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Mit der 2020 lancierten Casio G-Shock GBD-H1000 aus der G-Squad-Modellreihe will das japanische Traditionsunternehmen den G-Shock-typischen Nimbus einer Unzerstörbarkeit mit allerlei Lauftraining-unterstützender Technik und Sensoren zusammenbringen (Pulsmesser, GPS, Kompass, Höhenmesser, Barometer, Solar etc.). Auch die typisch-brachiale und markante Optik einer Casio G-Shock ist mit an Bord.

Ich muss vorweg zugeben: Ich bin wahrlich keine großartige Sportskanone. Und auch auf dem Gebiet der Fitnessuhren im Allgemeinen bzw. Laufuhren im Speziellen bin ich bisher fast komplett jungfräulich – meine Erfahrungen mit Fitness-unterstützenden “Tools” beschränken sich auf diverse Apps für’s Smartphone.

Entsprechend sei vorab gesagt, dass sich dieser Artikel eher an Einsteiger richtet, die sich erstmalig mit Fitnessuhren beschäftigen möchten. Schauen wir uns die neue Casio G-Shock GBD-H1000 Laufuhr mit Pulsmesser, GPS, Solar-Aufladung & Co. also mal etwas genauer an…

Casio G-Shock GBD-H1000: Wozu brauche ich überhaupt eine Laufuhr bzw. Fitnessuhr mit Pulsmesser, GPS & Co.?

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Man braucht sie nicht. Punkt. 😉 Ende der Geschichte? Nun, sagen wir es mal so: Man braucht eine Laufuhr nicht unbedingt. Es spricht natürlich überhaupt nichts dagegen sich fix in Sportsachen zu werfen und einfach “drauf los” zu laufen (Ausnahmen bestätigen die Regel: Rät der Arzt zu einer Pulsmessung während sportlicher Aktivitäten, so sollte man das selbstverständlich stets tun).

Wer aber sein Training besser planen und die Trainingserfolge genau nachvollziehen und analysieren will (zum Beispiel mit Hilfe von Daten der Herzfrequenz bzw. Puls), der darf durchaus mit einer hochwertigen, mit Sensoren vollgepackten Laufuhr bzw. Fitnessuhr kokettieren.

Oder anders gesagt: Den Popo hochbekommen muss man am Ende des Tages zwar natürlich immer selbst, eine Fitness-Uhr kann das regelmäßige Training aber unterstützen, zum Beispiel…

  • durch das Analysieren getätigter Trainingseinheiten (z.B. Wegstrecke, Trainingsdauer, Geschwindigkeit, ggf. zu hohe Herzfrequenz auf bestimmten Streckenabschnitten etc.),
  • die graphische Darstellung von Trainingserfolgen (Datenvisualisierung / Dashboards),
  • durch Algorithmen, die auf Basis eurer Gesundheits- und Trainingsdaten (z.B. Puls) Regenerationszeiten vorschlagen, euch sagen ob ihr zu hart/zu lasch trainiert habt usw.,
  • durch die (automatische) Erstellung von Trainingsplänen,
  • etc.

Mit einer Laufuhr mit Pulsmesser und weiteren technischen Gimmicks ist es in der Regel einfacher sich stetig zu verbessern. Und das wiederum kann motivierend wirken…

Casio GBD-H1000: Laufuhr mit GPS, Pulsmesser, Solar & Co. im typisch G-Shock-Gewand

Casio positioniert die G-Shock GBD-H1000 klar im Fitness-Segment – ohne dabei G-Shock-typische Produkteigenschaften missen zu lassen: Die Casio GBD-H1000 kommt in der typisch brachialen und markanten Optik, die man von der beliebten (pardon: beliebtesten) Modellreihe des japanischen Uhrenherstellers gewohnt ist.

Mit Abmessungen von 63mm x 55mm x 20mm wirkt die GBD-H1000 so, als könne sie eine Apple Watch problemlos zum Frühstück verpeisen. Und nein, einen technischen Vergleich mit der Apple Watch brauche ich an dieser Stelle natürlich nicht bemühen – das wäre ein Vergleich aus der Kategorie Äpfel vs. Birnen (wer den Wortwitz findet, darf ihn behalten).

Eine robuste Fitness- bzw. Laufuhr kann man natürlich nicht sinnvoll mit einer Smartwatch vergleichen – allein schon mit Blick auf die Optik, die (für mich persönlich sehr wichtig) Akkulaufzeit oder die Benachrichtigungsfunktionen. Dazu aber gleich mehr.

