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Dagegen sieht die Omega Speedmaster Moonwatch wie eine graue Maus aus: Hamilton präsentierte bei den Hamilton Behind the Camera Awards 2016 die neue limitierte Hamilton ODC X-03, die von Stanley Kubricks Science Fiction-Kracher 2001: Odyssee im Weltraum und Interstellar inspiriert wurde. Das Design stammt vom dreifach Oscar-nominierten Szenenbildner-Genie Nathan Crowley (Interstellar u.a.).

So viel vorweg: Das Design der Hamilton ODC X-03 ist mehr als ausgefallen und für Freunde des Science Fiction-Kinos auf jeden Fall einen Blick wert…

Im Rahmen der Hamilton Behind the Camera Awards sollen diejenigen Mitarbeiter geehrt werden, die normalerweise nur im Abspann eines Filmes kurz namentlich genannt sind, also z.B. Cutter oder eben Szenenbildner wie Nathan Crowley. Die Preise wurde 2016 von Hollywood-Größen wie Natalie Portman, Ewan McGregor und Mark Wahlberg verliehen. Hier einige Impressionen (Bilder: Hamilton):

Hamilton in der Filmwelt und der Designer der ODC X-03

Niemand geringeres als Nathan Crowley zeichnet sich verantwortlich für das außergewöhnliche Design der Hamilton ODC X-03. Wer? wird sich der eine oder andere jetzt fragen. Nun, wie bereits beschrieben, geht es bei den Hamilton Behind the Camera Awards um die Personen, die bei der Filmproduktion eher unter dem Radar fliegen.

Nathan Crowley ist Szenenbildner, d.h. er ist verantwortlich für die Gesamtgestaltung einer Filmwelt. Das Ziel dabei: Die Welt glaubwürdig und im Sinne des Drehbuchs darzustellen. Das betrifft z.B. Farbkonzepte, Fahrzeuge, Requisiten, Möbel, Licht- und Wetterverhältnisse etc. Kein einfacher Job also, der eine Menge Fähigkeiten und ein Auge für’s Detail verlangt, damit der Kinobesucher voll in die geschaffenen Welten eintauchen kann.

Die Referenzliste von Crowley als Szenenbildner kann sich sehen lassen: Neben den beiden Dark Knight-Teilen gehen u.a. auch John Carter – Zwischen zwei Welten und Interstellar auf das Konto des Briten, der sich ganz offensichtlich sehr wohl in Fantasy- und Science Fiction-Welten fühlt.

Beim Film Interstellar kam Crowley auch das erste mal in Kontakt mit Hamilton-Uhren: Dort bekam das Töchterchen der Hauptrolle, Pilot und Astronaut Cooper (gespielt vom grandiosen Matthew McConaughey) eine Hamilton-Sonderanfertigung geschenkt, die nicht nur ein bloßes Accessoire ist, sondern auch noch eine wichtige inhaltliche Rolle spielt (keine Sorge, Spoiler gibt es hier nicht – den Film muss man aber gesehen haben!).

Auch der Hauptdarsteller selbst trägt eine Hamilton-Uhr, allerdings eine „von der Stange“: die Hamilton Khaki Aviation Pilot Day Date (Ref. H64615135).

Die neue Hamilton ODC X-03 ist v.a. von Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum inspiriert. Daher ist es natürlich auch kein Zufall, dass das mehr als außergewöhnliche Ziffernblatt der ODC X-03 einen Planeten darstellt, und zwar den Gasplaneten Jupiter mit seinen charakteristischen Wolken-Bändern und Wirbeln in rot-orangenen Tönen. Science-Fiction-Fans wissen: Auch in 2001: Odyssee im Weltraum spielt der Jupiter eine ganz besondere Rolle. Hamilton produzierte schon damals, im jahre 1968, für den Filmklassiker einen Prototypen, der erst im Jahre 2009 in einer limitierten Auflage von 2001 Stück für Endverbraucher zugänglich gemacht wurde:

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By Carlos Pacheco from Toronto, Canada (Hamilton Watch) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Die Originaluhren aus dem Film werden im Rahmen einer vom Deutschen Filmmuseum organisierten internationalen Wanderausstellung gezeigt, die das Gesamtwerk des Genies Stanley Kubrick präsentiert…

Insgesamt schafften es Hamilton-Uhren in über 450 Kinofilme, darunter auch viele französische und chinesische.

