu erkennen an der herausgebrochenen Leuchtmasse im Minutenzeiger):

Für Otto-Normal-Uhrenträger ist solch eine überdimensionierte Uhr eigentlich nix für’s Handgelenk und eher was für die Vitrine 😉 – Schwarzenegger mit seinen Mucki-Armen kann aber natürlich selbst solche Klopper gut tragen: Vor kurzem erst habe ich in einem großen Panerai-Special u.a. über Arnold Schwarzeneggers Faible für wuchtige Taucheruhren geschrieben.

An meinen (im Vergleich zu Arnie kümmerlich wirkenden) Blogger-Ärmchen sieht solch eine Uhrengröße aber leider etwas albern aus. 😉 Trotzdem: Insbesondere die 2019 erscheinende Laco Replik 55 Erbstück (unteres Bild) ist einfach eine geniale, massive Uhr und für Militaria-Sammler bzw. die Vitrine sicherlich einen Blick wert – insbesondere wenn man die Preise von Original-Beobachtungsuhren aus dem zweiten Weltkrieg bei ebay & Co. bedenkt, die oftmals auch technische Überraschungseier sind, an denen schon x-mal rumgedoktort wurde…

Für den durchschnittlichen Männerarm und das alltägliche Tragen kommen aber sicherlich eher die anderen, humaneren Laco Erbstück-Größen in Frage – neben 42 mm und 45 mm gibt es seit kurzem auch eine Variante in der Uhrengröße 39 mm, die vielleicht auch für die eine oder andere Dame interessant sein dürfte (Modelle Heidelberg und Mühlheim im A-Muster-Design bzw. Speyer und Kempten im B-Muster-Design).

Die 39 mm kleine Laco Erbstück A-Muster-Beobachtungsuhr
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Produktion und Qualitätssicherung bei Laco 1925 in Pforzheim

Nachdem ich ausführlich Lacos Neuheiten begutachtet habe, gab es eine Führung durch die Pforzheimer Räumlichkeiten, in denen Produktion, Wareneingangskontrolle, Lager etc. angesiedelt sind. Mit einem kleinen aber feinen Team von Uhrmachern werden dabei die Laco-Uhren zusammengebaut und umfassend geprüft. Einen großen Werkzeugmaschinenpark hat Laco allerdings nicht: Wie bei kleineren Herstellern absolut üblich setzt man in Pforzheim auf Zulieferer – die Gehäuse beispielsweise werden in Deutschland nach Lacos Vorgaben produziert.

Hier ein paar Blicke über die Schultern der Uhrmacher bei der Arbeit – ich hoffe ich habe die Herren nicht zu sehr von der Arbeit abgelenkt 😉

Laco hat aber ein paar einfachere Maschinen in der Produktion stehen, die zum Beispiel für die Aufbereitung von Gehäusen oder die Prototypen-Herstellung genutzt werden. Auf einer Drehmaschine beispielsweise kann Laco die Oberfläche eines Gehäuses mit einem neuen Finish versehen (poliert oder gebürstet). Mit einem sogenannten Stichel lässt sich auch die Form des Gehäuses ändern, beispielsweise der Winkel der Lünette.

Die Drehmaschine gibt’s bei Laco auch in einer kleinen Variante als sogenannte Uhrmacherdrehbank für Arbeiten an feinmechanischen Teilen wie zum Beispiel kleine Zahnräder des Uhrwerkes:

Mit Hilfe eines Standbohrers können auch Fräsarbeiten von den Pforzheimer Mitarbeitern durchgeführt werden:

Laco hat auch eine Sandstrahlkabine im Haus, die ich an einem ausgemusterten Gehäuse testen durfte. Kurz zur Funktionsweise: In das Loch links ist ein Handschuh integriert, um das Gehäuse halten zu können. Die rechte Hand wandert dann logischerweise ins rechte Loch, wo man eine Art sandschießenden Stift flexibel bewegen kann, mit der man das Gehäuse in der linken Hand dann letztendlich sandstrahlt. Unter dem Tisch sind zwei Pedale – für grobkörnigen und feinkörnigen Sand. In der Maschine befindet sich auch ein Anschluss für eine Absaugeinrichtung, damit der Sand nicht in allen erdenklichen Ritzen landet…

Ich durfte bei der Sandstrahlmaschine selber mal anpacken und ein Gehäuse testweise sandstrahlen – der Unterschied in der Oberfläche wird gut bei diesem Gehäuse-Horn deutlich, welches ich nur auf der rechten Seite sandgestrahlt habe (was nicht unbedingt Absicht war, sondern eher an meiner Unerfahrenheit und an meinen Wurstfingern lag ;-))

Auch Arbeitsschritte wie das Vernieten der Flieger-Lederbänder an den festen Stegen der Laco 55 Replik Beobachtungsuhr werden natürlich direkt vor Ort in Pforzheim vorgenommen:

Nach dem Zusammenbau wird jede einzelne Laco-Uhr einreguliert, sodass sie im Mittel mit 0 bis +10 Sekunden pro Tag läuft. Hierzu wird die Gangabweichung in mehreren Lagen (zum Beispiel auf der Seite liegend) mehrere Tage geprüft. Ist die Gangabweichung zu groß, justiert ein Uhrmacher nach (sogenannte Feinregulierung (auch Feinstellung, Reglage oder Adjustment genannt).