Vielmehr will Casio mit der G-Shock GBD-H1000 im Gebiet erfahrener Fitnessuhren-Hersteller wie Garmin, Suunto, Polar & Co. Marktanteile gewinnen. Und dabei insbesondere die Schnittmenge der G-Shock-Fans.

Trotz der ausufernden XXL-Dimensionen ist die GBD-H1000 vergleichsweise leicht (100 Gramm) und daher überaus komfortabel tragbar – dank eines tiptop verarbeiteten Gehäuses und Bandes aus Resin, einem sehr robusten Kunstharz. Und selbst an dünneren Handgelenken sieht die GBD-H1000 noch halbwegs stimmig aus. Davon mal abgesehen darf eine G-Shock natürlich auch präsent am Arm sein ;-). Für zierliche Damenhandgelenke ist die GBD-H1000 aber sicher nicht geeignet – meine Frau hat den Klopper mal kurz um’s Handgelenk geschnallt und das sah schon arg seltsam aus.

Den Kritikpunkt aus der IT-Ecke von einem (männlichen) Golem.de-Redakteur, der sagt, dass die GBD-H1000 nach einer halben Stunde Jogging aufgrund des Gewichtes (!) auf das Handgelenk drücken würde, kann ich allerdings in keinster Weise nachvollziehen. Strange!

Casio GBD-H1000: G-Shock-typisch unkaputtbar?

Casio hebt natürlich auch bei der GBD-H1000 die absolute Kern-Eigenschaft der G-Shock-Modellreihe hervor: Eine Quasi-Unzerstörbarkeit. Das dahinterliegende Prinzip hat Casio bereits in den 80er Jahren ausgetüftelt: Umgesetzt wird die hohe Robustheit, indem die Elektronik im Inneren der Uhr quasi-schwebend gelagert wird und somit überaus unempfindlich gegenüber Stöße ist.

Verrückt: Keiner wollte es Casio damals in den 80ern so richtig glauben, dass die G-Shock tatsächlich unkaputtbar ist – so wurde sogar eine Live-Fernsehsendung (!) veranstaltet, in der ein Eishockeyspieler eine G-Shock wie einen Puck ins Tor ballert – die Uhr blieb dabei tatsächlich unversehrt und die Erfolgsgeschichte der G-Shock begann.

Auch eine hohe Wasserdichtigkeit ist bei einer G-Shock immer Standard – und das ist natürlich auch bei der GBD-H1000 nicht anders: Mit 20 atm bzw. 200 Meter darf die Fitness-G-Shock sogar mit auf Tauchgänge mit Atemluftflasche genommen werden…

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Casio G-Shock GBD-H1000 Laufuhr: Marathonartige Akku-Laufzeit dank Solar und MiP-LCD-Display

Was mir beim Auspacken der GBD-H1000 direkt aufgefallen ist, ist die tolle Ablesbarkeit des Displays aus allen Winkeln und auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Es handelt sich dabei um ein hochauflösendes, kontrastreiches LCD Display auf Basis der energieschonenden Memory-in-Pixel-Technologie (MiP).

Da das MiP-LCD-Display kaum Strom frisst, ist es auch ‘Always On‘, was ich sehr begrüße (ein fehlender, echter “Always On”-Modus war beispielsweise einer meiner ‘Finde ich nicht so schön‘-Punkte an der echten Smartwatch TAG Heuer Connected).

Auch bei direkter Sonneneinstrahlung perfekt ablesbar

Eine Touch-Funktion hat das Display nicht. Auch eine dauerhafte Hintergrundbeleuchtung ist bei der Casio GBD-H1000 nicht vorhanden – hierfür kann aber der “LIGHT”-Knopf entweder manuell ausgelöst werden (Hintergrundbeleuchtung für 1,5 oder 3 Sekunden) oder man stellt einfach das automatische Licht bei Handgelenkdrehung ein (in Kombination mit einem Lichtsensor). Etwas unpraktisch ist, dass die Hintergrundbeleuchtung unterbrochen wird, wenn man durch die Modi wechselt. Mich persönlich hat das allerdings nicht gestört.