Auch wenn sich in der Gesamtübersicht von Hamilton-Produktplatzierungen in Hollywood-Filmen einige Dramen, Komödien etc. finden, gehen die Produktplatzierungen ganz klar in Richtung Action- und Sci-Fi-Filme, was auch der jüngste Auftritt von Hamilton-Uhren in Independence Day: Wiederkehr unterstreicht. Die Hamilton ODC X-03 passt da also hervorragend in das Hamilton Marken-Konzept…

Hamilton ODC X-03: Bilder und Fakten

Insgesamt 120 Arbeitsschritte sind nötig, um das futuristische Jupiter-Ziffernblatt zu kreieren. Hamilton bzw. Designer Nathan Crowley pfeifen dabei auf den Trend hin zu reduzierten Designs bzw. Stilisierung und stellen den Gasplaneten möglichst realitätsnah dar. Dabei kommen moderne Technologien wie 3D-Druck und Lasergravur zum Einsatz (Bilder: Hamilton):

Das Besondere: bei genauem Hinblicken sieht man, dass das Jupiter-Ziffernblatt die Uhr nicht ganz ausfüllt, sondern eine Lücke am rechten Rand lässt – es wirkt so, als würde der Planet schweben. Der Effekt wird durch die doppelte Antireflexbeschichtung des Saphirglases verstärkt.

Das bis 10bar wasserdichte Gehäuse (zum Schwimmen geeignet) besteht aus leichtem, PVD-beschichtetem Titan mit einer Menge futuristischer Details (man beachte v.a. die drei Kronen – hierzu gleich mehr). Insbesondere sollen die farblich abgesetzten Dichtungen und Nieten am Gehäuse an das Film-Raumschiff Endurance aus Interstellar erinnern – das war für mich zwar nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber ich lasse das mal so durchgehen 😉

Ein schwarzes Textil-Band mit Lederfutter rundet die dunkle Optik ab, die das Jupiter-Ziffernblatt unterstreicht (Bilder: Hamilton):

Wie schon die limitierte Hamilton ODC X-02, die 2009 ebenfalls im Zusammenhang von 2001: Odyssee im Weltraum vorgestellt wurde (und im Alltag nicht wirklich tragbar ist), kann auch die Hamilton ODC X-03 drei verschiedene Zeitzonen darstellen: Local, Home und die Weltzeit UTC (Coordinated Universal Time) – ein Fest für jeden Weltraumtrotter.

Das Besondere dabei: In dem Modell ticken zwei ETA-Quartz-Werke und ein ETA 2671 Automatik-Werk, das eigentlich eher in Damen-Modellen zu finden ist, aber natürlich eine gute Ausgangsgröße für das Gesamtkonzept mit drei Uhrwerken bildet. Für jede Zeitzone gibt es also ein eigenes Uhrwerk.

Damit hebt sich die Hamilton ODC X-03 von “normalen” GMT-Uhren ab, die eine zweite Zeitzone schlicht mit einem weiteren zentralen (und farblich abgehobenen) Stundenzeiger lösen. Nettes Detail: der Gehäuseboden ist mit Informationen über den Jupiter graviert, beispielsweise dessen Größe und die dort herrschenden Temperaturen:

Abgerundet wird das Hamilton Swiss Made-Paket mit einer schicken Box im Raumschiff-Bullaugen-Design:

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Bild: Hamilton

 

Die Hamilton ODC X-03 wird Anfang 2017 in den Handel kommen und auf 999 Stück limitiert sein. Das Modell bringt es auf satte 49 x 52mm Uhrengröße, welches durch das leichte Titangehäuse aber dennoch relativ komfortabel tragbar sein dürfte.

Der Preis beträgt 3500 CHF, also ca. 3250€.

Meine Einschätzung: Ich mag ja eher klassische Designs (wie das der Omega Moonwatch) – eigentlich. Die Hamilton ODC X-03 fand ich aber auf den ersten Blick ziemlich genial und meiner Meinung nach schafft das Modell auch die Hürde, trotz ausgefallenen Designs nicht auszusehen wie eine Billig-Modeuhr.

Kurzum: Die Hamilton ODC X-03 ist sicher keine Alltagsuhr und den echten Weltraum wird sie wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Das außergewöhnliche Modell kommt aber mit einem gewagten und mutigen Design-Konzept, das ziemlich sicher (und ziemlich schnell) die 999 Abnehmer finden wird.

Abschließend noch ein paar Live-Bilder der ODC-X03 bei den Hamilton Behind the Camera Awards:

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