Bei einer Feinregulierung öffnet der Uhrmacher den Boden der Uhr und reguliert an einem kleinen „Hebel“, dem sogenannten Rücker. Durch Betätigen dieses Rückers lässt sich die Frequenz der Unruh, das Herz jeder mechanischen Uhr, durch Änderung der wirksamen Federlänge einstellen – bei einer kürzeren Spirale schwingt die Unruhe schneller, eine längere Spirale lässt die Unruhe langsamer schwingen. So lässt sich der Vor- bzw Nachgang regulieren.

ETA 6498 in der Laco Cuxhaven Marineuhr – der Rücker befindet sich oberhalb der Unruhspirale

Ansonsten steht natürlich auch einiges an Prüfmaschinen zur Verfügung – so wird zum Beispiel jede einzelne Laco-Uhr auf dieser schicken Maschine auf Wasserdichtigkeit geprüft:

Abschließend konnte ich noch einen Blick in das Lager und den Versand bei Laco werfen – dort wurden grade beispielsweise die coolen Boxen der Laco RAD-AUX vorbereitet…

Alles in allem habe ich einen guten Einblick in den Alltag des Uhrenherstellers Laco gewinnen können – ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass die Pforzheimer auf Details und eine sehr gute Qualitätssicherung bei jeder einzelnen Uhr bedacht sind.

Gut zu wissen: Laco ist auch im Bereich “Private Label” (Handelsmarken) tätig: Dabei handelt es sich um Uhren für Vereine, Verbände, andere Unternehmen etc. Schon ab 50 Stück lassen sich individualisierte Modelle (z.B. Logo-Druck eines Vereines oder eines Unternehmens auf dem Zifferblatt) bei Laco ordern.

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14 Kommentare
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Tilmann
3 Jahre zurück

Hallo Mario,
sehr schöner Bericht. Auch durch diesen inspiriert war ich vorgestern bei Laco. Wirklich schöner geschmackvoller Verkaufsraum, freundliche und kompetente Beratung, und man kann wirklich jede Uhr , die einen interessiert, mal anprobieren. Und eine echt alte Fliegeruhr in der Hand halten. Wir bekamen das Armband der ausgesuchten Uhr noch kostenlos getauscht. Finde es schön, zu wissen wo ein Produkt herkommt, wenn auch natürlich die Uhrwerke zugekauft werden.

Dorothea K.
3 Jahre zurück

ich schreibe im Namen von meinem Schwager
der hat zum Jubiläum 60 Jahre IG Metall von ihnen eine
goldene Taschenuhr mit Gravur bekommen
Nun sollte ich mal recherchieren was das gute Stück denn wert ist.
Deshalb habe ich mir ihre Webseite angesehen.
mit freundl. Grüßen D.K.

Thorsten S.
3 Jahre zurück

Die:”Rostspuren”auf dem:”Leuchtkeks”sehen schon verblüffend Echt aus!!!
Kann man mögen oder nicht,sieht aber auf den Bildern ECHT-Gut aus!
..Ehrlich!
liebe Grüsse und bleib weiter locker Mario!
Thorsten S.

Frank
3 Jahre zurück

Toller Bericht über den Pforzheimer Uhrenhersteller mit Historie. Ich fahr da immer zweimal pro Woche vorbei auf dem Weg zum Lidl, wenn ich mir den Proviant für die Mittagspause einkaufe (ich arbeite etwa 800 m entfernt) – rein hab ich mich bis jetzt nicht getraut, aber nach Deinem Bericht werd ich mal vorbeischauen, wenn sich die allgemeine Situation um die Pandemie entspannt hat. Die Erbstück-Kollektion interessiert mich wahnsinnig.

baerbodo
4 Jahre zurück

cooler blog. Wieder mal ein sehr informativer und persönlicher Bericht! Danke dafür

baerbodo
4 Jahre zurück
Antworten...  baerbodo

P.S. dafür hast Du Dir mindestens 2 Tässchen verdient :-).. auch wenn es gleich 20 Uhr ist … viele Grüße aus München

Thomas H.
4 Jahre zurück

„Private Label“ – Ich hoffe ja dann mal, dass Du Deinen 50 treuesten Lesern bald eine Laco zukommen lassen wirst.
Ich würde dann die neue Variante mit „Leuchtkeks“-Zifferblatt bevorzugen. 🙂
Auf meine Liebe zu großen Uhren angesprochen muss ich aber bei der 55er dankend ablehnen. Ein ganz klein bischen zu groß. Dass schafft mein Handgelenk mit 20,6 cm nicht so richtig. 🙁
Generell finde ich die Laco´s nicht übel – auch wenn sie nicht mein Geschmack sind. Ich befürchte aber, dass sie mit dem doch recht klar ausgerichtetem Design es in Zukunft schwer haben werden. Das Layout ist zu eingefahren und abgegriffen.
Die Einsatzuhren bzw. Sportuhren mit Neonband könnten mich überhaupt nicht begeistern – zumal der Preis, auch wenn ggf. angemessen, einfach zu hoch dafür ist.
Aber eines noch: Wieder ein SUPERBERICHT ! Danke. Um 23:54 bekommste aber keinen Caffee mehr. 🙁

Günter
4 Jahre zurück

Moin moin aus dem Pott. Habe ich schon lange im Auge, auch wenn das weh tut. Im Auge meine ich natürlich