Bleiben wir bei der Akku-Laufzeit: Casio hat der G-Shock GBD-H1000 eine Solaraufladung spendiert, wodurch das Modell deutlich seltener geladen werden muss. Schön: Das Solarmodul ist direkt im Display integriert (kreisrund um die Anzeige). Bei direkter Sonneneinstrahlung lädt der Akku tatsächlich sehr fix – als Orientierung hier ein Ausschnitt aus der Anleitung:

Als Daumenregel kann man sagen, dass die G-Shock GBD-H1000 bei sportlichen Aktivitäten im Freien (und damit viel Solaraufladung) viele Wochen durchhält – bei Nutzung der Fitness-Funktionen mehrmals pro Woche wohlgemerkt. Ohne Nutzung diverser Stromfresser (GPS, Pulsmessung etc.), dürfte die GBD-H1000 locker mehrere Monate ohne Stromversorgung per Kabel durchhalten – Casio selbst spricht offiziell von bis zu einem Jahr kontinuierlichem Betrieb im Uhrzeitmodus (inklusive Schrittzähler und Benachrichtigungsfunktion).

Die marathonartige, extrem lange Akku-Laufzeit dank Solaraufladung und MiP-Display ist – so viel sei schon mal verraten – ein wesentliches Argument für die Casio G-Shock GBD-H1000 (auch im Vergleich zu Konkurrenz-Fitnessuhren).

Entspannung nach dem Aufstieg – Ruhepuls von 70

Muss die G-Shock GBD-H1000 doch mal an den Strom, so lässt sich das über das mitgelieferte USB-Kabel erledigen. Etwas knauserig finde ich allerdings, dass standardmäßig kein Ladeadapter mitgeliefert wird. So kann man die Fitnessuhr nur an PC oder Laptop laden (oder man kauft sich eben für wenige Euro einen USB-Ladeadapter). Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass das Ladekabel nicht magnetisch an die GBD-H1000 “andockt”, sondern manuell “angedrückt” werden muss.

Funktionen und Bedienung der G-Shock GBD-H1000

Kommen wir nun aber zu den Fitness-Funktionen und zur Bedienung. Der Hinweis “5 Sensor” auf dem Resin-Band deutet schon an, dass Casio einiges in die GBD-H1000 gepackt hat, um das Training oder Outdooraktivitäten zu unterstützen. Vorweg sei gesagt, dass man natürlich auch mit dem Smartphone und Apps wie Runtastic Daten wie Schritte oder zurückgelegte Distanz aufzeichnen kann. Der Vorteil einer mit Sensoren vollgepackten Fitnessuhr wie der G-Shock GBD-H1000 ist aber, dass man nicht auf das Smartphone angewiesen ist – beim Joggen beispielsweise lasse ich das Smartphone grundsätzlich lieber Zuhause. Und einen Pulsmesser bringt ein Smartphone natürlich auch nicht mit…

Das Herzstück: Der Pulsmesser der G-Shock Laufuhr

Der optische Sensor, der die Herzfrequenz durch die Erkennung des Blutflusses unter der Haut des Handgelenks messen kann (Pulsmessung), ist das Herzstück der GBD-H1000. Zu solch optischen Puls-Sensoren sei vorweg gesagt, dass sie natürlich nicht die Genauigkeit von professionellen Brustgurten haben, die die Herzfrequenz genau da messen, wo sie entsteht: Am Herzen. Dennoch sind die angezeigten Werte der G-Shock GBD-H1000 eine hervorragende Orientierung dafür, ob man sich beim Training grade zu viel zumutet oder ruhig noch eine Spur zulegen kann. Denn: Je schneller das Herz pumpt, desto angestrengter ist man – und das schlägt sich in einem höheren Puls nieder, der beispielsweise bei der Laufeinheit eines untrainierten Menschen schon mal 150 oder mehr betragen kann, während der Puls eines trainierten Läufers bei rund 120 liegt.

Dazu sei ergänzend gesagt: Wer sich häufig aufgrund eines viel zu intensiven Trainings überanstrengt (d.h. mit einem viel zu hohen Puls unterwegs ist), der muss auch mit negativen körperlichen Konsequenzen leben: “Man fühlt sich unruhig, nervös und schläft schlecht”, sagt ein Experte von der Deutschen Sporthochschule. “Der entspannende Effekt von Sport fällt dann weg.” Infekte, Muskelschmerzen & Co. sind die Folge.

Höhenmesser & Co. in der GBD-H1000

Über weitere Sensoren der Casio G-Shock GBD-H1000 lassen sich die Höhe (Altimeter), der Luftdruck (Barometer) und die Temperatur (Thermometer) bestimmen. Auch ein Kompass sowie ein Schrittzähler sind an Bord.

Insbesondere der Höhenmesser (Altimeter) ist eine spannende Funktion, wenn man in Gegenden mit gewissen Höhenunterschieden wie beispielsweise der Schwäbischen Alb unterwegs ist. Der Wert “Ascent” in der GBD-H1000 beschreibt hierbei den zurückgelegten Aufstieg (siehe Bilder). Ich habe die Werte der G-Shock mit den Höhenwerten bei Google Maps gegengeprüft – der Höhenmesser in der GBD-H1000 ist auf jeden Fall sehr präzise.

Laufuhr mit GPS: G-Shock GBD-H1000

Besonders spannend fand ich auch die integrierte GPS-Funktionalität, die Informationen über den aktuellen Standort und die zurückgelegte Strecke erfasst. So kann man in der (kostenlosen) G-Shock MOVE App die Geo-Karten des Dienstleisters esri einblenden und so die genaue zurückgelegte Strecke einer Wanderung, Jogging-Einheit o.Ä. analysieren. Schön: Im Streckenverlauf werden die verschiedenen Pulsbereiche farbig markiert – damit sieht man auf Anhieb, wo es besonders anstrengend war. Das geht aber nur in der App – mehr zur MOVE App später.

Bedienung der G-Shock GBD-H1000

Ein klein wenig Eingewöhnungszeit ist für die Bedienung der GDB-H1000 durchaus nötig, in der Summe lässt sich die Fitness-G-Shock aber sehr intuitiv bedienen. Ich musste jedenfalls nur punktuell für ein paar wenige Funktionen einen Blick in die Bedienungsanleitungen werfen. G-Shock-typisch kommt auch die GBD-H1000 mit griffigen XXL-Tasten, die auch eine Bedienung mit dicken Handschuhen problemlos ermöglicht.

Die wichtigsten Knöpfe an der GBD-H1000 sind “RUN” und “MODE. Per “RUN”-Knopf lässt sich eine konkrete sportliche Aktivität (z.B. Wanderung oder Joggen) tracken: Alle Sensoren, Herzfrequenzmessung, GPS & Co. werden sofort gestartet und das Training wird aufgezeichnet. Gut: das GPS-Signal ist ratz-fatz, in der Regel in unter einer halben Minute, gefunden. Ungeduldige Gemüter können die Trainingseinheit aber auch schon mal ohne GPS starten (siehe Bild unten).

Ein weiterer Druck auf den “RUN”-Knopf pausiert die Aktivität, z.B. wenn man ein kleines Päuschen einlegen will (oder wie im Falle untrainierter Uhren-Blogger wie meine Wenigkeit – muss ;-)). Möchte man die Einheit beenden, so lässt sich über “SAVE” die Trainingsaufzeichnung anschließend an die G-Shock MOVE-App übertragen und für spätere, tiefe Einblicke abspeichern (z.B. Aufzeichnung der Strecke auf einer geophysischen Karte – dazu mehr im nächsten Abschnitt).

MODE” ist der entscheidende Knopf, wenn es darum geht zwischen den Modi der G-Shock GBD-H1000 zu wechseln – das funktioniert, wenn man möchte, auch unabhängig von einer Trainingseinheit, wenn man beispielsweise von der Uhrzeit-Anzeige zur Herzfrequenz, zur Stoppuhr etc. wechseln will.

Der “DISP“-Knopf (Display / Anzeige) wiederum kann ergänzend (!) dazu genutzt werden, um beispielsweise vom Kompass zum Höhenmesser zu wechseln oder um die Anzeige des Pulses um eine Verlaufsgrafik zu erweitern. Oder mit anderen Worten: Man wechselt mit “DISP” zwischen verschiedenen Ansichten eines bestimmten Modus (“MODE”).

Ausschnitt aus der Kurzanleitung: (D) = “MODE”, (A) = “DISP”

Nach der Aktivität: Rüber mit den Daten in die G-Shock MOVE App

Nach dem Joggen, Wandern oder dergleichen können die von der G-Shock GBD-H1000 gesammelten Daten (Puls, GPS-Daten etc.) per Bluetooth in die G-Shock MOVE App geladen werden (gibt’s für Android und iOS). Das dauert ein paar Minuten, geht aber vollautomatisch vonstatten…

Per “Save” lässt sich die Trainingseinheit per Bluetooth auf das Smartphone übertragen

Die MOVE App bietet vielzählige Analysemöglichkeiten: Angefangen bei Basis-Auswertungen wie der zurückgelegten Distanz, Zeit, Tempo etc. bis hin zu komplexeren Auswertungen auf Basis der Algorithmen von Firstbeat, die auch von Garmin und Suunto verwendet werden.

So teilt die G-Shock MOVE App in diversen Dashboards beispielsweise unter “Trainingseffekt” mit, ob es aerobe oder anaerobe Effekte gab, d.h. ob beim Training zum Verbrennen von Kohlenhydraten und Fetten Sauerstoff verbraucht wird (aerob) oder nicht (anaerob).

Sogar eine Regenerationszeit (RT = Recovery Time) wird vorgeschlagen, VO2max (eine Kennzahl für die persönliche Ausdauer-Leistungsfähigkeit) angezeigt etc. etc.

Auch Trainingspläne lassen sich auf Basis von definierten Trainingszielen- und Intervallen (z.B. “Fitness erhalten”, “Fitness schnell verbessern”, “Halbmarathon” etc.) und auf Grundlage der bisher eingesammelten persönlichen Fitness-Daten automatisch (!) erstellen.

Das ersetzt sicherlich nicht die Kompetenz eines erfahrenen “echten” Trainers aus Fleisch und Blut, ist aber grundsätzlich ein sinnvolles Feature – insbesondere für grundsätzlich eher faule Bürotäter wie meine Wenigkeit ;-). Der Plan lässt sich anschließend natürlich auch per Bluetooth auf die G-Shock GBD-H1000 übertragen und kann dort nachvollzogen werden.

Praktisch: Über die App lassen sich auch ganz einfach alle Einstellungen der GBD-H1000 steuern. Das ist natürlich deutlich praktischer als sich durch das Menü direkt in der GBD-H1000 zu wurschteln. Zum Beispiel lässt sich einstellen, ob…

  • bei Benachrichtigungen oder Anrufen auf dem Smartphone ein “Piep” ertönen oder eine Vibration erfolgen soll (Anmerkung am Rande: die Vibrationen sind eher zaghafterer Natur),
  • die Beleuchtungsdauer 1,5 oder 3 Sekunden beim Drücken der “LIGHT”-Taste betragen soll oder ob die Hintergrundbeleuchtung automatisch beim Drehen des Handgelenkes anspringen soll (letzteres passiert nur, wenn es auch tatsächlich Dunkel ist),
  • die Zeit im 12-Stunden- oder im 24-Stunden-Format angezeigt werden soll,
  • ob ein Softwareupdate angestoßen werden soll,
  • etc.

Als recht praktisch habe ich auch die Smartphone-Benachrichtigungsfunktion wahrgenommen, die allerdings recht rudimentär ausfällt und keineswegs mit einer echten Smartwatch verglichen werden darf. Die Nachrichten lassen sich auch direkt im Display der G-Shock GBD-H1000 lesen. So blieb mein Handy mit der Fitness-G-Shock am Arm deutlich öfter in der Hosentasche. Schade: Leider gibt es in der App (noch?) keinen Filter, womit man bestimmte Apps für Benachrichtigungen zulassen bzw. aussperren kann. Verbesserungswürdig ist auch, dass es keine “Schnelltaste” gibt, um direkt zur Nachricht (z.B. WhatsApp) zu springen – man muss erst recht umständlich durch die Modi wechseln, um zur Nachrichtenansicht zu gelangen. Wer also sehr häufig und viele Nachrichten bekommt, der wird diesen Punkt als nervig empfinden.

Der größte Kritikpunkt an der App ist sicherlich, dass es keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Sportarten wie Lauf-, Schwimm-, Fahrradeinheiten etc. gibt. Auch in der Casio GBD-H1000 selbst im MODE “Activities” werden einfach nur alle Distanzen (Distance), Geschwindigkeiten (Pace) und Aufstiege (Ascent) summiert bzw. aggregiert:

Offenbar hat Casio mit der G-Shock GBD-H1000 tatsächlich vor allem Läufer und Wanderer als Zielgruppe im Sinn. Als kleinen “Workaround” kann man zwar in der G-Shock MOVE App im “Memo”-Feld eine Notiz hinterlassen und somit eintragen, auf welche Sportart sich die Aufzeichnung bezieht. Das ist aber natürlich keine echte “Kategorisierung”, weshalb später keine Filterung der sportlichen Aktivitäten nach Sportart möglich ist.

Wer also beispielsweise gerne und regelmäßig Fahrrad fährt und joggt und den Trainingserfolg getrennt voneinander über die Zeit nachvollziehen will, schaut mehr oder weniger in die Röhre. Ich persönlich beispielsweise gehe öfters wandern und auch regelmäßig ins Fitnessstudio zum Stemmen von Gewichten (Kraftsport). Diese beiden grundverschiedenen Sportarten lassen sich schlicht nicht sinnvoll gemeinsam auswerten (außer man will wissen, wie viele Meter man von Hantel x zu Hantel y in der Muckibude gelaufen ist ;-)).

Hier besteht meiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf. Ich würde mir wirklich wünschen, dass hier noch per Software-Update nachgebessert wird – letztendlich würde das die potentielle Interessentengruppe der GBD-H1000 deutlich erweitern (von der Laufuhr zur vielseitigeren Fitnessuhr).

Wer die MOVE App nicht nutzen möchte, der kann die erfassten Daten auch Richtung Apps wie Apple Health, Strava oder Google Fit senden. Getestet habe ich das allerdings nicht – Mark Maslow von marathonfitness.de hat die Strava-Konnektivität allerdings ausprobiert.

Fazit zur Casio G-Shock GBD-H1000

Die G-Shock GBD-H1000 ist sicherlich nicht die perfekte, alles umfassende Fitnessuhr – wer beispielsweise unbedingt das Musikstreaming über die Fitnessuhr steuern (z.B. Spotify im Offline Modus) oder eine Navigation nutzen will, der muss sich woanders umschauen (z.B. Garmin Fenix 5 Plus). Und auch Fitness-Junkies, die gerne und häufig die Sportart wechseln, um sich beispielsweise auf einen Triathlon (oder gleich den Ironman ;-)) vorzubereiten, werden mit der GBD-H1000 eher nicht glücklich: die Trainingserfolge lassen sich nämlich – wie oben ausgeführt – nicht strukturiert getrennt voneinander abspeichern bzw. analysieren.

Mit der extrem guten Akkulaufzeit (dank Solaraufladung und tollem LCD-MiP-Display) und der G-Shock-typisch sehr hohen Robustheit hat Casio allerdings gute Verkaufsargumente auf seiner Seite. Und auch die App G-Shock MOVE macht bisher einen ordentlichen Eindruck: man findet sich sofort zurecht und die Bluetooth-Konnektivität mit der Uhr selbst funktioniert tadellos.

Am Ende des Tages ist die Entscheidung pro oder kontra Casio G-Shock GBD-H1000 eine Frage der persönlichen Präferenzen und ob man ohnehin G-Shock-Fan ist (so wie ich 😉 ). In der Summe ist das Modell aber meiner Meinung nach ein durchaus gelungener Eintritt von Casio in die Welt der Laufuhren (oder, falls ein Software-Update kommt, vielleicht ja auch mehr – Stichwort Fitnessuhr für verschiedene Sportarten ;-)). Der Preis in Höhe von 399€ erscheint mir mit Blick auf die Fitness-Konkurrenz durchaus wettbewerbsfähig (man bedenke, dass bei Casio-Händlern (online oder offline) normalerweise auch der eine oder andere nette Rabatt drin ist).

Tipp am Rande: Für den kleineren Geldbeutel bietet Casio mit dem Modell GBD-100 den “kleinen Bruder” der GBD-H1000 an. Mit 58,2 mm x 49,3 mm x 17 mm ist das Modell kleiner und vor allem deutlich günstiger (149€ UVP). Auf GPS und Pulsmesser muss man allerdings bei der GBD-100 verzichten…

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12 Kommentare
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Peter
1 Jahr zurück

Auf die bescheidene ungleichmäßige Beleuchtung, die Casio bei 40 Euro Uhren besser macht, hätte man vielleicht bei dem 400 Euro Wecker noch mehr einsehen können.

Maik
3 Jahre zurück

Super erklärt und mega tolle Bilder. Selten sowas gesehen!1
Danke

Joerg
3 Jahre zurück

Hallo,
die Uhr verschickt ja jede Menge Daten an das Smartphone und vielleicht auch weiter durch die Software. Mich würde einfach mal interessieren was mit den Daten alles passiert. Hat da eventuell Casio Zugriff auf die Daten oder gar andere Firmen. Könnte man auch soweit gehen das Casio anhand von versendeten Daten die Uhr dem Käufer zuordnen kann oder eventuell diese wiederfinden kann wenn diese verloren oder entwendet wurde.
Leider konnte ich da aus dem Test nichts entnehmen ob sich da jemend Gedanken darüber gemacht hat.
Gruß
Jörg

Joerg
3 Jahre zurück
Antworten...  Mario

Hallo Mario
Also wenn du in die Datenschutzerklärung schaust wird dir schwindelig wer da alles drin steht. Ich wollte eigentlich wissen ob die Uhr auch irgendwelche Daten übermittelt anhand man die Uhr wiedererkennen oder wiederfinden kann wenn diese verloren gegangen ist, oder gestohlen wurde, oder oder oder……

Gregor
3 Jahre zurück

Hi, der Beitrag gefällt mir recht gut. Vermisse aber Angaben zur Genauigkeit der Daten. Beim Thermometer ist es vernachlässigbar, da die Körperwärme die Werte verfälscht, aber wie sah es bei Herzfrequenz und Schritt Zähler aus?
Viele andere Berichte deuten auf sehr ungenaue Werte hin. Wie war deine Erfahrung?

Das Wichtigste für mich: kann man das Nachrichten anzeigen deaktivieren, auch wenn Uhr und Smartphone verbunden sind?

Bzw müssen sie zwecks Messung verbunden sein?

Hintergrund : ich bin kein Fan von dauernd aufploppenden Messages.

Danke im Voraus und liebe Grüße

Gregor

Granny
3 Jahre zurück

Hallo,
ich habe mir einmal die Bedienungsanleitung durchgelesen und bin ja erstaunt was da alles an mein Handy übermittelt wird. Weiß da vielleicht jemand Bescheid wo die Daten hin übermittelt werden. Was mich besonders interessieren würde, kann man da eventuell auch die exakte Uhr feststellen, welche dir Daten sendet oder kann man nur auf die Daten vom Handy zugreifen.

VerbraucherX
3 Jahre zurück

Naja, vor allem schöne Bildchen hat der Text ja 🙂
Ansonsten einige Anmerkungen, bei denen man doch merkt, dass der Verfasser nicht unbedingt vom der technischen Seite bewandert ist:
– USB-Ladegeräte mit Schuko (Schutzkontakt) sind mir keine bekannt. Es sind eigentlich alle mit einem Euro-Stecker ausgestattet.
– Die Uhr läuft ohne GPS und Pulsmesser sowie ohne Licht (also in der Schublade) bis zu einem Jahr. Bei normaler Lichteinstrahlung während des Tragens am Handgelenk müsste sie im reinen Zeitmessermodus NIE zusätzlich geladen werden. Steht auch so in der Anleitung.
– Was leider völlig übersehen wurde (wie geht das denn??) ist der größte Kritikpunkt die Benachrichtigungen betreffend: Um z.B. eine Whatsapp Nachricht auf der Uhr zu lesen, sind sage und schreibe 9 (!!!) Tastendrücke notwendig. Ob das sinnfällig und von den Casio-Programmieren praktisch erdacht wurde, sei mal dahingestellt. Erwähnt werden können hätte es trotzdem gerne in diesem Test.

Aber wie gesagt, schöne (Werbe-)Bildchen von der Uhr hat der Text ja 😉

Anonym
3 Jahre zurück
Antworten...  Mario

Alles Bestens… naja, bei nicht ganz oberflächlicher Betrachtung gäbe es da doch noch so Einiges:
– Wie steht es denn mit der Übertragung von Aktivitäten zu nicht ganz unwichtigen Plattformen wie Strava und Google Fit?
– Ist denn gar nicht aufgefallen, dass die ohnehin schon überaus kurze Display-Beleuchtungsdauer von max. 3s von jedem weiteren Tastendruck jäh unterbrochen wird? Eine Bedienung im Dunkeln wird so praktisch unmöglich. Besser wäre da ein Konzept wie bei Garmin: Eine automatische Verlängerung der Beleuchtung bei jedem Tastendruck. So erst kann man im Dunkeln mit einer Smartwatch überhaupt etwas anfangen.

Aber ja, sonst ist alles bestens 😉